Lehmkeller - Bodenaufbau für Wohnraumnutzung

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MarcS

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fachwerk-I23061_2018116183226.JPGHallo,

ich habe gerade den Kellerboden raus gerissen und möchte einen vernünftigen Bodenaufbau inkl Dämmung einbringen. Ziel ist eine spätere Nutzung als Wohnküche.
Der vorhandene Boden war 1cm Estrich und darunter ca 10cm Mörtel oder ähnliches weiches Zeug. Darunter leicht feuchter Boden, es hat nie Pfützen oder so auf dem Kellerboden gegeben.
Die Außenmauern sind 60cm Ziegelstein, im unterirdischen Bereich mit 100mm XPS Perimeterdämmung bis zum Sockel gedämmt (ca 1m unter Kellerboden). Von außen gegen Feuchtigkeit abgedichtet. 10cm über dem alten Kellerboden ist eine 120Jahre alte Horizontalsperre aus Dachpappe drin, welche auch noch funktional zu sein scheint. Unterhalb habe ich eine zusätzliche Sperre durch Verkieselung (Injektion) eingefügt.
Auf die Wände kommen 10mm Multipor Platten (mineralische Innendämmung) bis zur Bodenplatte (Betonplatte) runter geführt (die Platten habe ich schon, steht daher fest).

Da die Mauern mehr als 1m tiefer gehen und ich hohe Räume habe gibt es kaum Beschränkungen bzgl der Aufbauhöhe. Aktueller Standard ist wohl die XPS Dämmung unterhalb der Bodenplatte / Beton anzubringen. Ich verstehe den Grund so, dass damit eine Kältebrücke auf die Außenwände vermieden werden kann. Diese Kältebrücke kann ich sowieso nicht verhindern sondern höchstens durch die Perimeterdämmung abmildern. Ich habe auch nicht vor an der Innenseite bis zum Sockel zu graben.
Schotter hab ich noch Reste die ich obendrauf auf den 16/32er Kies packe. Kein sonstiger Grund dahinter.

Den WU-Beton lasse ich fertig gemischt liefern. Eine Lage Bewährungsstahl wollte ich reinlegen.

Fragen:
- Wenn man diese Wärmebrücke sowieso hat, ist dann die Dämmung unterhalb der Bodenplatte trotzdem die bessere Wahl?
- Was denkt Ihr über den vorgeschlagenen Bodenaufbau mit 100mm unter der Bodenplatte und weitere 100mm zwischen Estrich und Bodenplatte?
- Seitlich vom Estrich nur die normalen Estrich Randstreifen oder lieber z.B. 50mm XPS/EPS? Der Bereich ist ja eh von den Mineraldämmplatten verdeckt.
 
Bodenaufbau

Hallo Marc
Wie bist du denn bloß auf einen derart aufwendigen, komplizierten Bodenaufbau gekommen?
Aus diesem Forum kann das sicher nicht gekommen sein.

- Erdboden mit Handstampfer verdichten
- den vorhandenen Schotter darauf verteilen
- entweder Betonplatten in eine Feinsplittbettung verlegen
oder 6-8 cm Zementestrich auf 0,2 mm PE-Folie verlegen
- EPDM-Folie auslegen, am Rand bis OK Fußboden hochziehen
- Schaumglasplatten oder XPS-Platten verlegen
- darauf Dämmplatten mit wassergeführter FB-Heizung verlegen
- Estrich oder Trockenestrich oder Creaton-Ton-
Trockenestrichplatten verlegen.

Mehr ist nicht nötig

Natürlich sind auch andere Varianten möglich.

Unnötig ist auf jeden Fall Schotter, eine armierte Bodenplatte,4 Abdichtungsebenen

Eine elektrische beheizte Fußbodenheizung ist im Verbrauch viel zu teuer-
dann besser Holzdielen auf Holzunterkonstruktion, was immer fußwarm ist- nicht nur während der Heizperiode oder einen Korkbelag verwenden, was noch fußwärmer ist.

Andreas Teich
 
Bodenaufbau

Hallo Andreas,

nein den Aufbau habe ich nicht aus dem Forum. Ich habe mich dabei am Bodenaufbau von Passivhäusern orientiert.

Hab ne kleine 100kg Rüttelplatte, daher kann ich mir das Training mit dem Handstampfer sparen :)

Die Kies/Schotter Mischung habe ich eingeplant, damit ich eine Drainageschicht habe. Mit dem vorhandenen Schotter wird die Schicht zu dünn um als Drainage zu funktionieren.

Warum die Bodenplatte aus Estrich und nicht aus WU-Beton? Vorteil wäre, dass ich den Estrich selber im Betonmischer anrühren kann. Könnte dann aber auch normalen Beton anmischen und mit einem Zusatz so gut es geht mischen. Hat den Vorteil, dass das eine recht sichere Abdichtung wäre. Was wäre der Vorteil von Estrich?

Armierung wollte ich um das Risiko von Rissen zu verringern. So Baustahlgitter da rein zu packen ist ja weder aufwändig noch teuer. Vor allem bei WU-Beton würde ein Riss die Abdichtung zunichte machen.

Zwischen den Beton und den Schotter muss meines Wissens eine billige PE Folie. Weniger zur Abdichtung sondern damit der Betonleim nicht im Schotter/Kies verschwindet.

Was wäre der Vorteil einer EPDM Folie gegenüber einer Katja Sprint oder zementärer Reaktivabdichtung? Ich habe EPDM Folie schon an anderen Stellen zur Abdichtung verwendet. Aber die zementäre Reaktivabdichtung schließt vor allem an der Wand besser an. Auf die zementäre Reaktivabdichtung kann ich die Multipor Platten kleben, auf die EPDM Folie nicht.

Zwischen Dämmplatten und Estrich sollte nach meinen Infos ebenfalls eine günstige PE Folie, damit der Estrich nicht zwischen die Dämmplatten fließt. Also ebenfalls nicht zur Abdichtung.

Ich bin kein Freund von Trockenestrich. Möchte lieber Zementestrich nehmen.

Nachteile der elektrischen Fußbodenheizung sind mir bekannt. Das ist mehr als Gimmick als wirklich zum heizen gedacht, wenn die Hausfrau beim Kochen kalte Füße kriegt. Das ist eine Mietwohnung, Betriebkosten der Bodenheizung sind mir egal. Und Materialkosten für die elektrische Fußbodenheizung liegen nur bei um die 100€. Da kommt eine normale Heizung an die Wand. Fußbodenheizung lieber nicht wegen Kosten und Folgen eines Defekts.

Boden muss unempfindlich und günstig sein, deshalb Fliesen.

Ich mache das alles selber, bin kein Fachmann. Handwerksausbildung und "Händchen" sind aber vorhanden. Ich spare dadurch viel Geld, bezahle dann aber lieber für eine Abdichtung zuviel etc. um ggf. Verarbeitungsfehler auszugleichen.
 
Fußbodenaufbau

Die untere Schicht ist kein Estrich sondern genau genommen eine Sauberkeitsschicht. Sie soll die Abdichtung und den weiteren Bodenaufbau, bestehend aus Dämmung, lastverteilender Schicht (Estrich) sowie dem Bodenbelag aufnehmen. Sie muß von der Oberfläche her als Montageebene eben und waagerecht sein, so erspart man sich Unebenheiten, Kippeln und Schieflagen in den Schichtfolgen.
Ich brauche darunter weder eine kapillarbrechende Schicht, noch eine Bewehrung, noch WU- Beton. Unterhalb der Abdichtung erdfeucht, oberhalb trocken.
Den kriegen Sie sowieso nicht hin, denn WU- Beton wird durch Planung und Verarbeitung gesichert und nicht allein durch speziellen Beton. Jeder Beton ab C20/25 ist als Material grundsätzlich dafür geeignet.
Lassen Sie bloß die Finger von der Rüttelplatte.
Handstampfer reicht völlig aus, die Platte kann (und wird!) die Wände und die Fundamente schädigen.
 
Sauberkeitsschicht

Ok, danke schonmal für die Infos. Warum soll ich für die Sauberkeitsschicht Zementestrich und keinen normalen Beton nehmen? Vom Aufwand und Kosten her sollte es keine Unterschiede geben. Hat Zementestrich für diesen Zweck irgendwelche Vorteile?
 
Fußbodenaufbau Keller

Nennen Sie es wie Sie wollen.
Hauptsache Sie kriegen eine ebene, sauber abgeriebene, waagerechte Fläche hin. Darauf kommt es an. Dazu müssen Sie das Material nicht wie Beton sondern wie ESTRICH verarbeiten. Erdfeucht bis steif zwischen Lehren einbauen, abziehen, abreiben...
 
Danke!

Ok, damit ist der Bodenaufbau für mich geklärt. Gut, dass ich doch nochmal gefragt habe. Danke Euch! :)
 
Thema: Lehmkeller - Bodenaufbau für Wohnraumnutzung

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