Ausgemauertes Gefache

Diskutiere Ausgemauertes Gefache im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo! Wahrscheinlich haben die Frage schon viele gestellt, trotzdem möchte ich gern wissen, was evtl. passieren kann, wenn mein Gefache mit...
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Weber Sabine

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Hallo! Wahrscheinlich haben die Frage schon viele gestellt, trotzdem möchte ich gern wissen, was evtl. passieren kann, wenn mein Gefache mit Ziegelsteinen und Mörtel (wahrscheinlich Zement) ausgemauert wurde? Bei userem Haus sind fast alle Gefache aus Lehm, aber in einem Zimmer aus Ziegelsteinen.
Viele Grüße
Sabine
 
Zement und Holz

... also Mörtel und Fachwerk
eindringende Feuchte von aussen kann auf Grund der starren Mörtelstruktur nur über die Fuge zwischen Balken und Mörtel ausdifundieren und hält das Holz lange feucht - zu lange und es kommt zu feuchtem Holz im Inneren des Balkens (meist von aussen nicht gut sichtbar) und dadurch zu Schädigungen!
Wenn die Steine mit Kalkmörtel (Luftkalkmörtel) gemauert sind ists in Ordnung!
Der kann das was der Lehm kann!

FK
 
Kein Sichtfachwerk

Habe vergessen zu schreiben , daß wir kein Sichtfachwerk haben. Es war verschifert im Moment Eternitplatten, Holzlattung, Holzverschalung dann erst die Fachwerkwand.
Ist es dann mit den Ziegeln und dem Zementmörtel nicht ganz so schlimm, oder muß doch alles raus?
Bringt es was, wenn ich die Fachwerkwand innen Sicht lasse?
Die Ziegeln mit Kalkputz putzen und die Balken so lassen, damit sie atmen können?!
 
Zement und Holz II

Wenn das Fachwerk aussen verkleidet ist, sind die Auswirkungen nicht so schnell festzustellen, - da kommt dann nur die Difusionsfeuchte von Innen nach aussen zum tragen!
Wenn das aber über Jahre hin so läuft, bleiben die Schäden nicht aus!

Man sollte dieGesamtsituation betrachten oder sehen - aber Zement und Holz sind nie gut zusammen zu bekommen! Da wirds immer faul!

Könnte man nachkucken??

Ich würds entfernen!

FK
 
M5 Mörtel

Habe mal nachgefragt, mit was es ausgemauert wurde.
Der Maurermeister sagt er hat M5 Mörtel (Mineralischer Kalk-Zement-Mörtel) verwendet.
Trotzdem wieder raus?
 
Gegenfrage:

… mit was für Steinen ist denn ausgemauert worden??
Kalk Zement mörtel - NixGut - ich würds raus machen!

FK
 
Ausgemauertes Gefache

Hallo Sabine,
wann wurde denn die Ausmauerung eingebaut?
Ist das Holz in diesem Bereich einer Sichtkontrolle unterzogen worden?
Wenn ja, wie sieht es aus?
Kannst Du Fotos von dem betreffenden Gebäudeteil liefern?

Viele Grüße
Georg
 
also da treffen gleich

zwei Sachen zusammen, die die Wand nicht besser machen!

Dies und das - Grober Fehler!
M.E. Raus damit!
... Ich weiss, dass das immer noch so gemacht wird und hunderte Handwerker machen es mit gutem Gewissen so ... aber die Schäden hat der Bauherr oder Sie!

Massive Steine, Kalkmörtel oder Lehmsteine schwer mit Lehmmörtel!

FK
 
Marodes Gefache

Das alles ist erst vor kurzem bei unseren Renovierungsarbeiten gemacht worden. Die Fachwerkbalken waren okay, aber das Fachwerk war vor allem mit alten Balken gefüllt, die nicht mehr so gut aussahen und teilweise mit irgendwelchen aufeinandergelegten Steinen.
Unser Maurermeister hat gemeint im Anbau(Stall) ist ja schließlich auch ausgemauert, also hat er es bei uns auch gemacht. Hat zwar auf dem untersten Balken eine Teerpappe gelegt, aber das wird´s auch nicht besser machen.
Er hat so noch einige andere Stellen im Haus ausgebessert.
 
Ausgemauerts Gefache

Am besten wärs,
Ihr jagt ihn zum Teufel, aber so einfach geht das leider nicht.
Anscheinend versteht der gute Mann nicht allzuviel von Fachwerk.
Ich schlage vor, erst mal nicht weiter zahlen und eine Mängelanzeige über die nicht fachgerechte Ausführung der Ausmauerung schriftlich abgeben.
Er muß dann nachweisen, das seine Ausführung (z.B. mit der Pappe) den aaRdT entspricht. Mit der Stellungnahme (wenn sie denn kommt) kannst Du Dir weitere Schritte überlegen.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Nicht so einfach

Es ist ein Bekannter von uns. Hat zwar ne eigene Firma (selbständig)aber eben ein guter Bekannter!!!
Bin vorhin nochmal alles abgegangen, müßten zm Teil die neueingebauten Fenster raus usw.
Mag gar nicht drüber nachdenken!
 
Keine Panik

Die gewählte Variante ist sicher suboptimal, aber deshalb muß man nicht gleich das ganze Haus abreißen...

1) Wichtig ist erstmal, daß von außen keine Feuchtigkeit eindringen kann! Dies ist mit der Verkleidung gegeben, diese sollten sie allerdings in der Zukunft regelmäßig kontrollieren und evtl. reparieren, was aber eigendlich auch selbstverständlich ist und für alle Ausführungsvarianten gilt! Hoffe nur, sie ist diffusinsoffen, sonst ist Punkt 2) und erst recht Punkt 3)wirklich ein Problem.

2) Eindiffundierende Feuchtigkeit ist ohne zusätzliche Wärmedämmung eigendlich kein Problem, viele alte Häuser sind genau so aufgebaut und haben die Zeit problemlos überdauert.

3) Knifflig wird es erst, wenn eine Innendämmung aufgebracht werden soll. Dann ist besonderer Wert auf die Menge des eindiffundieren Wassers zu legen und diese evtl. durch geeignete Baustoffe oder Dampfbremsen (am besten adaptive DBs) zu begrenzen. Wasser wird sich jedoch in den Füllungen niederschlagen und die können die anfallenden Menge auch ohne DB i.d.R. verkraften (Diffusionsberechnungen nach Glaser sind hier übrigens unzulässig, da es sich um kapillar leitfähige Baustoffe handelt und kapillare Transportvorgänge die Bilanz deutlich verbessern). Sie sollten allerdings darauf achten, daß die innere Putzschicht saugfähig ist (kein abtropfendes Kondenswasser) und über die Balken hinweggeht (Winddichtigkeit).

4) Die Dachpappe - hoffe, die Balken sind trocken... sonst kann es wirklich ärger geben...

Zur weiteren Beruhigung - Helmut Künzel empfiehlt in "Bauphysik und Denkmalpflege, Frauenhofer IRB Verlag, ISBN 3-8167-7144-0, ca. 40 €) ausdrücklich: " Wenn eine Ausfachung komplett erneuert wird, dann sollten hierfür Mauersteine verwendet werden mit einer Wärmeleitfähigkeit ähnlich der des Holzes... (Seite 94)".

Hoffe geholfen zu haben...
Gruß Frank

p.s.: Bevor alle anderen Forumsteilnehmer über mich herfallen: Ich würde auch, dem geschätzten Herrn Künzel zum trotz, immer dem Lehm (bei Sichtfachwerk) oder Kalk den Vorzug geben. Wir sollten dabei aber nicht übersehen, daß hier nicht unbedingt wissenschaftliche Fakten sondern auch Ideologie die Baustoffwahl beeinflussen. Das mindert die Tauglichkeit von Lehm und Kalk keineswegs, aber wir sollten nicht übersehen, daß andere Baustoffe sich unter entsprechenden Bedingungen ebenfalls eignen. Daher sollten wir mit kostenintensiven Ratschlägen wie ABREIßEN behutsam umgehen und differenzierte Lösungsvorschläge anbieten.

p.p.s.: kann dir die entsprechenden Texte am Wochenende gerne mailen...
 
Vielen Dank

Beruhigt mich wenigstens ein bißchen. Das Haus ist auf jeden Fall diffusionsoffen. Holz und Eteritplatten, wie Schiefer befestigt. Innen wollen wir auf keinen Fall dämmen. Als nächstes irgendwann mal Kalkputz innen und in den nächsten Jahren mal Außendämmung mit Holzfaserplatten oder Mineralwolle (also auch diffusionsoffen!)
Wir waren gerade in einem Baustoffhandel, dort gibts auch einen Baubiologen und Energieberater, mit denen hab ich auch über das Thema gesprochen. Sie meinen das Lehm natürlich besser wäre, aber so wie wirs gemacht haben auch nichts passiert.
Und ich hoffe, daß es so ist!?
 
Herr Holberg,

ich hätte da noch ein paar Fragen. Sie schreiben Putzschicht über alle Balken. Wir wollten auf jeden Fall Kalkputz nehmen, das Fachwerk mit alten Holzbalken aufdoppeln und als Sichtfachwerk innen lassen.(Aufdoppeln, weil wir durch das ausgemauerte einen zu großen Überstand haben)
Das würden Sie dann besser lassen?
Über dem Bad ist Estrich(Dachboden), gibts da Probleme mit der aufsteigenden Feuchtigkeit? Die Decke ist wie überall aus Lehm, Sand, Stroh, Holzstückchen,...
Wie mache ich große Löcher im Gefache wieder zu? Wir mußten dort mit einem Rohr durch und etwas Lehm rausmachen.
Darüber muß dann gefliest werden. Was man bei einem Bad im Fachwerkhaus beachten muß, ist mir auch noch völlig unklar?!
Ich weiß, es sind viele Fragen, aber wir möchten natürlich nicht wieder irgendwelche großen Fehler begehen!
Mfg
 
Verputz

Wenn die Wände aussen unter der Verkleidung nicht verputzt sind, dann sollte man es innen tun. Fachwerk aufdoppeln und sichtbar lassen - das gibt durchgehende Fugen. Hier könnten auch Stellen entstehen, wo es Kondensat gibt. Außerdem würde ein guter Innenputz, der die Balken einkleidet, Feuchte aufnehmen können und so zur Trockenhaltung des Fachwerkes beitragen. Viele Grüße, Johannes Prickarz
 
Große Fehler vermeiden

Da sie vermutlich noch öffters mit fachwerktypischen Problemstellungen und gleichzeitig Handwerkern ohne ausreichende Kenntnisse im Fachwerkbereich zu tun haben werden, halte ich es für unabdingbar, sich ein entsprechendes Grundlagenwissen anzueignen... auch wenn sie nicht alles selbst machen wollen (Zeit, Mühe und Geld (Bücher) werden sich schnell bezahlt machen).

Buchtip:

Allgemein: "Fachwerkhäuser" von Wolfgang Lenze
Allgemein: "Alte Holzbauwerke" von K. Erler
Feuchtigkeit: "Bauphysik & Denkmalschutz" von Helmut Künzel
Holz ausbessern: "Anschuhen, Verstärken & Auswechseln" von Manfred Gerner
Lehm: "LehmFachwerk", von Tamara Leszner & Ingolf Stein
Lehm: "Lehmbau Handbuch" von G. Minke

Frage "Verputz"
Eine Seite der Wand muß Winddicht verputzt sein. Zwischen Holz und Gefach bildet sich grundsätzlich ein Spalt, der anders kaum abzudichten ist. Nicht zuletzt darum ist es unvorteilhaft, ehemals verputzte Deckenbalken holzsichtig zu "machen". An der empfindlichsten Stelle (Auflager Außenwand) kann dann im Winter warme Innenluft durch einen (kleinen) Spalt nach außen strömen, abkühlen und im Vergleich zum Transport durch Diffusion ein vielfaches an Wasser in die Konstruktion einbringen. Gleiches passiert bei beidseitig unverputzter Fassade...

Frage "Loch Gefach"
Wenn möglich mit dem Lehm, den sie auch vorher entfernt haben...

Frage "Decke Bad"
Kein Problem, wenn der Dachboden gedämmt und entsprechend warm ist... Luftdicht (meint kein "Luftzug" möglich) sollte es aber auf jedenfall auch zur Innenkonstruktion hin sein, damit feuchte Luft z.B. nach dem Duschen nicht irgendwo hinströmt und dort dann doch auch an warmen Bauteilen kondensiert.

Frage "Fliesen Bad im Fachwerkhaus"
Bitte als neue Frage hier im Forum einstellen, um möglichst viele Antworten zu erhalten. Wäre überrascht, wenn es bei diesem Thema nur eine Meinung gäbe und möchte die Meine (vielleicht falsche?) nicht unter "Ausgemauertes Gefache" unwidersprochen versteckt wissen...

Gruß Frank
 
Dachboden

Der Dachboden ist natürlich nicht gedämmt! Der Estrich wurde zum Getreidetrocknen auf dem halben Dachboden aufgebracht.
Wir haben schon einige Bücher, bei denen man aber leider auch nicht immer Antworten findet. Und oft verläßt man sich halt doch auf dem Fachmann!
In dem Forum wurden schon oft Fachleute und Architekten empfohlen die sich wirklich mit Fachwerk auskennen. Aber wer soll das bezalen? Außerdem wohnen wir in einem kleinen Dorf mit ortsansäßigen Handwerksbetrieben. Man kennt sich gut und könnte auch nicht einfach von auswärts irgendwelche Firmen beauftragen. Verstehen manche vielleicht nicht, dann sind sie aber auch nicht in einem Dorf aufgewachsen.
Wir versuchen mit diesen Firmen auszukommen, lesen nach und hoffen auf gute Ratschläge aus diesem Forum.
Vielen Dank für die Anworten!!!
 
Die immer wieder aufkommende Frage:

Aber wer soll das bezahlen?
Wird sich auch im Nachhinein stellen, wenn Sie an Ihrem Haus aufgrund von falschen Handwerkern oder schlechten Ratschlägen die Schäden haben und diese dann nach 5 oder 10 Jahren sanieren müssen / lassen müssen!
Haben Sie dann das Geld?
Wenn dann sich auch noch Schäden feststellen, die irreparabel sind und die Kosten dann wirklich "explodieren"???
Was dann?
Ich kenne die Krux mit dem Sparen,den Beratern ... etc. Sie sind ja auch nicht gefeit, wenn Sie einen Architekten mit Vertrag etc. haben und er Ihnen etwas Falsches anrät ... die Prozesse ziehen sich und das Haus wird auch nicht wieder gut dadurch ....
Bleiben Sie beim altbewährtem: Luftkalk, Lehm, massive Ziegel, Luft, Holz etc.
Alles andere wird sich nicht bewähren: Zement, Plastik, Folien, etc.....
Das ist nicht eine "Religion" von mir sondern eine Erkenntnis, die sich aus Erfahrung bildet ....
Tun Sie's sich und den Nachkommen zu liebe - machen Sie's richtig!
Ist nicht leicht - lohnt sich aber!

Viel Erfolg!

FK
 
Dann müssen sie selbst ihr eigener Fachmann sein...

... und den Handwerkern entsprechende Vorgaben machen. Es reicht ja meistens, die grundlegenden Zusammenhänge zu verstehen und die erhaltenen Empfehlungen kritisch zu prüfen, um zu einem funktionierenden Ergebnis zu kommen.

Frage "Baddecke"
Dann sollte die Decke auf jeden Fall gedämmt werden, unter die Dämmung (raumseitig) am besten eine adaptive Dampfbremse. Besonderen Wert sollte auf die Dichtigkeit der Anschlüsse der DB gelegt werden, d.h. am besten in die angrenzenden Wände einputzen oder zumindest mit Leisten und Kompriband gegen die seitlichen Wände andrücken. Ledigliches ankleben (wie oft praktiziert) ist oft nicht dauerhaft. Auch sollte im DG dann falls möglich kein dampfdichter Bodenbelag oberhalb des Bades aufgebracht werden, damit evtl. eigedrungende Feuchtigkeit entweichen kann.

Gruß Frank
 
Thema: Ausgemauertes Gefache

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