Kein Titel

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Jörg Mölder

Guest
Hallo an alle Forumsleser,Fachleute, Mitbetroffene
ich benötige dringend einen Rat, bevor wir die Neueindeckung unseres alten (1930 -er Jahre) Hauses in Angriff nehmen. Es handelt sich zwar nicht um ein Fachwerkhaus im eigentlichen Sinn, aber in anderen Foren erhalte ich kaum Antworten. Eineinhalb Geschosse sind von Anfang an bewohnbar ausgebaut und darufhin die Hälfte des Daches mit einem Lehm -Strohgemisch gedämmt.
In dem darüber liegenden begehbaren Spitzboden läuft man auf Dielen über einer Schlackeschüttung und schaut derzeit direkt auf die Dachziegel. Der erste Dachdecker meinte nun, der Lehm solle jetzt, da das Dach von außen geöffnet wird gleich mit raus und Mineralwolle 'rein. Dies sei die letzte Gelegenheit, unproblematisch dran zu kommen. Ich meine aber mal gelesen zu haben, dass der Lehm, sofern nicht brüchig oder so, keine schlechte Dämmung darstellt und drinbleiben kann. Nur müssten wir aufpassen, sofern wir im kalten Spitzboden ebenfalls mal gegen Wärmeinstrahlung dämmen wollten, dass das Material dann zum Lehm passt und die Anschlüsse stimmen. Drei Fragen:
1. Muss der Lehm 'raus?
2. Was muss auf das gesamte Dach unter die Neueindeckung, wenn der Lehm drinbleibt:?Dampfbremse/-sperre/diffusionsoffene Windsperre (das hatte ich schon öfter versucht aus anderen Beiträgen heraus zu verstehen, ist mir bisher noch nicht richtig gelungen)
3. Eine Seite des Daches wurde in einer späteren Baumaßnahme angehoben (Schräge verringert + Neueindekung) Daraufhin hat man die alten Dachpfannen vermutlich als Schutz für die Lehmdämmung einfach unangetastet gelassen, so dass sie jetzt die Konstruktion noch belasten. Dies würde ich gern ändern, ggf mit einer einfachen Holzschalung als Schutz für den Lehm oder gibt es etwas anderes? Wie gesagt, diese Hälfte befindet sich komplett unter einer anderen Dachfläche mit viel Hohlraum dazwischen und ein späterer Ausbau ist nicht geplant.
Der Beitrag und die Fragen sind länger ausgefallen als eigentlich geplant aber ich hoffe, man kann das so nachvollziehen und wir freuen uns auf Tipps und Hinweise, die den richtigen Weg weisen bevor es losgeht.
Freundliche Grüße
Mölder
 
Dein Dachdecker ist ein Schwätzer!

Vielleicht hat dein Dachdecker Ahnung von Dächern, aber von baulicher Gesamtsubstanz eher wenig.
Mit welchen Recht maßt er sich an, Dir zu empfehlen, den Lehm von oder aus der Decke zu entfernen?
Der will Dir sicherlich nur noch mehr MiWo verkaufen!!!

Folgender Dachaufbau wäre ratsam, doch da wird Dein Dachdecker sicherlich streiken bzw. nach Luft schnappen.
Von außen nach innen betrachtet:
- Eindeckung
- Lattung
- Konterlattung
- Unterdeckplatte 22 o. 25 mm (Holzweichfaser)
- Dämmebene 200 mm (Hanf, besser noch Zellulose eingeblasen)
- Baupapier als Winddichtungsebene
- Kreuzlattung
- Beplankung x (Fermacell, Heraklith, Lehmbauplatte)

Hier in der Plattform findest Du dazu sicherlich einige weitere Informationen.
Außerdem stelle ich Dir noch 'nen Link mit dazu.

http://www.gutex.de/planen/index.html

Fachlicher Gruß
Udo Mühle
 
Immer drauf

Hallo Hr. Mühle,
wo bitte sollen 200mm Hanf hin, wenn da schon Lehm ist und bei einem Dachstuhl aus den 30er Jahre sind wohl Sparrenhöhen dieser Dimenson ehr nicht zuerwarten.
Dachdenken sind vielleicht manchmal Schwätzer, aber manche können auch lesen. Diese Verbalattacken auf Handwerken die nicht nur dem Lehmgott huldigen sind einfach nur lästig und zum Tiel auch noch unqualifziert.
Ich bin übrigens kein Dachdecker.
Mit besten Grüßen
U.Zipfel
 
Massivdach

@ Udo Mühle:

Es geht wohl nicht um eine Geschoßdecke mit Lehmfüllung, sondern um Lehmfüllungen in der Sparrenebene (mithin eine Art "Massivdach" oder gedrehte Fachwerkwand.)

Hier stellt sich wirklich die Frage: Drin lassen oder rausreißen ?

Fürs rausreißen spricht:
Die Dämmwirkung von 12-15 cm Strohlehm ist wirklich nicht mehr ausreichend für normal beheizte Räume im 21. Jh.
An dieser Stelle die vorgeschlagene Dämmung (Hanf oder Zellulose) wäre heutiger Standard.

Für drinlassen spricht:
Die Dachebene ist so erheblich speicherfähiger als jede andere moderne Leichtbau-Dachkonstruktion, was Vorteile im Sommer hat - quasi wie eine ungedämmte Fachwerkwand mit Lehmgefachen im Vergleich zu einer Leichtbauwand mit Leichtdämmstofffüllung.

Bei Variante 2 wäre allerdings wohl eine Verbesserung der Wärmedämmeigenschaften analog zur Fachwerkdämmung erforderlich:
Entweder Aussendämmung (hier also Aufsparrendämmung)
oder Innendämmung (z.B. Holzweichfaser im Lehmbett mit nachfolgendem Lehmputz unter den Gefachen).

Mich würden hier noch andere Meinungen interessieren, ich wüsste im Moment auch nicht, wie ich mich entscheiden sollte.

Beste Grüße aus der Pfalz,

Marc Sattel
 
@ Uwe Zipfel

Trotz der Haue, sage ich aus Höflichkeit trotzdem Danke für die Wortmeldung.
Aus Ihren Erläuterungen zur Fragestellung geht leider nicht hervor, wo denn nun der Lehm wirklich drin ist.
Wenn er im Deckenbereich sich befindet, der Dachdecker einfach sagt, dass er heraus solle, dann ist er doch ein Schwätzer!
Etwas besseres, als Lehm in einer Holzbalkendecke kann man nicht haben. Zusätzliche Verbesserungen machen aber nach heutigen Erkenntnissen sicherlich auch Sinn.
Mit der Dämmstärke meinte ich natürlich die Sparrenebene und die kann dazu seitlich ganz einfach aufgedoppelt werden.
Heutiger Stand der Technik übrigens!

@ Herr Sattel
Ich habe die Fragestellung nochmals genau durchforstet und keinen Verweis darauf finden können, dass der Lehm in der Sparrenebene sich befinden soll.
Für das erwähnte Baujahr eher untypisch!
Und außerdem wurde mitgeteilt, dass man im Dachbodenbereich auf die Ziegeldeckung schauen kann.

Hier wäre ein Foto vom Situationsumfeld sicherlich nicht verkehrt.

Grüße
Udo Mühle
 
200 mm Hanf werden schwierig

Hallo liebe Ratgeber,
entschuldigung, dass ich einige Tage nichts geschrieben habe, ich war ohne Zugang zu einem PC unterwegs. Zunächst einmal allen Vielen Dank für die Informationen.
Und jetzt zu den weiteren aufgeworfenen Fragen:
Zitat Udo Mühle:
"Ich habe die Fragestellung nochmals genau durchforstet und keinen Verweis darauf finden können, dass der Lehm in der Sparrenebene sich befinden soll.
Für das erwähnte Baujahr eher untypisch!
Und außerdem wurde mitgeteilt, dass man im Dachbodenbereich auf die Ziegeldeckung schauen kann"
Antworten:
Der Lehm befindet sich tatsächlich in der Sparrenebene, leider aber tatsächlich nur etwa 12 cm, mehr ist das nicht und eben nur in dem Bereich, wo bewohnte Räume mit Dachschrägen sich befinden, an eben diesen Dachschrägen. Der Spitzboden darüber ist ungedämmt und wenn man da oben steht, schaut man auf die Ziegel des Daches.
Die Zwischendecke zwischen bewohnten Räumen und Spitzboden ist lediglich mit einer Schlackeschüttung (feines schwarzes Krümelzeug)gedämmt.
Eure Vorschläge haben mir schon einmal dahingehend geholfen, dass ich jetzt begriffen habe, wie der Aufbau mit Dämmung auf der Seite aussehen soll, die früher einmal das Dach war und jetzt unter der "angehobenen" Dachseite sich befindet. Hier brauche ich keine Ziegel, die die Statik belasten, denn die sind viel weiter oben.
Die andere Seite bereitet noch Probleme, denn der Dachdecker hat schon recht, wenn er sagt, dass ich jetzt einen Plan haben muss, wie es gemacht werden soll.
Hier noch die Sparrenmaße, die leider auch nicht viel Spielraum für die Dämmung lassen: 11(!!) x 10 cm, Abstand: 0,75 m. Ich würde gern eine Skizze beifügen, da das mit dem "angehobenen Dach" mit Worten so schlecht zu beschreiben ist, aber das geht wohl nicht, ebenso wenig wie ein Foto der Situation.
Vielen Dank noch einmal für die Zeit, die Ihr Euch nehmt!
Mölder
 
Thema: Kein Titel

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