Rauhspund als Dielenfußboden - wie verlegen?

Diskutiere Rauhspund als Dielenfußboden - wie verlegen? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo! habe in allen foren leider nicht genau meine antworten gefunden, deshalb hier meine fragen... wer schreibt? - blutiger anfänger...
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lino

Guest
Hallo!
habe in allen foren leider nicht genau meine antworten gefunden, deshalb hier meine fragen...

wer schreibt? - blutiger anfänger, minimales budget, mieter.
was soll renoviert werden? - zwei zimmer (18/22m²) mit betonfußboden, in einem zimmer ist linoleum auf dem beton den ich lieber nicht rausnehmen möchte. mietwohnung, deshalb muss das nicht unbedingt ein leben lang halten bzw. könnten irgendwann, wenn die kohle stimmt, "echte" dielen drübergelegt werden. vermieterbeteiligung fällt aus.

vorhandenes material:
rauhspund fichte nut+feder, schön glatt (gehobelt?) aus dem bauhaus-angebot, 19x96mm, 88mm deckbreite, 3m länge
schlagdübel (nageldübel) 6x60,
latten 24mm stärke, 3m länge
schrauben 35x4
materialkosten bisher: knappe 6€/m²!

vorhaben:
so günstig wie möglich einen echten holzfußboden auf den fußkalten beton bzw. linoleum verlegen. da das material bereits besorgt wurde und sich nach langer recherche als das mit abstand günstigste herausgestellt hat, werden wir von diesem plan nun nicht mehr abrücken.
wir haben uns das so vorgestellt:
1. die latten mit den schlagdübeln am boden befestigen, abstand der latten zueinander 40 cm, abstand der schlagdübel:?
2. den rauhspund quer zu den latten befestigen.
3. ggf. nachschleifen
4. das holz behandeln.
also nichts schwimmend.

meine fragen:
- generell: einwände? schlechte/gute erfahrungen?
- muss ggf. ein estrich gelegt werden? der betonboden ist natürlich recht grade. kann man bei geringen unebenheiten/bodenwellen auch einfach mit pappe o.ä. den zwischenraum auffüttern?
- muss zwischen beton und latten bzw. zwischen latten und rauhspund noch eine schicht filz, papier, kokos o.ä. gelegt werden, wenn das ganze eh fest verschraubt wird? trittschalldämmung nach unten ist nicht so wichtig, es geht eher darum, dass das nicht anfängt zu quietschen und knarren, falls sich was verzieht oder so.
- sind nägel oder schrauben üblich um die dielen an den latten zu befestigen? wenn schrauben, welche?
- lohnt es den zwischenraum noch aufzufüllen? dämmung ist jetzt eigentlich nicht so wichtig, da drunter auch geheizt wird.
- das holz lieber eine weile im raum liegen lassen oder so schnell wie möglich verschrauben, damit es sich nicht verzieht? wie lagern?
- für die dübellöcher im boden: welche abstände? reicht ein meter?
- an einer seite ist noch scheuerleiste. sollte die rausgerissen oder einfach umbaut werden?

vielen dank!
beste grüße,
lino
 
Schlagdübel, 24er Lagerlatte und Dielenboden...

hallo lino,

Deine Schmalspurversion läßt einen erschrecken - ich möchte nicht Dein Vermieter sein...

... arbeite Deine Fragen mal ab:

- generell: einwände? schlechte/gute erfahrungen?

--> noch verbleibende Höhe zur Unterkante Türstock bedenken, Rückbau als Mieter - wie soll das bei der Perforation des Betonbodens noch klappen?.

- muss ggf. ein estrich gelegt werden? der betonboden ist natürlich recht grade. kann man bei geringen unebenheiten/bodenwellen auch einfach mit pappe o.ä. den zwischenraum auffüttern?

--> bei den Lättchen kannst Du nichts füttern, da müßtest Du schon die ganze Latte flächig unterlegen. Also, wenn der Vermieter nichts gegen eine Nivelliermasse hat und Du mit der Richtlatte zuviel Unebenheiten ausmachst, dann flächig ausgleichen.

- muss zwischen beton und latten bzw. zwischen latten und rauhspund noch eine schicht filz, papier, kokos o.ä. gelegt werden, wenn das ganze eh fest verschraubt wird? trittschalldämmung nach unten ist nicht so wichtig, es geht eher darum, dass das nicht anfängt zu quietschen und knarren, falls sich was verzieht oder so.

--> Bei Deinem Material wirds eh nicht ruhig bleiben. Ich würde sehr ernsthaft dafür plädieren, dass du schwimmend verlegst: Schau, dass Du irgenwo günstig 30mm dicke Holzdämmplatten auftreiben kannst. Geb die Schlagdübel zurück. Alle ca. 35cm eine 24mm Latte - dazwischen 30mm Holzdämmplatte. Der Rauhspund wird dann mit Teilgewindeschrauben an die Latten befestigt. Dadurch ziehts die Latten nach oben und der Rauspund ruht am Ende auf der Holzdämmplatte.

- sind nägel oder schrauben üblich um die dielen an den latten zu befestigen? wenn schrauben, welche?

--> immer schrauben - vor allem bei deinem Material - oberhalb der Feder schräg ansetzen.

- lohnt es den zwischenraum noch aufzufüllen? dämmung ist jetzt eigentlich nicht so wichtig, da drunter auch geheizt wird.

--> auf alle Fälle - das wird sonst ein Ressonanzkörper, der Dir selber noch auf den Senkel gehen wird. Deshalb mein Hinweis das schwimmend auf Holzdämmplatten zu machen, dann ist der Zwischenraum schon zu.

- das holz lieber eine weile im raum liegen lassen oder so schnell wie möglich verschrauben, damit es sich nicht verzieht? wie lagern?

--> Sofort verarbeiten

- für die dübellöcher im boden: welche abstände? reicht ein meter?

--> eben keine Befestigung - spart Ärger beim Auszug und schont die Nerven aller evtl. Mitbewohner (Schallschutz)

- an einer seite ist noch scheuerleiste. sollte die rausgerissen oder einfach umbaut werden?

--> das müßte man im Detail sehen.

Und wenn Du mal Geld für vernünftige Dielen hast, dann wirst Du diesen Unterbau eh schnell vergessen wollen. 24er Latten taugen nicht viel für einen guten Dielenboden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Bevor du irgend etwas machst ...

... lass Dir vom Vermieter schriftlich geben, dass er dem zugestimmt hat und die Veränderung nicht mehr zurück genommen werden muß.

Grüße

Frank
 
rückbau/schwimmen/dämmplatten

hallo Frank und alle anderen die sich gerne einklinken möchten,

danke nochmal für die tipps.

habe fragen zu deinem plädoyer fürs schwimmende verlegen:

ich hab natürlich eigentlich kein problem mit der schwimmerei, ist ja eleganter ohne hunderte löcher, und weniger stress und krach, auch beim rückbauen, da hast du völlig recht. dachte nur, dass es bei dem leichten und semiqualitativen material von vorteil ist, wenn es fixiert ist, da der boden dann nicht „schüsselt“, sich verzieht etc.?

- dein hauptargument scheint der rückbau zu sein?
je nun, ich hatte nicht erwähnt, dass es um eine wg in einer ausgebauten fabriketage geht. die vermieterin hatte schon angekündigt, dass wir das ohnehin wieder rausnehmen müssten. von daher auch die schmalspurversion – warum viel geld ausgeben, wenns sowieso irgendwann wieder raus muss (außerdem ist das geld einfach nicht da). andererseits: das ganze haus besteht aus wgs, deshalb viel inoffizieller mieterwechsel. und ich bin ziemlich sicher, dass die folgenden mieter lieber holz als beton mit ekligem hässlichen linoleum übernehmen. die tür müsste man egal bei welchem neuen boden ohnehin unten kürzen, oder eben den türbereich aussparen, mit einer kleinen stufe könnte ich schon leben. und die „perforation“ (=die dübellöcher?) könnte man doch wohl im falle eines falles wieder zukitten?

das mit den dämmplatten klingt nach einer sehr eleganten lösung, nur ist die angabe „minimales budget“ wirklich kein spruch... hast du da tipps? hab nix gefunden.

noch eine frage: die schrauben, die dann wohl möglichst dünn sein sollten, „oberhalb der feder schräg ansetzen“? kann ich mir gerade räumlich nicht vorstellen...

danke und grüße,
lino
 
Du kannst Dir ca. 140 Nageldübel sparen und ...

vermutlich auch den Materialwert von einem guten Bohrmeisel, der dabei draufgehen wird. ... dafür brauchst Du noch ca. 40m² Holzdämmplatten mit wenigstens 28mm Aufbau. Absolute Sparversion wäre Gutex Thermosafe homogen 20mm für Liste 3,85 Euro + Standard-Platte in 8mm für 2,45 zzgl. Steuer = 299,88 Euro. Vielleicht gibt es ja noch was günstigeres, das druckstabil den Zwischenraum ausfüllt und dicker als die Lättchen sind. Für mich sind diese Holzdämmplatten die richtige Wahl, da sie auch sehr gut den Schall absorbieren.

Ich bin gegen die Verdübelung, weil ich darin mit diesen Lättchen keinen großen Sinn sehe. Wenn du das Unterlegen anfängst, dann werden sie bei Druckbelastung dort nachgeben, wo Du nicht unterlegt hast. Der Boden wird also auch mit Dübel bei so schwachen Material "bewegt" bleiben. Dann lieber gleich ohne Dübel und schwimmend.

So einem Rauhspund gebe ich nicht viel Überlebenszeit. Das Zeugs ist butterweich und arbeitet sich entsprechend schnell ab. Es stellt auch keine Grundlage für eine weitere Schicht dar - muss dann also wieder entfernt werden.

Alternativ wäre vielleicht noch eine OSB-Platte - schwimmend auf 6mm Holzdämmplatte ein Thema. Du hättest dann auch so was wie einen Holzboden - der Aufwand wäre deutlich geringer.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Hallo

Nicht vergessen: ausreichend Platz zu den Wänden lassen dann kann das Holz arbeiten und sollte auch nicht schüsseln.

gruß

Dorothée
 
hallo frank,
also 300 euro für holzdämmplatten geht garnicht, auch nicht 200 euro, eigentlich auch nicht 100.
osb war natürlich die alternative, gefällt uns aber nicht so. mittlerweile denk ich, das wär wirklich einfacher gewesen und immerhin eine art holz.
beste grüße
lino
 
In der Form...

...ist es schlicht Unsinn.

Rauhspund ist zu feucht, um als Sichtboden eingebaut zu werden, schwimmend kann Massivholz (mit sehr wenigen Ausnahmen im preisintensiverem Segment) nicht verlegt werden, der somit immer erforderliche Unterbau passt nicht zu den gegebenen Höhenanschlüssen.

Wenn das wirklich so passieren muß, dann zumindest die Latten lose liegen lassen (mit 2mm Trittschallstreifen darunter), mehr als ein klappriger Holzbelag wird eh nicht draus. 2 Schrauben pro Kreuzungspunkt Diele/Latte; damit es überhaupt eine Chance hat zu halten, offen von oben geschraubt.

Verkauf das vorhandene Holz, und verlege eine Dreischichtdiele. Mit Klick-und Schnapp-Verbindung versehen, ist das zwar auch nicht der Weisheit letzter Schluss, kann aber beschädigungslos ein-und ausgebaut werden. Wer mit Geduld sucht, findet sicher auch preiswertere Restposten.

Grüße

Thomas
 
asbest

hallo,
da sich rausgestellt hat, dass die platten kein linoleum sondern asbesthaltige pvcplatten sind, ist in dem fall, dass die hausverwaltung die entfernung nicht finanziert, und das ist wahrscheinlich, bohren eh nicht möglich, und ich kaufe was schwereres, dickeres, trockeneres, was sich schwimmend verlegen lässt.
auf jeden fall danke für die antworten.
beste grüße
lino
 
Wer...

hat den die Asbestbelastung festgestellt?

Echt neugierig

Thomas
 
hach,

SEIN KÖNNTEN hätte ich schreiben sollen.
die beschreibung passt exakt und alle fotos im internet auch. 100% sicher ist es nicht, und deshalb geh ich morgen mal mit pröbchen zum fachmann. warum so neugierig?
beste grüße
lino
 
Warum neugierig?

Is einfach so, seit 46 Jahren.

Wäre schön, wenn Du Deine Quellen offenlegst, sicherlich hat noch manch' anderer "Leichen im Keller".

Grüße

Thomas
 
Es hilft enorm,

zu wissen, wie das Zeugs heißt und aussieht.

Gibt es vergleichbare Produkte auch aus DDR-Produktion, oder ist das ein bundesdeutsches Phänomen?

Grüße

Thomas
 
So ungern ich es auch sage

dies ist glaube ich vorwiegend ein BRD Phänomen, da wird mir ja ganz anders, werde in Zukunft zweimal hinschauen.

Grüsse Thomas
 
stark gebunden

in fußböden stark gebunden, d.h. das ist wohl nicht ganz so schlimm:
"Für festgebundene Asbestprodukte besteht zurzeit keine gesetzliche Regelung zur Bewertung. Durch diese Produkte besteht keine Gefährdung der Nutzer, solange keine Arbeiten daran ausgeführt werden. Fest gebundene asbesthaltige Produkte sollten nicht mechanisch bearbeitet werden."

prickelnd isses deshalb noch lange nicht. würd ich jetzt auch nur mit ungutem gefühl drauf schlafen können.
 
ddr und brd?

hm, wie kommt ihr auf solche unterschiede? ich glaube asbest wurde damals überall verwendet, weil man überall keine ahnung hatte wie schädlich das ist?
erinnert mich an den kleinen seitenhieb aus dem film sonnenallee: der hypochondrische onkel ausm westen klagt bei jedem besuch im osten furchtvoll über das viele asbest in der wohnung und stirbt am ende tatsächlich selffullfillingprophecymäßig an lungenkrebs..
und der palast der republik...
 
Gab's keine Unterschiede?

Schon verschiedene Rohstoffquellen führen zu verschiedenen Produkten, dann auf den einen Seite Mangelwirtschaft, auf der anderen Profitmaximierung...

Mich interssieren, ganz ideologiefrei, einfach Produktbezeichnungen, Hersteller, Optik evtl. asbestbelasteter Ostprodukte.

Grüße

Thomas
 
Asbest

Ich kenne aus der DDR neben den bekannten Asbestzementplatten Bau- bzw. Feuerschutzplatten, die Asbest enthalten. Handelsnamen Neptunit, Sokalith, Baufatherm.
Sie enthielten als Asbestmineral Chrysotil (Weißasbest).
Dann nicht zu vergessen die Fugenkitte, Handelsname Morinol.
Sicher gab es noch eine ganze Menge anderer Produkte, z.B. als Dämmstoffe in Öfen und als Brandschutzmittel.

Viele Grüße
 
Thema: Rauhspund als Dielenfußboden - wie verlegen?

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