Aufbau der Zwischensparrendämmung

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Henning Klocke

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So, nun kommt endlich die Dämmung ins Dach.

Da möchte ich doch noch mal die fachkundige Meinung aus dem Forum hören, bevor ich die Sachen besorge ...

Also -> der Aufbau ist geplant, wie auf dem Bild zu sehen ist.
Zur Zeit gucke ich von unten direkt auf die Dachpfannen. Keine Folie, Unterspannbahn o.ä.!

Das ist auch gleich die erste Frage. Bräuchte ich zusätzlich zu den Holzweichfaserplatten noch eine Unterspannbahn? Benötige ich ein Dampfbremse bei diesem Aufbau? Ich weiß immer die gleichen Fragen. Aber auch immer ein klein wenig anders der Aufbau. :)

Die Flachsfilzstreifen dachte ich mir als Luftabdichtung zwischen die Montagelatte und den Dachbalken eingeklemmt und dann um die Ecke und die HWFplatte darauf. Die Frage ist bloß ob der Streifen evtl. Feuchtigkeit in die Dämmung zieht!?

Hält der Lehmputz direkt auf der Platte oder braucht man ein Gewebe oder sogar Stroh als Verstärkung bzw. Hafthilfe?

Letzter Punkt bei mir ist die Frage, wie ich das evtl. auf die HWFplatte laufende Wasser über die Mauer bekomme. Da ist nämlich ungefähr 40 cm Mauerwerk zu überwinden, um an die Außenmauer zu gelangen. Muß man da die Platten sozusagen mit einer Folie verlängern und die über die Mauer führen. Oder kennt jemand eine elegantere Lösung?

Und was habe ich noch übersehen?

Ich feue mich auf Kritik und Ratschläge!!!!!
 
Dachdämmung

Zum Dachaufbau habe ich zwei Hinweise:
1. Die fehlende Unterspannbahn und die fehlende Dampfsperre sind ein Verstoß gegen die aaRdT (gegen die DIN. das will grundsätzlich nichts heißen, die DIN sind nicht alleinseligmachende Wahrheiten. Nun können Sie vielleicht selber damit leben, aber im Falle eines Verkaufes sind dies wertmindernde Gegebenheiten.
2. Jeder Dachdecker wird Ihnen sagen, das es keine absolut wasserdichte Ziegeleindeckung gibt. Die Unterspannbahn ist eine zusätzliche Sicherheit gegen dfekte an der Dachhaut,Treibschnee und Regen, der vom Wind unter die Falze der Ziegel gedrückt werden kann. Was ist, wenn ein Ziegel mal kaputtgeht? Bei einem Kaltdach wie jetzt, wo Sie die Ziegelunterseiten sehen, ist dies nicht so schlimm. Sie stellen einen Eimer hin und warten auf den Dachdecker. Stellen Sie sich mal vor, was mit Ihrer Dämmung passiert, wenn Wasser durch die Dachhaut eindringt. Was die Kondenswasserproblematik betrifft, werden Ihnen sicher Kollegen dazu Hinweise geben.
 
Guten Tag,

die Holzweichfaserplatte könnte geschuppt verlegt werden, so daß eindringende Feuchtigkeit
nicht durch die Stöße in die WD gelangt.
Trotzdem: Der Aufbau entspricht aber dann immer noch nicht den gültigen Fachregeln des Dachhandwerks und sollte wirklich nur für eine Übergangszeit so ausgeführt werden.
Einige Gründe hatte Herr Böttcher schon aufgezählt, könnte ich jetzt noch weiter führen.
Durch die Lattung zur Aufnahme der Platte verlieren Sie ordentlich an Höhe für die WD.
Ausführung noch einmal überprüfen, z.B. im Sparrenfeld senkrecht mittig eine Dachlatte befestigen und Holzweichfaserplatte durch kleine Latten seitlich an Sparren unter vorhandene Dachlattung einspannen.
Steht das Gebäude unter Denkmalschutz? Welche Nutzung wird angestrebt? Sie sollten die EnEv beachten! Sinnvoll ist es einen Fachplaner einzuschalten, der sich vor Ort einmal den Anschlußdetails annimmt. Die von Ihnen angestrebte Folienlösung sollten Sie schnellsten verwerfen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Kibies
 
Alternative zur Folie?

Hallo Habe das gleiche Problem,
kann die HWF-Platten nicht über den Sockel führen.
Wenn ich den Mauersockel abbreche, gefährde ich die Statik.
Und die Platten im Nirvana enden zu lassen ist auch nicht so dolle.
Was spricht dagegen, die Folie ordentlich festgetackert und mit Leisten geführt über die Krone zu leiten?
Danke für die Ratschläge
TOM
 
Guten Tag,

die Dachfläche, gilt auch für die Unterspannbahn etc., muß über den Rinneneinhang an die Dachentwässerung angeschlossen werden.
Ansonsten drohen nachhaltige Bauschäden und immense Kosten!
Auch wenn es hier niemand unbedingt hören will: DIN und Fachregeln des Dachhandwerks beachten!
Auch wenn diese mit den angestrebten Lösungen nicht erfüllt werden.
So ein wichtiges Detail ist vor Ort zu lösen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Kibies
 
na, gut das ich gefragt habe ...

Ich dachte die wasserabweisende Schicht der HWFplatte würde die Unterspannbahn ersetzen. Ich könnte jetzt ja nur eine Unterspannbahn zwischen den vorhandenen Balken befestigen. Also nicht vollflächig. Das ist wahrscheinlich auch nicht Ideal?! Müßte das dann eine diffusionsoffene Bahn sein?

Das Haus steht nicht unter Denkmalschutz. Es soll ein richtiger Wohnraum entstehen.

Die Montagelatte habe ich so breit eingezeichnet, weil ich dachte, dass eine Luftschicht von Vorteil wäre. Damit die evtl. Feuchtigkeit besser abtrocknen kann. Aber bei der Konstruktion mit der Latte in der Mitte hätte ich dann auch gleich noch den evtl. Wasserfluß Kanalisiert.
Wenn ich allerdings eine Unterspannbahn hätte bräuchte ich doch keine Wasserabweisende Schicht und damit auch keine HWFplatte sondern könnte direkt an die Unterspannbahn heran dämmen?! Oder fehlt da dann wieder eine Luftschicht?

Wenn ich das im Forum richtig gelesen habe, kann man bei den von mir gewählten Materialien auf eine Dampfsperre verzichten, weil die Materialien Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, ohne an Dämmwert zu verlieren.
 
Dampfbremse ist Pflicht

Ich hab mich schon mehrfach belehren lassen,
Dampfbremse ist Pflicht. Sauber ausgeführt an den Stössen und Durchdringungen. Atmungsaktive nehmen z.B. Proclima DB+.
Mein "Isofloc Einbläser" riet mir, entweder als regenwasserführende Schicht eine USB, besser aber eine HWF Platte zu nehmen. Beides mit dickerer Latte zum zentrieren in der Mitte. Darauf kommt dann direkt die Dämmung (bei mir ISOFLOC). Nix mehr mit zusätzlicher Luftschicht.
 
Dampfsperre

kommt dann zwischen die vorh. Holzbalken und die oben aufgesetzten HWFplatten? (siehe Bild im ersten Beitrag) Wenn man die HWF platten an den Balken anschraubt bzw. nagelt entstehen dann doch schon die ersten Löcher in der Dampfsperre!? Oder ist das trotzdem noch dicht?

und zwischen den Sparren unter den Dachpfannen die Unterspannbahn antackern? Die müßte dann Dampfdiffusionsoffen sein?
 
DB+ hinter Raumbekleidung

Soweit wie ich weiss, kommt die DB+ direkt hinter die Raumbekleidung (z.B. Gika Platte). Die USB oder HWF sitzten mit dem beagten Abstand unter den Ziegeln.
 
Korrektur des Aufbaus

So, damit zukünftig Suchende (und wir) einen verwertbaren Aufbau am Ende dieser Diskussion finden, führe ich das jetzt mal weiter...
Nach vielen Stunden weiterer Recherche schlage ich also nun folgenden Aufbau vor:

1. Vorh. Dachpfannen (mit zusätzlichen Lüfterpfannen je Sparrenfeld eine oben und eine unten)
2. vorh. Dachlatten
3. vorh. Sparren
4. diffusionsoffene Unterspannbahn (welche?)(mit Latte in der Mitte)
5. Hanfdämmung bis zur vollen Sparrenhöhe
6. Dampfbremse (Luftdicht verklebt) (pro Clima DB+)
7. Konstruktionslatten (Zur Sicherung der Dampfbremse und als Grundgerüst für die Wolzweichfaserplatten.)
8. Holzweichfaserdämmplatten
9. Lehmfeinputz (evtl. mit [sichtbarem] Jutegewebe?)

Statt der Unterspannbahn hätte ich gerne eine 10 mm starke, vergütete Holzweichfaserplatte genommen. Leider konnte ich keine Idee finden, wie ich die evtl. auftretende Feuchtigkeit über das Mauerwerk in die Dachrinne bekomme. (Ein Folienanschluss wurde ja in dieser Diskussion verworfen s.o.)
Außerdem habe ich noch die Überlegung ob man nicht die Holzweichfaserplatten zweilagig ausführen kann und dann die Dampfbremse dazwischen verlegt. Dann wäre die Dampfbremse fast vollflächig geschützt und man spart die Konstruktionslatten.

Grundsätzlich frage ich mich ob nicht die Luftdichtigkeit gefährdet ist, wenn man durch die Dampfbremse Latten oder Holzweichfaserplatten befestigt. Vielleicht kann da jemand aus der Erfahrung erzählen?

Die Gesamte Dämmung (Hanf und Holzweichfaser) soll in der Dämmwirkung der Energiesparverordnung genügen.

Geheizt wird der Raum dann übrigens über Heizleisten ...
 
Ist der Aufbau so schlecht?

Oder ist er so richtig? Es wäre nett, wenn jemand seine Meinung dazu äußert. Ich bin mir einfach noch nicht sicher.

Herzlichen Dank für Eure Mühe!
 
Bitte um Kommentare zum Aufbau

nach weiterer intensiver Recherche im Internet bin ich jetzt bei dem dargestellten Aufbau gelandet.

1. vorh. Dachpfannen
2. vorh. Latten 45 mm hoch
3. Steico universal 18mm
4. Flachshausdämmplatte DP, 100 mm
5. vorh. Sparren, 120 mm
6. Dampfbremse, pro Clima DB+
7. Montagelatte, 30 mm hoch
8. Holzweichfaserplatte, 40 mm, Nut und Feder
9. Holzweichfaserplatte, 40 mm, Nut und Feder versetzt
Lehmfeinputz mit Jutegewebe

Ich kann jetzt doch die Weichfaserplatten statt der USB nehmen (Ich bin nicht so sehr für Folie ...)weil ich für meinen Anschluß an die Rinne bzw. nach außen auf der Seite von Pavatex fündig geworden bin. Ich werde jetzt die Weichfaserplatte und das Einhangblech mit Pavatape verbinden. Es gibt aber auch noch andere Varianten. Für alle, die wie ich vergeblich überlegen, wie der Anschluß klappt, lohnt sich der Blick auf die Pavatex Seite. Bzw. direkt in diesem pdf:
http://www.pavatex.de/download/Technik_fuer_den_Profi_DACH.pdf
(solange der link noch funktioniert)

Die Frage ist für mich immer noch, ob die Dampfbremsfolie bei den gewählten durchgehend dampfdiffusionsoffenen Dämmstoffen unbedingt benötigt wird.
 
Ja, noch einmal:

die Dampfbremse ist trotzt diffusionsfähiger Baustoffe nötig. Das wurde doch schon erwähnt...
Aber warum planst du die Dampfbremse mitten in die Dämmung?
Kann den Sinn nicht erkennen...
Gruß Rainer
 
ich versuche es noch einmal ...

@ Rainer
Erst einmal DANKE!!! für die Reaktion. Bei der Dampfbremse hatte ich die Position in vielen Beiträgen so abgeguckt. Es war aber wahrscheinlich doch nicht SO VIEL Dämmung darauf. Ich hatte ja weiter oben den Vorschlag gemacht, sie zwischen die beiden HWF-Platten zu tun und mir die Montagelatten (30cm) zu sparen. Was sagst Du dazu?
Oder sollte die Dampfsperre immer ganz oben auf? Wie kann ich denn dann den Lehmputz aufbringen?
Vielleicht so?:

5. vorh. Sparren, 120 mm
6. Holzweichfaserplatte, 40 mm, Nut und Feder
7. Holzweichfaserplatte, 20 mm, Nut und Feder versetzt
8. Dampfbremse, pro Clima DB+
9. Montagelatte, 30 mm hoch
10. Holzweichfaserplatte, 20 mm
11. Lehmfeinputz mit Jutegewebe

in Erwartung :)
Henning
 
warum nicht so?

1. aufs Frühjahr warten
2. Dach abdecken
3. DWD oder ähnliches auf die Sparren
4. Dämmung zwischen die Sparren
5. etwas dampfbremsendes unter die Sparren (ich nahm OSB + Lehmputz)
6. alles lecker mit Lehm verputzen

Alles andere wird wahrscheinlich Murks...
 
weil das Dach

1. zwischen zwei anderen Dächer ist
d.h. mann müßte bei erhöhtem Dachaufbau die gesamten Kehlbereiche zu den (schräg) angrenzenden Nachbardächern neu ausbilden.
2. Der Raum dringend gebraucht wird.
3. Das Dach ansonsten sehr gut liegt.

Aber nocheinmal zur Position der Dampfbremse... ich kann natürlich auch OSB nehmen. Aber ist das dann nicht Dampfsperre?
Wo gehört die richtigerweise hin?

Vielen Dank
hk
 
na wenn das mal gut geht

die OSB o.ä. übernimmt die dampfbremsende Funktion. Eine Dampfsperre ist auf Dauer wohl nicht möglich...

Du mußt natürlich keine OSB nehmen. Alternativ, eventuell sogar besser: Baupapier oder Proclima o.ä. als DB und dann einen Putzträger.
Gerade jetzt im "Winter" geht es mit der Folie schneller.
Die Dämmung mit OSB abdichten ist eine Heidenarbeit und die Zeit drängt weil sonst die Dämmung absäuft. Und um OSB zu verputzen brauchst du noch einen gescheiten Haftgrund...
 
wo liegt denn das Problem

@ Rainer

wieso zweifelst du an dem Aufbau?

Und ich weiß immer noch nicht wo denn die Dampfbremse nun sinnvollerweise anzubringen ist. :)
 
Die Dampfbremse

soll die Dämmung vor Feuchtigkeit schützen, also muß sie von unten an die Dämmung. Darauf dann der Putz.
 
Thema: Aufbau der Zwischensparrendämmung
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