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Mond007
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Hallo zusammen,
vorab mein Dank an alle, die in diesem sehr hilfreichen Forum
schon etwas über das schwierige Thema Kriechkeller geschrieben haben und meine Bitte, sich rege an der folgenden Diskussion zu beteiligen.
Bei der von mir gekauften Immobilie gibt es eine Geruchsbelastung,
die wahrscheinlich durch den Kriechkeller entstanden ist.
Da dieser Geruch sehr störend ist, muss bei der Sanierung
also gründliche und nachhaltige Arbeit geleistet werden.
Das Gebäude ist auf einem Betonstreifen-/Punktfundament mit Holzbalkenlage gegründet.
Die den Holzfußboden tragenden Holzbalken sind noch in einem relativ guten Zustand.
Die darauf liegenden Spanplatten weisen von unten gesehen
jedoch z.T. erhebliche Feuchtigkeitsschäden auf.
Außerdem gibt es hier viele offene Fugen und eine lückenhafte Dämmschicht,
so dass sich die Feuchtigkeit überall ansetzen kann und der dadurch entstehende
Geruch fast ungehindert durch den Parkettfußboden hindurch nach oben dringt.
Eine komplette Erneuerung des Fußbodens oberhalb der tragenden Balken
ist also unumgänglich.
Für den Neuaufbau gibt es zwei Varianten, in jedem Fall sollen aber zementgebundene
Spanplatten mit glatter Oberfläche zum Einsatz kommen, um der Feuchtigkeit
möglichst wenig Ansatzfläche zu bieten.
Die zementgebundenen Spanplatten könnten entweder unter oder über den tragenden
Balken montiert werden. Das Anbringen der Spanplatten unter den Balken hätte sicher
den Vorteil, dass ein lückenloser und weitgehend feuchtigkeitsresistenter Abschluss
nach unten hin geschaffen werden könnte. Diese Arbeit in einer Kriechkellerhöhe
von ca ein bis anderthalb Meter zu verrichten ist sicher kein Spaß, aber möglich.
Die nächste Schicht würde aus einer etwa 24 cm starken Zellulosedämmung
bestehen, und darüber kämen dann z.B. OSB-Platten zum Einsatz.
Die Frage ist hier, ob noch eine zusätzliche Dampfbremse im Bereich über der
zementgebundenen Spanplatte erforderlich ist.
Nun nähere ich mich langsam der Titelfrage dieses Themas:
Im Streifenfundament gibt es 13 Lüftungsschächte á 20x10cm in folgender Anordnung:
an den zwei Längsseiten jeweils 5, an der einen Querseite 2 und an der anderen 1.
Parallel zu der weniger belüfteten Querseite steht (in 1,20m Abstand) ein zusätzlicher
(6m langer) Betonstreifen, der 1/10 der gesamten Grundfläche (12x6m) abteilt.
In diesem Betonstreifen gibt es nur zwei kleine Lüftungsöffnungen und keinen Zugang.
Der Gebäudeteil darüber hat einen Estrichboden und diente früher als Versorgungsraum
mit 1500L Öltank. Da dieser nicht mehr gebraucht wird, kann der extra Betonstreifen
und der Estrichboden in diesem Gebäudeteil abgerissen werden.
Dies hat mehrere Vorteile:
- die noch fehlende Lüftungsöffnung kann einfach von innen angebracht werden
- die in diesem Gebäudeteil bisher schlechte Belüftung wird zukünftig verbessert
- es kann ein geschlossener Holzfußboden ohne Materialübergänge hergestellt werden
Wenn man jetzt noch die Lüftungsschächte freiräumt (Farbreste auf den Lüftungsgittern
entfernt, Komposttonne wegstellt, Ziersträucher umpflanzt) ist eine hinreichende
Belüftung des Kriechkellers wahrscheinlich sichergestellt.
Besondere Sorgen muss man sich dann allerdings noch um die aufsteigende
Bodenfeuchtigkeit im Kriechkeller machen. denn leider gibt es bisher keine
Folienabdeckung auf dem Erdboden. Trägt man die etwa 20-25 cm hohe
hauptsächlich aus Kies, aber auch aus Sand bestehende Schicht auf dem
Kriechkellerboden ab, kommt harter und steiniger Lehmboden zum Vorschein.
Die Frage ist nun, ob es sinnvoll ist, eine Folienabdeckung auf der jetzt bestehenden
Kiesschicht nachträglich anzubringen und darüber eine weitere Kiesschicht aufzuschütten?
Damit wäre die aus dem Erdreich aufsteigende Feuchtigkeit jedenfalls umfangreich
abgeschirmt.
Das Problem dabei ist wahrscheinlich, dass das Wasser damit nicht weg ist,
sondern sich nur andere Wege der Verteilung suchen wird. Vermutlich würde so
die Gefahr entstehen, dass die Boden-/Luftfeuchtigkeit sich unter/über der Folie sammeln
und an deren Rand in die Betonsteine des Streifenfundaments einziehen könnte.
Vielleicht könnte man dies umgehen, wenn man die Folienabdeckung mit der horizontalen
Wassersperre im Betonstreifenfundament verbinden würde.
Hier gibt es jedoch zwei große Probleme:
- die aus Bitumenpappe bestehende Wassersperre ragt kaum aus dem Mauerwerk hervor
- die Bitumenpappe befindet sich über der ersten (sichtbaren) Betonsteinreihe und wird
an einer Stelle stufenförmig geführt, um das natürliche Gefälle im Gelände auszugleichen
Es gibt noch eine zweite Wassersperre über der letzten Betonsteinreihe bzw. unter dem
aus Beton gegossenen Rand des Streifenfundaments. Es ist jedoch nicht erkennbar,
ob die Bitumenpappe hier durchgängig vorhanden ist, da sie durch den Beton verputzt ist
und nur an bestimmten Stellen sichtbar wird, nämlich da, wo die tragenden Balken
aufliegen und da, wo die Lüftungsschächte nach oben hin begrenzt werden.
Hier ist nun der Rat von Experten erforderlich:
In den aktuellen Feldstudien zu Kriechkellern in unseren Breitengraden ist die Verwendung
einer weitgehend wasserundurchlässigen Folienabdeckung über dem Erdboden oft
die erste normative Regel für ein funktionierendes System.
Anders als bei der Neugründung stellt sich bei der Sanierung allerdings die Frage,
ob und ggfs wie diese Grundregel technisch überhaupt sinnvoll umgesetzt werden kann.
vorab mein Dank an alle, die in diesem sehr hilfreichen Forum
schon etwas über das schwierige Thema Kriechkeller geschrieben haben und meine Bitte, sich rege an der folgenden Diskussion zu beteiligen.
Bei der von mir gekauften Immobilie gibt es eine Geruchsbelastung,
die wahrscheinlich durch den Kriechkeller entstanden ist.
Da dieser Geruch sehr störend ist, muss bei der Sanierung
also gründliche und nachhaltige Arbeit geleistet werden.
Das Gebäude ist auf einem Betonstreifen-/Punktfundament mit Holzbalkenlage gegründet.
Die den Holzfußboden tragenden Holzbalken sind noch in einem relativ guten Zustand.
Die darauf liegenden Spanplatten weisen von unten gesehen
jedoch z.T. erhebliche Feuchtigkeitsschäden auf.
Außerdem gibt es hier viele offene Fugen und eine lückenhafte Dämmschicht,
so dass sich die Feuchtigkeit überall ansetzen kann und der dadurch entstehende
Geruch fast ungehindert durch den Parkettfußboden hindurch nach oben dringt.
Eine komplette Erneuerung des Fußbodens oberhalb der tragenden Balken
ist also unumgänglich.
Für den Neuaufbau gibt es zwei Varianten, in jedem Fall sollen aber zementgebundene
Spanplatten mit glatter Oberfläche zum Einsatz kommen, um der Feuchtigkeit
möglichst wenig Ansatzfläche zu bieten.
Die zementgebundenen Spanplatten könnten entweder unter oder über den tragenden
Balken montiert werden. Das Anbringen der Spanplatten unter den Balken hätte sicher
den Vorteil, dass ein lückenloser und weitgehend feuchtigkeitsresistenter Abschluss
nach unten hin geschaffen werden könnte. Diese Arbeit in einer Kriechkellerhöhe
von ca ein bis anderthalb Meter zu verrichten ist sicher kein Spaß, aber möglich.
Die nächste Schicht würde aus einer etwa 24 cm starken Zellulosedämmung
bestehen, und darüber kämen dann z.B. OSB-Platten zum Einsatz.
Die Frage ist hier, ob noch eine zusätzliche Dampfbremse im Bereich über der
zementgebundenen Spanplatte erforderlich ist.
Nun nähere ich mich langsam der Titelfrage dieses Themas:
Im Streifenfundament gibt es 13 Lüftungsschächte á 20x10cm in folgender Anordnung:
an den zwei Längsseiten jeweils 5, an der einen Querseite 2 und an der anderen 1.
Parallel zu der weniger belüfteten Querseite steht (in 1,20m Abstand) ein zusätzlicher
(6m langer) Betonstreifen, der 1/10 der gesamten Grundfläche (12x6m) abteilt.
In diesem Betonstreifen gibt es nur zwei kleine Lüftungsöffnungen und keinen Zugang.
Der Gebäudeteil darüber hat einen Estrichboden und diente früher als Versorgungsraum
mit 1500L Öltank. Da dieser nicht mehr gebraucht wird, kann der extra Betonstreifen
und der Estrichboden in diesem Gebäudeteil abgerissen werden.
Dies hat mehrere Vorteile:
- die noch fehlende Lüftungsöffnung kann einfach von innen angebracht werden
- die in diesem Gebäudeteil bisher schlechte Belüftung wird zukünftig verbessert
- es kann ein geschlossener Holzfußboden ohne Materialübergänge hergestellt werden
Wenn man jetzt noch die Lüftungsschächte freiräumt (Farbreste auf den Lüftungsgittern
entfernt, Komposttonne wegstellt, Ziersträucher umpflanzt) ist eine hinreichende
Belüftung des Kriechkellers wahrscheinlich sichergestellt.
Besondere Sorgen muss man sich dann allerdings noch um die aufsteigende
Bodenfeuchtigkeit im Kriechkeller machen. denn leider gibt es bisher keine
Folienabdeckung auf dem Erdboden. Trägt man die etwa 20-25 cm hohe
hauptsächlich aus Kies, aber auch aus Sand bestehende Schicht auf dem
Kriechkellerboden ab, kommt harter und steiniger Lehmboden zum Vorschein.
Die Frage ist nun, ob es sinnvoll ist, eine Folienabdeckung auf der jetzt bestehenden
Kiesschicht nachträglich anzubringen und darüber eine weitere Kiesschicht aufzuschütten?
Damit wäre die aus dem Erdreich aufsteigende Feuchtigkeit jedenfalls umfangreich
abgeschirmt.
Das Problem dabei ist wahrscheinlich, dass das Wasser damit nicht weg ist,
sondern sich nur andere Wege der Verteilung suchen wird. Vermutlich würde so
die Gefahr entstehen, dass die Boden-/Luftfeuchtigkeit sich unter/über der Folie sammeln
und an deren Rand in die Betonsteine des Streifenfundaments einziehen könnte.
Vielleicht könnte man dies umgehen, wenn man die Folienabdeckung mit der horizontalen
Wassersperre im Betonstreifenfundament verbinden würde.
Hier gibt es jedoch zwei große Probleme:
- die aus Bitumenpappe bestehende Wassersperre ragt kaum aus dem Mauerwerk hervor
- die Bitumenpappe befindet sich über der ersten (sichtbaren) Betonsteinreihe und wird
an einer Stelle stufenförmig geführt, um das natürliche Gefälle im Gelände auszugleichen
Es gibt noch eine zweite Wassersperre über der letzten Betonsteinreihe bzw. unter dem
aus Beton gegossenen Rand des Streifenfundaments. Es ist jedoch nicht erkennbar,
ob die Bitumenpappe hier durchgängig vorhanden ist, da sie durch den Beton verputzt ist
und nur an bestimmten Stellen sichtbar wird, nämlich da, wo die tragenden Balken
aufliegen und da, wo die Lüftungsschächte nach oben hin begrenzt werden.
Hier ist nun der Rat von Experten erforderlich:
In den aktuellen Feldstudien zu Kriechkellern in unseren Breitengraden ist die Verwendung
einer weitgehend wasserundurchlässigen Folienabdeckung über dem Erdboden oft
die erste normative Regel für ein funktionierendes System.
Anders als bei der Neugründung stellt sich bei der Sanierung allerdings die Frage,
ob und ggfs wie diese Grundregel technisch überhaupt sinnvoll umgesetzt werden kann.