100-jähriges Haus, Keller naß - Betondecke einziehen?

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bruchi

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Hallo Gemeinde!

Wir haben uns ein gut 100-jähriges Haus angeschaut, das für uns sehr interessant ist (aussen Bruchstein, innen teilweise Balken/Fachwerk).
Das Haus hat einen kleinen Keller, der an einer der 4 Ecken des Hauses und unter zwei Zimmern liegt (Zimmerwand ist auch im Keller gemauert, also tragend). Bislang ist die Kellerdecke aus Holzbalken mit Rigips verkleidet. Dämmung nicht ganz ersichtlich... Problem ist, dass der Keller naß ist. Zum einen wohl wegen der Wasserpumpe aber lt. Fachmann auch wohl wegen aufsteigendem Wasser (u.a. Abfluss vorhanden, aber dicht, ums ganze Haus rum feucht...). Dadurch sind die Balken alle feucht/nass/mit Schimmel/Schwamm(?), ebenso die Wände. Die "Stützfeiler" stehen in Pfützen, die horizontalen Balken sind teilweise unfachmännisch zusammengefrickelt.

Uns wäre am liebsten, die Böden in beiden Zimmer komplett zu entfernen, das ganze Holz aus dem Keller holen und eine neue Betondecke einzuziehen. Evtl. die tragende Wand ersetzen durch Stützpfeiler, damit der Raum besser oder überhaupt mal richtig genutzt werden kann. Und dann natürlich die Wände angehen und trockenlegen. Holz soll eigentlich nicht wieder in Decke/Fußboden, höchstens als Bodenbelag ;-)

Wo könnten da Probleme auftreten? Kann man das so machen? Wie sieht es preislich aus (Größe ca. 20 qm, über zwei Zimmer)? Braucht man dafür eine Baugenehmigung (vielleicht blöde Frage, aber ich kenn mich damit nicht aus)? Das Haus ist nicht im Denkmalverzeichnis eingetragen, aber da es über 100 Jahre alt ist, würde man bei einem Bauantrag wohl ein Auge darauf werfen. Kann es da Probleme geben? Wie seht Ihr die Geschichte?

Beste Grüße!
 
Kellerdecke

Ohne genauere Kenntnis der Lage kann man schwer etwas dazu sagen, außer das beide Probleme, also das Wasser im Keller und die Erneuerung er Kellerdecke, lösbar sind.
In welcher Gegend steht denn das Haus?

Viele Grüße
 
Lage und Gegend

Hallo!

Danke für die schnelle Reaktion.

Das Haus liegt im Teutoburger Wald auf der Hälfte eines Hügels. D.h. auf der Südseite ("oben") ist ein Acker, auf der Nordseite ("unten") eine abschüssige Wiese. Das Haus ist nicht im Hang gebaut, sondern wie auf einem Podest im Hang. Aber wahrscheinlich drückt schon Wasser von oben in den Keller, oder? Wie gesagt, ums Haus herum müsste man auch erstmal alle Büsche und Bäume entfernen (stehen sehr nah) und evtl. eine Drainage legen.

Helfen die Angaben?
 
Kellerdecke

Das ist mir zu weit, sonst hätte ich mir das mal vor Ort angeschaut.
Das Hangwasser muß vom Keller weg, da wird wohl das volle Programm (senkrechte Abdichtung, Dränung) erforderlich sein.
Und das mit der neuen Decke geht wirklich nur vor Ort, am besten Sie holen sich einen Statiker aus Ihrer Nähe.

Viele Grüße
 
Was ich mich frage:
Wenn das Haus 100 Jahre alt ist, muss das Wasserproblem deutlich jünger sein, denn eine nasse Holzbalkendecke hält nicht so lange. Ich würde an Ihrer Stelle erst mal nach baulichen Veränderungen jüngeren Datums forschen, die ursächlich sein könnten.
Die Dachentwässerung muss natürlich vorhanden und funktionstüchtig sein. Versiegelungen im hausnahen Bereich, die Oberflächenwasser zu den Aussenmauern hin führen, oder defekte Leitungen sind oft Ursache.
Bei ernsthaftem Kaufinteresse können Sie Auflagen des Denkmalschutzes im Vorfeld durch den Käufer oder selbst rechtsverbindlich feststellen lassen. Der aktuelle Zustand des Gebäudes fliesst natürlich in die Presiverhandlung mit ein.
Falls Sie die Kellerdecke in Beton neu machen, sollte man gleich eine Dämmung in die Schalung legen.
 
Hallo!

Danke für die Hinweise. Gerade das mit den Veränderungen jüngeren Datums. Was wir festgestellt haben ist, dass bei der ersten Besichtigung noch keine "Pfützen" im Keller standen. Erst jetzt, als es mehrere Tage geregnet hatte. Ein Problem ist wohl, dass das ganze Haus drumherum mit großen Büschen verwildert ist. Man hat sich in den letzten paar Jahren würde ich sagen wohl nicht mehr richtig um den Garten gekümmert (die Büsche sehen toll aus, mir gefällt der Garten auch so, aber bautechnisch wohl eine kleine Katastrophe...). Die Dachrinne/Regenrohr sieht auch aus, als könnte sie mit Laub verstopft sein. Ebenso waren die Abflüsse im Kellerabgang und im Keller verstopft. Diese Probleme sollten ja aber alle behebbar sein, oder?

Das mit dem Denkmalschutz haben wir telefonisch angefragt. Im Moment steht das Haus nicht unter Denkmalschutz. Nach der Betondecke müssen wir noch mal fragen, das war da noch nicht ganz abzusehen. Wie sieht es sonst aus mit der Baugenehmigung für die Decke, also ohne Denkmalschutz? Das muss bestimmt genehmigt werden, weil ja auch Statik und so dranhängt durch die eine tragende Wand.

Beste Grüße schon mal!
 
Jetzt doch Holzdecke und wie behandle ich die Kellerwände innen/außen?

Hallo!

Ich möchte nochmal auf unsere Kellerdecke zurückkommen.
Mittlerweile haben wir einen Kostenvoranschlag über eine Betondecke, bei dem wir uns echt hintenübergelegt haben. Zumal die erste telefonische Auskunft locker um das Vierfache übertroffen wurde... Na ja.

Und bei uns sind, je mehr wir uns mit der Geschichte des Hauses befasst haben, Zweifel gekommen, ob man nicht doch eine neue Holzdecke nehmen sollte/muss. Ich denke, die Balken müssen auf jeden Fall ausgetauscht werden.

Gibt es einen besten Zeitpunkt für so eine Arbeit? Wie es immer so ist, muss jetzt doch alles ziemlich schnell gehen und wir wollen natürlich auch nicht monatelang weiter unsere Miete bezahlen zusätzlich zu den Kreditraten ;-). Und auf einer Baustelle, bei der vom Schlafzimmer bis in den Keller gucken kann, möchten wir auch nicht leben.

An wen wende ich mich am besten für eine Holzbalkendecke? Zimmermann? Bauunternehmer?
Kann jemand hier vielleicht einen Fachmann dafür empfehlen im Raum Osnabrück/Münster/Emsland?

Ach so, wie behandle ich denn am besten die Kellerwände innen bzw. außen?
Regenfallrohre und so werden auf jeden Fall überprüft, ebenso werden draußen direkt am Mauerwerk große Büsche entfernt (muss auch für das Bruchsteinmauerwerk gemacht werden, damit da mal wieder Luft rankommt).
Da das Haus am Hang liegt, sollten wir vielleicht die Aussenwand zum Hang hin bzw. auch die andere Wand abdichten (Teilkeller)? Aber wie am besten? Eine Drainage soll außen um die Kellerwände gelegt werden, daher wird das Erdreich eh ausgehoben. Fragt sich nur, was man mit der Wand am besten macht. Wenn ich mich im Internet informieren will, kriege ich 100 Meinungen, was der eine super findet, ist für den anderen undenkbar...

Und was mache ich innen am besten? Im Moment befindet sich ein Putz auf dem Mauerwerk, der Boden sieht aus wie gegossener Beton. Wie lasse ich die feuchten/nassen Stellen am besten abtrocknen, womit behandle ich am besten (möglichst ökologisch)? Ist eine Horizontalsperre sinnvoll? Eine Wand über dem Keller hat schon etwas hochgezogene Feuchtigkeit, ist aber auch die Wand mit den Büschen und dem Regenfallrohr.

Mann, viele Fragen, ich hoffe, Ihr könnt mir etwas helfen, ich bin leider so gar nicht vom Fach, möchte aber natürlich auch keine Fehler machen...

Danke und beste Grüße!
 
Du brauchst jemanden, der sich das vor Ort ansieht, und der selbst keine Firma hat, die solche Arbeiten ausführt. Denn diese Firmen empfehlen logischerweise immer diejenigen Massnahmen, die sie selbst ausführen können.
Ansonsten würde ich für den Keller Eile mit Weile walten lassen, also erstmal die Dachrinnen und Entwässerungen in Ordnung bringen, dafür sorgen, dass kein Oberflächenwasser hausnah versickert und sehen, wie sich das mit dem Wasser entwickelt. Wenn deutliche Schäden festgestellt wurden, kann die Ursache für den nassen Keller damit schon behoben sein und es braucht etwas Geduld, bis der Keller wieder abgetrocknet ist.
Aufgraben und Abdichten ist auch so eine Sache. Wenn der Boden bindig ist, wird es wenig bringen; wenn es sich um Kondensfeuchte handelt, gar nichts. Zudem ist Aufgraben teuer und nicht ohne (Finger weg von den Fundamenten, die Drainage soll aber mindestens so tief als diese liegen, wenn es zufliessendes Bodenwasser in tieferen Schichten gibt ...).
Wenn man nur die Decke in Ordnung bringt und den Keller feucht lassen kann, wird es sicher deutlich weniger kosten. Einen Wohnraum oder eine Werkstatt für Arbeiten, die Trockenheit erfordern, wird man mit vernünftigem Aufwand sowieso nicht daraus machen können.
Bitte vorerst unbedingt auf jegliche Mittel zum Abdichten und behandeln von Mauerwerk verzichten, die Gefahr dass man damit die Sache verschlimmbessert, ist gegeben.

Wenn es denn eine Holzbalkendecke werden soll, darauf achten, dass nicht Fichte oder Tanne verwendet wird und dass die Auflager korrekt erstellt werden. Die Balkenköpfe sollen von Luft umspült sein und gegen aufsteigende Mauerfeuchte geschützt sein, das wird oft falsch ausgeführt.

Gebüsch, das Schlagregen von den Mauern abhält, ist nicht unbedingt nachteilig.
 
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