feuchter Keller

Diskutiere feuchter Keller im Forum Keller & Fundament im Bereich - Halli Hallo wir möchten uns ein altes Bauernhaus kaufen. Leider ist der Keller sehr feucht. In einem Raum stand sogar eine Pfütze auf dem Boden...
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Annette Slawisch

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Halli Hallo
wir möchten uns ein altes Bauernhaus kaufen. Leider ist der Keller sehr feucht. In einem Raum stand sogar eine Pfütze auf dem Boden und der Putz bröckelt in allen Räumen von den 86 cm starken Wänden. Die Feuchtigkeit scheint sich sogar schon teilweise bis ins Erdgeschoss (Wohnbereich)auszudehnen. Der Makler meinte wir müssten für die Trockensanierung (vertikale und horizontale Sperre?) ca. 30.000 bis 35.000 Eur ausgeben. Sonst ist der Resthof in recht gutem Zustand. Der Kaufpreis ist akzeptabel. Sollte man solch ein Haus überhaupt kaufen oder lässt man lieber die Finger davon? Kann man nach der Trockenlegung davon ausgehen, dass man dann Ruhe hat oder besteht die Möglichkeit, dass die Feuchtigkeit eventuell wiederkommt? Wie findet man die richtige Firma für diese Arbeiten? es gibt ja offensichtlich einige schwarze Schafe unter den Anbietern?
Lieben Dank für hilfreiche Antworten.
Frank und Annette
 
Alles machbar

Hallo Frank und Annette

Das hört sich nicht gut an mit den Pfützen da kommt bestimmt Wasser durch die Kellerwände.
Ich glaube das es mit einer horizontalen Sperre nicht getan ist . Es muss auf jeden Fall
bis zu den Fundamenten freigelegt werden. Wenn dann alles wieder dicht gemacht ist und eine neue horizontale Sperre eingebaut ist denken die meisten nicht daran das das Mauerwerk versalzen ist und erst mal mit Sanierputz (der das Salz aus dem Mauerwerk befördert) geputzt werden müsste. Leider muss der Sanierputz dann wieder runter wenn er seine Arbeit des entsalzens erledigt hat und es muss neu geputzt werden. Also eine Menge Arbeit aber alles machbar. Kann euch da Tipps geben . Bin selber mal 2 Jahre nach einem Haus in Brandenburg unterwegs gewesen und habe so einige feuchte Keller gesehen. Eine Baufirma hab ich auch. Vollsanierung ist kostspielig. Da ist objektives kalkulieren gefragt wo sich so mancher schon verrechnet hat.

Gruß Dennis
 
nasser Keller

Hallo
Ich habe leider kein Baugeschäft und bin auch kein Stukkateur!
Leider nur Schreinergeselle und Architekt.

Das mit dem Wasser und der Feuchtigkeit ist so aus der Ferne so ne Sache!??
Vielleicht hilft eine einfache Drainage??
oder aus irgendwelchen Gründen ist das Grundwasser gestiegen??
alte Wasserleitung geplatzt ...???
Wie ist den so die Umgebung?? Feucht!
Oder schauen die Schäden "bauüblich" aus???
Ist der Hof und sind die umgebenden Flächen angehoben worden....??

Viele Fragen - keine Antwort!
Machbar ist alles!
... ausser Hellseherei!

mit trotzdem freundlichen Grüssen

Florian Kurz
 
Hellseherei

Hallo ,
Ich bin leider kein Architekt (ich muss in der Praxis mein Geld verdienen)kann ihnen aber nur beipflichten da sollte man sich mehrere
Meinungen einholen und die nicht aus der Ferne.

mit trotzdem freundlichen Grüssen
 
feuchter Keller

Danke für die prompten Antworten. Geraderüber der Straße ist ein Dorfteich, der allerdings tiefer liegt als das Haus. Vielleicht liegt hier die Ursache für die Nässe. Über die sonstigen Gegebenheiten der letzten Jahre wissen wir bisher gar nichts weiter, da das Haus vorher 1 1/2 Jahre leer stand. Wahrscheinlich ais guten Grund wie wir jetzt vermuten.
Gruß Frank und Annette
 
Kellerfeuchte

Hallo
da kommen doch dann noch einige Sachen dazu, die man nicht "gesehen" hat!
Also es muß ja nicht am Teich liegen, auch die Strasse tut was dazu und so weiter.
Aber wenns "nur" an dem liegt sollte es in den Griff zu bekommen sein!

Vorher Klarheit schaffen - danch "weniger" Überraschungen!

Und wenn Sei in das Häusschen verliebt wären - Liebe lässt manches verzeihen!

Glück auf und Profis fragen! (schwer gell!! :)

Florian Kurz
 
Hallo Annette,
klär mal bitte ab, wie der Bodenaufbau über Erdreich im Erdgeschoß gemacht ist. Falls dort mal eine Betonbodenplatte eingebaut sein sollte, ist die aufsteigende Feuchtigkeit eine logische Folge.Da ich als Segler-Landratte das brandenburger Land etwas kennengelernt habe,kann ich mir das gut vorstellen. Falls dem so wäre, geht keine Welt unter: Preßlufthammer nehmen, Betonplatte entfernen, ca 10 cm kapillare Schotter/Kiesfüllung einbauen und einen Kork-Kalkestrich ca 15cm eingießen (eine Mischung aus Korkgranulat, Traßkalk und Sand).Klärt bitte auch ab, wie die Wände außerhalb zubetoniert....sind. Vielleicht liegt auch da der Hase im Pfeffer.Jedenfalls würde ich immer veruchen,die teure Horizontalsperre zu vermeiden, da Du da maximal 10 Jahre Garantie vom Handwerker bekommst.Was sind 10 Jahre Gewährleistungsgarantie bei einem 100jährigen Haus? Noch dazu wenn der Handwerker mit seinem Klein-LKW in 5 Jahren pleite macht. Du kannst ja mal das ganze fotografieren und mir die pictures auf cd-rom zusenden.Dann könnte ich mehr dazu sagen. Für den Notfall hätte ich eine gute Adresse eines befreundeten Baufachmanns in Brandenburg/Havel.
herzliche Grüße
Klaus Schillberg, www.texbis.de
 
Hallo an alle,

egal ob Stukkateur, Architekt, Händler oder Segler. Der Architekt muss nicht schlecht sein, wenn er ausreichendes Fachwissen hat. Ich kann es nachvollziehen, es gibt leider auch in dieser Branche viel zu viele schwarze Schafe.

Die Ursache zu ergründen ist das aller Erste. Das einzig richtige und vernünftige ist den Fußboden diffusionsoffen herzustellen. Wie lange sind die Kork-Kalkböden schon im Einsatz? Kann ich welche hier in Sachsen anschauen? Ich bin da skeptisch. Wenn mein Korken von der Weinflasche zu lange zu feucht liegt, bildet sich grüner Schimmel. Zwar unterbindet dies der Kalk, doch was ist, wenn der Bauherr schludert und nicht genug davon dazumengt (was natürlich nicht sein soll und darf). Gerade letztes Wochenende hatte ich einen ältere Herren aus Dresden, der sehr große Probleme hatte mit seinen eingebauten Schilfrohrmatten im EG. Da hatte sich doch tatsächlich ein Hausschwamm entwickelt, der ihm jetzt sehr großen Kummer bereitet. Man hatte letztlich doch nicht alles berücksichtigt – und der Teufel liegt bekanntlich nun mal im Detail.

Ich nehme Liapor und vermenge dies mit Trasskalk oder Zement. Darunter unbedingt ein Geotextil legen und natürlich eine kapillarbrechende Schotterschicht einbauen. Über die Oberfläche sollte man diskutieren. Wichtig ist die Wände nicht sperren und einen Reinst-Kalkputz (aus dem Mörtelwerk, wie zu Ostzeiten) einbauen.

Und um Gottes Willen nicht den Fußboden groß absenken bevor sich das jemand angeschaut hat. Und lassen Sie getrost Fertigputze und Sanierputze weg, es geht auch ohne diese und sogar viel besser.

Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wir sanieren das Ganze, ich gebe Ihnen 30 Jahre Garantie und den Rest teilen wir fifty/fifty. Nein, Spaß bei Seite. Schauen Sie sich bei mir auf der Homepage unter Publikationen mal um und dann wird sicher das eine und andere noch offen sein. Mit den Firmen habe ich in meiner bauüberwachenden Pflicht so einiges schon erlebt. Wichtig ist für Sie als erstes jemand, der sich das Ganze mit Herz und Verstand anschaut und mit dem man nach vernünftigen Lösungen sucht. Klopfen Sie auf jeden Fall seine Erfahrungen ab. Es wird auf jeden Fall nicht der sein, der eine Firma in der Hinterhand hat oder der Ihnen irgendetwas verkaufen möchte. Wenn Sie trotz dessen solche Wege gehen, dann gilt mein obiges Angebot.

Viel Spaß beim lesen und viele grüße,
Michael Reisinger
 
Hallo Herr Reisinger,
ich durfte Sie vor ein paar jahren als Teilnehmer an einem meiner damaligen Deutschland-Ost-nach -der Wende-Lehmbauseminare begrüßen. Es ist schon erstaunlich,wie Sie über meinen Kork-Kalkestrich-Vorschlag ,den wir seit ca 15 Jahren Bauschadensfrei in Alt-und Neubauten einfach so mal urteilen.Daß Weinkorken im Keller Schimmel bilden können ist nichts neues. Daß aber eine jahrhundertelang bewährte Rezeptur aus den Kork-Herstellerländern,nämlich Traßkalk ,Sand und Kork absolut fungizid wirkt, ist sogar wissenschaftlich logisch. Wenn Sie an den Strohlehmbau denken, dessen Stroh Millionen von Pilzsporen enthält,darf ich doch höflich um Mäßigung mit solch pauschalen Aussagen, die unnötige Bauherrenängste verursachen bitten.Ich kenn Ihren Dresdner Schilfbauschaden nicht. Ich kann mir nur gut vorstellen, daß dort auf eine immerfeuchte Wand mit evtl. grauem Schilf gedämmt wurde, wahrscheinlich eine Innendämmung ohne 1 Gramm Kalkzusatz. Ich möchte den Rest Ihres "Pamphlets" nicht weiter bewerten,sondern an dieser Stelle um Ihren "Herzverstand" bitten: den auf www.fachwerk.de ernshaft anfragenden Baulaien zukünftig auch ernsthaft ohne Polemik zu begegnen.Abschließend möchte ich noch offiziell anregen, innerhalb der inneren fachwerk.de ein Bauschadensformum einzurichten.
mit freundlichem Gruß
Klaus Schillberg www.texbis.de
 
manchmal steht auch was zwischen den Zeilen ;-)

Hallo Herr Schillberg,

ich bitte Sie ganz höflich, meinen Text noch mal ganz langsam und von vorn durchzulesen. Sie werden dann feststellen, dass ich keinerlei Urteil bilde. Ich hinterfrage nur! Und das ist wohl Sinn der Sache. Ich weiß, dass Sie diesen Korkestrich einbauen. Wo hier in Sachsen dieser eingebaut worden ist, war meine Frage. Vielleicht werden Sie beim zweiten Lesen auch bemerken, dass ich Sie frage, wie es sich mit der Schimmelproblematik verhält. Wer weis, vielleicht baue ich diesen bei Überzeugung übermorgen auch ein. Ich als Planer, der andere Wege geht, muss hinterfragen. Ich wäre sonst nicht an der Stelle wo ich jetzt stehe und würde in dem ganzen Sumpf mittreiben. Und das liegt mir fern.

Das ich weiß, das Kalk fungizid wirkt, dass dürfen Sie mir ruhig zumuten. Ich erwähnte fragend ja auch nur, was ist, wenn der Bauherr nicht die geforderte Menge einsetzt. Und was ist, wenn die Wirkung nachlässt? Meine Frage war auch, wo man sich so etwas anschauen kann – was eigentlich auf reges Interesse stößt. Ich hoffe nicht einen wunden Punkt getroffen zu haben? Ich möchte dazu lernen und anderen helfen Fragen zu stellen und nicht alles gedankenlos einzubauen. Wenn mich ein Bauherr fragt: Warum? – dann fühle ich mich geehrt, weil ich mein Wissen preisgeben kann, was er für seine Entscheidung benötigt.

Und was ist mit dem Strohlehmbau? Ich finde Ihn hervorragend, nur muss auch hier der Bauherr beraten werden, dass ein Mindestmaß an Lehm vorhanden sein muss, ansonsten geht es in die Hose (bzw. verfault dieser). Ich denke da werden wir einige Baustellen in Deutschland finden, um nicht zu weit zu gehen. Wenn Lehm mit organischen Bestandteilen nicht schnell genug trocknet, dann können schon die schönsten und seltensten Pilzformen entstehen. Der Pilz muss ja nicht schädlich sein, darum ging es ja auch nicht.

Und welche Aussagen ich mich mäßigen soll – bitte genauer! Die Bauherrenängste werde ich mit Sicherheit nicht schüren, jedoch möchte ich einen Bauherren der hinterfragt, der nicht nur gedankenlos alles übernimmt. Er trifft die Entscheidung und meine Pflicht ist es ihn bis dahin ausreichend und ordentlich zu beraten. Dreimal auf Holz geklopft, zum Glück sind 95 % meiner Bauherren genau solche.

Und sehen Sie, auf der dresdner Schilfbaustelle ist genau das passiert wovor ich immer warne. Man hat die Äpfel mit den Birnen verwechselt, weil man nicht hinterfragt hatte und einfach das unternommen hatte, was irgendeiner geraten hatte. Von Bauphysik hatten die jedenfalls alle keine Ahnung. Ich werde mir das ganze anschauen und dann werde ich berichten. OK.

>..wahrscheinlich eine Innendämmung ohne 1 Gramm Kalkzusatz.
Ja, wahrscheinlich haben die Lehm verwendet, so wie vorgeschlagen??? Ich werde sehen und berichten. Ist für mich auch interessant.

>Ich möchte den Rest Ihres "Pamphlets" ....
Hmmmmm ?? War es zu viel?? Passiert wenn man in Fahrt ist.

Ich hoffe alle Ungereimtheiten und Falschinterpretationen gelöst zu haben, schönen abend und gute nacht. Hoffentlich war es nicht wieder zu lang oder zu pamphletisch?
Michael Reisinger
 
Hallo,

bei feuchten Wänden ist natürlich erst mal zu schauen woher die Feuchtigkeit kommt. Das lässt sich aus der Ferne scher beurteilen. Wir arbeiten oft wie auch an unserem eigenen Haus, (siehe Profil) das im Hochwasserbereich steht mit einer thermischen Horizontalsperre. Die Kosten liegen bei einem Bruchteil der von Ihnen benannten Kosten. Gerne gebe ich Ihnen dazu nähere Auskunft. Rufen Sie doch mal an. Viele Grüße Gerd Meurer
 
feuchter Keller

Halli hallo,
nochmals lieben Dank für die vielen hilfreichen Tipps.
Wir versuchen gerade der Bank das unabhängige Gutachten aus den Rippen zu leiern. Über die Bodenbeschaffenheit weiß kein Mensch auch nur die klitzekleinste Kleinigkeit. Wo fragt man da am besten nach? Wie lange dauert so eine Trockenlegung? Müssen wir uns auf einige Monate im Wohnwagen einrichten?
Übrigens sehr spannend die geschriebenen Fachsimpeleien zwischen den Experten. Tolle Website. Nette Leute.
Gruß Annette
 
Zum Thema Feute Keller

zum Thema feuchte keller kann ich Ihnen sehr viel berichten.
Es giebt leider sehr viele schwarze Schafe.Bevor Sie sich für irgendein System entscheiden sollten Sie sich ausreichend informieren.Nur bitte keine Saniersysteme oder Abspersysteme verwenden.Siehe auch http://www.konrad-fischer-info.de/2aufstfe.htm.

Ich könnte Ihnen ein Unverbindliches Angebot unterbreiten.

mfg.Peter Schneider Tel 0174/1466995
 
Keller besser nutzen!

Abdichtungsarbeiten im Keller
Wenn Keller feucht sind ist es mit dem angenehmen und gesunden Wohnklima vorbei.
Der Modergeruch verbreitet sich im Haus, die Wände und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug und andere Materialien aus Eisen fangen an zu rosten.
Die Wärmedämmung nimmt mit zunehmender Feuchte sehr schnell ab.
Weil nun dies alles dazu beiträgt, dass die Schimmelpilze vermehrt wachsen, wird sicherlich auch noch falsch gelüftet, d.h. in der Regel zu lange. Dies deswegen, weil eben dieser Modergeruch aus dem Keller entfernt werden soll. Auch das hat jedoch verhängnisvolle Folgen.
Die Nutzung ist somit sehr stark eingeschränkt.
An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühungen. Es kommt zu Farbabplatzungen an den Oberflächen und zum Teil werden auch die Putze geschädigt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen.
Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig eine Verschlechterung der Wärmedämmung. Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden auch verschiedene Ursachen zusammen.
Wie vermeidet man solche Schäden und Durchfeuchtungen?
Es müsse einige Punkte beachtet werden. Die Außenwände müssen beim Neubau gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein, in der Regel geschieht dies durch Abdichtungen die in der Norm 18195 und 18336 erwähnt werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe Merkblätter und Regelwerke von Firmen die spezielle Produkte und Lösungen dafür anbieten.
Beim Altbau ist jedoch auch aus Kostengründen eine Abdichtung von innen möglich und in der Regel einer Außenabdichtung aus Kostengründen vorzuziehen. Überwiegend ist es sowieso nur Kondenswasser, das die Oberflächen schädigt.
Die Kellerwände kühlen bei Feuchteschäden stärker aus, außerdem ist darauf zu achten, dass an der Außenseite eine Wärmedämmung in ausreichender Form notwendig ist. Bei Hanglagen ist das Wasser durch Drainagen abzuführen. Auch hierfür gibt es für den Neubau Normen z.B. DIN 4108 u. 4095 sowie 18308.
Im Altbaukeller ist auch die Überlegung wichtig, dass nichts zu faulen anfängt.
Wenn ein Holzboden vorhanden ist oder Holz bzw. Kartons gelagert sind (Regale etc.) kommt es sehr oft durch diese hohe Feuchte zu Fäulnisschäden und auch zur Bildung von Hausschwamm. An den Oberflächen der Wände lagern sich z. B. bauschädliche Salze an und nehmen ebenfalls vermehrt Wasser auf.
Fast jeder kennt die Effekte von Schwitzwasser.
Im Sommer beschlagen bei Gewitter oder sehr starken Regenfällen die Autoscheiben, beim Betreten eines Lokales beschlägt die Brille, oder eine Flasche beschlägt, wenn Sie aus dem Kühlschrank genommen wird. Alles Erscheinungen, die jeder kennt.
Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zu Grunde. Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen soweit ab, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf auf der Wand zu Wasser kondensiert. Dieses jedoch saugt die Oberfläche der Wand sofort auf und dadurch lässt man sich täuschen, man sieht nichts. Deswegen sollten insbesondere im Frühling und Sommer die Kellerfenster möglichst geschlossen bleiben.
Die Mauern bekommen eine "gute" Wärmeleitfähigkeit.
Dies kann jedoch durch eine innenliegende Abdichtung und eine innenliegende Wärmedämmung behoben werden. Dadurch wird auch das teure Aufgraben von außen nicht mehr notwendig.
Die inneren Wandoberflächen dürfen nicht soweit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 60 - 70 % zu Schwitzwasserbildung kommt.
Wenn die Wandoberflächen und der Boden den Anforderungen an die Wärmedämmung entsprechen, verändert sich dies jedoch sehr oft im Bereich der Kellerdecken die schlecht gedämmt sind. Es kommt im Bereich des Deckenauflagers von neuem zu Kondenswasserschäden.
Innenliegende „falsche“ Wärmedämmungen
Eine nicht unerhebliche Fehlerquelle ist es wenn Möbel, Schränke, Regale an der Außenwand stehen und somit eine Erwärmung der Wandoberflächen verhindern. Es wirkt genauso wie eine innenliegende Dämmung.
Heizen und Lüften
Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
Messen der Feuchtigkeit
Woher weiß man nun, welche Feuchtebelastungen in den Räumen sind. Die einfachste Art ist die Messung mit einem Hygrometer. Hier sollte nicht gespart werden, sondern durchaus Geräte verwendet werden, die justiert werden können. Diese Geräte sind im Handel schon ab ca. 30€ zu erhalten. (siehe auch: www.messgeraete-matzner.de)In Verbindung mit einem guten Thermometer können wir nun ein behagliches und gut funktionsfähiges Raumklima durch Lüften bzw. Heizen herstellen.
Richtiges Lüften
Auch hier gibt es wieder eine Menge von Ausdrücken und Erklärungen von gut bis sehr schlecht. Was bedeuten z. B. Ausdrücke wie „ Stoßlüften“, „ Dauerlüften“, „ feuchte- oder temperaturabhängiges Lüften“ etc.?
Im Sommer kann die Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen als im Winter. Z.B. enthält eine 25 ° war-me Luft maximal 25 Gramm Wasser, jedoch nur 4 Gramm bei 5°. Diese 4 Gramm ergeben bei 20 Grad Wärme ca. 35 % relative Luftfeuchte. So ist auch klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen eine sehr trockene Luft ist.
Zwar muss die „verbrauchte“ Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.
Richtig lüften heißt die Luft auszutauschen und dies abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
Wie lange lüften ?
Der menschliche Körper ist ein sehr gutes „ Messgerät“. Dadurch kann folgendes Experiment durchgeführt werden: In der Frühe reagieren wir noch sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Stellen Sie sich an die entlegenste Stelle gegenüber dem zu öffnenden Fenster. Nun bittet man jemand, Fenster oder Türe ganz zu öffnen. Das Kippen der Fenster reicht nicht aus. Sobald man empfindet, dass die kalte Luft an einem vorbeistreicht, stoppt man die Zeit. Es vergeht in der Regel kaum eine halbe bis eine Minute. Nun kann man davon ausgehen, dass bei der Verdoppelung der Zeit die Luft zu 70 - 80 % ausgetauscht ist, dazu kommt dass man dafür im Abstand von einer halben Stunde öfters lüften sollte.
Das Zeitmaß für den kompletten Luftaustausch in üblichen Räumen von Wohnungen wird in der Regel zwischen 1 und 2 Minuten sein. Es sollte keinesfalls länger gelüftet werden, besser ist, jeweils im Abstand einer halben Stunde, eine Wiederholung.
Die Ursache muss gefunden und beseitigt werden
Feuchte und nasse Baustoffe haben wie vor schon erwähnt eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene, deswegen ist vorab genau zu ermitteln, woher die Feuchte kommt. Wie vor beschrieben kann es sich um Kondenswasser, oder um Wasser von außen handeln. Am Schadensbild ist das jedoch nicht so leicht zu erkennen!
Nur wenn es sich um eine undichte Fuge handelt wird das Wasser irgendwann eindringen und als Wasser-lacke am Boden sichtbar sein. Diese Undichtigkeiten kann man mit sehr dünnflüssigen Kunststoffen auf Epoxyd oder Polyurethanharzbasis auch von innen abdichten oder verpressen. Dies ist ein spezielles Verfahren was von Fachfirmen durchgeführt werden kann.
Eine Innenabdichtung.
mit dem I-Bau - Saniersystem ©, d.h. Aufbringen einer dichten Noppenbahn an der Innenseite und dem anschließenden Verputzen mit Sanierputz bringt eine wesentliche Reduzierung der Feuchtebelastung im Keller. Ein Großteil der Feuchteabgabe erfolgt durch die Außenwand sowie die angrenzenden Zwischenwände.
In vielen Fällen, insbesondere bei Gebäuden aus Beton, ist somit ein Luftentfeuchter eine sinnvolle und ausreichende Maßnahme um die Luftfeuchte zu reduzieren. Diese Geräte (kosten je nach Leistung zwischen 300 bis 800 €) sind in der Lage und „ziehen“ aus einem normalen Keller, eines Ein- oder Zweifamilienhauses am Tag ohne weiteres 10 bis 30 Liter Wasser. Wie sollen dann wenige Tropfen eventuell eindringendes Wasser noch ein Problem darstellen?

Edmund Bromm
Weitere Info zum Thema: www.denkmal-pflege.de
© = im November 1998 beim Patentamt unter Nr.: 295 21 952.1 als Gebrauchsmuster eingetragen.
 
Hallo Herr Bromm,
zu Ihren Ausführungen hätte ich einige sehr praktischen Fragen:
1) was kstet Ihr Verfahren je qm Wandfläche?
b) wielange geben Ihre Handwerker und Hersteller Gewährleistung/Garantie auf das System?
c)Ist Ihnen bekannt, das die vielen genannten DIN-Nromen sich lediglich als Richtlinien-Empfehlungen vor Gericht gelten,denn die DIN ist kein "Gesetz"
d) Haben Sie kein "Bauchweh", wenn im sensiblen Altbau so wild mit Chemie rumgewütet wird?
e) wielange haben Sie Erfahrungen mit Ihrem vorgeschlagenen System?
Danke für Ihre Antworten im Voraus,
Klaus Schillberg, www.texbis.de
 
Re

Hallo Herr Bromm,
Ihre Beschreibung der physikalischen Zusammenhänge kann ich folgen, diese sind hinlänglich bekannt. Ihre Sanierungsvorschläge lehne ich ab, und halte sie auch für gefährlich. Wie lang haben Sie Erfahrungen? Können Sie Ihre irreversible Chemiekeule die seit ein paar Jahren eingesetzt wird mit guten Gewissen an Gebäude anwenden die seit Jahrhunderten da sind? Ich kann als ausgewiesenen Fachmann weder mit Ihren Epoxyd oder Polyurethanharzen was anfangen noch mit Sanierputzen. Viele Grüße Gerd Meurer
 
Wie viel Chemie verträgt ein Gebäude?

Ich gebe allen Recht, wenn sie dafür sind diese soweit als möglich zu vermeiden.
Aber es sollte auch der Zweck nicht aus den Augen verloren werden.
Zu den Fragen von Herrn Klaus Schillberg:
Da ich selbst im Normierungsverfahren (GAEB) eingebunden bin ist mir schon klar von was ich spreche (schreibe).
Dieses von mir entwikelte I-Bausystem bzw. Verfahren wird so ähnlich von mir seit 1982 ausgeführt. Seit dieser Zeit ist kein Mangel aufgetreten! Wie soll dies auch möglich sein. Die Folie ist Polyethylen und wird entweder verputzt oder es wird trocken weiter verkleidet.
Weitere Info finden Sie unter www.isarbautenschutz.de unter Schriften. Insbesondere Nr. 12.
Auf die Aussagen vom "ausgewiesenen Fachmann" Herrn Meurer will ich nur sehr kurz eingehen.
Wie soll der Lehmputz auf der Innenseite einer durch Feuchte und Salze geschädigten Wand eine (auf Dauer) trockene Wand ergeben und wie soll dann auch noch die Feuchte im Raum abgesenkt werden?
Hier haben schon alle (auch die wenigen guten und nach WTA geprüften siehe: www.wta.dehttp://www.wta.de/Leistungsangebot/Page13103/page13103.html Sanierputze ihre Anwendungsgrenzen.
 
hallo

Ich hätte da so meine Bedenken mit der guten, teuren Folie. Vorn ist alles toll und super und dahinter? Wenn ich die Feuchte vorn weg halten möchte und lediglich eine Folie auf die Wandflächen bringe, dann kann ich mir an allen Fingern abzählen was dahinter passiert. Die Erfahrungen wurden zu Hauf gemacht. Und Sanierputze in feuchten Kellern? Vor 10 Jahren hatte mein eigener Schwiegervater den gleichen Fehler gemacht.

michael
 
Luftkalkmörtel

Also ich habe mit Luftkalkmörtel in meinen feuchten Gewölbekeller die Besten erfahrungen gemacht.

Hier einige Eigenschaften.
Solubel Luftkalkmörtel ist ein mineralischer Trockenmörtel für Außen- und Innenputze, Mauermörtel, Verfug- und Verlegemörtel und Dachdeckermörtel. Er gehört zur Mörtelgruppe P Ia, gem. DIN 18550 und besteht aus Weißkalkhydrat, Grubensanden, Kalksteinmehlen und natürlichen eigenschaftenvergütenden Zusätzen. Je nach Korngröße ist er als Ausgleichsputz, Unterputz, Oberputz oder Feinputz für den Außen- und Innenbereich und als Mauermörtel auf allen mineralischen, saugenden Untergünden zu verwenden. Je nach Anforderung ist er mit Haar- und/ oder Holzkohlezusatz lieferbar. Der Holzkohlezusatz begünstigt die Carbonatisierung und die Ausgleichsfeuchte und beugt der Algen-, Moos- und Flechtenbildung vor.

Mehr dazu siehe www.Solubel.de

Gruß Peter Schneider
 
Thema: feuchter Keller
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