Kondenswasser im Keller

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Markus Wörner

Guest
In den Sommermonaten haben wir Kondenswasser auf dem Kellerboden und im unteren Bereich der Kellerwände. Der Ratschlag nicht zu lüften funktioniert nicht, da vom Keller eine Türe in den Garten führt. Diese wird oft benutzt.Wie kann man die Oberflächentemperatur der Wände und des Bodens anheben, damit die warme Sommerluft nicht mehr an den kühlen Wänden kondensiert? Während der restlichen Zeit haben wir keine Feuchtigkeitsprobleme.
Der Boden besteht aus aus einer Betonplatte, die direkt auf Lehm liegt. Die Wände bestehen zum Teil aus Nachkriegsbeton und Sandstein aus der Zeit davor.

Bringt es etwas die Wände zu isolieren und den Kellerboden neu aufzubauen? Für Ratschläge bin ich sehr dankbar.
 
Jetzt lüften, nicht im Sommer

Hallo Herr Wörner,
wenn es Ihr Haus nicht ganz auskühlt, dann versuchen Sie es mal jetzt bei starkem Frost, Ihren Keller richtig lange zu lüften. Ich kann jetzt nicht im Einzelnen die gesamten physikalischen Gesetze erläutern, die hier wirken.
Jedenfalls: Die Luft kann, wenn sie kalt ist, nicht so viel Feuchtigkeit speichern. Ist kalte Luft im Raum, und wird dann erwärmt, senkt sich von allein die relative Luftfeuchte im Raum. Deshalb nehmen dann auch die Wände nicht so viel Feuchtigkeit aus der Raumluft auf, bzw. geben sie Feuchtigkeit an die trockene Luft im Raum ab. Die Wände werden dadurch also jetzt im Winter trockener - nicht im Sommer durch das ständige Lüften.
Wenn es im Sommer sehr viel wärmer ist, dann ist auch die Luftfeuchtigkeit immens höher als im Winter. Wenn dann diese warme Sommerluft in den kühlen Keller kommt, dann haben Sie dort sehr schnell die relat. Luftfeuchte über 100 % - also Ihr Kondenswasser.
Das Mauerwerk selbst müßte deshalb jetzt im Winter sehr viel stärker austrocknen. Irrtümlicherweise denken die meisten, man müsse im Sommer mehr lüften.
Ein Problem sehe ich allerdings noch bei dem von Ihnen geschilderten Betonputz an den Kellerwänden. Dieser hat die negative Eigenschaft: Er läßt das Wasser (Feuchtigkeit) hinein, kann sie aber nur schwer wieder abgeben. Durch diesen Putz findet kaum oder kein kapilarer Feuchteaustausch statt.
Ein großporiger Kalkputz wäre insgesamt besser, um das Kellerklima zwischen Wand und Raumluft zu regeln.

Ich wünsche Ihnen, daß Sie alles auch ohne Baumaßnahme in den Griff bekommen.
D.Fr.
 
Kondenswasser im Keller

Hallo Herr Wörner,
eigebtlich kann ich mir das ganze gar nicht richtig vorstellen,sorry.ist es ein keller mit treppe nach oben, oder ist der raum nur teilunterkellert?sind da noch fenster vorhanden?
der chemische prozess des betons ist nach 20 jahren abgeschlossen und sommit "tot".Herr D.Fröhlich hat schon einiges beschrieben.
mit freundlichen Grüssen
Mladen
 
Wenn das mit der Tür nicht klappt...

Guten Tag, aus der ursprünglichen Frage entnehme ich, dass die Thematik zum Sommerkondensat bekannt ist, nur die Gelegenheit oder der Wille fehlt im Sommer den Raum geschlossen zu halten. Ich denke eine Bauteiltemperierung sprich Heizung im Keller wäre dann die einzige funktuionierende Lösung. Eine Außendämmung des Kellermauerwerks ist dann natürlich günstig. In der EnEV ist Dämmung für beheizte Räume gefordert.
Fazit :"Großangriff" oder die Lebensgewohnheiten umstellen.
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
Von allen machbaren Möglichkeiten ist die einfachste die Beste!

Hallo Markus!
Alles Richtig was bisher gesagt wurde.
So absurd es klingt, Keller lüftet man im Winter und beheizt sie im Sommer.
Wobei Heizen vieleicht nicht ganz der richtige Begriff ist, denn Temperierung trifft die Sache besser.
Ich empfehle Ihnen, ein 22 mm Cu-Rohr am kurz über dem Boden des Kellers umlaufend an die Wand zu bringen, und dieses dann mit an die Heizung anzuschließen. Sollte dies wieder erwarten nicht ausreichen, gibt es von radia-therm Heizleisten, die Sie dann im nachhinein auf das handelsübliche Cu-Rohr aufklicken können.
Einfach mal googlen gehen!
Nichtsdestotrotz sollte die Kellertür am Tage im Sommer möglichst verschlossen sein. Wenn denn gelüftet werden muß, bitte Nachts. Das trifft im übrigen auch für den Rest des Hauses zu.

Der Ingo
 
Danke für die Antworten

Vielen Dank für die Antworten.

Mittlerweile habe ich von der Firma Köster Bauchemie in Aurich ein Flyer mit einem Anti-Schimmel-System bekommen. Diese wirbt mit einem extrem saugfähigem Spezialputz, der das Kondenswasser aufsaugt, beim Lüften wieder an die Luft abgibt und somit die Wand trocken hält. Kennt jemand das System? Gibt es Erfahrungen damit.

Vielen Dank im Voraus
Markus Wörner
 
Trotzdem bleibt die einfachste Möglichkeit immer die beste!

Hallo Markus!
Ich kenne dieses System nicht.
Ich habe aber bei Physik 8. Klasse nicht geschlafen, daher kann ich ausrechnen, wie viel Wasser ein Kubikmeter Luft bei Temperaturen von 20 bis 30 Grad aufnehmen kann.
Gehen Sie dann von einem Sättigungsgrad von 40 bis 60 % im Sommer aus, dann haben Sie den Wassergehalt der Luft im Sommer.
Wenn Sie dann die Luft auf Kellertemperatur abkühlen, wird sich die Wasserdamfaufnahmefähigkeit der Luft verringern.
Bei allem was dann bei 8 bis 14 Grad Kellertemperatur zuviel ist, kommt es zur Kondensation, Taupunktunterschreitung oder
auch Tauwasser an der Wand.
Das sind bei gut gelüfteten Räumen keine ml oder Liter sondern Hunderte von Litern. (je nach Luftmenge und Temperaturdifferenz)
Machen Sie sich mal die Arbeit und rechnen Sie das mal nach.
Diese Literzahl an Wasser verteilen Sie dann mal auf den neuen "Spezialputz" mit Wasserspeichervermögen und Wiederabgabefähigkeit. Wie dick ist denn der neue Putz? 5 mm
oder 150 mm? Wieviel Wasser kann den ein Qm des Putzes wirklich aufnehmen? Und vor allem: Wann soll er denn das Wasser wieder abgeben? Doch wohl erst im Winter!
Die einzige Möglichkeit Ihr Tauwasserproblem Einzuschränken ist die Verringerung der Luftzufuhr oder die Anhebung der Temperatur im Keller.

Sie werden auch mit der fortschrittlichsten Chemie nicht die
Physik austricksen können.
Und wirklich günstig wird es wohl auch kaum!
Oder was kostet der Qm dieses Spezialputzes?

Mit den besten Grüßen von der Ostsee

Der Ingo
 
KÖSTER Anti-Schimmel-System ASS

Sehr geehrter Herr Wörner,
gerne möchten zu unserem ASS-System weitere Hinweise geben.
Vorab möchten wir festhalten, dass die bisherigen Antworten sowiet all in Ordnung sind.
Bei dem ASS-System handelt es sich um spezielles Verfahren zur Vermeidung von Schimmelpilzbefall in Wohnräumen auf rein physikalischer Basis ohne Zusatz von pilztötenden Substanzen.
Die Physik, die wir dafür nutzen müüsen ist uns durchaus bekannt. Auch in soweit können wir die Aussagen von Ingo Rhein bestätigen, dass die aufgenommenene Feuchtigkeit erst wieder abgegeben werden kann, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Diese Rahmenbedingungen können wir leider nicht beeinflussen und somit findet eine Feuchtigkeitsabgabe verstärkt im Winter oder auch in Sommernächten statt, wobei es eindeutig ist, dass gerade dann (nachts) die Fenster geschlossen bleiben.
Da auch wir die Regeln der Physik nicht beugen können (und wollen) sind ergänzende Maßnahmen, wie z. B. Erhöhung der Raumtemperatur sehr sinnvoll.
Als weiteren Vorschlag können wir anbieten sogenannte Zwangsentlüfter zu verwenden, die eigenständig die Luftfeuchtigkeit im Keller, als auch im Außenbereich messen und dann entweder Luft in den Keller fördern oder aber absaugen. Dabei wird eine einheitliche Luftfeuchtigkeit geregelt. Solche Geräte sind sicherlich einfach im Internet ausfindig zu machen.
Abschließend möchte ich nochmals auf unser ASS-System eingehen. Das Verfahren wird seit vielen Jahren mit gutem Erfolg eingesetzt. Die max. Schichtdicke aller drei Komponenten beträgt weniger als 4 mm. Aufgrund des Porenvolumens von über 40 % kann der spezielle Putz(KEIN Sanierputz) eine große Menge an Feuchtigkeit aufnehmen.
Somit hilft dieses System u. a. den Kondenswasseranfall zu redzuzieren - eine komplette Vermeidung ist jedoch nicht möglich.
Wir hoffen Ihnen mit diesen Informationen weiter geholfen zu haben, sind jedoch jederzeit für weitere Rückfragen erreichbar.
Mit freundlichen Grüßen aus Aurich
i. A. Dipl.-Ing. (FH) Dirk Fischer
Anwendungstechnik
PS: Das System ist eingetragen als deutsches Bundespatent.
 
Re

Hallo,
der Ingo hat es auf den Punkt gebracht. Eine Temperierungsleitung um die Oberflächentemperatur anzuheben ist die einfachste und auch die kostengünstigste Möglichkeit. Das Problem ist leider das die Temperieurung als zu günstig erscheint um als wirksvoll eingestuft zu werden. Viele Grüße Gerd Meurer
 
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