Kellermauerwerk abdichten oder besser nicht ?

Diskutiere Kellermauerwerk abdichten oder besser nicht ? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Durch eine Regenrohrdefekt mußte das 80 Jahre alte Kellermauerwerk freigelegt werden. Da nur ca. 1,20 Meter tief ausgeschachtet werden mußte haben...
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Klaus3

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Durch eine Regenrohrdefekt mußte das 80 Jahre alte Kellermauerwerk freigelegt werden. Da nur ca. 1,20 Meter tief ausgeschachtet werden mußte haben wir alles ausgeschachtet was möglich war (11 Meter).

Es ist in dem ausgeschachteten Bereich nur Bodenfeuchte vorhanden und die Oberfläche wird versiegelt werden (Terrasse).

Wir wollen auf jeden Fall das Mauerwerk mit einem Zementputz versehen. Die Frage ist nun, soll man zusätzlich abdichten mit Dichtschlämme (+ Noppenbahn) oder nicht?

Dagegen könnte sprechen, dass es keine vertikale Sperre am Fundament gibt und Feuchtigkeit zumindest bis zur Sperre kurz unterhalb der Kellerdecke diffundieren kann. Ferner besteht der Kellerboden nur aus aus einer Lage Ziegel, Auch hier dringt Feuchtigkeit in den Keller.

Also hilft hier eine von außen abgesperrte Kellerwand oder kann es vielleicht sogar kontraproduktiv sein?

Grüße
Klaus
 
Das würde ich

in diesem Fall spontan als kontraproduktiv sehen. Möglicherweise besteht unterhalb der Kellerdecke eine Horizontalsperre, das würde zumindest Schäden weiter oben verhindern.

Ausgeführt werden solche Vertikalabdichtungen aber durchaus, habe ich gerade hier 3 Häuser weiter gesehen - Putz, Bitumenabdichtung und Hartschaumdämmung. Auch hier am Haus wurde das durch eine Baufirma so gemacht. Viel Unterschied hat es meiner Meinung nach nicht ergeben, der Keller ist nachwievor feucht, aber auch nicht mehr als vorher.
 
Nimmst Du bei Regen einen Schirm??

Sers Klaus,
Zementputz ist ganz gut, Schlämme drüber oder KMB noch besser,
der größte Aufwand war das freigraben, 2 Sack Schlämme no name,
40 Euronen, spachteln oder 2 mal streichen 2 h,
Grüße
Martin Pfister
 
http://www.mauerfeuchtigkeit.de/

Hier kann mann sich Top informieren habe bis jetz nur positive Rückmeldungen bekommen
 
Kellerfeuchte

Hallo Klaus,
wenn schon einmal freigeschachtet wurde, dann kann man das Mauerwerk auch wie beschrieben mit einem Pinselputz PIII und einer Dichtschlämme versehen.
Der kritische Punkt ist der Übergang zwischen Fundament und Mauerwerk, den auf keinen Fall vergessen!
Wenn Wasser eindringt dann zuerst hier.
Grundieren Sie den Bereich, bilden Sie eine Hohkehle mit Dichtmörtel aus und dichten Sie mit Schlämme.
Mindestens ist beim Verputz die Hohlkehle mit PIII auszubilden und die Schlämme bis über die Fundamentkante zu ziehen.

Viele Grüße
 
Danke dür den Link

Hatte ich schon so befürchtet. Ohne eine einwandfreie Horizontalsperre bringt eine Abdichtung der Wand nicht viel. Die Feuchtigheit kommt weiterhin in die Mauer.
 
Kellerfeuchte

Hallo Klaus, verwechseln Sie bitte nicht plumpe Werbung mit Informationen.
Der Keller sollte möglichst feucht bleiben, so wurde er gebaut.
Das heißt kein flüssiges Wasser, aber feuchtegesättigte Bauteile und eine hohe Luftfeuchte.
Wenn Sie das ändern wollen (die senkrechte Abdichtung ist der erste Schritt dazu) dann sollten Sie den Fußboden gegen Verdunstung abdichten.
Die Minimallösung wäre ein paar cm Estrich und darauf ein billiger PVC- Belag oder eine Betonfarbe.
Das bisschen, was dann noch über die Kapillarität des Fundamentes in die Wand gelangt, ist vernachlässigbar.
Mit ein wenig Lüften ist das beherrschbar.
Für eine normale Kellernutzung ist das völlig ausreichend.
Vorher war der Keller ja auch nutzbar und zwar ohne alle Abdichtungen.

Viele Grüße
 
"Hallo Klaus, verwechseln Sie bitte nicht plumpe Werbung mit Informationen."
Hallo Herr Böttcher, was meinen sie genau damit?

"Der Keller sollte möglichst feucht bleiben, so wurde er gebaut. Das heißt kein flüssiges Wasser, aber feuchtegesättigte Bauteile und eine hohe Luftfeuchte"
Was ist denn der Vorteil an feuchtegesättigten Bauteilen?
 
Feuchter Keller

Früher gab es keine Kühlschränke, die Leute, die einen Garten hatten waren auf möglichst viel Selbstversorgung angewiesen.
Obst und Gemüse wurde als Wintervorrat eingelagert.
Das waren die Äpfel, Möhren, Kohl und die "Einkellerungskartoffeln".
Dafür brauchte man eine hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige aber frostfreie Temperaturen. So schrumpelten die Äpfel und die Kartoffeln nicht so schnell und faulten weniger.
Im Sommer diente der Keller als Vorratslager, durch die Verdunstung blieb die Temperatur niedrig.
Deshalb auch das Flachschichtpflaster auf dem Boden, so konnte möglichst viel Erdfeuchte verdunsten. Die dafür benötigte Energie hielt den Keller im Sommer kühl.
Weitere Informationen finden Sie auf meiner Homepage unter -Informationen - kostenlose Downloads - Gab es früher trockene Keller?-.
Für welchen Zweck wollen Sie den Keller nutzen?

Viele Grüße

p.s. Auf dem Foto ist nicht viel von einem Keller zu sehen.
Wie tief ist der der Kellerfußboden unter der Oberfläche oder haben Sie eine Hanglage?
 
ich habe jetzt mal die feuchtigkeit im keller gemessen.
keller ist zur zeit gut durchlüftet und wir haben 60 % Luftfeuchtigkeit bei 10 Grad. Wie ist sowas einzuordnen?
 
Feuchter Keller

Das ist ein sehr guter Wert.
Die Taupunkttemperatur beträgt 2,6°C, der Wassergehalt etwa
4g/m³.
Normale Raumluft im Wohnbereich kann leicht das doppelte an Wasser pro m³ enthalten.

Viele Grüße
 
Nochmal nachgefragt, kann es auch kontraproduktiv sein ohne Horizontalsperre eine Abdichtung der Mauer durchzuführen?

In http://www.mauerfeuchtigkeit.de wird gesagt dass durch eine vertikale Abdichtung vermehrt Feuchtigkeit über das Fundament aufgenommen wird.
 
Hallo Klaus,

Eine Vertikalabdichtung dichtet gegen seitlich eindringende Feuchte ab, ein Horizontalsperre gegen das eindringen von unten nach oben.
Wenn Sie jetzt eine Vertikalsperre einbauen dann haben Sie das Problem der seitlich eindringenden Feuchte gelöst, über diese Flächen dringt weit mehr Feuchte ins Mauerwerk als senkrecht über den Mauerquerschnitt.

Sie sollten also eine spürbare Verbesserung nach der Abdichtungsmaßnahme erzielen.

Grüße aus Schönebeck
 
Und

es besteht nach gesundem Menschenverstand kein Grund, wieso durch das Verhindern von seitlichem Eindringen plötzlich MEHR Feuchtigkeit von unten aufsteigen sollte - eine nennenswerte Austragung in das Erdreich über die nicht isolierten Flächen kann ich mir kaum vorstellen.
 
Thema: Kellermauerwerk abdichten oder besser nicht ?
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