Innendämmung eines Fachwerkhauses mit ausgemauserten Fächern

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Gebhard Weigel

Guest
Hallo zusammen! Das ist mein ertster Kontakt und ich würde mich freuen, wenn ich von den Erfahrungen der "alten Hasen" profitieren könnte...
Wir haben kürzlich ein Fachwerkhaus gekauft (ca. 150 Jahre alt), bei dem zunächst die Fassade an der Giebelseite nach Westen hin und ein Teil der Fassade nach Süden hin saniert werden soll. Das Haus ist auf Feldsteinen gegründet. Die Hölzer des Fachwerkes müssen z.T. ausgewechselt oder repariert und die Fächer mit Ziegelsteien neu ausgemauert werden. Danach soll von innen gedämmt werden. 2 Fragen:

1. Wie sollte der Anschluß von Stein / Mörtel zum Holz gestaltet werden? Nur P1 Putz oder mit Verarbeitung von Dichtbändern? ... Was ist sinnvoll?

2. Welche Art der Innendämmung? Bisher wurde mir von verschiedenen Seiten empfohlen: Steine, 40 mm Luftschicht, Mineralwolle (120-160 mm), Dampfbremse, OSB-Platten und / oder Rigips. ("sinnvoll, gut und preiswert" !??).
Was können Sie mir insbesondere unter bauphysikalischen und auchbaubiologischen Gesichtspunkten raten? Wichtig ist vielleicht noch folgende Info: das Haus wird durch eine Ölzentralheizung beheizt, wobei die alten Rippenheizkörper wegen der Sanierungsmaßnahmen ohnehin entfernt und gegen moderne Flachheizkörper ersetzt werden sollen (ist so zumindest geplant).

Vielen Dank im voraus für Ihre / Eure Hilfe!
Gebhard Weigel
 
FW-Haus in Lüneburg

Guten Tag Herr Weigel,

so so, mit Miwo und Luftschicht will man also dafür sorgen, daß Sie in 5 Jahren ein neues Haus brauchen. Das wäre nämlich zwangsläufig die Folge, wenn dank Feuchtigkeit die Pilze und Insekten ihr Gemeinschaftswerk soweit vollendet hätten.
Der hier vorgeschlagene Aufbau verzichtet auf jede Speichermöglichkeit der Wand und fördert ein Barackenklima.
Er würde nur dann "funktionieren", wenn die Fachwerkschale eine hinterlüftete Außenschale darstellt, Ihnen würe dann aber die Innenschale fehlen.
Andere, bessere und vielfach erprobte Vorschläge gibt es hier zur Genüge im Schlagwortverzeichnis. Nur einige Stichworte:
> Wandaufbau > Wärmedämmung > Innendämmung.

Aber einiges Grundsätzliche vorweg:
1. Für die Ausmauerung der Gefache sollten Lehmziegel oder gebrannte Ziegel mit einem weichen Brand verwendet werden. Zement hat dabei nichts zu suchen. Wichtig ist die Verwendung von Dreikantleisten.
Hierzu lesen Sie bitte die Seiten von claytec mit ausgezeichneten Gebrauchsanleitungen und Erklärungen der Hintergründe.
2. Als Innendämmung eignen sich Leichtlehmsteine oder eine Kombination aus Schilfrohrmatten mit Kalkputz (P I) oder mit Lehmputz, die Schilfrohrmatten nie auf dem Holz befestigen ! Man kann auch Perlite-Klimatherm I als Innenputz in mehreren Lagen verwenden

Bei alledem ist stets dafür zu sorgen, daß eine vernünftige kapillare Leitfähigkeit der innen verwendeten Materialien mit dem richtigen Gefälle der Saugfähigkeit besteht, so daß kondensiertes Wasser schnell wieder nach innen abgeführt werden kann. Auf einen guten Verbund aller Schichten ist zu achten. Dichtungsbänder brauchen Sie nicht. Die Fenster sollten mit Dichtungshanf, Baumwolle oder Flachs gestopft werden, auf die Liste der unerwünschten Materialien gehört hier vor allem Bauschaum in jeder Form.

3. Heizkörper: Gußeisenheizkörper können bleiben, Stahlblechheizkörper sind in der Regel hin.

mit besten grüßen
 
Thema: Innendämmung eines Fachwerkhauses mit ausgemauserten Fächern

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