Innendämmung bzw. Schimmelvermeidung Außenwand

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Oliver15

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Guten Tag zusammen.

Ich beschäftige mich zur Zeit gedanklich mit einem Problem, bei dem man viel falsch machen kann. Daher würde ich mich über jeden Rat und Tipp diesbezüglich freuen.

Es geht um folgenden Istzustand:

1.) Ferienwohnung in einem Ende der 60er Jahre gebauten Hochhaus an der Küste. Die Wände sind aus Waschbeton, eine Außendämmung ist nicht möglich.
2.) Im Schlafzimmer gibt es zwei Außenwände, eine davon mit Fenster.
3.) Der Platz im Schlafzimmer ist beschränkt, d.h. es lassen sich keine dicken Platten verbauen, da anschließend die Möbel nicht mehr passen würden.
4.) Die Wohnung ist die meiste Zeit im Jahr unbewohnt, daher findet keine regelmäßige Lüftung oder Heizung statt.

Eine der Wände war bis vor ca. 5 Jahren mit einer Lattung und Naturholz versehen, welches rundherum einen Spalt breit offen war. Dazu gab es ein nicht ganz dichtes Holzfenster. Hiermit gab es knapp 40 Jahre lang keinerlei Probleme (bis auf den Zug durch das Fenster).
Vor 5 Jahren wurde dann die Wohnung renoviert, dabei wurde das Holzfenster durch eine Kunststoffversion ersetzt und die Holzwand durch Panele, die zusätzlich noch durch die ausführende Firma rundherum abgedichtet wurde. Kurze Zeit später habe ich dann festgestellt, dass sich anscheinend in der oberen Ecke der beiden Außenwände Schimmel bildet (nicht sehr viel, aber doch bemerkbar).

Ich möchte nun die Panele entfernen und beide Außenwände so gestalten, dass zum einen der Schimmelbildung vorgebeugt wird und zum anderen eine Verbesserung des Wohnklimas erfolgt.
Dabei gibt es zwei Dinge zu bedenken:

1.) Wie bereits gesagt bin ich räumlich eingeschränkt, d.h. stärkemäßig kann ich 30-35 mm nicht überschreiten.
2.) Da sich an einer der Wände das Bett befindet, sollte die Dämmung so stabil sein, dass sie kleinere Stöße problemlos verkraftet.

Ich hatte dabei an eine Kombination aus Kalziumsilikatplatten und Lehmputz gedacht. Ist das realistisch? Gibt es Alternativen?
Mit freundlichen Grüssen,

Oliver Stock
 
Multipor

vermarktet das System mit Lehmkleber. Ich habe mit Multipor die Kellerdecke mit dem normalen Leichtkleber gemacht. Das ganze macht einen guten Eindruck, aber die Platten brechen leicht.

Wenn die Platten verspachtelt und verputzt sind sollte sie auch kleinere Stöße aushalten.
 
Innendämmung bzw. Schimmelvermeidung Außenwand

Hallo.

Vielen Dank für die Infos.

- Kalkdämmputz: anstelle des Lehmputzes auf die Kalziumsilikatplatte? Von der Beschreibung und Funktion her ähneln sich Lehm- und Kalkputz. Was wäre der Vorteil von Kalkputz?

- WEDI-Platten: die sind wasserdicht, mir käme es aber wegen des Raumklimas eher auf eine hohe Durchlässigkeit und Speicherfähigkeit an.

- Multipor: da fangen die Platten lt. Beschreibung erst bei 50mm Dicke an, das überschreitet leider den verfügbaren Platz. Außerdem müssen die wohl auch noch verdübelt werden, was ich gerne vermeiden möchte.

Viele Grüsse,
 
Die Wedi Platte halte ich für eine

ganz schlechte Idee. Man Könnte einen ca. 3 cm dicken Kalkdämmputz aufbringen oder eine z. B mineralische Dämmplatte fachgerecht kleben und verputzen.

Mir schein die erste Alternative einfacher.
 
Wandaufbau und Schimmel

Wie ist der gesamte Wandaufbau ohne die bisherige Verkleidung?

Günstig wäre bei einem solchen Objekt eine kleine automatische Lüftungsanlage mit Feuchtefühlern.

Möglichst guter Dämmwert und zumindest eine gewisse Sorptionsfähigkeit sollte beim Neuafbau angestrebt werden

Andreas Teich
 
Multipor

habe ich schon mit 20mm gekauft und verarbeitet. Nur geklebt, nicht verdübelt. Allerdings eine Arbeit wie mit rohen Eiern, brechen extrem schnell..
 
Innendämmung bzw. Schimmelvermeidung Außenwand

Guten Morgen.

Den genauen Aufbau der Wand kenne ich nicht, da alle Wände zumindest tapeziert sind. Ich weiß also nicht, ob die Tapeten direkt auf den Waschbeton geklebt wurden oder ob es einen Innenputz gibt. Ich bin aber Anfang Dezember wieder vor Ort, dann wollte ich die Panele entfernen (und am liebsten schon mit dem Neuaufbau beginnen).

Wie sähe denn eine automatische Lüftungsanlage aus? Dazu müßte doch vermutlich ein Loch in die Außenwand (=Gemeinschaftseigentum) gemacht werden? Würde dadurch zudem nicht zusätzliche Feuchtigkeit in den Raum gelangen? Das Haus steht nur ca. 250 Meter vom Meer entfernt, da hat es immer eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Zudem liegen die betreffenden Wände meerseitig.
Viele Grüsse
 
fachwerk-I3461_201711784445.JPGInnendämmung

Wände aus Waschbeton?
Was soll denn das sein?
 
fachwerk-I3461_201711720481.JPGInnendämmung

Oh man, Ihr zweiter Vornahme heißt wohl Verwirrung.

"Die Wände sind aus Waschbeton..."

"...ob die Tapeten direkt auf den Waschbeton geklebt wurden..."
Wie soll man Ihnen mit solchen Angaben helfen?
Versuchen Sie rauszukriegen wie der Wandaufbau Ihrer Außenwände ist. In Ihren Kaufunterlagen gibt es sicher eine Baubeschreibung.
Ohne genauere Kenntnisse stochern alle nur im Dunkeln.
Immerhin ist jetzt klar das die Außenwände aus Betonfertigteilen und nicht aus Waschbeton bestehen. Ich vermute mal einen mehrschichtigem Aufbau, also dünne Platte mit Waschbeton (oder Splittbeton?) als Wetterschutzschale, dann eine Dämmlage, dann der tragende Kern aus Schwerbeton, innen verputzt.
Eine andere Variante wäre ein Leichtbetonelement mit Waschbeton als Wetterschutzvorlage.
Die Problemstellen sind die Fugen, durch die kann Feuchtigkeit eindringen wenn da einzelne Stellen defekt sind.
Ob und wie gedämmt wurde, ob es Wärmebrücken gibt ist ebenfalls wichtig.
Ob mit Innendämmung gearbeitet werden kann ist nicht so einfach, das bedarf einer hygrothermischen Simulation um den eingeschwungenen Zustand zu prognostizieren.
Eins steht für mich unabhängig der dürftigen Informationslage außer Frage:
Vergessen Sie das Anbringen irgendwelcher Brettchen oder ähnliches.
Wird die Ferienwohnung ganzjährig genutzt?

Zur Info:
Waschbeton wird hergestellt wenn bei einer erstarrten, aber noch nicht erhärteten Betonfläche mit definiertem Zuschlag an der Oberfläche der Zementleim abgewaschen/abgebürstet wird um das obere Drittel der Zuschlagskörner freizulegen.
Das geht auch bei Putz, war beim Kaiser mal groß in Mode.
 
Innendämmung bzw. Schimmelvermeidung

Guten Tag Herr Böttcher,

erst einmal vielen Dank für Ihre Klarstellungen.
Nein, mein zweiter Vorname ist nicht Verwirrung, ich bin aber auch kein Baufachmann, daher ist mir die genaue Bezeichnung einzelner Elemente auch nicht geläufig.
Das Haus (mit 113 Wohneinheiten) ist mittlerweile 50 Jahre alt. Ich habe keine Bauausführungen in den Unterlagen meiner Eltern gefunden, und selbst wenn es diese geben würde, dann wage ich doch zu bezweifeln, daß jedem Eigentümer dort die genauen Materialeigenschaften aufgelistet wurden. Ich werde diesbezüglich bei der Hausverwaltung nachfragen. Da diese aber zwischenzeitlich gewechselt hat, bin ich mir nicht sicher, welche Unterlagen hier noch vorliegen.
Wie ich bereits ausgeführt hatte, bin ich Anfang Dezember wieder vor Ort, dann werde ich mir die Außenwand anschauen.
Ich hatte ebenfalls bereits erwähnt, daß die Wohnung die meiste Zeit im Jahr unbewohnt ist (vermietet in den Sommermonaten/ Ferien, im Winter bin nur ich ab und an mal vor Ort).
Die Heizung läuft im Winter zumeist im Minimalbetrieb, eine Lüftung erfolgt nicht. Die Wohnung befindet sich im Erdgeschoß, darunter liegt ein unbeheizter Keller für die Haustechnik. Daher kühlt sie entsprechend aus.

An einen Wassereintrag von außen glaube ich eher nicht, da die Wände nicht feucht sind bzw. keine Feuchtigkeitsschäden in Form von Wasserflecken zeigen. Ich vermute hier eher Kondenswasser, zumal es bis zur Renovierung keinerlei Probleme mit Schimmel gegeben hat.
Das Haus ist von außen nicht gedämmt, und eine Dämmung aufgrund der Bauweise lt. Aussage des Hausmeisters auch nicht möglich. Daher bleibt im Zweifelsfall nur eine Innendämmung.
Mir geht es hierbei nicht primär um Heizkostenersparnis oder so. Ich möchte vermeiden, daß sich ernsthafter Schimmelbefall einstellt. Außerdem wäre es schön, wenn die Wände der Raumluft nicht die Wärme entziehen würden (ist technisch vielleicht nicht korrekt ausgedrückt, aber verständlich).
Aufgrund der Raummaße und der baulichen Gegebenheiten (Heizkörper und Heizungsrohre auf Putz) kann ich hier nicht mit dicken Materialien arbeiten.
Mit freundlichen Grüssen,

Oliver Stock
 
Schimmel

Ich wiederhole mich:
Zum Zeitpunkt des Baues gab es bereits Vorschriften zur Wärmedämmung, die Außenwand ist also bereits gedämmt. Natürlich entsprechen die Werte nicht den heutigen Vorgaben.
Ob Wasser an den Fugen eindringt oder nicht wissen Sie nicht.
Was bleibt ist also entweder Wasser von außen oder Kondensat. Beides kann durch verstärktes Lüften und Heizen auf ein schimmelfreies Level gebracht werden, es hat vor Einbau der Fenster auch funktioniert (Streulüftung).
Da Sie an der Gebäudehülle nicht viel ändern können bleibt nur die Option Heizung/Lüftung. Bei einer Innendämmung zur Schimmelprävention (Gesamtdicke max.30 mm) sind die von mir bereits genannten Randbedingungen zu beachten.
 
Innendämmung

Guten Tag,

gerade im Innenbereich, wo es u.a. zur Taupunktverschiebung kommt, braucht man Materialien die mit Feuchtigkeit umgehen können
wenn für Sie ein rein minerliascher Innendämmputz in Frage kommt, kann ich Sie gerne, auch vor Ort beraten.

Mit freundlichen Grüßen.

Philipp Naujoks-Smith
 
Thema: Innendämmung bzw. Schimmelvermeidung Außenwand
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