Eigener Wald für neues Fachwerk?

Diskutiere Eigener Wald für neues Fachwerk? im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Hallo! Ich bin gerade dabei ein Haus zu planen und lote derzeit verschiedene Möglichkeiten aus. Fachwerk/Lehmbau würde mich sehr interessieren...
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Ralf Bachmann

Guest
Hallo!
Ich bin gerade dabei ein Haus zu planen und lote derzeit verschiedene Möglichkeiten aus. Fachwerk/Lehmbau würde mich sehr interessieren. Ich habe noch eigenen Wald, überwiegend Eichenbestand. Jedoch bisher immer genutzt als Brennholz und daher nur Stockausschlag und keine sehr alten Bäume. Fragen:
1. Sind diese Bäume zur Herstellung des Ständerwerkes geeignet?
2. Welchen Umfang müssten die Bäume ca. mindestens haben für Ständerwerk und Deckenbalken?
3. Wie lange müssen die Stämme vor dem Schneiden und danach vor dem Aufbau des Hauses gelagert werden? Und wie?
 
hallo, da fachwerkständer in der regel mind. 15 x 15 cm messen und deckenbalken 20 x 20 cm (schwellen sind noch größer), sollten sie von einem stammumfang von mind. 120 cm ausgehen, damit vernünftiges bauholz aus ihrem wald kommt. dann brauchen sie noch ein sägewerk, das ihnen das holz zurichtet, und ziemlich viel geduld: das frische bauholz sollte in einer offenen halle mindestens 3 jahre lagern, gut belüftet mit zwischengelegten latten, und dabei mehrmals gewendet und umgesetzt werden, damit sich die balken nicht verziehen.
gruß günter flegel, wagenhausen (von eichenwald umgeben, den ich aber lieber stehen lasse ...)
 
Eigener Wald für neues fachwerk

Die alten Baumenschen verfuhren beim Fällen ihrer Bauhölzer nach der Regel:"Wer sein Holz um Christnacht fällt,Dem sein Haus zehnfach hält; Denn Fabian, Sebastian da fängt der Saft schon zu gehen an." d.h. also während der vegetativen Ruhe
enthält der Baum fast keine Feuchtigkeit, schon Ende Februar sieht es anders aus. Diese Tatsache hat Einfluß auf den Trockenprozess und die Festigkeit der Bauhölzer, wo nichts austrocknet schwindet nichts, die Rissbildungsgefahr ist gering, das Holz hat eine hohe Dichte, die Tragfähigkeit ist nicht gemindert. Was die Stärke der Hölzer angeht sollten zumindestens die Eckpfosten und Ständer aus Vollholz 16/16 bzw. 14/14 bestehen, ebenso die Sockelschwelle. Die Deckenbalken können aus Bohlen gefertigt werden, da ja nur die Höhe trägt. Allerdings muß konstruktiv ein Kippen und Ausbeulen der Deckenträger verhindert werden. Viel Erfolg
 
Bauholz

Hallo Ralf,
20 bis 25 cm Durchmesser sollten die Bäume schon haben (um 16/16 für Fachwerk zu bekommen, für Deckenbalken mehr). Bei Eiche hast Du noch das Problem, daß der Splintanteil (vorallem bei jüngeren Bäumen ist der noch relativ groß) wegfällt.
Zum Thema Lagerung kann ich sagen, daß Bauholz auch früher nicht gelagert, sondern "saftfrisch" (natürlich wurde hauptsächlich im Winter geschlagenes Holz verbaut) verarbeitet wurde. Also, wenn Du Dein Holz im Winter fällst und es i aufschneiden läßt, kann es im Frühjahr gleich verzimmert werden.
Gruß, Andreas
 
Nachfrage

Hallo Ralf Bachmann, was ist aus Deinem Wald geworden? Hast Du Dein Häuschen mit dem eigenen Wald gebaut? Gruß aus dem Siegerland
 
Thema: Eigener Wald für neues Fachwerk?

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