Lagerung von Eichenholz für Balken im Fachwerk

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B

Borgmann, Annegret

Guest
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach dem Fällen sollten die Eichenstämme sofort gesägt oder erst jahrelang gelagert werden, um die Lebensdauer des Fachwerks zu garantieren?
Mit Dank und freundlichen Grüßen
A. Borgmann
 
Holz möglichst sofort nach dem Fällen einschneiden !

- ganz einfach wegen der schnelleren Trocknung und weil
nasses Holz sich ( zumindest im Sägewerk ) leichter bearbeiten lässt.
Grübel,( wie erkläre ich es meinem Kind ? )------
Ich will versuchen es zu erklären.
Also, logischerweise trocknet ein Stamm, welcher 2 x durch ein Sägegatter geschickt wurde, um aus einem kreisförmigen
Querschnitt einen quadratischen Querschnitt herzustellen , schneller, weil nun inzwischen 1/3 seines Volumens verschwunden sind auf dessen Trocknung man nun nicht mehr warten muß.Zunächst hat man nun durch das Einschneiden einen exakten Balken von z.B 20 x 20 cm - doch, da die Markröhre und der Kern des ehemaligen Stammes noch vorhanden sind, verzieht sich jeder derartig entstandene
Balken UNWEIGERLICH .( windschief - auf der gesamten Länge
um die Mittelachse ca um 10 bis 15 Grad verdreht.)

Bei sogenanntem Kreuzholz sieht die Sache dann schon ganz anders aus.
Hier sollte sich jeder Leser dieser Zeilen einen dicken Stamm vorstellen, welcher durch das Einschneiden exakt
geviertelt wird.
Wenn man nun aus diesen Vierteln wiederum quadratische Balken herausschneidet, entsteht das soeben beschriebene Kreuzholz.- verzieht sich während der Trocknung deutlich weniger.

Doch, wo stehen heute noch solche Baumriesen, aus deren Vierteln man noch quadratische Balken schneiden kann ( 20 x 20 cm ? )
Über diese meine soeben geschriebenen Sätze würden sich unsere gemeinsamen Vorfahren bestimmt halb totlachen.
Die sind nämlich froh gewesen,einen halbwegs geraden Stamm zu ergattern, welchen sie dann mittels eines Beiles zu einem Balken behauen hätten .( und haben )
Niemand hat sich damals Gedanken darüber gemacht, ob sich ein Balken während der Trocknung verzieht oder nicht.
Macht sich heute jemand Gedanken darüber, ob sein Neubau
" ausgewintert " - und somit trocken ist ?
ich glaube: NEIN.
Nachdenkliche Grüße aus Nordsachsen
Andreas Milling
 
Sein oder nicht Sein, trocken oder nass

Hallo Frau Borgmann

das mit dem Trocken der Balken ist so eine Sache. DA gibt es, wie Sie sehen werden unterschiedliche Meinungen und Auskünfte.
Der Tischlermeister sagt: sofort aufschneiden!
Dann gibt es Aussagen in der Überlieferung, die sagen, dass vorallem Eichenholz erst ruhen muss, bevor man es einschneidet
Dann wiederum steht in einem Buch von einem Zimmermeister aus der schweizer Ecke aus Aufzeichnungen aus dem frühen 18. Jhd, das es üblich war bei Kirchenbauten und profenan auch .. " Auftrag im Herbst, Holzeinschlag und Materialienbestellungen Herbst und Winter, Bauanfang Frühjahr , Einweihung im Sommer/Herbst ....
Die haben die Dachstühle und Fachwerke sozusagen "nass" aufgebunden ....

Und dann noch eine Holztrocknungsregel:
... je weicher das Holz (Ki, Fi, Ta) , desto rascher kann es trocken ...
... je härter das Holz (Ei, Bu, Es), desto langsamer muss es trocknen ...

Und beim klassischen Hoz - Fachwerkbau muss es nicht "kammertrocken" sein, wie bei einem Eichentisch ...

wichtiger erscheint mir da der Umgang mit "Mondphasen - Holz" bzw der Fällung, die im Winter geschehen sollte und die rasche entfernung der Rinde, des Splintholzes (gerade bei der Eiche)
... und das herausschneiden des "Herzes" vom Stamm ...

mfG

FK
 
Mondphasen-Holz

Hallo Frau Borgmann,
gefälltes holz in der saftruhe,im winter geringer anteil an saft bzw.zuckeranteil desshalb wiederstandsfähiger gegen pilze und schädlinge.in verbindung mit lehm und kalk kann es unbehandelt bleiben.so hat man es früher gewusst.
Mit freundlichen Grüssen
Mladen
 
Mondphasenholz, wat'n das?

Im Winter ruht der Stoffwechsel der Laubbäume,
genauso wird auch kaum Flüssigkeit transportiert,
wie auch ohne Laub.
Was für eine Wirkung soll denn dann die Mondphase verursachen,
und was wäre der biologische Zweck?
Das bißchen Licht wird es wohl nicht sein (kein Laub),
und die Gravitationswirkung ist unabhängig von der Mondphase.
Im Sommer wird es wahrscheinlich auch nicht anders sein.

Mein Schluß:
Früher war auch nicht alles besser/sinnvoll,
und mystische Vermarktungsversprechen
haben schon immer höhere Preise erzielt.

Grüße,
Philipp Kawalek
 
Mondphasen-Holz

Hallo Herr Kawalek,
der mond gehört zur erde und beeinflusst so einiges was sich auf ihr tut.einige halten es für ein aberglaube,andere sind auf der suche nach alten weisheiten;landwirtschaft,forstwirtschaft,gesundheit,so lassen sich menschen,die zähne in einer bestimmten mondphase ziehen,andere sähen das korn in einer bestimmten mondphase und wieder andere bauen sich eben zu einem bestimmten zeitpunkt geschlagenes holz ein.und zu diesem thema kam eine sendung im fernsehen/vor paar monaten/ wo man das brandverhalten gegenüberstellte.alle staunten,warum brennt das mondgeschlagene holz so schlecht,wo das "normale" schon verbrannt.keiner wusste es.
Mit freundlichen Grüssen
Mladen
 
hallo Herr Kavalek

"Was für eine Wirkung soll denn dann die Mondphase verursachen,
und was wäre der biologische Zweck?"

Sie haben schon recht mit den Vermarktungsstrategien, die es da geben wird, aber die Mondphase haben die alten nicht gemacht weils mystisch ist....

und der Utilitarismus, der in Ihrem Satz nachklingt: vom biologischen Zweck ... da fllt mir ein Zitat eines Wissenschaftlers ein: "Was für einen Zweck hat den der Mensch auf/in der Welt"

Sie können an die Mondphase glauben oder nicht - ob sie wahr ist oder nicht - daran werden Sie nichts ändern.

Früher ist man zum "Glauben" in die Kirche gegangen - heutzutage liest man viel oder und geht ins Netz ... :eek:)

mfG

FK
 
Mondholz, Mondkalender, Mondphasen

Liebe Holznägel,
das ist mal wieder ein Thema, das naturwissenschaftlich "gebildete" Menschen kaum glauben mögen und alles gern als geistige Spinnerei abtun. Doch: Unser guter alter Mond hat buchstäblich auf alles auf der Erde einen starken Einfluß. Auch auf die Monatsregeln aller unserer Frauen (28 Tage = eine Mondumrundung um die Erde). Oder auf Ebbe und Flut (Wechsel alle 6 h). Oder auf das gesamte Wachstum der Pflanzen. Auf die Trocknungs- und Abbindezeiten von Farben und vielen weiteren Materialien und -prozesse.
Daß vieles in unserer Zeit wieder anders vermarktet wird, z.B. in simplen Horroskopen, ist eine andere Ebene.

Doch: Schon in der Antike haben die Menschen die Tage je nach Mondphase in Feuer-, Wasser- Erde- und Lichttage entsprechend des zunehmenden oder abnehmenden Mondes eingeteilt. Wer schon einmal Zeitrafferaufnahmen von Pflanzen gesehen hat, weiß, daß diese nicht kontinuierlich wachsen sondern entsprechend der Mondphasen schubweise. Meine Pflanzen z.B. gieße ich nur an Wasser und an Erde-Tagen. Dagegen ist an den Licht- und Feuertagen der Effekt des Gießens nahezu Null, weil die Pflanzen an diesen Tagen eher "ruhen" und das Wasser in diesen Tagen und Stunden nicht verwerten.
Auch bei den Bäumen, sprich Holz ist es so, daß in ihnen manchmal der Wassertransport ruht oder forciert wird, je nach Mond. Dem entsprechend ändern sich die Eigenschaften des Holzes wie Festigkeit oder Resistenz gegen Schädlingsbefall.
Warum sind denn die Hölzer unserer sehr alten Fachwerkhäuser so gut in Ihrer Struktur erhalten geblieben?. Weil die Holzfäller sich nach der Jahreszeit und dem Neumond richteten. Spätestens im 19. Jh. ging bereits dieses Wissen verloren. Die Qualität vieler unserer Fachwerkkonstruktionen ebenso, wie wir heute wissen.

Ich weiß nicht, ob dieses Büchlein noch im Handel ist. Für mich ist es sehr wertvoll.

Literaturempfehlung:
Daß der Mond mit seinen zu- und abnehmenden Phasen auf alle Lebens- und Wachstumsbereiche sowie auf die Wirkung des Wassers Einfluß nimmt, ist hinreichend bekannt. Auch natürlicher Holzschutz und -verarbeitungsaufwand sowie Trocknungszeiten und nötige Materialmengen werden positiv verstärkt, wenn man bestimmte Zeiten einhält. Doch auch beim Hausbau (Beton, Estrich, Verkleidungen) und beim Renovieren (Anstriche, Beläge, Schutz gegen Schimmel) kann Geld, Energie und Chemie sparen, wer jahrhundertealtes Wissen aus der Natur beherzigt.
- J. Paungger & T. Poppe "Der Mond im Haus - Renovieren, Hausbau, Holzverarbeitung zum richtigen Zeitpunkt". Goldmann-Verlag, ca. 7,- Euro, ISBN 3-442-16278-5.

Jeder kann es halten wie er will. Doch viel mehr Dinge als wir es gern wahrhaben wollen sind eingebunden in kosmische Weisheiten.
Die Frage ist nur: Wie gehen wir damit um.
 
Warum Holz im Winter schlagen ?

Antw.:Weil es im Sommer nicht geht.
es ist nämlich ganz einfach verboten, Laubbäume während der Brut- und Aufzuchtzeiten der Vögel zu schlagen.

Früher hat man sich schon Gedanken über die richtige Trocknung gemacht: Es gibt im Münsterland (und wahrscheinlich nicht nur dort) die Sitte, bei der Geburt einer Tochter ein paar Eichen zu schlagen.
Bei der Hochzeit kriegt dann der Tischler den Auftrag, für die Aussteuer daraus die Möbel zu fertigen.
Das galt natürlich für das feinere Holz, weniger für das Konstruktionsholz.
 
Nachweis?

Wer verschafft mir Zugang zu einer
wissenschaftlichen Kriterien genügenden Untersuchung,
die die Abhängigkeit von Holzeigenschaften
_ALLEIN_ von der Mondphase nachweist (statistische Signifikanz) und bis heute nicht widerlegt worden ist?

Zurück zum Thema:
Was ist denn Mondphasenholz im allgemeinen Sprachgebrauch?
Nur die Mondphase oder nicht auch andere Einflüße?

Klar, wenn ich mit dem Vollernter in den Wald fahre,
oder einfach alle Bäume mit nem Kreuz langmache,
auf Normlängen säge, dort noch rumgammeln lassen,
dann mit nem Greifer auf den Lastwagen klatschen lasse,
dann nochmal auf dem Lagerplatz durchpilzen lassen,
sägen und dann Trockenkammer, jetzt noch imprägnieren.
Ist natürlich billiger.

Man kann natürlich auch jeden Stamm nach geplantem Verwendungszweck aussuchen (wenn er noch steht),
immerhin sind die gesamten Umwelteinflüße seiner Lebenszeit in der Struktur des Holzes gespeichert,
ein langsam und trocken gewachsener Baum wird das dichtere Holz liefern,
der zeitlebens mechanisch stark beanspruchte Baum wird
vielleicht weniger gerade, aber durchaus zäher sein.

Der gewünschte Baum wird im Winter (Ruhephase) gefällt,
der Schopf wird bis zum Frühjahr belassen,
damit die bereits angelegten Knospen beim Blattauschlag
die verbliebenen Zucker, Proteine und das Wasser aus dem
(Splint)-Holz und Bast saugen kann.
Der so begonnene Trocknungsprozess ist besonders schonend,
der Stamm liegt nicht im Dreck und wird nicht beschädigt.
Für Holzschädlinge wird das entsaftete Holz weniger attraktiv sein.
Den Rest spare ich mir jetzt (Rücken mit dem Gaul, Lufttrocknung des ganzen Stammes oder Kreuzholzes)
Nachteil: Wesentlich mehr Zeitaufwand und Kosten.
Vorteil: nachhaltige Qualität wie 'früher'.

Nur mit der Mondphase hat das alles nichts zu tun,
die hat allenfalls bei der heurigen Hanfernte ihren Einfluß...

Viele Grüße,
Philipp Kawalek

P.S.: Ich bin fest überzeugt davon,
daß die Menschen früher (fast) alles besser gemacht haben,
aber oft wußten sie nicht warum, und gaben sich Antworten,
die wir uns heute nicht mehr geben sollten.
 
Fällzeit Bauholz

Dachog,
Wer sein Holz um Christnacht fällt,
Dem sein Gebäude zehnfach hält ;
Denn Fabian, Sebastian
Da fängt der Saft schon zu gehen an.
Nicht von mir, aber aus dem 15. Jahrh.
Grüße ut de ole Mark
 
Thema: Lagerung von Eichenholz für Balken im Fachwerk

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