Fassadendämmung mit Kalkputz?

Diskutiere Fassadendämmung mit Kalkputz? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, Bei meinem Altbau (1919, Arbeitersiedlung)soll ein Vollwärmeschutz angebracht werden. Hier interessiert mich, ob ich hier einen Kalkputz...
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Mari Seibel

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Hallo,
Bei meinem Altbau (1919, Arbeitersiedlung)soll ein Vollwärmeschutz angebracht werden. Hier interessiert mich, ob ich hier einen Kalkputz nehmen kann? (ich hab so viel gutes über Kalk gehört)Die Fassadenfirma möchte Silikonharzputz aufbringen.

Außerdem interessiert mich, welchen Dämmstoff ich verwenden soll, wegen der "Wandatmung" (Gibt es das überhaupt?) Meine Fassadenfirma möchte Polystyrolplatten aufbringen.
 
VWS

Guten Tag Frau Seibel,

vorweg: Wandatmung gibt es nicht. Der notwendige Luftaustausch ist über die Lüftung (Fenster oder mechanische Lüftung) sicherzustellen. Für die Behaglichkeit des Innenklimas ist die Beschaffenheit der inneren Wandschale von großer Bedeutung, insbesondere deren speicherfähige Masse und ihre Fähigkeit zur Feuchteregulierung.
Sämtliche Vollwärmeschutz-Systeme (VWS), die am Markt sind, sind aus Gewährleistungsgründen und aus anderen rein unternehmerischen Gründen systemgebunden, d.h. Sie können nur das verwenden, was der Hersteller anbietet. Der hat eben was dagegen, wenn ihm jeder Anwender den guten Ruf versaut.
Gängige Alternativen zu Polystyrol, das ich persönlich hasse (das aber unschlagbar billig ist):
1. Steinwolleplatten (STO, Granol, alsecco ...)
2. Steinwolle-Lamellen ( dieselben)
3. Holz-Weichfaserplatte (Gutex, Pavatex, etc...).
Als Oberputz kommt nur in Frage, was der Systemhersteller anbietet. Silikonharzputz ist wegen der großen Elastizität gar nicht mal so schlecht und läßt sich gut färben.

Man kann alllerdings auch ohne Systembindung arbeiten, geht dann aber ein erhebliches Gewährleistungs-Risiko ein.
So sind als Alternative z.B. dicke Wärmedämmputze möglich oder Außendämmungen (als Putzgrund) aus Schilfrohrmatten.
Letztendlich brauchen Sie aber einen Handwerker, der sich mit dem betreffenden Material auch auskennt.

mit besten Grüßen
 
Mineralputz

Dachog. Wie schon Kollege Beckmann informierte, sind die Hersteller von VWS-Systemen bestrebt ihre Produktpalette an den Mann zu bringen. Anwender und Verarbeiter sind daher gehalten im System zu bleiben, wenn nicht,so sind sämtliche Gewährleistungsansprüche des Verarbeiters an die Herstellerfirma ausgeschlossen. Alle Hersteller von WDVS die ich kenne und das sind nicht alle, verkaufen neben den Silikonharzputzen auch Mineralputze. Die Silikonharzputze werden in 25 kg Eimern direkt auf die Baustelle geliefert und sind sofort verarbeitungsfähig aber saumäßig teuer. Die Mineralputze (auf Kalk- und Silikatbasis) werden als Sackware (ebenfalls 25 kg) geliefert. Sie müssen aber auf den Baustellen angerührt werden. Vom Hersteller giebt es keine Unterschiede in Farbwahl, Putzart oder Gewährleistung.
Auch in der Wahl der Untergründe sind keine Unterschiede. Für den Verarbeiter aber ja, denn er muß es auf der Baustelle anrühren, in Eimer umfüllen und dann auf die Rüstung bringen. Aber der Mineralputz ist erheblich billiger. Wird nicht alles verbraucht, bleiben Restmengen diese sorgfältig absolut trocken lagern. Sie können ihn problemlos zur Errichtung untergeordneten Mauerwerks im Hausinnern verwenden (nichttragende Wände o.ä.) Nur bei belasteten Mauerwerk soll man vorsichtig sein. Wenn Sie dennoch nicht wissen womit hin, können Sie es im Garten untergraben (weißer Mineralputz), denn es ist Kalk und Sand. Machen Sie das mal mit Silikonharzputz. Meine Meinung. Grüße ut de ole Mark
 
Hallo Frau Seibel,
mit "Wandatmung" ist die Diffussionsoffenheit der Wandsysteme gemeint, d.h. die Eigenschaft der Materialien, innere Raumfeuchtigkeit noch immer durchzulassen.
Je stärker eine Wand undurchlässig wirkt, desto wichtiger ist es, daß über die Fenster richtig belüftet wird. Die Wärmedämmung außen sorgt zwar dafür, daß Heizkosten gespart werden können, indem der Temperaturabfall innerhalb der Wand gebremst wird. Aber bei unsachgemäßem Umgang mit dem Haus können auch viele Probleme erst ganz neu entstehen, weil die Feuchtigkeit innerhalb das Hauses nach draußen muß.
- Doch dies ist eine Wissenschaft für sich, dies kann man nicht hier in wenigen Sätzen abhandeln.
Freundliche Grüße
D.Fr.
 
Wärmedämmung

Ich danke schon mal für die Beiträge, muß mich auch gleich entschuldigen, da ich die gleiche Frage noch einmal in das Forum gestellt habe. War alles bissel unklar, bin heute erst Mitglied geworden. Bin gespannt, was noch für Beiträge kommen.

Liebe Grüße
 
vwsch

hallo,
falls Sie mit einem sog. "Systemputz" arbeiten möchten, sollten Sie von der Herstellerfirma eine Wärmeschutzberechnung (Temperaturverlauf)durchführen lassen und ein Dampfdiffusionsdiagram ( Diffusionsverhalten der Bauteile und Dampfdruckverlauf mit Lokalisierung des Taupunktes),herstellen lassen (das geht sehr schnell per Komputer wenn man die entschprechende Software hat). Sie haben etwas in der Hand falls ein Schaden eintreffen sollte.
m.f.g.
J.E.Hamesse
 
Thema: Fassadendämmung mit Kalkputz?

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