Dämmung einer Außenwand von Innen, Heizsystem

Diskutiere Dämmung einer Außenwand von Innen, Heizsystem im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo! Ich stehe vor folgender Frage: An unserem Sanierungsobjekt möchte ich Dämmmassnahmen vornehmen, da das Fachwerkgebäude unter Denkmalschutz...
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Marco Beringer

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Hallo!
Ich stehe vor folgender Frage: An unserem Sanierungsobjekt möchte ich Dämmmassnahmen vornehmen, da das Fachwerkgebäude unter Denkmalschutz steht, komme ich wohl an einer Innendämmung nicht vorbei. Desweiteren ist das Gebäude seit ca 45 außen mit Kalk-Zement-Putz versehen, d.H. das Fachwerk dürfte schon erheblich gelitten haben. Anfragen beim Amt für Denkmalschutz haben ergeben, daß das Fachwerk nach Entfernung des Putzes sichtbar bleiben muß. Was wiederum bedeutet, das eine Aussendämmung mit Holzfaser oder Schilf nicht möglich ist. Nun zur Innendämmung -wie ich mittlerweile weiß- ein heikles Thema. Das Gefache ist mit Natursteinen und Kalkmörtel ausgemauert ca 14-17 Cm stark. mit Lehm/Stroh putz überzogen. Ich sehe folgende Möglichkeiten zur Dämmung:1. 5 cm Schilfrohrdämmplatten direkt auf die Wand, dann lehmputz, dann Kalkputz. 2. 2cm Schilfrohrdämmplatten direkt auf die Wand, dann Holzständerwand mit Holzfaserplatten oder Schilfrohrdämmplatten zwischen den Hölzern. Da die Wand leicht nach außen fällt würde ich den Spalt mit Perlit Schüttung füllen. Dann Lehmputz, dann Kalk. 3. Riet mir ein Freund, eine Ständerwand zu errichten und diese dann mit Fermacell-Platten zu beplanken. Denn Zwischenraum mit Perlite Schüttung auffüllen.
In der Wand müssen Elektroinstallation, Steckdosen, Antennenkabel, Heizungsrohre verlaufen.
Desweiteren Interessiere ich für eine alternative zu "normalen" Heizung und würde gerne z.B. eine Wandheizung oder Fußleistenheizung einbauen und dies natürlich mit der Dämmmassnahme verbinden. Meine erstre Idee war, Rohre auf die Schilfplatten zu befestigen und dann mit Lehm zu überziehen. Was ist wie möglich? Was kostet mich welche Variante ungefähr? Ich mache was geht seit Jahren in Eigenregie. Beste Grüße Marco Beringer
 
Hallo Herr Beringer,

wenn sie so verfahren, wie es ihre Freunde geraten haben, werden sie nicht mehr lange Freude an Ihrem Fachwerk haben. Kondensatprobleme werden bei allen Varianten auftreten und das Holz nachträglich schädigen. Ich rate Ihnen, innen an die Wand einem Lehmstein (Rohdichte ca. 1200) einzubauen. Die Stärke richtet sich nach den Möglichkeiten. Es sollte mindestens ein 14-er Stein verwendet werden, sinnvoll wäre natürlich eine zusätzliche Wandstärke von 24 cm und mehr. Lehm ist richtig, weil er der Wand die feuchte entzieht. Hier rate ich ihnen, sich stärker mit dem Baustoff Lehm auseinander zu setzen. Wichtig ist: Bauen sie keine Holräume oder zu dicke Dämmschichten ein. Die bringen nur Probleme, weil sie an die vielen kleinen Detailanschlüsse nicht achten werden.

An dieser Wand, bzw. eingefräst, können Temperierungsschleifen eingebaut werden. Diese reichen aus, es gibt jedoch keine DIN dafür. Wir haben selbst bei mehreren Vermietungsobjekte sehr gute Erfahrungen gesammelt. Sie funktionieren einfach – was so von manchem DIN-gerechten Wandaufbau nicht behauptet werden kann.

Temperierungsheizungen ---> mehr im Internet in verschiedenen Suchmaschinen schauen.
Oder unter www.gesundes-Bauen.com à weiter unter Publikationen
Über all wo wärme ist, kann keine Feuchte sein.

PS: wenn die Fachwerkhölzer nachhaltig geschädigt sind, sollte an eine zweite tragende innenseitige Fachwerkkonstruktion gedacht werden. Und wenn die Hölzer außen mehr als schlecht sind, gibt es sicher kein Denkmalamt, die eine Holzverschalung außen ablehnen würde. Auf die richtige Begründung kommt es an. Bauen sie statt der HWD-Platte lieber eine zusätzliche Holzschalung ein und gleichen diese voll mit Leichtlehm (1200) voll aus. Das hilft mehr als eine Dämmung.

Viele Grüße
Michael Reisinger
 
Heizsystem

Guten Tag Herr Beringer,
im Grunde bin ich selber kein Fachmann, beschäftige mich aber seit mehr als 5 Monaten mit Überlegungen zum Hausneubau. Über Irrwege wie "Passivhaus" etc. kam ich irgendwann mit Menschen in Kontakt, die den "Dämmwahn" der ENV nicht gutheißen bzw. kritisch hinterfragen. Die Aussage "Dämmung ist Quatsch" darf heutzutage doch als Provokation gelten, oder? Na jedenfalls brachte mich genau diese Provokation (die so natürlich nicht uneingeschränkt gilt!) zum Thema "Wärmestrahlung statt Konvektion". Und so letztendlich zu Menschen, die noch selber denken und nicht denken lassen...
Meine inzwischen sehr gefestigte Ansicht bezüglich der Heizung meines zukünftigen Hauses geht dahin, dass ich eine Heizleiste verwenden werde. Ich weiß, dass der eine oder andere hier im Forum mehr der Wandheizung oder dem Kachelofen zugeneigt ist- nur sind auch diese Anhänger der "Strahlungswärme"- also gar nicht weit weg von meiner favorisierten Lösung. Warum nun aber die Heizleiste? Die Antwort ist recht einfach: weil diese Lösung einfach ist! Kein technischer Schnikschnak, keine umständliche Installation, trockene und damit warme Außenwände, relativ geringe Kosten im Einbau etc., etc.
Ich weiß, dass zur Zeit etliche Anbieter dieser Technik auch im Netz zu finden sind. Ich selber bin durchs Surfen auf die Fa. "Sancal" gestoßen, deren Gründer Eisenschink auch etliche Bücher zum Thema geschrieben hat. Diese Bücher haben meinen Horizont zum Thema "Heizen" erheblich erweitert- ich meine, als Fachwerkhaus- Besitzer MUSS man die gelesen haben.
Ich betone, ich bin noch nicht einmal Kunde dieser Firma, wohne hier im hohen Norden, die Fa. liegt irgendwo in Bayern- ich mache hier also keine "billige Werbung".
Unabhängig davon: Die Heizleiste benötigt nach meinem Wissensstand Speichermassen im Wandaufbau. Jetzt fragen Sie mich aber bitte nicht, wie die zu realisieren sind- das ist nämlich MEIN mich beschäftigendes Problem ;-)
Mit freundlichen Grüßen Frank Kramer, Aurich
 
Heizung

Hallo bei ihren problemen mit der Innendämung kann ich ihnen leider nicht weiterhelfen.
Bei ihrer Frage zur Heizung haben sie schon einmal an eine Marmorheizung gedacht? Sie haben keine Instalationsprobleme da dieses Heitzsystem über normalen Lichtstrom betrieben wird und diese Leitungen sowieso schon in der Wand verlegt sind. Die Marmorheizung bietet ihne eine behagliche Wärme ohne Luftzirkulation wie von einem Kachelofen. Mit freundlichen Grüßen aus Marbach Andreas Bertele
 
...

Hallo Herr Beringer,
erstmal eine Frage: Steht bei Ihnen im Profil "Erblast" oder "erblasst"? :) - das dürfen Sie doch so nicht sagen, Fachwerkhäuser sind doch soooo schön... Zuerst mal grundsätzlich, Sie schreiben, eine Wand würde sich nach außen neigen - es ist dann mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit so, dass die Holzkonstruktion oder der Schwellbalken verfault ist. Bei uns hatte das Haus auch "so einen kleinen Bauch", der Schwellbalken hatte Kernfäule... Der Zimmermann hat ihn ausgetauscht und das Fachwerk wieder "nach innen gezogen". Jetzt ist die Wand wieder gerade. Zuerst sollten Sie das kaputte Holz austauschen lassen, bevor Sie irgendwas anderes machen. Die Gefache, die entfernt werden müssen, können Sie selbst mit Lehmsteinen ausmauern, das geht ganz leicht. Bei der Dämmung machen wir das so: Lehmunterputz von Claytec auf die Wand, 5 cm Schilfrohrmatten dagegendrücken, wieder Lehm als "Oberputz" obendrauf und dann kann man entweder Kalkputz oder Lehmputz draufmachen. (besser soll sogar sein, 2 cm Schilfrohr, Lehm und dann wieder 2 cm Schilfrohr, ist uns aber zu anstrengend...). Wichtig ist, dass nirgendwo Hohlräume in der Wand sind, man kann aber alles mit Lehm ausgleichen (klebt gut). Perlite würde ich nicht benutzen, denn erstens entstehen da kleine Zwischenräume, ausserdem sollen sie krebserregend sein. Installation: Die Elektroinstallation ist bei uns direkt auf die Wand gemacht, noch vor der Dämmung. Bei den Heizungsrohren gibt es die Möglichkeit, bevor Sie die Dämmung draufmachen, unten am Sockel eine kleine "Nische" zu lassen (Dachlatte ca. 10 cm über dem Boden an der Wand festschrauben) und diese nicht mitzudämmen. Dann könnte man die Rohre direkt da drin verlegen lassen. Ich habe gestern von der Sockelheizleiste gehört - und was soll ich sagen - ich bin so begeistert - die will ich auch (habe beruflich mit Heizungen von einer Firma zu tun, die haben allerdings keine Heizleisten). Jetzt muss ich nur noch jemanden finden, der sich damit auskennt... -Viele Grüße und viel Spass beim "kleistern". Annette
 
Dämmung + Heizsystem

Hallo.
Deine Situation ähnelt sehr stark der Meinen. Auch unser Fachwerkhaus hat einen Außenputz und bis auf einen (sehr guten) Kachelofen keine Heizung. Wir haben einige Vororttermine mit dem Denkmalschutz gehabt (speziell wegen Dämmung und Solaranlage sowie Dachfenster). Als ich das Denkmalamt auf die Fassadensanierung (Putz runter + Fachwerk sichtbar) ansprach wurde ich gefragt warum ich das will, denn 1. sei das Fachwerk doch geschützt und 2. wisse ich doch nicht ob es sich um ein "Sichtfachwerk" handelt. Zuerst war ich baff aber mittlerweile bin ich dankbar für diese Aussage, denn jetzt machen wir doch eine Außenisolierung.
Tip: bei der Bewertung der Denkmalschutzwürdigkeit eines Gebäudes gibt es unterschiedliche Kategorien (ich meine 1 bis 5oder6). Wir hatten das Glück in der untersten Kategorie eingestuft zu sein und sind aus dem Denkmalschutz rausgekommen. Man muß Bedenken, das es neben Denkmalschutzauflagen auch eine Wärmeschutzverordnung, Umweltschutz oder auch Arbeitsstättenrichtlinien und nicht zuvergessen DIN`s gibt. Die Prioritäten setzt man selbst und handelt entsprechend. Da wir das Haus in erster Linie wegen der günstigen Anschaffungskosten erstanden haben und ich die Sanierung fast komplett in Eigenleistung erbringe(n muß) war ich lang auf der Suche nach geeigneten Konstruktionen. Für mich war die obere Priorität, die späteren Energiekosten so gering wie möglich zu zu halten, das Haus in seiner Substanz nicht durch falsche Maßnahmen zu schädigen, kein Verzicht auf Komfort und das die ganze Sache BEZAHLBAR bleibt.
Unsere Sanierung sieht folgender Maßen aus:
Wandaufbau von außen nach innen:
1. Verkleidung Holz hinterlüftet 2. Unterspannbahn 3. 100mm Isolierung 4. Fachwerk 5. 40mm Zellulosedämmplatten 5. luftdichtes, dampfdiffusionsoffenes Spezialpapier 6. Ständerwerk als Installationsebene 7.Wandheizung +Rigipsplatte 8. Sperrholzplatte und Zierleisten um die Vertäfelungsoptik wieder herzustellen
Eine komplette Verlegung der Isolierung nach außen war wegen zu geringem Dachüberstand nicht sinnvoll.
Das Dach haben wir mit Baumwollisolierung gedämmt.
Um sicherzugehen, das wir die luftdichte Ebene auch sauber erstellt haben, werden wir den Blower-Door-Test machen.
Im ganzen Haus wird eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Im EG kommt Fußbodenheizung und sonst Wandheizung zum Einsatz.
Als Heizungsanlage haben wir uns für eine Erdwärmepumpen-Anlage entschieden. Dazu wird eine Sondenbohrung 2x100m realisiert.
Für die Warmwasserbereitung kommt eine Warmwasser-Wärmepumpe (entfeuchtet gleichzeitig den Raum, in dem diese steht) mit Sonnenkollektor (Vorraussichtliche Warmwasserbereitungskosten ca. 50,-? p.a.) zum Einsatz.
Wer handwerklich versiert ist, kann fast alle Arbeiten in Eigenregie ausführen.
Auf eine Taupunktberechnung bei der Außenwand- und Dachisolierung sollte in keinem Fall verzichtet werden.
Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung.
sonnige Grüße
Jürgen Mohnke
 
Innenwanddämmung

Hallo Marco, Innenwanddämmung ist problematisch, doch nicht unlößbar. Eine zweite Innenwand aus Bio-Cell- Lehmsteine ist eine einfache hochwärmedämmende Alternative, die nur einen Lehmputz benötigt. So eine Wand bleibt offenporig und atmungsaktiv. Der zementhaltige Außenputz sollte entfernt werden und durch Luftkalkputz ersetzt werden. Dann atmet das Ganze insgesamt besser und es gibt auch keine Schimmelprobleme. Die Fußleistenheizung kannst Du problemlos in der Wand unterbringen. Innen keine Tapeten und dichtende Farben verwenden. Offenporigkeit ist oberstes Ziel bei der Verwendung von Naturmaterialien und wenig Arbeit sollte es auch machen. Alles Gute, Klaus
 
Dämmsysteme bei Lehmhäusern

Ich grüße Sie Hr. Beringer und möchte Ihnen hier ebenfalls aus meiner Sicht als Lehmbauer nur einige kurze Ausführungen informativer Art vermitteln, denn die meisten Erklärungen sind ja bereits größtenteils von unseren Plattformmitgliedern angesprochen worden. Beide Möglichkeiten der Dämmschichtvarianten (innen & außen) habe ich bereits mehrfach verarbeitet bzw. eingebaut. Referenzen dazu sind aufzeigbar. Die beste Wirkungsweise eines Dämmsystemes ist immer auf der Außenseite einer Wandkonstruktion. Bei Ihnen wäre dies ja möglich, da verputzte Fassade schon existiert! Doch dabei sollte auf den bestehenden Dachüberstand geachtet, der alte zementhaltige Außenputz entfernt und eine homogene Lehmputzebene zur Aufnahme der Holzweichfaserplattendämmung aufgebracht werden. Darauf eine Kreuzlattung und darauf wiederum eine schöne Holzverschalung. Doch auch mit einem rein mineralischen Außenputzsystem kann bei Holzweichfaser bereits gearbeitet werden. Innen kann dann eine Wandflächenheizung direkt auf die Wände aufgelegt werden und mit einem zweilagigen Lehmputz verputz werden. Habe gestern erst ca. 60 m² Wandheizung mit Oberputz fertiggestellt. Was man noch wissen sollte, wenn im Lehmhaus Dämmsysteme zum Einbau vorhat, daß man immer mit homogenen Wandaufbauten ( in Lehm gelegte Dämmschichten) arbeiten sollte oder eben mit sorptionsfähigen Dämmstoffen arbeiten sollte und diese eben dann auch nicht mit Folien abdichtet, sondern nur winddicht (nicht luftdicht!!)verarbeitet. Melde Dich doch einmal bei mir telefonisch und wir können über weitere fachliche Details sprechen. Beste Grüße aus der wunderschönen Umgebindelandschaft Oberlausitz.
 
Dämmung einer Außenwand von Innen

Hallo Herr Beringer,Holz hat den Nachteil einer etwas höheren Wasserdampfdiffusionszahl, wenn Sie also direkt innen an die Fachwerkwand gehen, wird immer die Gefahr von Kondensat an der Innenseite des Fachwerkes bestehen. Eine Luftschicht nach innen von wenigstens 4 cm und Lüftungsöffnungen in den Fugen macht das Fachwerk zur Außenschale und Sie können eine(falls erforderlich sogar tragende) Schale mit entsprechender Isolierung nach ihren Vorstellungen einbauen. Ein Leichtputz
entsprechender Dicke versteckt dann auch die Installationen
 
Dämmung einer Außenwand von Innen, Heizsystem

Innendämmungen bei Fachwerkhäusern müssen auf jeden Fall hohlraumfrei ausgeführt werden.
Das heißt. Wenn Fermacellplatten und Perlite verwendet werden muss eine Dampfsperre angebracht werden, da die Perlite sehr viele Hohlräume aufweist ( die ja im Idealfall Dämmen sollen )
Eine garantiert hohlraumfreie Innendämmung ist mit Zellulose im Spray-on Verfahren möglich. Dämmstärken bis 10cm sind ohne Dampfbremsen möglich, da Zellulose die aufgenommene Feuchtigkeit speichern,verteilen und auch wieder an die Umgebung abgeben kann. Es entstehten keine Konvektionsströme in der Dämmung, die als Tauwasser an den alten Lehm ausfallen können.
Eine solche Konstruktion
Schwellen / Rähm/ Ständer mit Luft als Vorsatzschale vor die Innenwand stellen.
Alle Kabel und Heizrohre rein.
Dann die Spray-on Dämmung.
Fermacellplatten drauf, verspachteln. Tapezieren
Eine solche Innendämmung wirkt und schadet nicht.
Preis für die Vorsatzschale ca. 75,00€
 
Sehr geehrter Herr Beringer!
Die Gedanken die Sie sich zu ihrer Wandkonstruktion gemacht haben, sind ansich richtig. Vielleicht ein paar Zusätze dazu:zu 1. 5cm Schilfdämmplatte, dann Lehmputz nach den Regeln des Lehmbaudachverbands (ohne Stabilisierungsmittel), dann aber anstatt des Kalkputzes wieder Lehmputz (s.o.), den Sie mit naturreinen Kaseinfarben oder mehrjährig eingesumpften Sumpfkalk streichen. (Kaseinfarbe ist leichter zu verarbeiten und weitgehend abrieb-bzw. wischfest; Sumpfkalk dafür wesentlich billiger aber 1 Grundanstrich + 4-5 Deckanstriche inklusive Leinöl sonst kreidet er permanent ab)Anstatt der Farbe könnte man auch methylzellulosefreien Naturton-Lehmedelputz verwenden, den es z.B. in weiß, gelb und rot gibt. Als Varinate zu 1.(Innenseite Außenwand) könnte man ein Holzständerwerk errichten, dass mit einem Naturfaser-Dämmstoff Zellulose, Flachs, od. Hanf (Achtung: Bei Dämmplatten darauf achten, dass diese ohne Polyester-Stützfasern hergestellt werden - Feuerzeugprobe)gedämmt wird. Anschließend eine Rauhschalung aufbringen, Schilfstukkatur als Putzträger und dann 2- lagiger Lehmputz. Wenn Stopfwolle verwendet wird könnte man auf das Ständerwerk auch eine Spalierlattung aufbringen, die dann mit Lehm zugespritzt wird. Oberfläche wie oben.
Als Heizung empfiehlt sich die schon angesprochene Temperier- od. Bauteilheizung, die der Kollege Henning Großeschmid, seineszeichens ein Restaurator an der Landesstelle f. nichtstaatliche Museen in Bayern schon vor einigen Jahren entwickelt hat. Wir haben diese Heizung schon mehrfach bei den unterschiedlichsten Lehm-Bauprojekten, sowohl im Renovierungsfall, als auch im modernen Lehm-Niedrigenergie, oder Lehm-Passivhaus ohne Probleme eingesetzt. Und für den histor. Altbau wurde sie ja schließlich entwickelt.
Die Innenwände könnten ebenfalls als Holzständerwerk ausgeführt sein, die mit einem Putztäger beplankt, ebenfalls mit Lehm verputzt werden. Die Füllung erfolgt entweder mit einer humusfreien Lehmschüttung z.B. Bauaushub, oder Naturfaser-Dämmstoff.
Der Vorteil des Lehms liegt in Kombination mit dem Naturfaser-Dämmstoff einfach darin, dass auch bei Innendämungen auf eine Dampfbremse oder -sperre verzichtet werden kann. (Siehe natur&lehm Forschungsprojekt "Rationalisierung u. Mechanisierung des Lehmbaus)
Nachdem keine Arbeitskosten anfallen gilts jetzt einfach den kostengünstigsten Baustoff zu ermitteln der alle Kriterien der Baubiologie erfüllt. Viel Spaß!!!!

Mit freundlichen Lehmbau-Grüßen

Christian A. Rauch
 
Nicht übertreiben

Auch wir standen sehr lange vor der Frage, wie wir unser Fachwerkhaus am besten "von innen" dämmen sollen und hatten hierzu im Forum einige Anfragen abgestellt. Nach Abwägung aller Möglichkeiten sind wir zu dem Schluss gekommen, sämtliche Außenwände unseres Hauses von innen mit Porenbetonsteinen (11,5 cm) vorzumauern. Der Hohlraum zwischen Fachwerk und Porenbeton (ca. 30 mm) wird mit einer sogenannten Kerndämmplatte mit eingebauter Dampfbremse (nicht Dampfsperre) gefüllt. Diese Vorgehensweise hat viele, viele Vorteile; hier einige davon:

- bezahlbar
- Porenbeton ist leicht zu verarbeiten
- Elektroinstallation ist problemlos durchzuführen
- Porenbeton bietet eine gute Wäremdämmung und optimalen Feuerschutz.

Wir können natürlich nur deshalb so verfahren, weil wir sehr große Räume zur Verfügung haben und daher nicht auf eine sehr "schmale" Dämmung angewiesen sind.

Nach vielen vielen Gesprächen mit anderen Fachwerkhausbesitzern in unserem Dorf und verschiedenen Handwerkern sind wir zur Ansicht gekommen, dass das Thema "Innendämmung" sehr oft auch zerredet wird und viel Verunsicherung bringt. In unserem Dorf gibt es alle Variationen (von dem Extrem keiner Dämmung - also pures Fachwerk mit Lehmriegeln als Innenwand - bis zu kompliziertesten und sehr teueren Konstruktionen mit verschiedensten Materialien); über Feuchtigkeitsschäden oder extremen Wärmeverlust klagt keiner der Besitzer.

Also: Nicht zu sehr verunsichern lassen!!
 
Neinnnn, keinen Porenbeton...

... bitte tun Sie das Ihrem Haus nicht an... *heul*. Ich gebs ja zu, ich wurde am Anfang auch so mit Tips zugeworfen, weil jeder was anderes denkt und auf was anderes schwört, aber bitte bedenken Sie: Das ist ein ALTES Haus und sollte auch mit althergebrachten Mitteln saniert werden und nicht mit neumodischem Kram. Sie wissen vielleicht selber: Jung und Alt vertragen sich nicht immer sooooo gut. Porenbeton mag toll sein, aber nur in neuen Häusern oder als Küchenschränke, was weiss ich. Porenbeton speichert Feuchtigkeit und gibt sie kaum wieder ab (deswegen muss man die Porenbetonhäuser auch so schnell wie möglich verputzen). Sehen Sie's mal so: Man zieht doch zum Sport auch lieber ein Funktions-T-Shirt an, das die Feuchtigkeit nach außen transportiert und nicht ein Shirt aus Baumwolle, das die Feuchtigkeit speichert und nur langsam wieder trocknet...
Investieren Sie 50 Euro und kaufen sich die Bücher "Fachwerksünden" von M. Gerner und noch eins von Klaus Schillberg, dann wird Ihnen vielleicht alles ein bischen deutlicher.
Grüße Annette
 
zur Antwort vom Bernd

Dumögest ja Recht haben, doch hinterfrage doch einmal, wie lange diese Systeme bereits eingebaut sind oder wurden! Ich denke in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit, ca. 10 - 12 Jahre vielleicht, da kann man auch noch nicht über Feuchtigkeitsproblem sprechen (Sichtschäden!). Doch wenn diese dan einmal an die Oberfläche steigen und zu erkennen sind, dann ist bereits die statische Konstruktion sehr stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Und dann kommt meistens ein größerer Umbauauftrag heraus. Doch dies ist ja gut, denn es werden ja immer wieder Handwerker in's Berufsleben entlassen und diese wollen ja dann auch wieder Arbeit haben. Die Wortmeldung von unserer Annette ist richtig auf den Punkt gebracht worden. Doch zu viel Literatur verwirrt auch wieder. Meine Philosophie ist folgende, sich auf sein eigenes Gewissen und sein reines Bauchgefühl verlassen und sich eben nicht von Hinz und Kunz bevormunden zu lassen. Grüße aus dem Lausitzland
 
Feuchtigkeitsproblem? Die richtige Heizung beseitigts allein!

Wenn Sie sich für Alternativen zur normalen Heizung interessieren, kommen Sie an einer Marmorheizung gar nicht vorbei; eine Marmorheizung ist eine ELEGANTE, PREISWERTE und GESUNDE Vollheizung! Außerdem: es gibt keine Wärmeschutzverordnug mehr, diese heißt jetzt ENEV, ENergieEinsparVerordnung (Faktor 2), diese ist strenger und komplizierter ausgelegt! Tun Sie sich und Ihren Haus nicht den Einbau einer NORMALEN Heizung an!(Rohrverlegung, Tank- oder Heizraum) Mit einer Marmorheizung können Sie die Heizkörper installieren, wo Sie es wollen, sie legen einfach einen Heizstromkreislauf und rechnen kostengünstig über den Sondertarif Heizen ihres Energieversorgers ab! Dadurch, dass die Marmorheizung auf Strahlungswärme (Kachelofen, Sonnenstrahlen) basiert, und Ihre Raumluft völlig in Ruhe lässt, haben Sie automatisch keinerlei Probleme mit Feuchtigkeit, Schimmel oder Krankheiten wie Asthma oder Hausstauballergieen. (Gesundheitsheizung!) Schauen Sie doch mal meine Bilder oder die Seite www.sunstone-marmorheizung.de, an.
 
Porenbeton - Ich muss nochmal Stellung nehmen

Liebe Anette, lieber Udo!

Zu meiner Art, die Innendämmung mit einer Vormauerung aus Porenbeton vorzunehmen, und Euerer Kritik hierzu, muss ich doch noch einmal Stellung nehmen:

Die Sanierungsmaßnahmen an den verschiedensten Fachwerkhäusern in unserem Dorf (teilweise sind das Häuser, die über 300 Jahre alt sind) wurden keineswegs erst in den letzten 10 bis 12 Jahren vorgenommen. Bereits Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre wurden etliche dieser Häuser renoviert und saniert. Und das liegt immerhin weit mehr als 30 Jahre zurück. Über Feuchtigkeitsschäden (sowohl sichtbare, als auch indirekte) klagt kein einziger unserer Nachbarn, die in Besitz eines sanierten Fachwerkhauses sind. Wie ich bereits in meiner ersten Stellungnahme beschrieb, haben fast alle dieser Fachwerkhausbesitzer unterschiedliche Maßnahmen zur Innendämmung getroffen. Darunter sind auch Leute, die mit Porenbeton vorgemauert haben. Interessanterweise gibt es Feuchtigkeitsschäden nur bei den Häusern, die noch nicht saniert wurden (feuchte Wände durch Kapilarwirkung, da die Mauern nicht mit besandeter Dachpappe geschützt wurden, verfaulte Schwellenbalken, etc.). Also ist der Feuchtigkeitsschutz mit den althergebrachten Methoden und Baustoffen offensichtlich nicht das Gelbe vom Ei gewesen.

Anette kritisiert eher die Kombination von modernen und alten Baustoffen bzw. Methoden. Das ist zwar rührend, aber ganz bestimmt nicht zweckmäßig. Unser Haus soll optisch seinen gemütlichen Charakter durchaus behalten; deshalb haben wir uns auch in es verliebt und es auch gekauft. Allerdings wollen wir nicht auf Lebensqualität und auch nicht auf moderne Technik verzichten. Würde man dem Rat von Anette folgen, wären wohl Dinge wie z.B. Öl-Brennwert-Heizung, Kaminsanierung mit Edelkeramikrohr, moderne Eletroinstallationen, Heizungsverrohrungen aus Kunststoff oder Edelmetall, funktionale und moderne Sanitärausstattungen, Gegensprechanlage, Maßnahmen zur Einbruchsicherheit oder Feuerschutz und viele andere Dinge nicht realisierbar. Also jung und alt harmonieren mitunter nicht nur gut, sondern geradezu hervorragend. Zum Porenbeton selbst noch einige Anmerkungen: Der Eigenschaft des Porenbetons, Feuchtigkeit aufzunehmen und nicht wieder abzugeben (... ist wohl stark übertrieben) kann mit einer geeigneten Heizungsanlage (bei uns ist das die Kombination eines großen Kachelofens mit 10 KW und einer sehr großzügig dimensionierten Fussbodenheizung) nicht nur entgegengewirkt werden, sondern völlig egalisiert werden. Die weiteren Vorteile (außer der leichten Ver- und Bearbeitung) sind auch nicht von der Hand zu weisen. Zum Thema Feuerschutz gibt es folgendes zu sagen: Bauteile aus Porenbeton erfüllen bei entsprechender Dimensionierung die Anforderungen aller Feuerwiderstandsklassen von F 30 bis F 180 und darüber hinaus. Ähnliches gilt in Sachen Schallschutz: Bei neueren systematischen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass der Porenbeton gegenüber dem Bergschen Gesetz um 4 – 7 dB bessere Werte aufweist. Dieser Erkenntnis wurde in der DIN 4109 Beibl. 1 Rechnung getragen, indem der Porenbeton gegenüber anderen Baustoffen um 2 dB besser eingestuft ist. Und schließlich ist da noch der Wärmeschutz: Die Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes wird im wesentlichen beeinflusst durch seine Rohdichte sowie den Feuchtgehalt. Die Wärmeleitfähigkeit verringert (verbessert) sich mit fallender Rohdichte. Der Porenbeton mit seinen zahlreichen, gleichmäßig verteilten kleinen Luftporen besitzt eine relativ niedrige Rohdichte und somit eine für massive Baustoffe sehr niedrige Wärmeleitfähigkeit. Der praktische Feuchtgehalt für Porenbeton liegt bei ca. 4 Masse-%, also noch unter den in DIN 4108 Teil 4 genannten Wert für Porenbeton allgemein. Mit einem Zuschlag auf λ10,tr für den Feuchtgehalt erhält man die dann zutreffende Wärmeleitfähigkeit. Im Mittel gelten folgende Zuschläge je Masse-% Feuchtzunahme : Porenbeton, Leichtbeton 4 % Kalksandstein 8 % Ziegel 16 % Für die Wärmeleitrechenwert λR, der zur Berechnung der Wärmedurchgangskoeffizienten herangezogen wird, werden differenzierte Zuschläge angesetzt. Also so schlecht, liebe Anette, steht der Porenbeton im Vergleich zum Kalksandstein oder zum Ziegelstein nicht da! Noch eines zu Deinem Ansinnen mit den Büchern. Natürlich haben auch wir uns etliche Fachliteratur besorgt, mit Spezialisten (z.B. Zimmermann, Statikern, u.a.) viele Gespräche gehabt und schließlich spricht auch die Tatsache, dass wir uns hier bei Fachwerk.de engagieren dafür, dass wir das Thema Sanierung nicht auf die leichte Schulder nehmen. Aber glaube mir, auch die von Dir zitierten Bücher wurden nicht aus Nächstenliebe für Fachwerkhausbesitzer oder aus Barmherzigkeit geschrieben, sondern einzig und alleine aus Gründen des Kommerzes. Also, wie schon gesagt: die Geschichte mit der Innendämmung und den Methoden und Materialien kann auch übertrieben und totgeredet werden. Und das hilft keinem hier. Nicht für ungut, auch meine Stellungnahme soll nur sachliche Kritik bedeuten und keinen persönlichen Angriff!
 
Dämmung und Heizung

Hallo,

zu diesem Beitag ist sehr viel gesagt worden das ich nict wiederholen möchte. Richtig ist wenn Dämmung dann am besten aussen. Leider geht das bei den alten Häusern oft nicht. Bei einer Innedämmung ist auf die Details zu achten. D.H. vollflächiger Aufbau ohne Luftschichten. Problematisch sind hier die Bauteile die nicht gedämmt werden können wie Zwischenwände Decke oder Bodenschalen. Hier ist der k-Wert erheblich schlechter, was leicht zu Tauwasserausfall führen kann. Wenn jetzt mit Wandheizungssytemen gearbeitet wird und diesen Bereich geziehlt ein temperiertes Rohr eingelegt wird ist ist das Problem damit behoben. Wir haben viel Erfahrungen mit diesen Konstruktionen sprechen Sie uns an.

M.f.G. Gerd Meurer
 
mal zwischen rein geantwortet

Hallo Annette,

nicht alles von gerner oder gar Schillberg ist richtig. Und nicht jede Konstruktion passt auf Ihr Haus. Das vergisst der Bauherr und macht keinen Unterschied zwischen Birnen und Äpfel. Es ist halt Obst. Das Buch von Schillberg ist nicht schlecht, nur würde ich heute nicht mehr alles so Toll finden, wie ich es selbst noch vor 7 Jahren tat. Man wird leider meist erst aus Erfahrungen schlau. Und zum Laufen nehme ich nun wieder lieber ein T-Shirt aus Baumwolle oder eins mit hohem Baumwollanteil. Durch das Funktions-T-Shirt diffundiert zwar die Feuchte mehr oder weniger gut hindurch, jedoch kapillar erfolgt dies nicht. Und somit werden die ausgeschwitzten Schadstoffe und Salze auf dem Körper verbleiben. Für denjenigen, der Probleme mit der Haut hat, ein nicht tolle Lösung.
Liebe Grüße, Michael Reisinger
 
Das ist ja richtig super, wie viele sich hier beteiligen. Ist nicht immer so

Viel ist gesagt worden, vieles richtige von Laien, die sich stärker mit der Materie beschäftigt haben und so manchen Fachplaner teilweise überlegen sind. Wie Annette rangeht ist absolut richtig. Als erstes ist natürlich die gesamte Holzkonstruktion zu beurteilen. Wir haben jetzt erst wieder eine Baustelle, da wurde vor ca. 2 Jahren das Dach neu gedeckt. Die Balkenköpfe wurden nicht angeschaut, denn diese waren teilweise gar nicht mehr da. Den Bauherren kam das Hochwasser in dieser Hinsicht zu Gute, den mit Sicherheit hätte sich das Dach spätestens in 5 bis 10 Jahren bemerkbar gemacht. Zur richtigen Beurteilung sind natürlich die wichtigsten Konstruktionsteile freizulegen. Um gotteswillen jetzt nicht alle Deckeneinschübe oder gefache rausschmeißen. Dies sollte zaghaft passieren. Suchen sie sich dafür einen einem guten, baubiologisch arbeitenden, Bauingenieur oder Architekten oder einen Holzschutzfachmann. Wenn sie Dämmschichten unbedingt einbauen wollen, dann mit solchen Materialien, die das Wasser nicht nur hindurch diffundieren, sondern dieses auch kapillar weitertransportieren. Vergessen sie aber bei aller Dämmerei nicht, dass nicht nur gedämmt werden soll, sondern die Wärmespeicherung eine der wichtigsten Eigenschaft ist, wenn Energie eingespart werden soll. _PS: von der ENEV kann man sich auch befreien lassen :) -. Das Problem bei Dämmschichten liegt neben Kondensatproblemen in der Wand selbst auch noch in den Detailanschlüssen der decken, Wände und Ecken. Dort wo erfahrungsgemäß die Schäden eh schon am größten sind. Schade, dass sich diejenigen hier nicht beteiligen, denen ihre Fachwerkhäuser in den letzten Jahrzehnten regelrecht kaputt saniert worden. Man spricht von mehreren 10.000en die falschem Materialeinsatz und unsinniger Fachplanung zum Opfer vielen. Und dies hauptsächlich im westlichen Teil von Deutschland. Und nicht alle Probleme liegen im Winter. Auch der Sommer bringt einiges mit sich -hauptsächlich Wasser, was sich an kalten innen gedämmten Wänden niederschlägt. Denn im Winter sind bei Wandheizungen die Wände erwärmt, was ist jedoch im Sommer, wo wesentlich mehr feuchte in der Luft vorhanden ist. Ein Sachverhalt der selten angesprochen wird. Lehm ist wiederum bestens geeignet, da er möglich angefallene feuchte wegtransportiert. Wir verwenden bei unseren Planungsobjekten Lehme mit einer Rohdichte von ca. 900 bis 1.300 kg/m3, je nach Erfordernissen. Alles was unter 800 kg/m3 liegt, ist meines Erachtens zu leicht und enthält daher zu wenig Lehm. Lehm entzieht dem Holz die feuchte und wird so für „Kleingetiere“ nicht mehr so interessant. Holz weist eine Holzfeuchte von ca. 8-16% je nach Einbauort auf. Lehm liegt bei 4-6%. Macht es so, wie es der Großvater in heutiger zeit machen würde, wenn er die super Baustoffe von heute nicht kennen würde und ihr macht keinen fehler. Zur Aussteifung ist meist eine innenseitige Rähm mit zweit Stützen zur zusätzlichen statischen Sicherheit sehr sinnvoll. Bezeiht das Denkmalamt intensiv mit ein. Es ist nicht euer Feind. Ein positives Verhältnis kann effektiv Geld einsparen. Porenbetone, Schaumstoffe, Mineralwollen etc. gehören in kein Fachwerkhaus. Aus ästhetischer Sicht und aus bauphysikalischen Gründen. Wenn ich diese Baustoffe einsetze werde ich natürlich keine Feuchteschäden so schnell sehen. Die Holzkonstruktion wird erfahrungsgemäß von innen und nicht von außen her weggammeln. Warum?? Weil diese Baustoffe feuchte speichern können und diese langsam über lange Zeiträume dem Holz zugeführt werden. Deshalb sind Bauschäume zum einsetzen der Fenster größtes Gift für die Holzständer. Und Porenbetone sind meines Erachtens eine der schlechtesten Baustoffe überhaupt. Sie speichern viel Feuchte, nehmen mehr auf, als sie wieder abgeben können. Sie besitzen zwar eine gute Dämmung, aber eine schlechte Wärmespeicherung. Aus diesem Grund benötige ich bei Häusern aus Porenbetonsteinen ca. 1/3 mehr Energie als bei massivgebauten. Hierzu sind Untersuchungen an der TU-Dresden gelaufen. Und vom Schallschutz ist Lehm eh besser. Der Fußboden im EG MUSS diffusionsoffen ausgeführt werden, damit sich keine Feuchte unter dem Fußboden anstauen kann und später die meist ungesperrten Wände durchfeuchtet. Die Wände sperren – ein teures Unterfangen und was selten auf Langsicht auch Bestand hat. Daher sind Fußbodenheizungen nie zu empfehlen. Allein schon aus gesundheitlicher Sichtweise sollte ein Einbau nicht angedacht werden. Sie sind mit der Wandheizung auf dem richtigen Weg. Wir verwenden hiefür einfache Kupferrohre (WICU-Rohre) und verlegen diese nach Verlegeprinzipien von Grosseschmid. Etwas wandeln wir ab von seiner Temperierungsidee und haben selbst in Vermietungsobjekten gute Erfahrungen. Wichtig für uns ist, dass die einzelnen Heizkreise separat regelbar sind. Lötstellen nur dort wo notwendig ansonsten ALLES gebogen, denn Lötstellen sind die Schwachpunkte. Deshalb gehören auch keine Leitungen in den Fußboden!! Die Heizungsbauer stöhnen zwar, sind aber letztlich selbst begeistert, wenn alles geschafft ist. Diese Art von Ausführung kostet weniger als reine Wandheizungen und Fußbodenheizungen und ist genauso effektiv. Für den Selbstbau bestens geeignet. Vorlauftemperaturen zwischen 40 und 60°C. Verwendet keine Elektroenergie. Sie ist jetzt noch billig, wird so billig jedoch nicht bleiben.
Viele Grüße
Michael Reisinger
 
Innendämmung, Heizung

hallo! Ersteinmal möchte ich mich bei allen bedanken, die mir auf meine Frage(n) geantwortet haben. Bei so vielen Tipps, ist es natürlich schwer sich zu entscheiden. Als erstes habe ich ersteinmal alle Balken so frei gelegt, daß ich diejenigen austauschen konnte, welche stark beschädigt waren. Eine Höllenarbeit, weil der Putz Außen ja erstmal nicht beschädigt werden sollte. Einen Deckenbalke schale ich dann Morgen noch. Den dünnen Kalkputz auf den mit Lehm verputzten Feldern habe ich vorsichtig entfernt. Die Balken mit Leinölfirnis gestrichen, vorher von allem losen Holz befreit und mit "Wurstschnur" bespannt. Als nächste werde ich dann wohl die ganze Wand wieder mit Lehm ganzflächig beziehen. Und dann? Am sympatischten ist mir im Moment folgende Lösung, 2 cm Schilfrohr mit Lehmmörtel (und Dübeln)an die Wand, darauf nochmal 5 cm Schilfrohr ebenfalls mit Lehmmörtel, dann Lehmputz grob & fein und abschließend ein Kalkputz. Die zweite Schilfrohrdämmplatte ware unten ca 20 cm ausgespart, dort würde dann die Fußleistenheizung verlaufen. Ich frage mich im Moment diesbezüglich ob die Schilfrohrteile insofern geeignet sind um Wärme zu speichern, denn im Zusammenhang mit einer Wandheizung (und Fußleistenheizung wirkt ja ähnlich, d.h. durch Strahlungswärme)wird ja immer davon gesprochen. Ich halte halt eben diese Lösung für den 1 Stock ganz gut geeignet, weil sich hier Dielenboden befindet, den ich ja auch nicht unendlich belasten kann.
Liege ich in etwa richtig? Würde mich über weitere Tipps riesig freuen. Schon mal Danke an Alle. Und viele Grüße Marco Beringer
 
Thema: Dämmung einer Außenwand von Innen, Heizsystem
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