Gute Strahlungsheizungen fürs Experimentalhaus

Diskutiere Gute Strahlungsheizungen fürs Experimentalhaus im Forum Haustechnik im Bereich - Servus Gemeinde, ich mach hier mal einen neuen Thread auf, in dem über den sinnvollen und preiswerten Einsatz von Strahlungsheizungen diskutiert...
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Mwalimu Johannes

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Servus Gemeinde,

ich mach hier mal einen neuen Thread auf, in dem über den sinnvollen und preiswerten Einsatz von Strahlungsheizungen diskutiert wird, und auch über eine Kombination davon.

Ich habe ein Fachwerkhaus und möchte das EG beheizen. Der Jetztige Boden ist 2 cm Estrich auf Dreck und Bauschutt, das Ganze etwas feucht. Es ist kein Keller drunter.

Bei einen Bekannten habe ich einen Fußboden aus Ziegelsteinen gesehen, im Fischgrätmuster verlegt, der eine Fußbodenheizung drunter hatte. Das gefiel unserer Family ganz gut. Massivziegel liegen genug vor dem Haus. Als Heizung gibt es Solarröhrenkollektor und Holzvergaserkessel.

Es kann auch noch ne andere Heizung dazukombiniert werden.

Was empfehlen die Experten und welche Berichte geben die Besitzer solcher Heizungen.

Adé, bis bald,

Johannes
 
2cm Estrich

Soll der Estrich auf Dreck und Bauschutt so bleiben, oder ist evtl. ein neuer Fußbodenaufbau geplant?
 
An Schwarzwild wg. Fußbodenaufbau

Servus wieder,

Naja, unten rum ist es etwas feucht, am Sockel muss auch was gemacht werden und der Estrich taugt auch nicht viel. Und so schnell wie jetzt kriegen wir den nie wieder raus. Dann sind auch noch die Ziegelsteine 6 cm hoch plus evtl Heizstränge - also raus damit.

Bis dann,

Johannes
 
Üblich wäre...

...Schotterpackung, Geovlies, Unterbeton, Sperrschicht (Bitumenbahn), Dämmung als Basis.

Von einem Steinboden rate ich ab. Wenn die FBH nicht läuft, ist er mir zu fußkalt. FBH funktioniert auch unter massiver Dielung guter Qualität (www.ripal.de z.B. im Trockenaufbau).

Das Ganze ist sparsam im Verbrauch (Niedertemperatur), aber hinsichtlich der Materialkosten kein Billigprodukt (Wärmeleitbleche aus Aluminium). Dafür aber wiederrum sehr einfach zu montieren.

Grüße

Thomas
 
Fußbodenheizung

Zwischen Ziegelboden und Ziegelboden gibt es gewaltige Spannen.
Das beginnt bei einem Cottoboden aus ein- bis 2 cm dicken Keramikplatten, poliert:
 
Ziegelboden

bis hin zu rauhen Mauerziegeln, die im Erdgeschoss, im Ess- bzw. Küchenbereich und im Flur keine gute Wahl sind:
 
Ziegelboden

Auch das ist Ziegelboden im Fischgrätenmuster, aber hier aus Klinkern als Rollschicht mit der gestrichenen Seite nach oben verlegt. Welches Material schwebt Ihnen denn vor?

Viele Grüße
 
An Georg Böttcher wg. Ziegelboden

Servus,

danke für die informativen Bilder.

Was bei im Hof liegt, sind hell gebrannte Handstrichziegel. Ich hätte die flach als Fischrät verlegt, und danach mit der Fiberscheibe glatt geschliffen und mit Leinöl eingelassen.

Das hab ich mal mit Mauerbögen aus Ziegel gemacht. die haben ganz schön gesaugt, aber jetzt sind sie pflegeleicht.

Adé,

Johannes
 
An Thomas W. Böhme wg. Bodenaufbau

Servus,

danke für die Antwort.

Was für eine Dämmung würdest Du empfehlen?

und was nimmt man zur Zeit als Heizschleife?

Zum Holzboden: eigentlich steh ich auch auf Holz.
Aber da im OG schon alles verholzt ist, und mir der Ziegelboden gut in Erinnerung geblieben ist, möchte ich den schon mal probieren, zumindest in einigen Zimmern.

Für den Holzboden: kann man da sein eigenes Holz nehmen oder gibt es das Ganze nur als System?

Gruß,

Johannes
 
Mauerwerkstrocknung durch Heizung

Servus nochmals miteinander,

Wie Ihr ja wahrscheinlich wisst, möchte ich immer gerne was ausprobieren. Nun hat mein Häuschen innen hinter dem Fachwerk noch eine massivziegelmauer, 12cm dick, einige davon sind zum Zimmer hin schon etwas angemodert und abgebröselt da Und im ehemaligen Stall blüht das salz aus der Wand.

Deswegen möchte ich die Fußbodenheizung mit einer Sockelheizung (mit zwei eingeputzten Rohren) kombinieren - eben dieses Hüllflächenheizsystem nach (..?). Das braucht ja etwas höhere Vorlauftemperaturen als die Fußbodenheizung, also könnte man diese einfach als Rücklauf nehmen. Dann vermeidet man auch einen zu warmen Fußboden und kann die Rücklauftemperatur noch weiter absenken - gut für Solar- und Brennwertsysteme, die sowas brauchen.

Natürlich bräuchte man jetzt noch was zum schnellen Hochheizen, oder zum Bauaustrocknen, oder reichen die zwei Systeme zusammen?

Man könnte ja auch noch die Fensterbretter (Aus angestrichenem Metall) beheizen und damit noch etwas mehr Abstrahlfläche herbringen.

Bisher ist eben noch gar nix gemacht in EG. Verputzt muss auch werden, von daher kostet das alles nicht viel.

Adé miteinander,

Johannes
 
Wenn das eigene Holz...

...lufttrockenes (und technisch auf 9% nachgetrocknetes)ist und das Holz von hiebreifen Bäumen und aus Winterfällung stammt, es ferner eine geeignete Holzart ist (lange Feuchtewechselzeit, Rotbuche z.B. ist ungeeignet), sollte das möglich sein.

FBH von Ripal gibt es nur im System (Bleche und PEOC-Rohr). Auf andere Systeme würde ich keine massiven Dielen legen.

Dämmung: Holzweichfaserplatte 4-3x2,5cm überlappend, OSB 25mm als Montageebene, darauf FBH mit Latten 24x48mm.

Vorlauf rund 35 Grad, als Rücklauf einer Hochtemperaturleitung, die in die Wand eingemauert wird, funktioniert das nicht. Die "Salzsperre" durch Großeschmidsche Rohre halte ich sowieso für ein Fantasieprodukt, und wie soll das in die dünnen Wände eingeschlitzt werden? Da fällt Dir Deine dünne Ziegelwand auf die Mütze.

Grüße

Thomas
 
Ziegelfußboden

Das mit den Handstrichziegeln wird nicht so einfach.
Die Maßabweichungen in allen 3 Achsen und in der Ebenheit können erheblich sein, auch die Festigkeit. Das Mindeste ist vorher eine Sortierung nach Klangprobe, Länge und Breite. Wenn im Dünnbett verlegt werden soll (was ich kaum für möglich halte) dann auch Sortierung nach der Dicke. Es bleibt abzuwarten wieviel Steine dann übrigbleiben
Dann ist die Schichtdicke beim Verlegen ein Problem.
Zur Dämmung kommt der Heizestrich; an dessen Stärke kann kaum etwas minimiert werden. Darauf dann die Ziegel im Dickbett. Grob geschätzt werden das 150 mm Schichtdicke, die aufgeheizt werden müssen. Das ergibt eine sehr, sehr träge Heizung; allerdings im Hinblick auf die Sonnenkollektoren vielleicht doch nützlich.
Der Aushub wird sich um etwa 300 mm bewegen; eine Menge Material die da bewegt werden muß.
Der Nachteil von Mauerziegeln als Bodenbelag im EG ist die unglasierte, poröse Oberfläche. Fettflecken sind da kaum herauszukriegen; der Schmutz krallt sich in den Poren fest.
Selbst geschliffene und mit Steinöl eingelassene Oberflächen verschmutzen, vor allem im Fugenbereich. Die Fugen werden trotz Sortierung bei den Toleranzen der Steine sehr breit ausfallen.
Abhilfe schaffen hier nur spezielle Fußbodenplatten.

Ich würde solche Handstrichziegel wenn überhaupt besser im OG einsetzen, wo der Schmutzeintrag geringer ist.

Viele Grüße

p.s. Dielung mit Fuboheizung ist da eine Alternative, was Zeit und Arbeitsaufwand betrifft. Schon das Trockenheizen des Estrichs dauert Wochen.
 
Freilich, Johannes, --

-- kann man auch Fensterbretter aus Metall zur Rotglut
bringen um sich an der Strahlwärme zu erfreuen.
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Wieder einen Troll erwischt ! -
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Gute Besserung wünscht : A. Milling
 
Aber,

Andreas, man spart den Toaster. Und früh gellt der Ruf durch's Haus: "Kommt schnell, ich hab' die Eier schon auf dem Fensterblech :)))"
 
Rotglühende Fensterbretter

Servus Herr Milling,

Schön dass ich mal persönlichen Kontakt zu ihnen habe, ich bin nämlich ein Fan von Ihnen, was ihre Fenster betrifft.

Natürlich ist es für sie als Holzwurm ein Unding, Fensterbretter aus Metall zu verwenden. Für mich nicht, ich bin Bauschlosser und Mechaniker und hab da keinelei ästhetische Hemmungen.

Ich hab da meine Gründe dafür und weiß auch dass das funktionieren und nicht schlecht aussehen wird. Zuvor möchte ich aber auf etwas eingehen, was ich als (Fachwerk-)Gruppendynamik bezeichnen möchte. Es geht dabei darum, dass Leute in einem bestimmte Kreis / Zirkel / Gruppe einen ungeschriebenen Kodex darüber haben, was richitg und was falsch ist. Wer dazu gehören will, der muss sich diesem Kodex anpassen. Andernfall wird er z. B. als Troll belächelt. Ich habe nichts dagegen, ein Troll genannt zu werden. Trolle können mit Metallen umgehen, im Gegensatz zu anderen. ich bin aber ein geläuterter Troll, ich kann mit allen Materialien umgehen.

Wobei sie Ihren holden Holz-Grundsätzen ja auch nicht treu sind: Sie verwenden auch Metall für die Scharniere und Beschläge. "Früher" war das ja aus Leder und Holz. Warum aber verwenden Sie Metall? Haben sie sich einem bestimmten Zeitalter verschrieben und akzeptieren nur das, was damals gängig war und nicht das, was davor oder danach war?

Ich bin mir recht sicher, dass Sie keinen venünftigen / rationalen Grund haben, Fensterbretter aus Metall zu belächeln oder als falsch einzustufen. Wenn sie doch aber einen haben, bin ich begierig, ihn zu hören.

Verbindlichst, Ihr

Johannes Herbst
 
An Thomas W. Böhme wg. einstürzender Ziegelwände

Servus Thomas,

schön dass Du in diesem Thread wieder mitmachst und uns auch nicht mit deiner alternativen Spiegeleier-Kocherei verschonst (Es gibt ein Ami-Kochbuch, mit dem man sich während des Auto-Fahrens ein Essen zubereiten kann. Dazu werden bestimmte Nahrungsmittel in Alufolie eingeschlagen und an bestimmten Stellen im Motorraum plaziert. nach einer bestimmten Fahrtzeit ist das Essendann fertig - Mahlzeit!

Und natürlich auch danke für Deine ganzen Fachinformationen. Deine Frage im anderen Thread - warum keine Fußbodenheizung? beantwortet sich für mich langsam von selbst, wenn man den Material - und Arbeitsaufwand bedenkt.

Der Aufforderung von Georg Böttcher (Keep It Simple), möchte ich gerne nachgehen und ein minimalistisches System aus dem Ganzen machen.

Hier noch ein paar >>>Kommentare zu Deinen Ausführungen:

"FBH von Ripal gibt es nur im System (Bleche und PEOC-Rohr). Auf andere Systeme würde ich keine massiven Dielen legen."

>>> Find ich interessant. Interssant wäre auch der Material-m²-Preis.


Dämmung: Holzweichfaserplatte 4-3x2,5cm überlappend, OSB 25mm als Montageebene, darauf FBH mit Latten 24x48mm.
>>> Was Saugendes da unten? Holz in allen Ehren, aber wenn da mal was rein kommt, dann gehts nie wieder raus.


Vorlauf rund 35 Grad, als Rücklauf einer Hochtemperaturleitung, die in die Wand eingemauert wird, funktioniert das nicht.

>>> Das war mir klar. Ich dachte dass aus der Wand so an die 30° rauskommen. Da ich ja zwei Systeme zusammen möchte, werden sie ja zusammen reichen.


Die "Salzsperre" durch Großeschmidsche Rohre halte ich sowieso für ein Fantasieprodukt,

>>> okay, da werd ich mal weiter recherchieren. Aber zumindest in meinem Haus Nr. 1 blüht das Salz aus den ehemaligen Kuhstallwänden. Und zwar da, wo keine Heizrohre vorbeiführen. Jetzt mit der Dauerbeheizung werde ich sehen, ob es so bleibt oder verschwindet. Und natürlich wäre ich froh, wenn man das in den Griff bekommt Einen Versuch ist das allemal wert.


und wie soll das in die dünnen Wände eingeschlitzt werden? Da fällt Dir Deine dünne Ziegelwand auf die Mütze.

>>> Naja. es ist ja schon was weg. Irgendwelche Reparateure haben schon mal Dachziegel vor die Fehlstellen gemauert. Ein 18er Kupferrohr ist ja keine 2 cm dick. Also das kriegt man schon hin, notfalls als etwas dickere Putzleiste.

Ende der Kommentare.

Danke nochmal an alle (Die Diskussion setzt ja viele Gedankengänge in Gang, das ist richtig befruchtend...)

Johannes
 
Thema: Gute Strahlungsheizungen fürs Experimentalhaus
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