Heizung war 6 Jahre außer Betrieb, Kessel defekt. Wie kann ich testen, ob ok?

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lottimaus

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Hallo,
wir möchten gern ein ca. 100 Jahre altes Fachwerkhaus kaufen. Das Haus stand 6 Jahre leer (wegen Erbstreitigkeiten), jetzt steht es zum Verkauf.
Es hat einen Wasserschaden an einer Außenwand (Balken+Lehm), die ca. 6 Jahre klang durch ein defektes Fallrohr "aufgeweicht" wurde.
Zusätzlich war natürlich die Heizung außer Betrieb (der Kessel ist auch defekt) und ich hoffe, irgendjemand kann mir hier weiterhelfen: Wer und wie kann kann man testen, ob die Heizungsrohre noch i.O. sind und nicht kaputt gefroren sind o.ä.?
An wen könnte ich mich mit diesem Problem wenden?

Und gibt es Experten im Landkreis Göttingen/Northeim, die sich mit Wasserschäden an Außenwänden bei Lehmfachwerk wirklich gut auskennen?

Vielen Dank im Voraus für Eure Mühe!

LG
Daniela
 
Hallo,

das kann Ihnen eientlich jeder Installateur sagen.
Gehen Sie aber mal von einem Totalverlust aus.

Grüße vom Niederrhein
 
Der Installateur...

...macht eine Druckprobe. Das geht auch mit Druckluft. Soweit die Heizung vom tiefsten Punkt her abgelassen war, stehen die Chancen gut, daß alles dicht ist.

Grüße

Thomas
 
Heizung war 6 Jahre außer Betrieb, Kessel defekt. Wie kann ich testen, ob ok?

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

Ich schätze, eine Druckprobe kann nur ein Installateur machen, oder?

MfG
Daniela
 
Geht auch selber

Kann man auch selber machen, wenn man handwerklich ein bisschen fit ist: Am Einfüllstutzen einen Adapter mit Manometer dranmachen, mit dem Kompressor über einen Kugelhahn Druck draufmachen, Kugelhahn schließen und lange genug warten (ein paar Stunden), der Druck darf nicht fallen, fertig.

Eigentlich soll man zwar keine Druckluft nehmen, sondern Wasser, wegen der Explosionsgefahr, aber die Installateure nehmen auch gern Druckluft (weil sie dann gleich nachlöten können, wenn sie irgendwo was vergessen hatten). Und bei 2 bar ist das wohl auch nicht so gefährlich, zumal die Energie hier nicht konzentriert in einem dicken Kessel steckt, sondern verteilt in einem dünnen Rohrleitungssystem. Mit 16 bar sollte man hier natürlich nicht abdrücken!

Grüße
Marcus
 
@ Marcus

Da hast Du sehr schön beschrieben, warum man das eben nicht selber machen sollte. Da sowieso ein Heizungsinstallateur 'ran muß (es wird schon wieder Winter!), und im noch nicht verkauften Haus der Interessent sowieso keine Spielchen machen sollte, würde ich den Dichtigkeitsnachweis einfach vom Verkäufer fordern, weil's preisbildend wäre, gabe es größere Schäden.

Grüße

Thomas
 
@Markus

WENN man denn tatsächlich mit Luft abdrücken muß, möchte, will, DANN wird das Rohrsystem mit Wasser befüllt und NUR mit ein wenig Luft abgedrückt, sprich die Luft wird nur zum Druckaufbau genutzt!!

Die komplette Anlage mit Luft abzudrücken grenzt an Dummheit, auch wenn es jemand schon seit Jahren macht und es immer Gut gegangen ist!

lg

Nils
 
@ Nils

Ich bin selber kein Heizungsbauer, habe aber regelmäßig mit kompetenten Fachbetrieben zu tun, da ich ein wasserführendes FBH-System verlege (nur Bleche und Rohr), das denselben Trockenbau braucht wie die danach montierte Dielung, deshalb bleibt's oft beim Fußbodenbauer hängen. Dies wird i.d.R. von dem Heizungsbaubetrieb, der dann weiterbaut, trocken abgedrückt (natürlich mit kontrollierem Druckaufbau) bei 8-9bar, bevor die Dielung montiert wird.

Da das nun mehrere Firmen meines Vertrauens so handhaben, wüsste ich gern die Gründe für Deine Behauptungen.

Grüße

Thomas
 
@Thomas

Das ist wohl richtig; wenn es noch nicht das eigene Haus ist, sollte man sich schon aus Haftungs-Gründen zurückhalten. Am Ende knallt es doch in irgendeiner Ecke, und dann hat man Ärger mit dem Besitzer. - Ich bin zunächst immer geneigt, die Probleme vom technischen Standpunkt anzusehen, aber der rechtliche hat leider oft genug auch etwas für sich.

@Nils
"Ein bisschen Luft" wird ja nicht nötig sein, denn in dem System wird ja irgendwo ein Druckausgleicher sein. Dann kann man auch nur Wasser nehmen. - Das Druckluft-Verbot beruht doch nur auf der gespeicherten Energiemenge. Wenn die bei Erreichen des Berstdrucks mit einem Mal frei werden kann (wie bei einem Kessel) wird es tatsächlich gefährlich, wenn sie aber in einem System verteilt ist, zwischen dessen Bestandteilen erhebliche Strömungswiderstände liegen, liegt darin keine Gefahr. Ich halte nicht viel von dogmatischen Verboten, sondern versuche meinen Kopf zu benutzen, bevor ich die Hände aus der Tasche nehme. Vorschriften allein bewahren einen Dummkopf keineswegs immer vor Schaden...
 
Druck

Moin

Ich bin Berufstaucher und habe daher einiges mit Druck zu tun.

Alleine die Druckverdopplung auf 1bar- Überdruck ist eine halbierung des Volumens und eine Verdopplung der Dichte.

Wenn eine Heizungsanlage 100l Wasser beinhalten würde, wäre ein Abdrücken mit 6bar ein Füllen mit 600l Luft.

Sollte nun ein kleines Löchlein in einer Lötstelle sein, würde die Luft dort ausperlen und den Druck langsam abfallen lassen, kein Problem und nicht gefährlich.

Aber wenn eine Stelle plötzlich reißt, dann kann es ganz Übel ausgehen!
Auch das Argument mit den Querschnittsveränderungen bringt einen nicht weiter. 6bar sind 6bar, diese plötzlich Freigegeben sind ziemlich heftig!

Nehmt doch mal ne schlecht verlötete Endkappe, die fliegt ziemlich Gut, wenn 6bar draufgegeben werden!!

Laßt ein PE-HDx Rohr aus ner Muffe fetzen und 5m Lose im Raum herumwirbeln! (Bis die 600l Luft raus sind!)

Wenn man die Anlage mit Wasser füllt und nur ein Restvolumen von 100ml mit Luft (6bar) verfüllt, dann hat man 600ml Luft, dieser "Liter" ist schnell weg (was nicht heißt das es Ungefährlich ist!).

Wasser ist wie alle Flüssigkeiten überhaupt nicht Kompressibel, wenn man auf Wasser einen Druck von 6bar ausübt und ein Rohr reißt, dann macht es "Pfft" und nach ein paar ml Wasser ist der Druck komplett weg!

Nur wenn man direkt an der Stelle wo der Riss passieren sollte, seinen Finger hat, könnte es Wehtun.

Hoffe ihr versteht mein Kauderwelsch ;-)

lg

Nils
 
Verständlich,

kein Kauderwelsch. Endkappen, die mit Hochdruck unterwegs sind, möchte ich nicht abbekommen. Andererseits sind es wohl allenfalls die kleinen Löcher, die da gefunden werden. Daß da etwas völlig auseinanderfliegt, ist eher unwahrscheinlich, zumindest im Falle der von mir verlegten Heizrohre unmöglich, da ein Heizkreislauf immer ein Rohr ist, ohne Verbindungsstellen etc.

Aber vielleicht ist ja das, was ich da beschreibe, mit einer älteren Anlage im Bestand nicht vergleichbar.

Drucklose Grüße

Thomas
 
Kein Kauderwelsch

Nabend!

Ich fand das gar nicht kauderwelschig, aber ein paar Repliken habe ich doch dazu:

Das mit den Querschnitten ist alles andere als egal: 15 Bar aus einem 1mm²-Loch halte ich locker mit dem Daumen zu, da brauche ich eine Kraft von exakt 0.15kp dazu (bzw. in SI-Einheiten 1.5N). 15 Bar auf 25m² sind auch nur 15 Bar, aber wenn das plötzlich aufgeht, nennt man das einen Kesselzerknall, und zwar bei einer ausgewachsenen Reisezuglokomotive BR52 unter Dampf, und da spielt die Musik ganz anders, wie man weiß.

- Gefährlich ist in erster Linie die Leistung (also Energie/Zeit), die im Crashfall umgesetzt werden kann, und dieser Quotient ist eben bei geringen Flussquerschnitten ungleich geringer als bei großen, nämlich ggf. um etliche Zehnerpotenzen. Ein Kompressorkessel-Zerknall in der Werkstatt ist wegen der Druckwelle und der ggf. herumfliegenden Eisenteile offenkundig kreuzgefährlich, eine Pressluftleitung bei 8 Bar aus der Kupplung zu ziehen ist dagegen für die Ohren schmerzhaft, aber noch nicht gemeingefährlich; das knallt einmal ordentlich und pfeift dann eben ein paar Sekunden.

Zu dem Beispiel einer abfliegenden Endkappe: Die braucht nur wenige Milliliter, bis sie weg ist, die würde also keinerlei Unterschied merken zwischen Wasser und Luft - völlig egal!

Und um es sachlich korrekt zu machen, hier noch eine Bemerkung zur Kompressibilität von Wasser: Wasser ist (wie alle Flüssigkeiten) alles andere als inkompressibel; der Kompressionsmodul ist nur etwa tausend mal so groß wie der von Luft bei Normaldruck. Also haben 100l Wasser in der Heizungsanlage etwa dieselbe Federwirkung wie 100ml Luft.

Der Druckausgleicher in einer Heizung hat nebenbei bemerkt bei einem Einfamilienhaus aus einige Liter Stickstoffüllung.

Abschließend stellt sich für mich (als Nicht-Installateur) noch die folgende Frage: Eine übliche Pressluftanlage für z.B. 10 Bar unterscheidet sich hinsichtlich der Verrohrung ja nicht sooo sehr von einer Heizung, außer dass sie viel mehr Betriebs- und damit auch Prüfdruck aushalten können muss. Wird die auch mit Wasser abgedrückt, das dann mühsam wieder restlos aus ihr entfernt werden muss? Irgendwie erschiene mir das unzweckmäßig.

Grüße
Marcus
 
Eure Antworten

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten, Ihr habt mir sehr geholfen.

MfG
Daniela
 
Thema: Heizung war 6 Jahre außer Betrieb, Kessel defekt. Wie kann ich testen, ob ok?
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