Dielen + Fussbodenheizung ?

Diskutiere Dielen + Fussbodenheizung ? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo zusammen, wurde gerne bei mir im Wohnzimmer Dielen verlegen. Zugleich aber hätte ich gerne eine Fussbodenheizung. Passt des zusammen ...
M

michael runowski

Beiträge
2
Hallo zusammen,

wurde gerne bei mir im Wohnzimmer Dielen
verlegen. Zugleich aber hätte ich gerne
eine Fussbodenheizung. Passt des zusammen ?
Wie sieht der Fusbodenaufbau aus ?

Danke
 
Fußbodenheizung

Hallo

davon kann man nur abraten, weil Holz über einer Fußbodenheizung als Dämmung wirkt. Die Fußbodenheizung muß dann mit einer höheren Vorlauftemperatur betrieben werden um den Raum warm zu bekommen. Dadurch trocknet aber das Holz im Winter sehr stark aus, was zu Schwundrissen führen kann.
Außerdem sollte vor dem Einbau einer Fußbodenheizung der Heizbedarf überprüft werden, damit die Oberflächentemperaturen nicht in den physiologisch bedenklichen Bereich geraten.

Viele Grüße
 
Hallo,

mein "Vorschreiber" hat es auf den Punkt gebracht. Hier würde besser eine Wandheizung reinpassen.
 
Da muß ich doch widersprechen.

Hallo miteinander,
sicherlich ist Holz ein nicht ganz so guter Wärmeleiter. Das es deshalb nicht für die FBH geeignet sein soll, sehe ich nicht so. Die Heizung wird lediglich noch träger.
Die FBH muß und darf deshalb auch nicht mit höheren Vorlauftemperaturen ausgelegt werden.
Eine vernünftige und zeitgemäße Auslegung liegt bei etwa 60W/m² bei einer Vorlauftemperatur von 35°C, was dann auf eine holz- und menschenfreundliche Oberflächentemperatur von 28°C hinauslaufen soll. Dann gibt´s da auch keine "physiologisch bedenkliche Bereiche".
Das ist wiederum eine Aufgabe für einen Planer, der sein Handwerk versteht und sich durch Weiterbildung auf dem Stand der Technik hält.;-)
Wichtig ist, daß insbesondere während der Heizperiode für eine rel. Luftfeuchte um 50% gesorgt wird.
Dann klappt´s auch mit dem Holz auf FBH.

Frage an Michael: Wie sieht denn der Untergrund jetzt aus und was soll´s für eine Diele werden?

Grüße Lukas
 
Da bin ich nicht mit einverstanden

Fußbodenoberflächentemperaturen über 25° sind gesundheitlich bedenklich. Desweiteren ist schon eine höhere Vorlauftemperatur notwendig, da durch die "Dämmeigenschaft" des Holzes der Energieverlust durch die anderen Bauteile größer wird.

Grüße
 
Glaub´ ich einfach nicht.

Mal abgesehen davon, daß die 3° eher kleinlich sind, so dürfte das tägliche Schuhetragen da dem Fuß erheblich höhere Temperaturen zumuten. Das wurde aber schon ausreichend diskutiert und ich bin der Meinung, daß das jeder für sich selbst entscheiden sollte, da sicher auch persönliche Empfindsamkeiten sehr unterschiedlich sein können.
Meine Frau würde z.B. am liebsten auf einer heißen Herdplatte leben.:))
Wenn man einen Holzfußboden mit einer Oberflächentemperatur um 28°C anfasst hat man nicht unbedingt ein sehr warmes Gefühl an der Hand, da die Oberflächentemperatur der Hand meist darüber liegt.

Das mit der FBH im Niedertemperaturbereich und einem Belag aus Holz darauf ist einfach seit Jahren tägliche Praxis.
Wohin soll auch die zugeführte Wärme "verschwinden"? Sie bleibt wohl primär in der beheizten Hülle.

An seine Grenzen kommt so ein System sicherlich im Altbau, der eine höhere Heizleistung als die 60W/m² benötigt.
Wer aber unbedingt eine FBH haben möchte, was ja durchaus sein Recht sein sollte, der kann über zusätzliche Wand-,Sockelleisten- oder Heizkörperheizung die benötigte Wärme zuführen.

Sinn und Unsinn der diversen Heizsysteme und Kombinationen sind ein ganz anderes Thema.

Grüße Lukas
 
I2062_200569104111.JPGErfahrungswerte System Janssen

Wir haben seit nunmehr einem Jahr eine Fußbodenheizung System Janssen unter 30 mm Douglasiendielen mit 70 Grad im Vorlauf ohne Beanstandungen in Betrieb. Die Vorlauftemp wird nach Auskunft des Herstellers gebraucht, um ausreichend Wärme aufgrund der Dämmwirkung des Holzes in den Raum zu bekommen

Vorteil: kurze Aufheizzeit, niedrigere "gefühlte" Oberflächentemperatur als bei Estrichsystemen bei uns in Küche und Bad(tatsächlich max. 28 Grad), sehr gute Beratung für den Eigenleister durch Herrn Janssen.

Nachteil: langes Trocknen der Dielen im Raum(ca. 3 Monate auf 7-8 % Restfeuchte), geringe Spaltbildung in der Heizphase, die bei Massivholzdielen jedoch nicht so auffällt wie bei ansonsten spaltlosen Fertigdielen.

Gruß Eckard
 
Jetzt hab´ick aber einen Schreck jekricht ;-)

und mir erst mal das Janssensystem angesehen.
Dieses System braucht die hohen Vorlauftemperaturen, da die Wärme über die Wärmeleitbleche verteilt wird.
Im Unterschied zu den herkömmlichen FBH Systemen im Estrich ohne die Bleche, bei denen die dichter verlegten Rohre bei einer geringeren Vorlauftemperatur für die gleichmäßige Verteilung der Wärme sorgen.

Die Trockenheit der Dielung ist ein sehr wichtiger Aspekt um Freude am Boden zu haben.

Die Tatsache, daß das sogar mit einer 30mm Dielung funktioniert, freut mich sehr.
Da wird so manch ein Zahlenundrechenmodellgläubiger seine Probleme mit haben.:))

Mit wieviel W/m² ist den die Anlage ausgelegt?

Grüße Lukas
 
Technische Daten

Habe gerade noch mal in meinen Unterlagen nachgelesen:

Auslegung Vorlauf 60/40 Grad (Max Kesselvorlauf 70 Grad)
Heizleistung 8200 W
Fläche 105 qm
Heizrohr 184 m
Wärmeverteiler 1200 Stück zum Aufstecken auf Rohr

Absoluter Vorteil des Systems war die Möglichkeit für uns, eine stabile Unterkonstruktion (Lagerhölzer)zu verwenden.

Gruß Eckard
 
Fußbodenheizung unter Dielen?? schwachsinn!

Also wenn ich eine Flächenheizung haben will statt die bescheuerten konvektionsheizukörper könnte ein anderer Grund neben der Wärmestrahlung statt heisluftzirkulation auch noch energiesparen sein!? Schon mal drüber nachgedacht ihr Janssen-freaks? Wieso also unter Holzdielen um dann eine Vorlauftemperatur von 70 grad zu brauchen, ogottogott. Ihr würdet doch normale konvektionsheizkörper auch nicht in 3 Deckeneihüllen und sagen: is´n prima system - heißt janssen oder so.
Wenn ich eine Flächenheizung haben will, dann will ich auch nicht mehr als 40 grad Vorlauftemperatur haben, und spare energie! Dazu werden uns die Energiepreise demnächst eh zu zwingen...
gruß Guido
 
Schwachsinn, bescheuert, ogottogott, Freaks

Na Guido,
da haste ja ordentlich vom Leder gezogen.

Wenn ich mich mal selbst zitieren darf (ich weiß, das ist kein besonders guter Stil) ;-):
Die Tatsache, daß das sogar mit einer 30mm Dielung funktioniert, freut mich sehr.
Da wird so manch ein Zahlenundrechenmodellgläubiger seine Probleme mit haben.:))

Und wennste dann noch die Zahlen von der Anlage ansiehst und mal über zukünftig bezahlbare Heizungen (z.B. Holzvergaser) nachdenkst, bei denen auch höhere Vorlauftemperaturen nicht das Problem sind...

...dann schreiste vielleicht nicht mehr so laut in der Gegend herum.

Grüße Lukas
 
Leider

kann ich mich der Meinung von Guido nur anschließen. Ein Holzboden passt aus den schon aufgeführten Gründen nicht zur Fußbodenheizng. Genauso gut könnte mann die Wandheizung mit Wärmedämmputz zuputzen. Der Effekt ist der gleiche. Das System braucht höherer Vorlauftemperaturen oder mehr Rohr.
Ein Holzvergaser der ggf. mit Solar gekoppelt ist, verbessert seinen Wirkungsgrad nicht bei hohen Temperatur!
Mit Niedertemperaturtechnik zu heizen spart Geld, egal mit welchem Heizsystem.
 
Vor- und Nachteile oder gar Schwachsinn?

Obs Schwachsinn ist, kann ich nicht einschätzen.

Vorteil?
Wir brauchten zum einen keinen größeren Mischerkreis, da sowieso 80 % des Gebäudes mit Heizkörpern geheizt werden.
Wir regeln die Heizung im Wohnzimmer erst eine halbe Stunde vor Benutzung hoch, was mangels Trägheit ausreichend ist und sich die Wärme sehr gleichmäßig entwickelt.

Die konventionellen Fußbodenheizungen in Bad und Küche (40 Grad) laufen dagegen fast durchgängig, da meine Frau um 5.00 Uhr aufstehen muß und die Küche auch abends zum quatschen viel genutzt wird.

Nachteil?

Ich werde mal den Gasverbrauch über Winter im Auge behalten, vergleichen und hier berichten.

Gruß Eckard
 
Kleine Nachfrage an Gerd

Wie bitte spart man bei einem Holzvergaser durch Niedertemperaturheizung Geld?

Solare Heizungsunterstützung war bis jetzt noch nicht das Thema, dürfte aber in unseren Breiten nicht wirklich Geld sparen, da die blöde Sonne meist nicht vorrätig ist, wenn sie die Heizung unterstützen soll.
Zur Warmwasserbereitung in den Sommermonaten mag sie gewiss taugen.

Meiner Meinung nach hinkt der Vergleich Dämmputz bei Wandheizung zu Holz auf FBH sehr.

Dazu bin ich aber zu wenig Physiker, als das ich das auseinanderklabüstern könnte. Nur so viel dazu: warm fällt nach oben, warm möchte immer zu kalt und hat auch eine manchmal menschliche Eigenschaft, den Weg des geringsten Widerstandes zu bevorzugen.
Das war bewußt sehr bildhaft formuliert.;-)

Grüße Lukas
 
Entschuldigung der unflätigen Emotion

aber es wird im Heizungsbau so viel Mist gemacht und der Laie glaubt natürlich alles was die Systeme versprechen...

Ich wollte Michael lediglich davor bewahren bei einer neuplanung eine Krücke einzubauen, die bei einer mit Nachrüstung mit Kompromissen noch akzeptabel sein kann. Fußbodenheizung unter Dielen wäre wie Porsche mit Entemotor. Fährt auch, aber wie...

Ein kleiner Excurs Strahlungswärme und Kovektionswärme wäre vielleicht angebracht... um Lukas Physiktheorien auf die Sprünge zu helfen. (Soll jetzt nicht wieder ironisch klingen ;)

Gruß guido
 
wir die Firma Dinesen hat Erfahrungen mit Dielen auf Fussbodenheizung..
jetzt fallen die Kritiker völlig aus den Wolken..
bis zu 45 cm breite massive Dielen.. bis zu 15 Meter lang..
ich sage nur Janssenfussbodenhiezung.de.
und wenn die Dielen richtige ..!!! Qualität haben. sehr langsam getrocknet sind, dann geht das. Unsere Dielen dürfen keine Risse bekommen.
Infos unter www.dinesen.de

Gruß Ulrich Brahe
Salgsmanger Tyskland.
 
Dielung und Fußbodenheizung - gar kein "Schwachsinn"

Hallo,
ganz unstrittig funktioniert die Kombination Dielung / Fußbodenheizung unter bestimmten Bedingungen. Ich verlege das seit geraumer Zeit und hatte noch keine Reklamationen. Damit der Boden nach der Heizperiode so schön wie vorher aussieht, bedarf es aber einiger Vorraussetzungen:

Unterbau: Das Verschrauben (oder Nageln) der Dielung muß möglich sein. Kleber aus dem ökologischen Baustoffhandel sind meines Wissens nicht für Fußbodenheizung zugelassen, und die konventionellen Kleber lehne ich wegen der Lösungsmittel- und/oder Weichmacherbelastung ab. Außerdem bin ich bezüglich der Haltbarkeit skeptisch. Was bei Parkett funktioniert, muß über die Jahre bei einer breiteren Dielung nicht unbedingt auch halten. Das Holz arbeitet auch nach Jahrzehnten, und der Kleber wird irgendwann verspröden

Heizung: Die hohen Vorlauftemperaturen beim System Janssen, das ich nicht aus eigener Anschauung kenne, verwundern mich. Ich habe bislang mit Wärmeleitblechen System "Ripal" gearbeitet (0,6mm starkes profiliertes Aluminium) und sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Heizungen werden für einen Vorlauf von 35 -37 Grad berechnet und eine mangelnde Heizleistung wurde m.W. noch nicht reklamiert. Wo eine verstärkte Wärmeabgabe aus Kapazitätsgründen erforderlich ist, können die Bleche auch geschwärzt werden. Die Bleche haben direkten Kontakt mit der Dielung und somit wird die Übertragung der Wärme etwas besser. Sicherlich ist Holz kein besonders guter Wärmeleiter, kann aber wie jeder andere Baustoff berechnet werden.

Dielung: Das Holz sollte von ausgereiften Bäumen stammen (das sind viele Baumarktdielen, bei denen man am Hirnende erkennen kann, daß der Baum kaum 25cm Durchmesser hatte, als er gefällt wurde, eben gar nicht), der baum muß zum richtigen Zeitpunkt gefällt werden - unbedingt zu Zeiten der Saftruhe im November bis Januar, besser noch bei abnehmenden Mond (bitte nicht lachen, es gibt wirklich Unterschiede) und das Schnittholz muß langsam und zuerst an der Luft getrocknet werden. Die Diele letztendlich muß bei 8% Holzfeuchte geliefert und eingebaut werden. Bis 25cm Breite schraube ich verdeckt in die Feder, darüber 2x pro Brett und Lagerholz. Als wenig arbeitende Hölzer haben sich besonders Douglasie und Eiche bewährt, letztere leitet die Wärme etwas besser und kann aufgrund der höheren Festigkeit auch gut als 24mm-Diele verbaut werden.

Mut zum Holz!

Thomas W. Böhme, Restauratio GmbH
 
Quark,

>Weichmacherbelastungund der Kleber wird irgendwann verspröden Wo eine verstärkte Wärmeabgabe aus Kapazitätsgründen erforderlich ist, können die Bleche auch geschwärzt werden<

Ei wei

Lukas
 
Quark,

"Weichmacherbelastung"
quärker,
"und der Kleber wird irgendwann verspröden"
am quärkesten!
"Wo eine verstärkte Wärmeabgabe aus Kapazitätsgründen erforderlich ist, können die Bleche auch geschwärzt werden"

Ei wei

Lukas
 
Thema: Dielen + Fussbodenheizung ?

Ähnliche Themen

H
Antworten
40
Aufrufe
3.026
Restauratio GmbH
Restauratio GmbH
J
Antworten
6
Aufrufe
555
Andreas Teich
A
A
Antworten
8
Aufrufe
820
Arne Claassen
A
Zurück
Oben