Welcher Heizkessel ist für einen optimalen Heizleisten-Betrieb geeignet?

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M

Martin Sander

Guest
Liebe Forenmitglieder,

wir wollen in den kommenden Monaten ein neues Heizungssystem in unser Backsteinhäuschen einbauen. Die Außenwände bestehen aus 48cm-Mauerwerk mit Luftschicht. Die Innenwände scheinen wie die Außenwände (mittlerweile aufgesägt und mit einer Horizontalsperre versorgt) ebenfalls durchfeuchtet. Das Gebäude verfügt über einen Gasanschluß.

Jetzt stellen sich für mich folgende Fragen:

1. Welcher Heizkessel (Niedertemperatur? Brennwert?) ist am besten für das Heizleistensystem geeignet? Gibt es geeignete Brenner, die sich kombiniert mit Gas / Holz befeuern lassen? Existieren bei derartigen Kombi-Thermen staatliche Förderprogramme?

2. Was macht man an solchen Außenwänden, an denen dummerweise keine Heizleiste installiert werden kann (z.B. verflieste Wand im Badbereich)? Sollte / kann man mit Fußbodenheizung kombinieren?

3. Hat jemand Heizleisten, die an Innenwänden installiert sind und kann derjenige vielleicht seine Erfahrungen hiermit preisgeben?

4. Vielleicht hat ja jemand von Euch in der Nähe (Nordvorpommern) eine Kombi-Therme mit Heizleiste, bei dem wir uns das ganze mal ansehen können? :)

Es wäre schön, wenn ich vielleicht von Euch einige Tipps bekommen könnte.

Viele Grüße und dankeschön,

M. Sander aus Nord-Vorpommern.
 
hm

zu 1.) Warum wollt ihr Heizleisten einsetzen? Das ist ein im höchsten Maße auf Konvektion beruhendes Heizsystem. Das macht sich bei feuchten Wänden weniger gut als ein System mit Strahlplatten.

Die Wahl des Kesseltyps wird in erster Linie durch den zur Verfügung stehenden Brennstoff und die Vorlauftemperatur bestimmt, weniger bis gar nicht durch die Heizkörper/flächen. Zwischen Kessel und Heizkörper ist ja auch noch dein Verteil- und Regelkreis.

Brenner lassen sich immer nur mit einem Brennstoff befeuern. Es gibt Umschaltkessel oder (äh, wie hießen die noch?) Doppelbrandkessel (?), die mit zwei unterschiedlichen Brennstoffen befeuert werden können. Die sind allerdings von ihrer Form her immer ein Kompromiss zwischen zwei optimierten Formen und damit nie so effiezient wie ein Entwederoder-Kessel.

In Sachen Förderung würde ich zum einen mal im zuständigen Amt (wo auch die Bauanträge gestellt werden) nachfragen. Für die Finanzierung gibt es bei der KfW Sonderkonditionen (teilweise unter 2%!) für verschiedene ökologische Bauweisen und Modernisierungsmaßnahmen, die sonst keine andere Bank bieten kann.
http://www.kfw-foerderbank.de/DE/Bauen Wohnen Energiesparen/Frderberat.jsp
http://www.kfw-formularsammlung.de/Konditionen/Konditionentabelle9.pdf

zu 2.) Fußbodenheizung ist ebenfalls ein konvektives System.
 
Ähem

@Denis Limburg,
wie kommst Du denn darauf, dass Heizleisten in [Zitat:] "höchstem Maße auf Konvektion beruhendes Heizsystem" [/Zitatende] sind? Sie sind Beides: Konvektion und Strahlung.

Ich beschäftige mich in der Zwischenzeit auch sehr ausführlich mit dem Thema und wir haben uns für Heizleisten entschieden. Ich denke, eine bessere Alternative zu Wandheizung und Co. wird man nicht finden. Die kommen für uns nicht in Frage weil ich meine Bilder gerne da aufhänge wo ich es für richtig halte und Möbel dort stehen sollen, wo es für uns sinnvoll ist.

Die warme Luft, die die Heizleiste erzeugt, steigt an der Wand empor, erwärmt diese, so dass die Wände die Wärme nun zurück strahlen und diese langwellige Strahlung alle Objekte im Raum erwärmt. Gegen feuchte Wände (wir haben keine) und kalte Füße ideal.

@Martin
Wir sind auch noch auf der Suche für den passenden Kessel. Ich werde mich jetzt diesbezüglich mit dem Atmos Holzvergaser auseinander setzen weil für uns nur Festbrennstoff (Holz) in Frage kommt. Allerdings muss der Kessel nicht zwangsläufig auch förderfähig sein. Das mit der Förderung ist m.E. auch ein wenig Augenwischerei. Die kompensiert die höheren Anschaffungskosten nämlich mitnichten.

Schönes Wochenende wünscht
Ulrike
 
Restfeuchte

Moin, Ulrike und Dennis,

ich denke mal, daß gerade Heizleisten bei Wänden mit einer gewissen Restfeuchte empfohlen werden? So vermitteln es zumindest das verfügbare Informationsmaterial und die im Netz eingestellten Kommentare zu derartigen Heizleistensystemen. Das leuchtet auch ein, da angeblich ein hoher Strahlungswärmeanteil vorhanden ist.


@Ulrike.

Wie lange habt Ihr denn Euer Heizleistensystem schon? Habt Ihr schon bitterkalte Winter (gut) überstanden? Wie sind Eure Raumbeschaffenheiten?

Freue mich auf weitere Beiträge!

Auch Euch ein schönes Wochenende.

Martin.
 
Hm.

Ein Informationsdefizit meinerseits will ich grundsätzlich nicht ausschließen ;o) Mir sind nunmal noch keine Heizleisten als "Strahler" untergekommen.

Von welchem Hersteller sind eure denn?
 
Welche Heizkesselform denn nun?

Irgendwie bin ich noch nicht wesentlich schlauer als vorher. Welche Kesselart (Brennwerttechnologie oder Niedertemperatur...) ist denn nun optimal geeignet für den Gebrauch von Heizleisten? Gibt es Unterschiede?

:-(

Martin.
 
Niedertemperatur

Hallo,
meiner Meinung nach ist ein Niedertemperaturkessel im Altbau das richtige. Die Heizleisten haben eine relativ geringe Leistung pro Meter, dann kann es bei sehr tiefen Temperaturen sinnvoll sein, mit höheren Vorlauftemperaturen fahren zu können, anstatt mit übermäßig vielen Heizleisten die paar extrem kalten Tage mit möglichst niedrigem Vorlauf zu schaffen.
Ich habe selber eine solche Heizung seit vielen Jahren in einem nicht isolierten Fachwerkhaus in Betrieb und bin sehr zufrieden. Die von der Heizleisten- Wärmeleistung etwas unterdimensionierte Anlage habe ich mit einer steileren Heizkurveneinstellung entsprechend eingestellt. Bei extrem kalten Temperaturen läuft die Pumpe auf Stufe 2, dann reicht das voll aus. Warum kann man denn eine Heizleiste nicht vor einer gefliesten Wandfläche montieren?
 
...

Habe mal ein wenig nachgegoogelt, es gibt auch über Strahlung arbeitende Heizleisten: http://www.groemminger.de/tech_dat.htm

Für Brennwertkessel benötigst du eine seeeehr niedrige Rücklauftemperatur des Heizwassers, damit es zur Kondensation kommt. Die Temperatur sollte nach Möglichkeit unter 30°C betragen, bei Gaskesseln noch darunter, da die Abgase durch geringere CO2-Werte noch später kondensieren. Bei einer solch niederen Rücklauftemperatur hast du dann auch Vorlauftemperaturen bei höchstens 55°C, da größere Spreizungen der Heizflächen/körper unangenehm sein können.

Bei 55/30 hast du zur Raumtemperatur eine recht geringe "Übertemperatur", die du zur Wärmeübertragung benötigst.

In dem Temperaturbereich haben Heizleisten etwa 120 - 160 W/m an Leistung. Bei einem normalen Wohnzimmer, DIN-gedämmt, rechnet man als Daumenwert mit 2,5 kW benötigter Heizleistung, überdurchschnittliche Fensterflächen oder wenig Dämmung erhöhen den Wert. Du bräuchtest 15 bis 20 laufende Meter von den Leisten, die nach Möglichkeit nicht hinter einem Schrank oder einem Sofa verschwinden sollten.

=> Niedertemperaturkesseln ist in dem Fall der Vorzug zu geben

weil ich meine Bilder gerne da aufhänge wo ich es für richtig halte

schmale Aluleiste in 2,5 m Höhe an die Wand und gut ist

und Möbel dort stehen sollen, wo es für uns sinnvoll ist.

Das gilt auch für die Heizleisten.

Die warme Luft, die die Heizleiste erzeugt, steigt an der Wand empor, erwärmt diese, so dass die Wände die Wärme nun zurück strahlen und diese langwellige Strahlung alle Objekte im Raum erwärmt.

Die Effizienz von Strahlungskörpern ist höher, da beim Lüften (undichte Fenster oder Stoßlüftung) im Fall von Konvektoren wärmere Luft verloren geht, die Wände sind kühler.
 
Interessant!

Das hört sich doch schon einmal sehr gut an. Ich war der Ansicht, daß in gefliesten Bereichen keine Heizleiste aufgebracht werden soll.

Darf ich fragen, welche Temperaturen letztlich bei Außentemperaturen von ca. -10°C erreicht werden? Vermutlich ist die Raumtemperatur als Indikator für die Heizleistung doch gar nicht verwertbar?

Haben Sie, Herr Prickarz, eine Kombination aus Heizleiste und Fußbodenheizung bzw. einen Gas-/Öl-Kessel, der mit einem Feststoffbrenner gekoppelt ist?

Vielen Dank ersteinmal,

Martin Sander.
 
heizleisten

Hallo
schauen Sie mal bei www.sancal.de nach und lesen sie dort - vielleicht kann es Ihnen weiterhelfen.

mfG

Florian Kurz
 
Was ist denn

an den Perfecta Heizleisten anders als bei denen anderen Herstellern? Würde mich nun schon interessieren. Vielleicht verstehe ich ja irgend etwas total falsch und der Fachmann klärt mich nun auf.

Im Übrigen werden nicht nur die Pelletöfen von Herrn Eisenschink nicht berücksichtigt. Auch die Holzvergaser fehlen. Weiter sind seine Thesen in Teilen sehr schlüssig und regen grundsätzlich zum Nachdenken an. Aber auch hier gilt: kritsch bleiben und eine eigene Meinung bilden. Dazu muss man oft nur aufmerksam lesen ...

Aluleisten zu unserer Einrichtung? Niemals!

Mobiliar kann sehr wohl vor Heizleisten gestellt werden. Bei Wandflächenheizungen sollte man das aber geflissentlich unterlassen. Auch der Nagel in der Wand könnte sich dann negativ auswirken.

Schlaflose Grüße
ULrike
 
die Kompliziertheit …

der Mittel und Systeme lassen viele Brenntechniken (Pellets, Stückholz …Brennwert…) gegenüber einfachen und abgespeckten Versionen "alt aussehen".
für was braucht man als "Otto Normalverbraucher - oder Ottine Normalverbraucherin" eine Hightech - designte Brenntherme mit digitaler Anzeigenvielfalt?
Vorher fragen was denn die Ersatzteile kosten. Und den Heizungsplaner - ach den will man sich ja auch sparen, wie die anderen kostentreibenden Planer - also dann fragen Sie den Installateur nach den einfachsten analogen Geräten mit nur ein paar Hähnen und Ventilen ohne viel Steuerungsschnickschnack.
Alles Unnütze und Anfällige geht schneller kaputt und hält nicht lange durch - dann kann man ja in ein paar Jahren wieder neu "dazulernen".
Neben der einfachen Steruerungs und Brennertechnik kann man sich bei den sancal seiten auch in den 100 Fragen hierzu vertiefen - da muß man durch - oder sollte mal reinschauen.
als dann einen schönen lesereichen Sonntag und neue Erkenntnisse

Florian Kurz
 
Wer sagt was

von Heizungsplaner sparen? Lieber Herr Kurz, das war nicht fair!

Es kann ja wohl unmöglich falsch sein, sich selbst so gut es geht zu informieren. Und sich eine Meinung zu bilden, ist auch nicht verkehrt. Dazu liegen auf meinem Schreibtisch derzeit diverse Bücher. Auch welche von Herrn Eisenschink. Gerade er plädiert doch dafür, sich nicht für dumm verkaufen zu lassen.

Und genau das ist mein Ziel. Übrigens pflege ich zu lesen, was da auf meinem Schreibtisch liegt ...

Sonntägliche Grüße
Ulrike Nolte
 
nee, das war doch nicht persönlich …

gemeint Frau Nolte.
eher so im Allgemeinen die Tendenz festgehalten.
:)
es ist freilich gut alles kritisch zu hinterfragen - aber ich denke "eigentlich sollte das eher die Aufgabe des A .. oder Planers sein eine breitgefächerte Meinungsvielvalt anbieten zu können und auf die wichtigesten Tendenzen im Bereich Bauen auf Fragen des Bauherren eingehen zu können.
Nachhaltiges Planen heißt Zusammenhänge richtig zu sehen...

Guten morgen und schönen Sonntag

Florian Kurz
 
Wir haben Heizleisten von Sancal und bereits seit 2 Wintern warme Füße :).

Heizen tun wir mit Gas-Brennwert. Ich hab zwar keinen Vergleich, aber ich finde die Gasrechnung schon ziemlich hoch.
Prinzipiell ist es aber nicht schlecht, denn Gas-Brennwert ist ja besser, je niedriger die Vorlauftemperatur. Den Kessel, den wir haben (von der Firma, mit denen Sancal immer zusammenarbeitet), würde ich allerdings nimmer kaufen. Die Bedienungsanleitung ist grottenschlecht und der Service bei uns in der Gegend auch.

Wenn ich's nochmal zu tun hätte, würde ich einen Buderus GB142 kaufen (leichte Bedienung und leicht für die Wartung auseinanderzubauen, was Wartungskosten spart) und dazu den Holz-Spezialheizkessel Athmos. Den kann man "dazwischenschalten". Man schmeisst ganze Holzscheite rein (Vorteil!) und wenn das Holz verbrannt ist, schaltets automatisch wieder auf Gas um (das Umschalten kann man auch abschalten). Wir haben grade von der Ovag Bescheid bekommen, dass die Gaspreise bei uns um 9% erhöht werden. Da wäre doch ein Holz-Spezialheizkessel grade das richtige... Ich weiß nicht, ob wir den bei uns auch zwischenschalten können (weil anderes Fabrikat), aber ich denke mal, das lohnt sich auf jeden Fall. Der kostet nämlich "nur" um die 2.500 Euro mehr und bei den Gaspreisen hat man das sicher bald wieder raus.

Grüße Annette

PS:Das mit den erwärmten Wänden, die dann abstrahlen, das empfinde ich nicht so. Unsre Wand wird nicht "warm", es ist eher die Luft, die einfach besser verteilt wird als mit den üblichen Konvektoren. Aber bei uns ists auch mit 19,5 Grad kuschelig warm. Das stimmt auf jeden Fall. Die Heizleisten sind klasse, ich würd die immer wieder kaufen.
 
nochwas

Unsere Rücklauftemperatur ist ca. 5 Grad weniger als der Vorlauf. Auf jeden Fall nicht mehr als 8 Grad.

Schränke kann man davorstellen, sollte allerdings nen kleinen Abstand haben und auf Füßen stehen, damit noch Luft angesaugt werden kann (Küche, Schlafzimmer).

Bei Sancal wird kostenlos geplant und ausgerechnet, wieviele Heizregister benötigt werden. Wir haben nirgends 20 lfm Register. In einem Raum und im Flur gings nicht an der Außenwand, dann wurde halt die Innen wand benutzt.
 
Für uns

kommt halt weder Gas, noch Öl in Frage (diese Glaubensfrage muss nicht diskutiert werden). Auch Pellets und Hackschnitzel haben ihre Tücken. Deshalb bin ich ja auf der Suche nach dem optimalen/vernpnftigen Stückholzkessel.

@Herrn Kurz
Leider sind sämtliche Berater auch mit irgend einem Produkt besonders verhaftet. Und wenn sie sich als noch so unabhängig bezeichnen. Ist auch irgendwie logisch. Jeder pflegt sein Netzwerk. Ich habe jedenfalls noch keinen Berater, in welch einem Bereich auch immer, erlebt, der keins hätte.

Sonnige Grüße
Ulrike Nolte
 
Denk ans Alter oder an Krankheit

... dann muss man erstmal Holzscheite schleppen, um's warm zu haben; auch, wenns einem mal nicht so gut geht.
Also ich glaub, die Zeiten sind vorbei...
Oder wenn man abends nach Hause kommt und der Kessel kalt ist...

Ich würd mir das gut überlegen, nur mit Stückholz heizen zu wollen...

Außerdem in Verbindung mit Heizleisten (wenn Kessel aus, dann muss alles erst wieder aufgeheizt werden und DAS dauert...)...

Willst Du das wirklich?

Grüße Annette
 
Ja, wir wollen

Annette. An Krankheit usw. haben wir auch gedacht, uns alles gut überlegt.

Unser Anliegen für uns: Weg von den fossilen Brennstoffen, weg von dieser Abhängigkeit. Es reicht schon, wenn man (wir) die teuren Spritpreise akzeptieren müssen. Obwohl mein Mann nun schon auf die Öffentlichen umgestiegen ist - alles kann er damit leider nicht erschlagen.

Ich sagte schon: Es ist eine Glaubensfrage, die jeder für sich selbst stellen und beantworten muss. Bekehren wollen wir niemanden. Gerne lassen wir uns auch als kleine Spinner oder ewig Gestrige bezeichnen ;-) Wir stehen dazu.

Lächelnde Grüße
Ulrike
 
Thema: Welcher Heizkessel ist für einen optimalen Heizleisten-Betrieb geeignet?

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