Hausschwamm im Bruchsteinkeller

Diskutiere Hausschwamm im Bruchsteinkeller im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo, wir haben jetzt mit erschrecken festgestellt, dass sich in unserem leerstehenden Fachwerkhaus Bj. 1600, welches wir eigentlich verkaufen...
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anonymus

Guest
Hallo, wir haben jetzt mit erschrecken festgestellt, dass sich in unserem leerstehenden Fachwerkhaus Bj. 1600, welches wir eigentlich verkaufen wollen, ein Pilz im Bruchsteinkeller breit gemacht hat. Wir gehen vom echten Hausschwamm aus. Das Problem ist, dass der Keller an einer Seite aus gewachsenem Schiefer ist und dieser von oben bis unten mit dem klassischen Fruchtkörper voll ist, die andere Wand ist mit Erde verfüllt und es wurde eine lose Bruchsteinmauer davor gemacht. (Das Haus ist nur Teilunterkellert). Auch diese Wand ist von oben bis unten voll. Die Tragebalken sind auch angegriffen. Aufgefallen ist es uns nur, weil aus der Treppe eine Etage höher Fruchtkörper gewachsen sind. Jetzt meine Fragen dazu:
1. kann der Hausschwamm durch gewachsenen Schiefer hindurch ? Das Nachbarhaus ist nur ca. 80 cm weg und wir denken, dass er Probleme damit hat, da er "plötzlich" anfängt den Sockel zu verputzen.
2. Kann es sein, dass es sich um einen Folgeschaden von Kyrill handelt und sich die Erde unter dem Haus so voll gesogen hat, dass sich der Hausschwamm angesiedelt hat ? (In dem kleinen Zwischenraum der beiden Häuser war ein defektes Fallrohr und das Wasser lief genau durch dieses Nadelöhr). Wenn ja, kann man sowas als Versicherungsschaden über die Gebäudeversicherung geltend machen ?
3. Kann ich über Sie Adressen von unabhängigen Gutachtern in Hessen bekommen ?
Vielen Dank im Voraus
Gruß Silke
 
Hausschwamm im Fachwerkhaus

Hallo Silke,
haben selbst ein Fachwerkhaus, Baujahr 1795, mit Bruchsteinkeller. Wir hatten im letzten Jahr durch Wassereinfluss massiven Hausschwamm. Die Versicherung hat nichts bezahlt, da das Wasser von außen kam und Hausschwamm auch nicht versichert sei. Wir mußten 1/2 Jahr aus dem Haus ausziehen. Unser Haus mußte von außen freigeschachtet und neu verdichtet werden, die befallene Kellerdecke (Holz) mußte komplett entfernt werden, von innen wurde anschließend geflämmt, gespritzt mit Spezialgift und über lange Zeit getrocknet mit entsprechenden Geräten. Der Spaß hat uns für einen Raum ca. 20 m2 Größe 25.000 Euro gekostet. Empfehlen kann ich in Koblenz eine Firma Schmidt. Herr Schmidt hat uns vom Hausschwamm befreit. Man muss das sofort in Angriff nehmen, da der Hausschwamm die Wände hochzieht und sich durch das ganze Haus kämpft und dann kann man nur noch abreißen. Bei weiteren Fragen stehe ich auch gern per Telefon zur Verfügung: 0261-9472960. Gruß K. Gehrlicher
 
Sorgen

Liebe Silke

Nun mal langsam!
Erst einmal sollte bestimmt werden, ob es sich hier überhaupt um den Echten Haussschwamm handelt.
Dann sollte die Ursache bzw. Nahrungsquelle dieses Befalls gefunden werden.

Dann erst kommen die nächsten Schritte und die Beantwortung der gestellten Fragen (Kostenübernahme, Versicherung, Kyrill etc.). Es erscheint mir sinnvoll, die Situation baldigst von einem wirklich guten Holzschutzspezialisten begutachten zu lassen. Wo in Hessen ist das Objekt? Es wäre auch hilfreich einige Fotos hier ins Forum oder ins Netz zu stellen.

Gruß

L. Parisek
 
ja

Lutz hat es gesagt. Ich traue mich aber noch anzumerken, dass ich es für nicht ausgeschlossen jedoch recht unwahrscheinlich halte, dass der Pilz erst seit Kyrill wächst. Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
Bilder vom Keller

Hallo, vielen Dank erst mal für die Antworten. Wir haben deswegen wirklich schon schlaflose Nächte..., zumal wir das Haus VERKAUFEN wollen. Das können wir uns aber wahrscheinlich erst einmal abschminken.
Der Keller war eigentlich immer schwammfrei. Uns ist jedenfalls nie etwas aufgefallen. Allerdings wurde vor ca. 30 Jahren schon einmal ein Balken ausgetauscht. (Es lebt aber keiner mehr, den man deswegen Fragen könnte)
Auf dem Bild sieht man einen Teil der Schieferwand sowie einen Teil des Balkens und der Holzdecke.
Ich versuche aber noch mehr Bilder hochzuladen...
Gruß Silke
 
Hausschwamm erfolgreich bekämpfen

Hallo Silke,

der Hausschwamm ist in vielen Arten in jedem feuchtem Mauerwerk zu finden weil sich seine Sporen einfach über die Luft übertragen und verbreiten. Hier hilft zuerst einmal ein Entfeuchtungputzsystem - das mag der Schwamm garnicht, weil er hier von Luft umspült wird. Die Luft ist sein Feind No. 1.

Mit freundlichen Grüssen

Andrea Cyba
 
ja aber ...

Es gehört noch ein wenig mehr dazu um Hausschwamm zu bekämpfen und ihm vorzubeugen. Zum Thema "Entfeuchtungsputz" gab es ja schon eine lange und heftige Diskussion im Forum. Die möchte ich hier nicht neu auflegen. Man kann ja die alten Beiträge suchen.
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
Zaubermittelchen

@ Andrea Cyba

Unter dem Titel "Hausschwamm erfolgreich bekämpfen" ein wie immer geartetes "Entfeuchtungputzsystem" als Heil- oder gar Bekämpfungsmittel zu empfehlen, ist gegenüber der ratsuchenden Silke unverantwortlich.

Dies gehört als Bekämpfungsstrategie gegen den Hausschwamm ohne Zweifel in den Bereich "Zaubermittelchen" und entbehrt in diesem Zusammenhang jeglicher fachlichen Grundlage. Es ist in Ordnung, wenn man von seinen Produkten überzeugt ist und sie anpreist, aber man sollte seine Grenzen kennen.

Lutz
 
Narziss

So, nun bin ich aber doch am rätseln, warum in den Augen eines Forumsteilnehmers der Beitrag von Uli Arnold und mir gegen die Forumsregeln verstößt.

Nachdem ich bei gewissenhafter Prüfung keinen Verstoß entdecken kann, bleibt der Verdacht, dass hier jemand seine eigenen Forumsregeln meint die sich ungefähr so zusammenfassen lassen:
"Es sind alle Beiträge erlaubt, nur dürfen sie nicht meinen Ansichten widersprechen"

Wäre es da nicht vielleicht sinnvoller, sich ein eigenes Forum zu schaffen, sich selbst zu applaudieren und für die eigenen Beiträge viele Punkte für den "hervorragenden Beitrag" zu vergeben.
 
Wenn das Thema nicht so ernst wäre..

Es gibt doch Normen und diese sind oft nur die Mindestanforderungen.
Mir ist jedoch nicht bekannt, dass eine Bekämpfung mit einem Putzsystem zu den anerkannten Regeln der Technik gehören soll.
Es ist absoluter Nonsens! Weiter wie soll in einer eingeputzten Schicht etwas "Luftumspült" werden können.
Nichts als Phrasen und dies ist die Gefahr dabei.
.
Aber noch zu den Fragen von Silke:
Zu 1; Der Schwamm kann sehr leicht durch die Fugen wachsen. Dies auch bei dickeren Wänden.
Zu 2; und 3; würde ich dringend einen Sachverständigen einschalten. Zu suchen bei: www.dhbv.de
Sachverständige - Holzschutz
 
Zum Schwammbefall im Natursteinkeller (Bruchsteine)

In den vorhergehenden Beiträgen wurden bereits wichtige und nützliche Hinweise erteilt. Ganz wichtig ist hierbei das Hinzuziehen eines Sachverständigen bzw. und Bauingenieur.
Es geht hierbei um dauerhaft eine zufrieden stellende Lösung zu erreichen. Das Problem ist nicht vollständig lösbar.
Natursteinkeller haben immer eine höhere Feuchte. Das hängt einmal damit zusammen, dass der Wärmeeindringkoeffizient b [Ws<sup>0,5</sup>/m2 K] der Natursteine sehr groß ist (Je größer der Wert ist, umso mehr speichert der Stoff Wärme, um so berührungskälter ist er, um so langsamer kühlt er aus und die Wärme fließt schnell ins Innere des Stoffes ab.) Damit ist an der Wandoberfläche immer eine hohe Luftfeuchte vorhanden, die sich unter Umständen auch in Kondenswasser zeigt. Diese Eigenschaft liegt immer vor, auch wenn von außen eine Feuchtesperre angelegt wird. Eine Feuchtesperre ist dann wichtig, wenn wie im geschilderten Fall zusätzlich Wasser von außen eindringt.
Durch gezielte Lüftung und Temperierung der Oberfläche könnte man hier das Problem etwas mindern. Zu den einzelnen Möglichkeiten des Feuchteschutzes, Vor- und Nachteile der einzelnen Technologien siehe unter [http://ww.ib-rauch.de/Beratung/feumauwe.html]

Alle Holzteile in einem feuchtegefährdeten Keller unterliegen immer der Gefahr der Zerstörung durch holzzerstörende Insekten und Pilze. Vor Jahren hatte man vorwiegend mit den Baustoffen Steine, Ziegel und Holz gebaut. Holz bedarf einen bestimmten Umgang. Z. B. dürfen Holzdielen nicht mit einem dichtschließenden Belag (Fußbodenbelag) überdeckt werden. (Das hatte man früher nicht gemacht.) Die Feuchte kann so nicht mehr über die Dielenfugen entweichen. Generell sind Holzfußböden und Holzbalkendecken über den Keller immer einer höheren Feuchte ausgesetzt. Um das Problem dauerhaft etwas zu mindern, sollte man, wenn es möglich ist, der gesamten Holzfußboden durch einen mineralischen Deckenaufbau austauscht. Hier kann auch eine vernünftige Fußbodendämmung aufgebaut werden.
In diesem Zusammenhang währe auch keine Nahrungsgrundlage für den holzzerstörenden Pilz mehr vorhanden. Für die sinnvolle Bekämpfung des Pilzbefalls (ob E. Hausschwamm, Kellerschwamm oder ein anderer Nassfäulepilz) ist ein Fachmann (Sachkundenachweis) hinzu zu ziehen, Fachfima oder Sachverständiger, der die Sanierung beaufsichtigt. Um die Schadensausbreitung richtig einzuschätzen ist etwas Erfahrung erforderlich. Das entbindet nicht von einer ständigen Nachkontrolle.
Als Ergänzung ein paar Hinweise zur Lebensweise vom Echten Hausschwamm [http://www.bauratgeber24.de/Beratung/hausschw.html]
 
Der Kunde ist König und entscheidet selbst

Hallo,

ich Denke der Kunde ist alt genug um für sich selbst zu entscheiden was er für gut und richtig hält. Frühestens nach einer Fehlentscheidung folgt meist eine sinnvollere.
Ein Gutachten eines Sachverständigen der produktbezogen handelt, hat erfahrungsgemäss meist keinen Nutzen für den Bauherren.Im Gegenteil, er wird um sein hart verdientes Geld gebracht.Auszug aus einem Gutachten eines sachte verständigten, Zitat: "Zum vorhandenen nachträglich entstandenen Baumangel kann der Sachverständige aufgrund fehlender Kenntnisse keine Aussage machen."Der Dumme ist der Bauherr der noch diese 26 Seiten Gutachten vorab gesponsert hat um fast 2 Jahre darauf warten zu müssen. Was konkretisiert auf 3-4 DIN-A4 Seiten Platz gehabt hätte und in 3-5 Werktagen hätte erledigt sein sollen.

Andrea Cyba
 
Hausschwamm erfolgreich bekämpfen

@ Herr Lingl

Möge die Dunkle Seite der Macht mir doch mal Produktbezogene Werbung zeigen! Alle gemachten Angaben dienen lediglich der Beratung oder sind dauerhafte Lösungsvorschläge für die Anfragesteller und keine seitenlangen Phrasen in denen sich der "Helfer" wünscht, das sich die physikalischen Gesetze nach was anderem doch bitte auszurichten haben.

Andrea Cyba
 
sachte verständig

Guten Tag,
sachte verständig ist eine schöne Formulierung, die ich mir bei Ihnen einmal entlehne sehr geehrte Frau Cyba.
Eine Hausschwammbekämpfung mittels eines irgendwie gearteten Putzes ist technisch Unsinn und völlig unzureichend. Das Schwammyzel findet sich übrigens zwar auch im Mauerwerk, man muss aber suchen, wo die eigentliche Nahrungsquelle wie in erster Linie Holz oder auch z. B. Stroh, Papier usw. liegt. Die allgemein anerkannten Regeln der Technik schreiben (sinnvollerseise) vor die Befallsgrenzen des Hausschwamms zu ermitteln und diese Bereiche zuzüglich eines Sicherheitsbereichs zu sanieren. Befallenes Holz ist in der Regel auszubauen. Solche und ähnliche Aussagen habe ich bisher bei Ihrem Beitrag vermisst. Wie Hr. Bromm und Lutz schon geschrieben haben, gehört noch mehr dazu als ich jetzt kurz erwähnt habe. Wenn ich alle befallbaren Bauteile und Lagergüter aus dem Sicheheitsbereich entferne und die "Austrocknung der sanierten Bauteile nachhaltig sichergestellt ist ..." (Zitat aus DIN 68800-4 Abs. 4.3.4 kann ich auch einen "Entfeuchtungsputz" auf die Wand bringen. Das hat aber nichts mit einer Schwammbekämpfungsmaßnahme als solche zu tun. Ich persönlich kann auch keineswegs nachvolziehen, wie ein "Entfeuchtungsputz" in solchen Situationen Teil einer nachhaltig sichergestellten Austocknung sein könnte.
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
I1064_2006218165730.jpgLiebe Andrea Cyba

Sie sollten ein wenig innehalten.
Sätze wie "...keine seitenlangen Phrasen in denen sich der "Helfer" wünscht, das sich die physikalischen Gesetze nach was anderem doch bitte auszurichten haben...." gehen doch sehr an die Grenze unserer Forumsregeln. Sie befinden sich hier in einem Fachforum deren Teilnehmer in weiten Teilen ihre Fachwissen bewiesen haben. Es wäre vielleicht angebracht, einfach einmal die Grenzen der eigenen Fachkompetenz zu prüfen und die fachlichen Aussagen der Forumskollegen zu würdigen. Mir ist auch unklar worin ihre Ausbildung besteht und aus welchem tiefgreifenden fachlichen Wissen sie ableiten, dass Kollegen sich die physikalischen Gesetze "zurechtbiegen". Vielleicht sollten wir hier die Allgemeinplätze verlassen und sie legen die von ihnen angesprochenen physikalischen Gesetze in ihrer wissenschaftlichen Essenz dar und zeigen auf wo wir Forumskollegen hier "in seitenlangen Phrasen" die Physik mit Wunschdenken belegt haben.

Gruß

L. Parisek
 
Thema: Hausschwamm im Bruchsteinkeller

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