Hauskauf: Feuchtigkeit im Mauerwerk- ein No go oder bekommt man das in den Griff?

Diskutiere Hauskauf: Feuchtigkeit im Mauerwerk- ein No go oder bekommt man das in den Griff? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, wir befinden uns auf Hauskaufsuche...Bei einer Frage zum letzten Objekt, für welches wir uns interessierten, habe ich sehr viel Hilfe...
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Meike

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Hallo,
wir befinden uns auf Hauskaufsuche...Bei einer Frage zum letzten Objekt, für welches wir uns interessierten, habe ich sehr viel Hilfe erfahren.Wir haben aufgrund der Tipps das Haus nicht gekauft. Nun haben wir ein neues Objekt- ein Altbau von 1920 mit einem Anbau von 1965. Ich muss gestehen, dass es kein reines Fachwerkhaus ist. Das Erdgeschoss ist massiv und nur im ersten Stock befindet sich eine Holzbaukonstruktion.
Das Haus ist im Altbau teilweise unterkellert; ein alter nasser Steinbruchkeller, in welchen auch in Extremsituationen Grundwasser eindringt, welches aber mit Pumpen nach draußen abgeführt wird und ein weiteres recht trockener Keller.
Das große Problem ist der Anbau. Dieser ist nicht unterkellert und hat massive Schimmelprobleme, welche wohl durch eine vorhergehende Styroporinnenisolierung und Holzverkleidung verschlimmert wurde. Das Haus steht in Hanglage. Der mich begleitende Ingenieur meinte, dass die extreme Feuchtigkeit von einer schadhaften Außenabdichtung durch Wasser im Erdreich entsteht und schlug eine Ausschachtung mit einer neuen Abdichtung und dem Legen einer Drainage vor. Weiterhin stellte er fest, dass auch im gesamten Altbau im Sockelbereich des Erdgeschosses erhöhte Feuchtigkeit vorliegt. Diese liegt auch an Stellen des Hauses vor, welche nicht unterkellert wird. Diesem Problem soll mit Injektionen mit Wachs begegnet werden, welche um das gesamte Haus gezogen werden sollen. Die Gesamtkosten wurden mit ca 25000 Euro betitelt. Erwähnt wurde auch, dass die dünnen Wände von ca 22 cm des Anbaus auf eventuell nach Trockenlegung mit einer Außendämmung behandelt werden müssten.
Nun meine Frage: Wir würden das Haus gerne kaufen. Meinen Sie, dass das Haus auf jeden Fall trocken gelegt werden kann, wenn man diese Maßnhamen durchführt? Oder gibt es Häuser, die auch nach einer kompletten Abdichtung nach wie vor feucht sind? Man hört ja öfter von solchen "Schimmelhöllen", gegen welche man nichts machen kann..
Meinen Sie, dass das Haus auf jeden Fall nach Trockenlegung von außen gedämmt werden sollte?

Ich wäre für jeden Rat dankbar.
Viele liebe Grüße von
Meike Hitpaß
 
Hauskauf

Das Feuchteerscheinungen an Sanierungsobjekten auch nach solchen Trockenlegungsorgien auftreten können ist vorgekommen und bei diesem Fall sehr wahrscheinlich.
Ich halte die Suche nach der Schadensursache und die Wahl der Sanierungsmaßnahmen für sehr stereotyp, außer die Dämmung der 20 cm- Außenwände.
Sie sollten noch einen anderen Planer zu Rate ziehen.
 
Schwerer Fall

Das Haus muß über bisher nicht bekannte Qualitäten verfügen, um ein solches Schadenspotential in Kauf zu nehmen. Was Sie am Kaufpreis sparen, müssen Sie meistens/mindestens an Sanierungsaufwand später investieren, erreichen damit aber i.d.R. keinen vergleichbaren Neubaustandard.

Die beschriebenen und wahrscheinlich massiven Feuchteschäden unterschiedlichster Herkunft lassen sich, wie üblich, nur duch eine detaillierte Bauaufnahme vor Ort klären, ggf. in Kombination mit einem Bodengutachten um die Bauwerksabdichtung nach DIN 18195 konzipieren zu können . Keinesfalls sollten die bereits von Herrn Böttcher so benannten stereotypen Trockenlegungsorgien pauschal durchgeführt werden.

Beim Anbau stehen Sie sich wahrscheinlich in jeder Weise besser -auch finanziell- wenn er abgerissen und neu/anders wieder aufgebaut wird, wenn nicht baurechtliche/planungsrechtliche Belange dem entgegenenstehen (Bestandsschutz oder nicht vorhandene Baugenehmigung). Damit ist auch der Problempunkt der vermutlich unzureichenden Gründung (geringe Fundamenttiefe) gelöst.

Beim Keller des Haupthauses muß nach der Bestandsaufnahme entschieden werden, ob sich eine Sanierung zu vertretbaren Kosten überhaupt lohnt, ob eine solche notwendig ist, oder ob man den Keller nicht eventuell verfüllt.

Einen Keller in Hanglage mit drückendem Wasser/Grundwasser nachträglich abdichten zu wollen, ist immer mit einem hohen Restrisiko verbunden. Der eher nebensächliche Nutzen eines solchen Kellers rechtfertigt jedenfalls meistens nicht den hohen Sanierungsaufwand, wenn die Funktion der Kellerräume auch an anderer Stelle mit weniger Aufwand realisiert werden kann.

Die Bauwerksabdichtung der darüber liegenden Bauteile (Decke über KG, aufgehendes Mauerwerk, Sockelbereich) muß natürlich einwandfrei nach DIN durchgeführt werden.
 
Danke

Vielen Dank für die beiden kritischen Beiträge. Wir werden weiter prüfen,woher die Feuchtigkeit kommt.
Gruß,
Meike
 
fachwerk-I1096_201481210244.jpg..,aber wie wird diese Prüfung durchgeführt?

..außerdem wer macht so etwas?
Die "Wachsweiche Methode" sollte für was herhalten?
Worauf steht der Anbau - ist dies evtl. Beton? Denn dann wäre es sinnlos.
Ich halte den Betrag von 25.000 € für einen guten Umsatz - aber ob Ihnen dies weiterhilft habe ich so meine Zweifel.
.
Und es gibt sehr viele Häuser die nach einer (auch sicheren - Mauersäge) Horizontalsperre feucht bleiben.
Bevor Sie das Geld verschwenden sollten Sie vorher einen Fachplaner dazu holen.
 
guten Fachplaner gesucht im Raum Solingen

Mir ist klar,dass es absolut notwendig ist,einen guten Fachplaner einzuschalten,der zumindest diesen Teilder Sanierung plant und überwacht.Hat jemand vielleicht einen Tipp,an welchen Fachplaner man sich in Sachen Feuchtigkeit in Solingen wenden kann?
Gruß,
Meike Hitpaß
 
Fließend Wasser

im Keller, ist in Solingen garnicht so selten,die Keller wurden dann meistens ringsrum ,innen mit einer Rinne ausgestattet,meist handelt es sich um Schichtenwasser.

In solchen Kellern wurden de Ärpel un der Kappes gelagert und wenn man die weiter so nutzt,muß man am Keller nix ändern.

Grüße Martin
 
Injektionsverfahren und HBL 50/II Schwerbetonsteine

Ich habe von dem Haus eine Baubeschreibunt des Anbaus,welcher von 1963 ist und nur teilweise unterkellert ist.Der vorhandene Keller ist laut Baubeschreibung aus HBL 50/II (Kelleraußenwände)und das Erdgeschossmauerwerk ist ebenfalls daraus.Die Kellerdeckce ist aus Stahlbeton 15 cm dick. Wie veträgt sich dieses Material mit Parrafininjektionen? WIe verhält es sich mit der Kellerdecke? Kann dort Feuchtigkeit durchdringen? Ich habe noch die ANgabe, dass das Fundament aus Stampfbeton B 80 ist. Genaueres habe ich leider nicht.Ich habe nur Angaben zu dem Anbau,welcher jedoch am meisten von Feuchtigkeit durchdrungen ist.
Der Altbau selber hat einen feuchten Bruchsteinkeller und einen relativ trockenen Keller.
Ich bin weiterhin dankbar für jeden Tipp.
Gruß,
Meike Hitpaß
 
Abdichtung

Bei Baujahr 1963 gab es bereits senkrechte und waagerechte Abdichtungen. Es gibt keinen Grund weshalb die nicht mehr funktionieren sollten. Schwachpunkte können der Sockelbereich sein, die Kellerfenster, Sommerkondensation.
 
Hallo,
bislang wurde vorgeschlagen,dass die kellerfreie Seite des Haues,die dem Hang zugewandt ist (am Fuße des Hanges) ausgeschachtet wird.Zusätzlich sollte auf der Hangseite des Anbaus eine Drainage gelegt werden, dessen Abwasser in ein Loch geführt werden soll,welches ausgebuddelt werden soll.
An der Hangseite des Hauses ist kein Keller,deswegen reicht wohl dabei eine geringe Tiefe und Breite der Ausschachtung. Der Rest des Hauses sollte ringsherum mit Injektionen behandelt werden. Der feuchte Bruchsteinkeller darf ruhig feucht bleiben. Ich möchte die Feuchtigkeit aber nicht im Erdgeschoss haben.Mir macht die Bodenplatte bzw. Kellerdecke Sorgen. Ich habe Angst, dass die Feuchtigkeit auch durch den Boden kommen könnte.
Der Ingenieur wies mich darauf hin,dass durch eine defekte Silikonabdichtung an der Badewanne ein alter Wasserschaden besteht.Das Wasser ist unter den Estrich gelaufen und auch,wie er meint,unter den Laminat. Ich hoffe,er hat mit seiner Einschätzung Recht,dass die Hauptfeuchtigkeit,die man im Erdgeschoss wahrnimmt,daher rührt. Der hintere Teil des Anbaus ist freigelegt bis auf die Grundmauern.Man kann hier die starke Feuchtigkeit wahrnehmen.Das Haus ist noch bewohnt, weshalb ich weitere Untersuchungen vor dem Kauf nicht machen kann.Wir haben für die Feuchtigkeitsproblematik inclusive neuem Estrich ca 30- 35000 veranschalgt.
 
Ja,
wenn man auf das Foto guckt geht es vor allem um den kleinen Anbau links auf dem Bild zu sehen.Dieser letzte Raum,der direkt zum Hang zeigt,ist besonders stark von der Feuchtigkeit betroffen. Ich werde in meinemProfil gleich weitere Bilder hochladen....
Ein Riss in der Fassade des Anbaus (Foto stelleich gleich ein) wird sicherlich ebenfalls zum weiteren Feuchtigkeitsbefall beigetragen haben.
Danke, dass Sie sich alle sovielMühe geben,mir zu helfen!
Gruß,
Meike
 
Feuchtigkeit

Wo läuft das ganze Wasser (Regen, Schnee) vom Hang hin?
 
Feuchtigkeit

Hallo Meike,
Sie sollten sich mal Gedanken machen was mit dem ganzen Wasser passiert das bei Regen oder Schneeschmelze in diese Quasi- Talsperre läuft.
Die waagerechten Risse am Anbau haben mit dem Baugrund und dem Fundament nichts zu tun, das ist ein typischer Rissverlauf von einer Stahlbetondecke auf Mauerwerk, hervorgerufen durch thermische Spannungen und Schwinden.
Der innenliegende Dacheinlauf ist eine potentielle Schadensquelle, ich empfehle die Dachentwässerung umzustellen und eine Rinne davorzuhängen. Dabei kann das Dach gleich mit umgebaut werden, ich würde ein Kaltdach als flaches Pultdach darüber bauen. So fallen die Dichtungsprobleme des Quasi- Pools auf dem Dach weg.
 
Stützmauer

Danke für die hinweise.
Auf dem einen Bild ist zu sehen,dass vor dem Haus eine kleine Mauer ist- dahinter ist eine kleine Terrasse vor dem Haus. Ist das vergleichbar mit einer Art Stützmauer? Uns wurde empfohlen,um den Anbau herum die Erde wegzubaggern und ca 1,5 m frei zu lassen zum Haus.....
 
Nun dann läuft halt noch mehr Wasser rein

Die wesentliche Frage war doch: Das große Problem ist der Anbau. Dieser ist nicht unterkellert und hat massive Schimmelprobleme, welche wohl durch eine vorhergehende Styroporinnenisolierung und Holzverkleidung verschlimmert wurde.
Nun ist dies so einfach! Verkleidung abnehmen und dann richtig heizen, so dass auch der gesammte Wandbereich nicht unter Tauwasser leidet.
Sicher ist auch, dass 22cm dicke Wände keine ausreichende Dämmung aufweisen.
 
Heute Termin mit Trockenlegungsfirma

So,
erstmal noch herzliche Grüße für die vielen Beiträge.Ich bin nun für den heutigen Termin mit einer bekannten Trockenlegungsfirma durch das Forum hier bestens vorbereitet.Ich sehe mich nun in der Lage, allekritischen Fragenzu stellen, auch,was die Stützmauer und die Drainagen angeht....
Ich werde berichten,wasder Ortsterminergeben hat.
Viele Grüße,
Meike
 
Trockenlegungsfirma rät....

Hallo,
so, die Trockenlegungsfirma gestern riet mir,um das gesante Haus herum eine Paraffininjektion zu machen.Ausnahme bildet der Anbau von 1963,wenn sich beim Aufbaggern heausstellt, dass die Wände nicht auf der Bodenplatte aufstehen. Die wahrscheinlich vorhandene Horizontalsperre ist jedoch einen Ziegel zu hoch angebracht. AUsgebaggert werden soll ebenfalls die Hausseite auf einem Meter tief,um Drainagen zu legen, welche durch einen Abfluss auf der Innenseite des bergzugeandten Hofes agbeführt werden soll. Dieser führt in die öffentliche Kanalisation.Mir ist bekannt,dass dies nicht zu 100 Prozent erlaubt ist. Die Berg zugewandte Seite ist nicht unterkellert, weswegen eigentlich nur eine Paraffininjektion nötig wäre.Um aber das viele Wasser vomHang vom Haus wegzuhalten, wäre dies wohl doch besser. Weiterhin würde.
Der Boden imgesamten Erdgeschoss soll, (Aussage eines Ingenieurs) ambesten mit Folie ausgelegt und dann mit Trockenestrich ausgelegt werden.Dann hat man allerdings keinen ANschluss an die Horizontalsperre????!!!Oder besser doch Bitumenbahnen legen?
Gruß,
Meike
 
Trockenlegung

Schade das Sie sich nicht an einen unabhängigen und guten Planer gewandt haben.
Das eine Trockenlegungsfirma Ihnen das Verfahren verkauft mit der sie arbeitet ist nicht verwunderlich, egal ob es passt oder erforderlich ist oder nicht.
Das hangseitige unterirdische Wasser fassen und ableiten ist erst einmal eine richtige Entscheidung, das kann ein hangaufwärts liegender Fangdrän sein. Das oberirdisch zufließende Wasser muß ebenfalls gefangen werden. Dazu kann man die Stützmauer der Terrasse verwenden die wohl ohnehin einer Erneuerung bedarf; auch um das Haus selber vor einem Abrutschen des Hanges zu schützen. Das kann nämlich passieren wenn am Hangfuß wild drauflos geschachtet wird.
Das mit der " einen Ziegel zu hoch" liegenden Horizontalsperre" ist kein Problem, das kann man innen abdichten (Dichtschlämme).
Bei einem Anbau von 1963 kann man davon ausgehen das funktionierende senkrechte und waagerechte Abdichtungen vorhanden sind.
Kondensatausfall durch fehlerhafte Innenverkleidungen, ein Dach mit potentiellen Fehlerquellen, die defekte Abdichtung an der Wanne- dafür brauchen Sie keine Paraffininjektion. Bei Hohlblocksteinen ist die ohnehin sinnlos.

p.s Ich habe mir gerade das "beeindruckende Trockenlegungs- Video" eingestellt vom Castel Monte angeschaut. Erst mal mußte ich im ersten Teil unwillkürlich an meinen Freund Ralph Dieter Rupnow denken. Im zweiten Teil des Videos wurde es dann lustig: Der Verkäufer preist eine weiße Wanne an die gar keine ist- jedenfalls hat sie keinen Boden. Leider verrät er nicht was das für ein EFH so kostet.
 
Thema: Hauskauf: Feuchtigkeit im Mauerwerk- ein No go oder bekommt man das in den Griff?

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