Haus mit Balkenkonstruktion Dämmung

Diskutiere Haus mit Balkenkonstruktion Dämmung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Tag, ich habe mir bereits einige Informationen zur Dämmung in diesem Forum geholt und finde dieses sehr hilfreich. Ich habe nun eine Frage...
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Olaf

Guest
Guten Tag,

ich habe mir bereits einige Informationen zur Dämmung in diesem Forum geholt und finde dieses sehr hilfreich.

Ich habe nun eine Frage bezüglich der Möglichkeiten zur Innendämmung.

Unser Haus besteht aus einer Balkenkonstruktion. Allerdings sind die Wände aus Ziegelsteinen. Die Hohlräume zwischen den Balken wurden daher hochgemauert.

In den Innenräumen ist in vielen Räumen noch ein Lehmputz auf die Steine aufgebracht.

Wir spielen nun mit dem Gedanken die Dämmwerte unseres Hauses zu verbessern.

Ich habe oft gelesen, dass man bei Fachwerkhäusern kein Styropor und ähnliches verwenden darf, wegen der Gefahr von Kondenswasser.

Wie ist dies nun in unserem Fall? Unser Haus besteht zwar aus Balken, allerdings sind alle Wände gemauert aus Ziegeln. Nur der Putz besteht aus Lehm. Welche Möglichkeiten zur Dämmung der inneren Außenände würde bestehen?

Wir waren am überlegen eine Holkonstruktion an die Wand zu bringen und auf diese Gipskartonplatten aufzubringen. Wäre dies ohne Probleme möglich? Könnte man in unserem Falle evtl. sogar Styropor benutzen? Muss der Lehmputz dann abgeklopft werden oder kann dieser an der Wand verbleiben?

Vielen Dank für Ihre Hilfe.


Mit lieben Grüßen

Olaf
 
wo ist der Unterschied

zwischen Ihrer Hauskonstruktion und einem Fachwerk?
Auf keinem Fall Styropor und Gipskarton!
Hier im Forum gibt es doch genug Artikel zur Innenwanddämmung.

Gruß Jan
 
Unterschied unklar

Danke für Ihre Nachricht.

Ob es einen Unterschied gibt war mir nicht ganz klar. Ihrer Ausführung nach gibt es keinen. Liegt dies in der Balkenkonstruktion begründet?

Da wir keine klassischen "Füllung" zwischen den Balken haben, sondern Steine, war es uns nicht ganz klar, ob man dabei die selben Dinge bei der Innendämmung beachten muss, wie bei einem klassischen Fachwerk mit klassischer Füllung.

Ich bin diesbezüglich leider ein Leihe.

Folglich ist demnach das Kodenswasser auch bei aufgemauerten Wänden mit Balkenkonstruktionen ein Problem und lässt Styropor etc. ausscheiden?

Danke für Ihre Hilfe.


Mit freundlichen Grüßen

Olaf
 
Dämmung mit Holzfaserplatten

Hallo liebes Forum,

ich habe noch eine Kleinigkeit vergessen. In einem Artikel zur Innendämmung von Fachwerkhäusern habe ich gelesen, dass man Holzfaserplatten auch auf Lehmputz anbringen kann.
Stimmt dies so?

Ich mache mir Gedanken wegen Kodenswasser etc.

Will ja nichts kaputt machen.


Liebe Grüße
 
Innendämmung Fachwerk

Wenn das Fachwerk von außen erhaltenswert und die Fassade
als Sichtmauerwerk hergestellt wurden,
eine Außendämmung also ausscheidet-
muß eben eine Innendämmung hergestelt werden:
Putz NICHT abschlagen !
Allenfalls etwas ausbessern.
dann entweder Holzfaserplatten vollflächig (OHNE Hohlräume !) an die Wand ansetzen und diese verputzen mit Lehm oder Kalkputz.
Oder eine Holzkonstruktion vor die Wand setzen und verkleiden- Hohlraum z.B. mit Zellulose oder einem anderen sorptionsfähigen Dämmstoff (kein Styropor oder Mineralwolle)
dämmen.
Als Verkleidungsplatten Gipsfaser, Lehm, Holzfaser etc nehmen.
Dann Oberfläche diffusionsfähig behandeln.
Dämmstärke und feuchtigkeitsanfall etc vorher überprüfen z.B. bei U-WERT.net

Andreas Teich
 
unterschied Ziegel und klassische Füllung.

Hallo,
ich kennen nur Balken Konstruktion mit gemauerten fachungen aus Ziegel, dann verputzt meist mit Lehm/Stroh.

Was meinen Sie mit klassischer Füllung?
 
Fachwerk Innendämmung

Danke für deine Antwort Andreas. Das hat mir wirklich weitergeholfen.

Eine Frage hätte ich noch. Was meinst du denn genau mit "diffusionsfähig" behandeln?


Liebe Grüße

Olaf
 
Diffusionsfähige Oberflächen

Hallo Olaf
Mit diffusionsfähig meine ich z.B. Kalkfarben, Lehmfarben oder -oberflächen, Silikatfarben ohne organische Bestandteile.

Alles was landläufig etwas unkorrekt mit 'atmungsaktiv' bezeichnet wird.

Diese Oberflächen können dadurch Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder langsam abgeben, sodaß eine Feuchtepufferung stattfindet und sich kein Kondenswasser an der Wandoberfläche bilden sollte.

Deshalb auch sorptionsfähige Dämmstoffe, die über ebensolche Fähigkeiten verfügen und aufgenommene Feuchtigkeit wieder abgeben können und dabei auch wesentlich weniger an Dämmwirkung verlieren wie z.B. Mineralwolle.
Andreas Teich
 
Kondensat

Hallo Olaf,
Kondenswasser sammelt sich beim Kochen am Topfdeckel.
Wo du Angst vor hast ist Kondensat.
Das fällt in fast jeder Innendämmung an.
Unter zewi Vorraussetzungen ist das aber kein Problem.
1. Die Feuchtigkeit die dort kondensiert ist durch Diffusion durch die Wand nach aussen gewandert und nicht als feuchte Luft durch Ritzen, Spalten, Löcher oder sonstige Leckagen. Diese Fechtigkeitsmengen werden in der Menge völlig überbewertet.
2. Bei dem Wandaufbau handelt es sich um einen homogenen, kapillaraktiven und sorptiven Aufbau. Also keine luftschichten sondern nur Materialien die Feuchtigkeit aufnehmen, transportieren und wieder abgeben können.

Denn nur dann kann das Kondensat das zwangsläufig an einer bestimmten Stelle innerhalb der Wand ausfällt auch wieder aus der Wand heraustransportiert und auf der Innen oder Aussenseite ablüften. Eine Wandheizung unterstützt diese Rücktrocknung enorm.
Bei der Baustoffauswahl heisst das: Lehm, Kalk, Holzweichfaser und Zellulose.
Bei der Ausührung heisst das: Hohlräume sind zu vermeiden.

Gruß
Simon
 
Kondensat

Hallo Simon,

danke für deine Antwort. Deine Erklärung hat mir auch sehr weitergeholfen.

Könnte man deiner Meinung nach die Wand auch mit Gipskartonplatten abdecken? Oder würde das das Wasser nicht durchlassen?


Liebe Grüße und einen guten Rutsch an euch!

Olaf
 
GKB

GKB oder Gipskartonplatten sind denkbar ungeeignet an Außenwänden.
Sie erfüllen kein Kriterium das ich eben in meinem Beitrag aufgezählt habe:
Nicht kapillaraktiv, nicht sorptiv und die Verarbeitung erfogt seltenst homogen mit dem Untergrund.
An Innenwänden und unter Decken oder Dachschrägen habe ich da kein Problem, aber an Außenwänden hat Gips nix verloren!
Gruß
Simon
 
Kapillaraktive Baustoffe

Wenn schon Ziegel im Gefach sind, würde ich dringend empfehlen nur mit Lehm und ökologischen Baustoffen zu arbeiten. Wie schon erklärt wurde, muss das Kondensat nach innen abtrocknen. Unter Styropor oder Gips sammelt es sich aber an. Dann stehen die Balken dauerhaft im Wasser und können nicht einmal mehr nach innen trocknen. Wie auch schon erwähnt wurde, muss man auch das von außen eindringende Wasser beachten, das viel mehr ist, als das was von innen durch Kondensation in der Wand ausfällt. Bei Schlagregen läuft Wasser in das Gefach, etwa durch einen Riss zwischen Mörtel und Balken und bleibt für sehr lange Zeit dort. Da kein Lehm im Gefach ist, der dieses Wasser aufnimmt, fängt der Balken irgendwann an zu gammeln. (Ist ein erprobtes Verfahren, sein Haus in kurzer Zeit abrissreif zu kriegen, funktioniert garantiert.)
Ich würde eine Leichtlehmdämmung empfehlen, die sehr viel Wasser aufnimmt, sehr kapillaraktiv ist und vielleicht sogar das Problem der von außen eindringenden Feuchtigkeit wenigstens ein wenig entschärfen kann.

Grüße

Andreas
 
Thema: Haus mit Balkenkonstruktion Dämmung
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