Boden dämmen mit Hanf oder Flachs

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gormel

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Wir renovieren ein altes Holzhaus von 1920 und wollen den alten Scharm erhalten/wieder herstellen. Die Fußböden bestehen aus alten ca. 3-4cm Bohlen/Planken und waren mit Teppich abgedeckt. Teppich ist entfernt - nun wollen wir die Planken hochnehmen und den Hohlraum drunter mit Hanf- oder Flachmaterial füllen. Da es auch alte Holzöfen im Haus gibt, spielt die Brandsicherheit auch eine Rolle. Nun bin ich etwas verwirrt über die unterschiedlichen Angaben, die von verschiedenen Stellen gemacht werden.

Der Bund gibt auf seine Seite (www.natur-baustoffe.de) an, dass Flachs- und Hanf normal entflammbar sei. Folgende Anbieter schreiben aber, dass Hanf unbehandelt schwer entflammbar ist:

http://www.hanfkultur.com (Brandschutz: Hanffaser - Dämmstoffe haben die Brandschutz-Klassifizierung “schwer brennbar”, ohne Gefahr toxischer Schwelgas-Entwicklungen (abgesehen von Rauchgasen) und mit deutlich geringerer Gefahr des gefürchteten Kamineffektes.)

http://www.hanffaser.de (Uckermark): Die gleiche Deklaration wie bei Hanfkultur. Im PDF-Dokument wird zusätzlich die Brandklasse "C-s2,d0" angegeben. Auf meine Anfrage hin bekam ich folgende Information: "unsere Stop-Hanf-Dämmwolle bzw. Schütt-Hanf-Dämmwolle besteht zu 100 % aus Hanf. Hanf ist eine äußerst stabile Faser. Die schwere Entflammbarkeit von Hanf ergibt sich aus dessen sehr hohen Anteil an besonders fester Zellulose (die Zellulose von Hanf ist mit der des Eichenholzes zu vergleichen), wodurch das Material eben schwer entflammbar ist. Bei Hanf an sich muss die
Entflammbarkeit also nicht durch Zusätze eingedämmt werden.

Ist das Bundesministerium nun nicht auf dem aktuellen Stand? Finde das Verwirrend, da nun normal entflammbar (trotz Zusatzstoffen) und schwer entflammbar (ohne zusatzstoffen) doch ein starker kontrast ist.

Hier ist oft STeinwolle in Gebrauch, aber es gibt da auch die Erfahrung, dass sich staunässe gebildet hat, die dann dem Holz ark zu schaffen gemacht hat. Von daher wollte ich gerne atmungsaktive Materialien benutzen (wie auch bei der Farbe - Osmo Landhausfarbe hat mich da doch sehr überzeugt - die wir nun für den Innenbereich nutzen wollen).

Nur bin ich mir unsicher, ob man Flachs/Hanf auch an den Außenwänden zum Dämmen benutzen sollte. Die Temperaturen schwanken von plus 25 bis minus 25 Grad (sommer/winter). Denke da an Kondensbildung, Schlagregen usw. und bin mir da unsicher ob Hanf/Flachs dem standhält.

Hat jemand von euch schon Hanf oder Flachs als Dämmmaterial genutzt? Welche Erfarungen habt ihr gemacht?
 
Brandverhalten von Hanfwolle

Hallo!
Ich habe probeweise unbehandelte Hanfwolle angezündet. Die brennt ziemlich gut. Schwer entflammbar kann ich mir nicht vorstellen. Probieren sie es mal selber aus.

MfG

Christian
 
Unser Hanf

wird mit Sodalauge als Brandschutz versehen. Dann gibt es keine Probleme.
Haben Hanf schon sehr häufig verwendet (Zwischensparrebndämmung, Bodendämmung,Innendämmung oder Fassadendämmung).
Solange kein erhöhter Brandschutz wie im Hochhaus erforderlich ist, gibts keine Bedenken. ansonsten muss der Dämmstoff mit einem entsprechendem Material bekleidet werden. Aber ich denke es handelt sich nicht um ein Hochaus oder?
 
In solchen Fällen bietet es sich auch an,

z.B. Perlite wie Thermo-Fill oder Thermo-Floor zu verwenden.
beide Materialien sind unbrennbar A1, dauerhaft, ungeziefersicher, passt fugenlos & verschnittfrei

Was bei Hanf- und Flachsdämmstoffen als Brandhemmer mit dabei ist, lässt sich nur über das jeweilige Datenblatt herrausfinden.

Grüsse Thomas
 
Thema: Boden dämmen mit Hanf oder Flachs

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