Günstiger Bodenaufbau bei Estrich mit Restfeuchtigkeit

Diskutiere Günstiger Bodenaufbau bei Estrich mit Restfeuchtigkeit im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich habe gefühlt die 1000ste Frage zum Bodenaufbau und hoffe trotzdem ein paar Ratschläge zu bekommen. Wir haben gerade ein Bruchsteinhaus...
M

Morgens_um_7

Beiträge
43
Hallo,
ich habe gefühlt die 1000ste Frage zum Bodenaufbau und hoffe trotzdem ein paar Ratschläge zu bekommen.
Wir haben gerade ein Bruchsteinhaus von 1880 bzw 1925(Anbau) gekauft und sind aufgrund der Infos des Verkäufer davon ausgegangen, dass nur wenig renoviert werden muss. Das ganze ist sehr auf Kante genäht - finanziell ist kaum mehr Spielraum, wir müssen im August einziehen und können aufgrund von diversen Gründen nur jedes bzr jedes 2. Wochenende renovieren.

Beim Entfernen von Teppichen und Korkdammung mussten wir nun leider feststellen,dass der Estrich nur im Flur neu gemacht wurde u. in den anderen Räumen feuchter,zT broseliger Estrich\Fliesen ist.

Das Haus hat 1994 rundherum eine Drainage bis unter Fundamentniveau bekommen, bei leichter Hanglage gehe ich davon aus, dass der Boden noch Restfeuchtigkeit hat, die unter verklebtem Kork u. Kunstfaserteppich nicht abtrocknen konnte.

Jetzt war angedacht eine bestehende Rigipswand mit Styropordammung zu entfernen, um dann eine Dampfsperrfolie bis zur Aussenmauer ziehen zu konnen, zwei der Außenwände wieder mit gleicher Stärke(Schwiegervater schlägt Steinwolle vor) wie vorher zu dammen u. mit Rigips zu verkleiden damit Heizung,Fensterbrett etc. noch passen.
Dann eine günstige! Dämmung mit Landhausdielen/Parkett statt der geplanten Dielen.

Wenn man unser nicht vorhandenes Budget bedenkt - halbwegs akzeptabel oder führt das zu weiteren Problemen?
 
Wand- und Bodensanierung

Die Wände würde ich freilegen und austrocknen lassen.
Fußboden, wenn's bröselig ist abreißen ggf Tieferlegen, um zu dämmen, -wenn's ein Erdgeschoßboden ist.
Dann unter 'erdberührten Böden' nachsehen- Aufbauten sind beschrieben.
Als Unterbau Estrich oder Betonplatten nehmen.

Dampfsperre würde ich nicht in Wänden nehmen und statt Mineralwolle besser Holzfaser-, Zellulose- oder Hanfdämmung-
da kapillaraktiv wesentlich besseres Austrocknungsverhalten.

Andreas Teich
 
Achja....

das Haus ist nicht unterkellert. Im Anbauteil ist der Boden auch nur im Bereich einer Zwischenwand- der ehemaligen Aussenwand feucht. Der Boden ist auch im anderen Raum uberwiegend zu den Außenwänden hin feucht(nicht nass!). Die Wände selbst sind seit der Drainage trocken geblieben.
 
Bodenaufbau

Dann wie beschrieben vorgehen-
auf dem Boden ist die Feuchtigkeitssperre sinnvoll-
bis zur Oberkante vom Fußboden hochziehen

Wände wie gesagt besser mit kapillaraktiven Dämmstoffen dämmen- abhängig vom bisherigen Wandaufbau

Andreas Teich
 
Aus Zeit- und Geldmangel....

....werden wir den Boden leider nicht hetausnehmen konnen. Auch wenn mir eine saubere Lösung 100x lieber wäre....

Ich kann nur hoffen, dass die Restfeuchtigkeit im Boden jetzt nach freilegen abtrocknet.
Was für Probleme sind denn zu erwarten,wenn Dampfsperre,Dämmung und LHDielen auf tw. broseligen Boden verlegt werden?

Die Wände scheinen glücklicherweise trocken zu sein, dort wollte ich die Dampfsperre auch nicht anbringen.
 
Bodenaufbau

Wenn der Unterboden tragfähig genug ist und ihr genug Platz für ordentliche Dämmung darüber habt geht's auch so- meistens ist aber darüber nicht genug Platz. 10 - 12 cm hoch würde ich auf jeden Fall dämmen.
Besser massive, unverleimte Dielen nehmen- Leimfugen können sich uU bei erhöhter Feuchtigkeit öffnen und erhöhen den Sd-Wert der Dielen.

Andreas Teich
 
Die Raumhohe gibt tatsächlich nicht viel her,

aber wenn die fürchterlichen Deckenpaneele runter und die Balken freigelegt sind, dürfte es gehen. Was schlägst du für eine Dämmung vor?
An die Leimfugen hatte ich tatsächlich nicht gedacht- wollte LHDielen, weil die sich angeblich nicht. so stark verwerfen bei Feuchtigkeit wegen des Gegenzugs....
Danke auf jeden Fall schonmal!!
 
Fußbodendämmung

Dann nehmt euch doch einen Tag Zeit, um den Boden etwa 20 cm tiefer zu graben- länger sollte es nicht dauernt bei Bröselestrich.

Dann planieren und feststampfen-Handstamper genügt.

Entweder Betonplatten in Sand oder Sand-Zementmischung legen- oder Estrich ca 6 cm dick herstellen.
Betonplatten gibts oft umsonst.
Darauf Feuchtigkeitssperre Erika von Börner, 2,5 €/qm.

Dann KVH darauf legen,
mit Zellulosedämmung ausfüllen,
Dielen darauf schrauben
und ihr seid fertig und habt einen sehr gut gedämmten, dauerhaften, schönen Boden.

Das lohnt sich auf jeden Fall- wenn der Untergrund schlecht ist muß der verbessert werden, weil alles andere darauf aufbaut
und hinterher der Aufwand sehr viel größer ist.

Wenn gar nichts geht, die Feuchtigkeitssperre von Börner nehmen, darauf Holzfaserdämmmplatten legen und dann zB auch Creoton-Trockenestrichplatten wenns helatbar sein soll oder Holzdielen auf latten 40760 mm auf die Dämmung legen und dazwischen wieder 40 mm Holzfaserplatten legen zur Dämmung

Andreas Teich
 
Nur zum Verständnis

die Lattenkonstruktion auf die (Holzfaser-)Dammung?
So broselig ist der Estrich nicht, da wären wir vermutlich bei zwei Räumen - 65m2 eher eine Woche beschäftigt ??
 
Bodenaufbau

Bei 65 qm dauerts länger.
Entweder KVH auf den Boden legen, ausrichten und dazwischen Dämmstoff,
oder eine Lage Holzfaserplatten auf den Boden,
dann dünne trockene Holzlatten darauf legen,
dazwischen noch mal 40 mm Holzfaserplatten legen
und Boden aufschrauben.
Die Dielen liegen dann auf dem Dämmstoff auf, die Latten halten den Boden nur eben und zusammen.

Andreas Teich
 
Wollt ihr euch nicht

lieber einen richtigen Planer ranholen, statt in dieser Form weiterzuwurschteln???
 
Wenn wir....

nicht Studium/Ausbildung und ein Kleinkind hätten,
ware ein Planer natürlich toll.
Dann wäre meine Frage aber auch nicht,
wie ich am billigsten und schnellsten eine Lösung für unseren Boden hinbekomme.
Dann wäre mir eine ökologische und nachhaltige Lösung am wichtigsten.
Ganz konkret: Wir waren davon ausgegangen nicht mehr als 4000Euro fur alle Bodenbeläge (120m2) ausgeben zu müssen. Mehr ist auch nicht drin. Deshalb bin ich über alle Vorschläge froh, die nicht von Verkäufern stammen.
 
Fußbodenaufbau

Ich fasse mal Ihre Forderungen zusammen:
billig soll`s sein
schnell muß es gehen,
ökologisch korrekt mit umweltfreundlichen nachhaltigen Materialien,
der für Sie eine Lösung findet darf nix kosten.

Wenn ich mir das so überlege fällt mir dazu nichts ein.
Ich habe nur einen peripheren Vorschlag:
..."Jetzt war angedacht eine bestehende Rigipswand mit Styropordammung zu entfernen, um dann eine Dampfsperrfolie bis zur Aussenmauer ziehen zu konnen, zwei der Außenwände wieder mit gleicher Stärke(Schwiegervater schlägt Steinwolle vor) wie vorher zu dämmen u. mit Rigips zu verkleiden"
Ich weiß nicht wie die jetzige Innendämmung beschaffen ist.
Möglich das Sie eine funktionierende gegen eine schlechtere Lösung eintauschen.
Das wäre auf jeden Fall ein Ansatz Geld und Zeit zu sparen.

Dann ist "feuchter,zT broseliger Estrich\Fliesen..." keine Zustandsbeschreibung auf die man ein Sanierungskonzept aufbauen kann. Ein wenig präziser sollte es schon sein.
Ob die 1994 verlegte Dränanlage für das Haus von Vorteil oder Nachteil ist (man kann auch sagen werterhöhend oder wertmindernd) sollte auch noch geklärt werden.
Sie sind auf dem besten Wege ein- oder zweitausend Euro an Planungs,- Beratungs- und Baubetreuungskosten zu sparen und dafür ein Mehrfaches an Geld zum Fenster rauszuwerfen.
 
Diesen Satz

"sind aufgrund der Infos des Verkäufer davon ausgegangen, dass nur wenig renoviert werden muss"
muss man sich auch auf der Zunge zergehen lassen!
Vielleicht könnt Ihr ja den Kaufvertrag anfechten, wegen versteckten Mängeln!?!
 
fachwerk-I16656_201653183419.JPG"ökologisch korrekt mit umweltfreundlichen nachhaltigen Materialien"

habe ich schon abgeschrieben.
Ziel ist grade lediglich, dass wir im August ein Schlaf- und Esszimmer haben und Geld für Nahrungsmittel übrig bleibt ;-)

Ob sich etwas wegen versteckten Mängeln machen lässt, weiß ich nicht - zumindest scheint der Verkäufer selbst nichts von diesen Mängeln gewusst zu haben.

Präsziser als "bröselig" und leicht feucht kann ich den Zustand schlecht beschreiben, da ich absoluter Laie bin.
Hier ein Foto des Raumes und ein eher schlechtes Foto des Bodenzustandes. Der darüber verklebte Kork war nur zum Teil feucht, es roch jedoch sehr modrig, zT. schimmelig.
Mal sehen, wie es nach zwei Wochen Zeit zum Trocknen aussieht.
 
fachwerk-I16656_201653184049.JPGEstrich

Der Estrich löste sich zT beim Abziehen/runter spachteln der verklebten Korkfliesen. An den feuchtesten Stellen löste er sich teilweise wenn man mit der Hand darüber rieb. Risse oder Löcher hat er jedoch nicht.
 
Fußbodenaufbau

Wie dick ist der Estrich?
Was liegt drunter- Schichtenfolge!
Ich habe das Gefühl das es sich hier um Sorrelzement handelt.
Wenn die Feuchteursache abgeklärt (alte Havarie, Planschwasser, wasserhaltiger Kleber?) und der Schichtenaufbau bekannt ist kann man über eine minimalinversive Sanierung nachdenken.
 
Der Schichtenaufbau

ist unbekannt. Bei den Arbeiten für die Drainage hat man von aussen im Bereich des Fundaments va ca 40 Zentimeter Bruchstein sehen konnen. Der Estrich stammt noch vom Vorvorbesitzer, der das Haus in den 40er Jahren gekauft hat.

Der hatte wohl auch in der Küche/Esszimmer einen Wasserschaden durch eine defekte Wasseruhr. Der nächste Besitzer hat das 1993 mit Ölofen getrocknet? Wegen aufsteigender Feuchtigkeit an der Fassade wurde dann auch die Drainage gelegt.
 
Fußbodenaufbau

"Der Schichtenaufbau ist unbekannt."
Dann sollten Sie langsam dafür sorgen das Sie ihn kennen.
Ohne diese Angaben kann ich Ihnen nicht helfen, es sei denn ich komme bei Ihnen vorbei, nehme meine Bohrmaschine mit und sehe selber nach.
Das wird dann aber nicht umsonst sein.
Das mit der Dränung klingt nach unnützer Baumaßnahme. Falls die Anlage seit der Errichtung nicht gewartet wurde funktioniert sie ohnehin nicht mehr richtig.
"Aufsteigende Feuchte" halte ich für immer unwahrscheinlicher als Ursache.
 
Vielen Dank für die vielen Ratschläge bisher

Über die Wartung der Drainage muss ich mich ohnehin noch informieren. Ich habe zwar viele Fotos über die Anlage der blauen Drainagerohre bekommen, über der Drainage um das Haus liegt aber Pflaster (Reinigungsschächte konnte ich keine entdecken) und das Ende des Drainagenrohrs führt zusammen mit Regenrohr und Abwasserrohr relativ weit unter der Erde, bis das Wasser ins Grundwasser fließt.

Aktuell kann ich leider keine 250 Kilometer fahren um den Schichtaufbau festzustellen, werde ihn aber bei nächster Gelegenheit überprüfen. Laut dem Nachbarn sieht der Boden im übrigen inzwischen zumindest oberflächlich trocken aus.

Die Schwiegermutter hat gerade die Idee, dass man ja auf einer Lattenkonstruktion mit Kalksplittschüttung die Dielen verschrauben könnte, damit die Feuchtigkeit nach oben abtrocknen kann.
Ich stelle mir vor, dass der Kalksplitt Kälte aus dem Bodenbereit gut leitet und es Probleme geben könnte, wenn nocheinmal Feuchtigkeit/Schimmel auftritt und dieser bei jeder Belastung des Bodens "aufgewirbelt" wird.
 
Thema: Günstiger Bodenaufbau bei Estrich mit Restfeuchtigkeit
Zurück
Oben