Gewölbekeller sanieren - ein paar unkonventionelle Gedanken

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Stephan10

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Hallo zusammen,

ich habe einen Gewölbekeller, der sehr nass ist. Er besteht aus Sandsteinen. Er ist ca. 7x4x2 Meter groß und hat zwei Luftschächte an die Oberfläche. Einige Stellen wurden mal "saniert". Es handelt sich hierbei wohl um PII Putz der aber zu Unkenntlichkeit verrottet ist und sich mit den fingern entfernen lässt. Ich möchte den Keller gerne als Lagerraum nutzen, was auf Grund der Feuchte nur sehr eingeschränkt möglich ist.

Meine Hauptfrage gilt eigentlich der Ausfugung. Eigentlich sind sich alle Quellen einig, dass ein harte Zementputz nicht geeignet ist, da dieser einfach die nicht nötige Flexibilität hat und so starke Spannungen im Stein verursacht. Oft habe ich nun aber auch gelesen, man soll Kalkputz verwenden, da weich und diffusionsoffen. Leider habe ich auch schon viele Keller gesehen (in der Nachbarschaft hat eigentlich jeder so ein Gewölbe), dass die Dauerhaltbarkeit doch sehr eingeschränkt ist. Alle 5- 10 Jahre gibt der Kalkputz aus und landet als Mehl auf dem Boden. Die häufige Reaktion ist: "Dann muss mans halt neu machen...." (wenig hilfreich). Ich habe mir also einmal eigene Gedanken gemacht und überlegt welche Baustoffe in Frage kommen. diese sollten folgende Eigenschaften mitbringen - elastisch sein und wechselnde Spannungen aufnehmen - Dicht sein gegen Feuchtigkeit - hohe Haltbarkeit. Folgende Produkte erfüllen auf den ersten Blick diese Anforderungen: Flexkleber für Fliesen und Dichtschlämme (als flexibel ausgewiesen). Nun habe ich mal gesucht. diese Produkte hat wohl noch keiner für diese Anwendung probiert. Hat jemand eine (begründete) Idee warum?
 
Grübeln vorm dübeln.

Dann antworte ich mal als erster, wobei ich kein ausgewiesener Experte bin, sondern Ihnen gegenüber lediglich 2 Wochen Vorsprung habe, denn mein Sandsteinkeller ist ebenfalls feucht und ich habe gerade die Sanierung begonnen.

Dazu habe ich innen einen zementfreien Kalkputz aufgetragen. Dieser ist nicht mit dem traumhaften Wort dauerhaltbar zu belegen, eher im Gegeteil nennt sich das Ganze Opferputz. Er soll die Feuchtigkeit kapillar aus dem ebenfalls kapillar feuchten Sandstein ziehen, und die Salze mit dazu. Muss man halt regelmäßig erneuern, von 10 Jahren träume ich dabei nicht mal.

Die Fugen werde ich mit ebenfalls zementfreiem Mörtel aus Kalkhydrat und Sand (1:3) erneuern, aus den von Ihnen genannten Gründen, weicher als der Stein um die Spannungen aufzunehmen.

Warum keine unkomventionelle Lösung, wie etwa auch die Heimwerkerallzweckwaffe Silikon? Weil es nicht darum gehen kann, die Feuchtigkeit abzusperren, bei Sperre von außen Mit Bitumen et al würden die Steine sonst trockenbröseln, bei Sperre von innen würde die Mauer durchfeuchten und versalpetern. Zudem gabs vor 100 Jahren beim Bau meines Hauses noch keine Horizontalsperre, also würde Feuchtigkeit selbst dann noch aufsteigen.

Sandstein ist halt nicht mit Betonlösungen trocken zu halten, denn der Stein zieht selbst kapillar Wasser, bis zu einem gewissen Grade soll er das wohl auch um stabil zu bleiben. Das muss man wohl akzeptieren und die Feuchtigkeitsaufnahme und -abgabe durch kapillar wirkende Putze, weiche Fugen und sinnvolles Lüften entsprechend managen.

Das scheint mir insofern "alternativlos" zumindest wenn einem die dauerhafte Stabilität der Mauer wichtiger ist als die Trockenheit des Krempels im Keller. Ansonsten bliebe ein Umzug in Beton oder eine unkonventionell unschlaue Kurzfristlösung, die Langfristprobleme produziert.
 
ein Beispiel

Hallo Gomorrha,

danke für die schnelle Rückmeldung. Grundsätzlich haben Sie in Ihrere Ausführung mit allem Recht und es ist auch deckungsgleich mit den Meinungen anderer Quellen. Die ketzerische Frage ist ja, ob es ein Werkstoff gibt, der die positiven Eigenschaften des Kalkmörtels aufweist, ohne eben zum Opfer zu werden. Mir ist bewusst, dass Kalk ein seit Jahrhunderten bewährter Baustoff ist. Dennoch gibt es einen technischen Fortschritt, so dass man immer bereit sein sollte die existierenden Methoden in Frage zu stellen. Ich mache mal ein Beispiel: PCI-Seccoral 1K Flexible oder DichtungsSchlämme DS 26 FlexDichtschlämme. Der Stoff ist flexibel und beständig.
 
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