Geschossdecke dämmen Streif-Fertighaus von 1972 mit Walmdach

Diskutiere Geschossdecke dämmen Streif-Fertighaus von 1972 mit Walmdach im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Liebe Forum Gemeinde, ich bewohne ein Streif Fertighaus Bj 1972. Ein unterkellerter Winkelbungalow mit ca 140 qm. und Walmdach. Das Dach selbst...
R

Ringo

Beiträge
9
Liebe Forum Gemeinde,

ich bewohne ein Streif Fertighaus Bj 1972. Ein unterkellerter Winkelbungalow mit ca 140 qm. und Walmdach.

Das Dach selbst hat keine Isolierung, sondern der Dachboden.
Dort sind Gefache von 40 cm breite und 18 cm Höhe zu den Spanplatteplatten.
Zwischen den Balken wurden hier 8 cm Dämmwolle eingelegt. Keine Folie!

Allerdings sind die Spanplatten auf meinem Dachboden alle auf die Balken verleimt und ich bekomme Sie einfach nicht an einem stück ab.

Wie habt ihr das gemacht? Ich konnte dazu noch nirgendwo etwas lesen.

Ich hoffe ihr könnt mir Helfen. Danke
 
Fertighaus dämmen

Am einfachsten ein Loch schneiden, sodaß eine Person durchsteigen kann.
Dann alles mit Zellulose lose aufgeblasen dämmen.
Platte unten wieder einlegen-ggf Fugen verkleben oder Dichtungsstreifen auflegen und ggf eine etwas größere Platte darauf schrauben.
Die Spanplatte bildet schon eine Dampfbremse.
Es hängt aber auch von der Bedachung und der ggf darunter verlegten Folie ab.

Andreas Teich
 
fachwerk-I17563_2015910123437.jpgDa müsste ich ja zwischen jeden Balken eine Öffnung machen.
Nein das kommt nicht in Frage.
Muss von oben das ganze in Angriff nehmen.
Hier gab es doch schon einmal so eine Diskussion,
nur leider wurde dann nicht weiter geschrieben.
Hat denn keiner eine Idee?
Anbei noch ein paar Bilder.
 
Deckendämmung

Die verleimten Spanplatten bilden mit Sicherheit eine statisch wirksame Scheibe in der Gebäudeaussteifung. Sie sollten tunlichst davon absehen, die Platten zu entfernen, ohne in die Typenstatik geschaut und sich mit einem Statiker beraten zu haben.

Das Ausblasen mit Zellulosedämmung kann auf Grund des rel. hohen Gewichtes und der sehr sparsam bemessenen Deckenbalken nicht in Frage kommen. Abgesehen davon wird sich auf der Unterseite der kalten Spanplatte im gedämmten Gefach Kondensat bilden, was grundsätzlich zu vermeiden ist.

Bleibt nur die Dämmung oberhalb der Spanplatte, winddicht, aber diffusionsoffen eingebaut. Aber auch hier muß die Statik geprüft werden.
 
Fertighaus-Dämmung

Ich bin davon ausgegangen, dass du oberhalb des Fußbodens dämmen willst- dafür wäre nur ein Loch zum Durchstieg in der Decke notwendig und keineswegs alle Platten entfernt werden, die zur Aussteifung beitragen.

Wenn der Hohlraum selbst gedämmt werden soll muß dazu nur in jedes Balkenfeld von unten oder oben ein Loch von etwa 12-15 cm gesägt werden, damit der Schlauch zum Ausblasen hineingeschoben werden kann.

Die Deckenverkleidungsplatte darunter muß stabil genug sein- wenn nur eine Gipskartonplatte ohne zusätzliche quer verlaufende Unterkonstruktion befestigt wurde kann das zu wenig sein- je nachdem wie diese befestigt wurden.

Normalerweise ist das Gewicht der Zellulose von 55 kg/m3
also 550 g/qm und cm Dämmdicke überhaupt kein Problem.

Vor allem bei dem Balkenabstand von 40 cm bei einer Höhe von 18 cm- außer die Auflager sind weit voneinander entfernt-unwahrscheinlich bei Fertighäusern.

Ob die Dämmung im Hohlraum oder darüber angeordnet wird macht statisch gesehen keinen Unterschied-
die Belastung bleibt gleich.

Kondenswasser wird bei Zellulose, die kapillaraktiv ist und bei üblichen Wohnverhältnissen kein Problem darstellen-
im Gegensatz zu Glaswolle, die nicht kapillaraktiv ist und schon bei sehr geringer Feuchteaufnahme massiv an Dämmwert verliert.

Falls Feuchteschäden/Kondenswasser aufgetreten sind
könnte dies bei den abgenommenen Platten festgestellt werden.

Teile doch bitte mit was ggf Firma Streiff dazu mitteilt.

Andreas Teich
 
Der Hohlraum muss nicht zwingend gedämmt werden aber würde sich einfach anbieten.
Zumal man da auch nicht unnötig Raumhöhe verliert.
Wenn man über den Spanplatten eine Dämmung anbringen würde, sollte man dann auch eine Folie bzw. Dampsperre verwenden?

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, könnte man den Hohlraum komplett mit Zellulose befüllen ohne Angst um Kondenswasser zu haben was bei Glaswolle der Fall wäre.
 
Fertighausdecke dämmen

keine zusätzliche Dampfbremse verwenden-die Spanplatte wirkt schon als solche.
Genauen Deckenaufbau angeben- Deckenverkleidung, ggf Dampfbremse/Folie und Dicke der Spanplatte.
Zellulose ist kapillaraktiv und kann Kondenswasser aufnehmen und später wieder abgeben.- zudem verliert sie bei Feuchtigkeitsaufnahme kaum an Dämmwert im Gegensatz zu Mineralwolle.
Wurden Feuchtigkeitsspuren an der Rückseite der Spanplatte festgestellt?

Andreas Teich
 
Also zum Deckenaufbau.

18cm Balken beidseitig mit ca. 20mm Spanplatte verkleidet.
Nach unten noch eine 12,5mm Rigipsplatte über der Spanplatte.
Spanplatte über den Balken ist geklebt, nacht unten geschraubt.
Es wurde "KEINE" Folie verbaut.
Im inneren wurde eine 8cm Dämmung verwendet um eine 10cm
Luftschicht als Zirkulation zu erreichen.

Die oberen Spanplatten bekomme ich ja nicht so einfach ab.
Aber was ich sehen das hier absolut alles trocken ist.
Keinerlei Feuchtigkeit zu sehen.
 
fachwerk-I15768_20159121350.jpgStreif Fertighaus Decke dämmen

Am besten wäre folgender Aufbau, bei dem sich ein U-Wert von 0,087 W/m2K ergibt, also sehr gut.
Dabei habe ich 80 mm breite Balken angenommen- bei schmaleren verbessert sich der U-Wert noch.
Der Hitzeschutz ist sehr gut- kein Feuchtigkeitsausfall.

Der Hohlraum in der Decke müßte gedämmt werden, da anderenfalls nicht sichergestellt werden kann, dass keine Luftbewegung stattfindet,
die zu Kondenswasserausfall führen könnte und eine über der Decke aufgebrachte Dämmung sehr reduzieren oder sinnlos machen würde.

Die Glaswolle belassen wie sie ist und nur den Hohlraum darüber ausblasen (scharfe Kanten vom Einblasschlauch ggf etwas ummanteln zum leichteren hineinschieben).

Zum Einblasen muß nur in der Mitte von jedem Einblasfeld ein Loch geschnitten werden oder ein Streifen von cm 15 cm aus dem Boden geschnitten werden.
Hinterher wieder einlegen- muß nicht abgedichtet werden.
Zusätzlich lose über der obersten Spanplatte 30 cm Zellulose aufblasen.

Zur Bindung der Oberfläche könnte diese anschließend leicht mit Wasser besprüht werden- trocknet schnell ab, verfestigt diese dabei.

Andreas Teich
 
Ok das hört sich ja gut an.
Nur wurde die Glaswolle schon fast komplett entfernt.
Da neue Kabel für die Elektrik eingezogen wurden.
Welchen Wert würde man erreichen wenn man nur den Holhraum mit Zellulose befüllt?
Weil über den Spanplatten wollte ich eigentlich nichts loses
was ständig umher fliegt.
Außerdem soll der Dachboden teilweise als Abstellraum genutzt werden für kleinere Sachen.
 
U-Wert für Zellulosedämmung Fertighaus

Der U-Wert wäre 0,246 W/m2K wenn nur der Hohlraum mit Zellulose gedämmt wird, bei Annahme von 60 mm Balkenbreite.
Der Hohlraum sollte nicht belüftet sein- wobei Zellulose eine viel bessere Dichtigkeit und Durchströmungssicherheit hat als Glaswolle.

Installationsöffnungen müssen zum Innenraum luftdicht abgedichtet werden.
Es könnte auch nur ein Teil des Bodens zB über kühleren darunterliegenden Räumen frei bleiben zum Abstellen
und andere Flächen zusätzlich mit offen aufgeblasener Zellulose gedämmt werden.
Fertighausdecken sollten nicht sehr mit Gegenständen belastet werden, da sie eher knapp berechnet wurden.

Andreas Teich
 
Eigene Erfahrung

Hallo Ringo,

selber habe ich mit einem ganz ähnlichen Aufbau schon einige Erfahrung machen dürfen. Selber habe ich damals die Dämmung nicht beauftragt, sondern durfte mich nach nicht einmal 2 Jahren mit den Problemen und der Problembeseitigung rumschlagen.

1. Die oberen Spanplatten dienen zur Aussteifung der Deckenplatte und dürfen ohne konstruktiven Ausgleich nicht einfach entfernt werden. Ein Statiker kann hier weiter helfen, beispielsweise werden heute bereits einseitige Beplankungen ausreichend als statische Scheibe anerkannt, dann wäre dies mit der unteren Spanplatte + Rigips-Platte bereits erfüllt. Dies sollte man aber von einem Statiker begutachten lassen. Dieser kann auch entscheiden, ob ggf. ein Windrispenband oder alternative Platten von oben notwendig wären, sollten die jetzigen Platten entfernt werden.

2. Die jetzige Situation hat ohne Feuchtigkeitsausfall an den Unterseiten der oberen Spanplatten funktioniert, da die Hohlräume mit einer 10cm Luftschicht und entsprechenden seitlichen Öffnungen gut belüftet waren. Feuchtigkeit wurde durch den Luftzug abtransportiert. Würden Sie den Hohlraum (18cm) jetzt komplett dämmen, dann entfällt dieser Luftzug und es wird zu 100% in den Wintermonaten zu einem Feuchtigkeitsausfall durch Kondensat an der Unterseite der oberen Spanplatte kommen. Da ist es egal, was schlaue U-Wert Rechner einem für Werte ausspucken. Das Kondensat wird als Tropfen stetig nach unten in die Dämmung Tropfen und diese durchnässen. Kurzfristig mag Zellulose dies auch ausgleichen können, aber eine dauerhafte Feuchtigkeit kann sie auch nicht ausgleichen. Ich habe das erst gemerkt, als es mir langsam durch die Decke tropfte!!! Ich habe die oberen Spanplatten dann stellenweise aufgesägt und angehoben. Dabei kam wunderbar grüner Schimmelpilz und ein richtiges Biotop zum Vorschein. Insbesondere über kritischen Räumen wie dem Badezimmer, dem Schlafzimmer und der Küche. Die untere Spanplatte dient vielleicht als Dampfbremse, aber nicht als Sperre und funktioniert in der Gesamtkonstruktion nur dann, wenn die Feuchtigkeit nach oben leicht abtrocknen kann. Dies wird aber durch die Spanplatte aber extrem verzögert. Die Unterschiedlichen Temperatur und Feuchtigkeitsverhältnisse unterhalb und oberhalb der Decke tragen ihren Teil bauphysikalisch dazu bei.

3. Folgende zwei Vorschläge würden funktionieren:
A) Man könnte die Platten demontieren, beispielsweise durch Einschnitte mit einer Kreissäge entlang der Balken, die Platten dann abnehmen und mit einem Stemmeisen die Reste von den Balken entfernen. Damit hätte man eine gute Ausgangslage. Dann eine Dampfbremsfolie in die Gefache einbringen, dazu gibt es beispielsweise eine spezielle Folie (Dasatop oder so ähnlich heißt die), die man in die Gefache und auch über die Balken legen kann. Dann mit Zellulose die offenen Gefache ausblasen und zum Abschluss wieder einen begehbaren Belag aus Span- oder OSB-Platten herstellen durch Verschraubung, welche dann die statische Scheibe auch wieder herstellt.

B) Die obere Spanplatte wird auch hier entfernt und ist aus statischen Gründen auch zukünftig nicht erforderlich (Statiker fragen!), die Glaswolle wird komplett entfernt und die Hohlräume dann mit Zellulose ausgeblasen. Hierbei ist keine Folie erforderlich. Als begehbarer Belag wird dann Rauspund auf die Balken genagelt, mit einem Abstand von ca. 5mm zwischen den einzelnen Rauspund-Brettern. So stellst du eine gute Belüftung der Dämmung sicher. Feuchtigkeit kann gut abtransportiert werden und durchfeuchtet nicht die Zellulose.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen!
 
Thema: Geschossdecke dämmen Streif-Fertighaus von 1972 mit Walmdach

Ähnliche Themen

O
Antworten
7
Aufrufe
1.858
Jakob1
J
D
Antworten
4
Aufrufe
540
Dr. Pepper
D
Zurück
Oben