Dachausbau mit Wärmedämmung und Fußboden

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Uwe Grießmann

Guest
Habe heute diese tolle Seite entdeckt, aber bei mir steht ein dringendes Problem an. Deshalb habe ich leider keine Zeit alle Foren zu durchforsten!!!

Wir haben uns ein Fachwerkhaus gekauft und vor einigen Wochen nach umfangreicher Sanierung bezogen.

Die beiden Probleme sind folgende:
1. Ich möchte das Dach meines Hauses ausbauen und unbedingt vor dem Winter dämmen. Habe da auf der INFA (Hannover Messe) eine Firma (DIART) gesehen, die Styroporplatten anbietet und dies wirkte erst mal ganz gut. Keine Dampfsperre, kein Jucken, kein Kratzen u.s.w.. Hat jemand damit Erfahrung? Ich gebe lieber etwas mehr Geld aus und habe es im Sommer da oben nicht zu warm, es muss aber eine Zwischensparrenlösung sein, da die Ziegel noch zu gut sind!!!

2. Mein Fußboden unterm Dach weist ziemliche Unebenheiten auf. Das bedeutet teilw. 20 cm. Dazu kommt noch, das wir den Kamin entfernt haben, da ist noch ein Loch drin. Der Fußboden besteht aus wenig stabilen Bohlen, die arg in den letzten 100 Jahren gelitten haben. Darunter befindet sich eine Lattung über dem Lehm.

Wie bekomme ich den Boden gerade? Hat jemand einen Tipp?

Danke!

Uwe
 
Dachausbau

Guten Tag Herr Grießmann,
zunächst müssen wir mal einiges klären:
- haben Sie Bohlen (> 5cm) oder Bretter (dünner) ?
- wissen Sie, wieso derart extreme Höhenunterschiede vorliegen ? frühere Überlastung ? Kriechen unter Dauerlast ? Zerstörung durch Pilze und/oder Insekten? Fehlkonstruktion ?
- warum muß es Styropor sein ?

Wenn man das weiß, kann ich vielleicht mehr dazu sagen.

Gruß
 
Styropor?

Styropor ist als Zwischensparrendämmung die eher schlechtere Lösung. Die Platten können nicht so passgenau eingebaut werden, dass zwischen Sparren und Dämmung nicht doch eine Fuge entsteht. Wenn das Material nicht abgelagert ist, wird es schrumpfen und die Fuge entsteht sowieso. Außerdem bietet Styropor im Vergleich mit anderen Dämmstoffen (Naturdämmstoffe) den schlechteren sommerlichen Wärmeschutz und den schlechteren Schallschutz.
Lösung:
Die Sparren werden verstärkt um die erforderliche Dämmstoffstärke unterbringen zu können. An der Sparrenseite außen unter der Lattung eine Leiste anbringen und darunter eine latexvergütete Holzweichfaserplatte einbauen. Von innen ein Dampfbremspapier z.B. Fa. Pro-Clima einbauen. Konterlattung einbauen und Hohlraum mit Zellulose ausblasen lassen. Innenbeplankung auf die Lattung bringen.

Den Fußbodenaufbau habe ich so noch nicht verstnden. Was bedeutet Lattung über dem Lehm?

Sowohl für die Arbeiten am Dach wie auch bei den Arbeiten an der Balkenlage wird wohl ein Statiker hinzugezogen werden müssen, da möglicher Weise nicht unerhebliche Lasten eingebaut werden. Im Dachgeschoss ca. 25 kg/m² = +30 %.
 
Dachausbau mit Wärmedämmung und Fußboden

Danke für die schnellen Antworten!

Nun, der Boden besteht wohl eher aus Brettern. Diese hatten Holzwurm. Der muss aber vor einigen Jahren erfolgreich behandelt worden sein. Was allerdings nicht gerade zur Erhaltung des Materials beigetragen hat! Zu den Höhenunterschieden: Ich denke dass es sich hierbei um eine Fehlkonstruktion handelt. Mit Lattung über dem Lehm meine ich, dass der Boden des Daches aus Lehm besteht, der mit Konstruktionsleisten belegt ist. Darauf wurden Bretter genagelt. Zum Bewohnen war das wohl nie gedacht, da im Gegensatz zum ersten Stockwerk keine besonders hochwertigen Bretter (dort befinden sich Eichenbohlen)verwendet wurden.

Es sieht so aus, als hätten sich Teile des Boden gesetzt, was wohl auch Ursache für die Höhenunterschiede sind. Die Bretter als solche eignen sich nicht mehr zum "Bewohnen" im Rahmen eines Dachausbaus. Vor habe ich, dass ich irgendwie den Boden ausgleichen möchte und mit Verlegeplatten abdecke. Wobei ich wirklich nicht der jenige bin, der viel Erfahrung mit Sanierung hat. Gerade mal das 3/4 Jahr, das wir jetzt am Gange sind.

Zur Dämmung:

Warum muss es Styropor sein?
Muss es nicht, aber ...
... ich muss die meisten Arbeiten alleine machen. Würde ich mit Zwischensparrendämmung aus Dampfsperren und Klemmfilz arbeiten, bräuchte ich wohl mehrere Helfer, zumal der Dachstuhl über 5 m hoch ist. Deswegen waren wir sehr angetan, als wir den Messestand der Fa. DIART gesehen haben. Laut dieser Firma spart man sich aufgrund der Beschaffenheit des Styropors und der Anwendung die Dampfsperre, weder innen noch außen. Eine äußere Dampfsperre anzubringen ist zumal recht schwierig, da der ehemalige Dachstuhl verstärkt wurde. Man bekommt die Folie nicht dahinter. So müßte ich die Folie immer über den Balken verlegen, was nicht gerade zum Schutz des Holzes beiträgt.

DIART bietet sein System folgendermaßen an:

Zwischen Ziegel und der Styroporplatte müssen einige Zentimeter Luft sein, dies soll mit einer Lattung sichergestellt werden. Die Platte selbst hat 2 Nuten und 2 Federn, damit sie dicht sein soll. Dies wurde alles sehr plausibel erklärt und war für mich so nachvollziehbar, dass ich mich ernsthaft damit beschäftige. Trotzdem brauche ich dazu auch andere Meinungen, deswegen ja der Eintrag hier.

Die Platten werden dann zwischen die Sparren geklemmt und evtl. Lücken mit Einkomponentenkleber versiegelt. Dies alles klingt zumindest so einfach, als könne man das problemlos alleine hinkriegen!

Schallschutz ist nicht ganz so wichtig, da kleines Dörfchen mit sehr wenig Verkehr. Mit der sommerlichen Hitzeentwicklung wurde von DIART auf die positiven Eigenschaften von Styropor hingewiesen, es würde ja auch zum Warm- und Kalthalten von Lebensmitteln verwendet werden.

Auch hier brauche ich Erfahrungswerte, da ich mich nicht hoffnungslos auf irgendeinen Unfug einlassen möchte und das falsche kaufe. Lieber dämme ich langsam und mit Hilfe, als schnell und ich schwitze mir im Sommer jeden Milliliter Flüssigkeit aus dem Körper, schließlich soll es mein Arbeitszimmer werden.

Ich freue mich auf die Antworten

Danke

Uwe
 
Dachausbau mit Wärmedämmung und Fußboden

Ach, habe ganz diesen Eintrag vergessen:


"Sowohl für die Arbeiten am Dach wie auch bei den Arbeiten an der Balkenlage wird wohl ein Statiker hinzugezogen werden müssen, da möglicher Weise nicht unerhebliche Lasten eingebaut werden. Im Dachgeschoss ca. 25 kg/m² = +30 %."

Die Balken des Dachstuhls waren arg dünn, als wir das Haus gekauft haben, beschäftigten wir 2 erfahrene Firmen, die uns tatkräftig unterstützten. Eine Schreinerei hat sich der Balken im Hinblick auf den geplanten Ausbau angenommen und hat an jedem Balken rechts und links mit jeweils 16 cm breiten Brettern aufgesparrt. Diese wurden mit Querbalken stabilisiert. Ein Bekannter von mir ist Bauingenieur, der das ganze als "mehr als ausreichende Konstruktion für den Dachausbau" bewertet hat.

Uwe
 
Styropor

Dem Bauingenieur glaube ich natürlich, ich bin ja selber einer ;-)) Vielleicht sollte er sich auch einmal die Balkenlage ansehen. Der Bodenaufbau ist mir hier immer noch nicht ganz klar und sollte die Konstruktion vom Material her in Ordnung sein, bleibt natürlich noch die Frage: Reicht der vorhandene Holzquerschnitt für die Zusatzlasten aus Verlegeplatte, Schüttung, Verkehrslast aus?

Jetzt zur Dämmung:
Die Dämmung von Diart kenne ich nicht. Die Internetseiten geben nicht viel her um das Material beurteilen zu können. Aber 3 (4) Dinge scheinen mir ziemlich sicher:
1. Als Zwischensparrendämmung kann ich mir diese Elemente nicht vorstellen und die Dichtigkeit mit einem Kleber zu den Sparren hin herstellen halte ich für ein gewagtes Unterfangen.
2. Ohne Luftdichtung innen können die erforderlichen Werte nicht hergestellt werden. Das ist auch auf der Internetseite erkennbar.
3. Der sommerliche Wärmeschutz hat nicht viel mit einer Kiste zum Aufbewahren von warmen oder kalten Speisen zu tun. Grundsätzlich geht es beim Wärmeschutz darum ein abfließen der Wärme aus den Innenräumen zu verhindern. Beim sommerlichen Wärmeschutz geht es darum, dass die Wärme möglichst lange benötigt um von außen nach innen vorzudringen (Phasenverschiebung). Hierbei schneiden schwerere Stoffe immer besser ab.
(4. Den Schallschutz sollte man auch in einem kleinen Dorf nicht ganz außer acht lassen, denn schon die Fahrradklingel vom Zeitungsboten morgens 1/2 6 kann ganz schön nerven :)))

Übrigens gibt es auch von anderen Herstellern Klemmmaterialien, die ganz gut alleine zu verarbeiten sind Z.B. Steico Flex Keil....
 
Dachausbau mit Wärmedämmung und Fußboden

Hallo Herr Heim,

danke für die Rückmeldung

Wie Sie das so erwähnen, habe ich glaube ich nun Bedenken über die Traglast des Bodens. Wäre evtl. sinnvoll den kompletten Boden neu zu machen, oder?

Das Problem mit meinem Bekannten ist leider, dass er in der Schweiz arbeitet, ich aber in der Nähe von Hannover wohne. Er kommt zwar hin und wieder zu Besuch, aber leider nicht so oft.

Das mit dem Styropor klingt von Ihnen genauso plausibel wie das Verkaufsangebot von DIART. Habe mir die Seite von Steico angesehen, klingt auch gut, habe mir da Infos angefordert.

Tja, was tun?

Gruß

Uwe
 
@Uwe

Bzgl. der Balkenlage denke ich, dass es auf jeden Fall sinnvoll ist die Decke an einigen Stellen zu öffnen. Wie sieht die Decke von unten aus. Sind die Balken sichtbar oder eingeputzt. Zur Beurteilung der Balkenqualität kann man auch einen Zimmermann auf die Baustelle holen. Die Berechnung ist bei guter Übermittlung der Vorgaben (Zeichnungen, Balkenquerschnitte, ...usw) sicher auch aus der Schweiz möglich, ansonsten kannst du dich natürlich auch mit mir in Verbindung setzen. Vielleicht gibt es aber noch jemand im Forum aus der Ecke um Hannover. Gute Adressen kann man in vielen Fällen auch über ortsansässige Baubiologen erhalten (www.baubiologie.de).
Zur Dämmung hatte ich die stille Hoffnung, dass meine Argumente doch etwas besser ankommen als die von der Firma DIART. Aus meiner Sicht sind die beiden Produkte die wir jetzt besprechen qualitativ kaum vergleichbar. Es gibt hier natürlich auch noch andere Anbieter und Hersteller. Vielleicht suchst du dir einmal einen Händler für Biologische Baustoffe in Hannover und Umgebung. Adressen gib's im alternativen Branchenbuch oder unter www.eco-adress.de.

Gruß - Fred
 
Dachausbau mit Wärmedämmung und Fußboden

Hallo Fred,

tja, bin halt kein Fachmann, deswegen habe ich das mit der Balkenlage wahrscheinlich erst jetzt begriffen. Die Balken sind ca. im Abstand von 1,2 m und haben ca. einen Durchmesser von 20 cm. Sie verlaufen quer zur Längsrichtung. Im 1. Stock liegen sie teilweise frei unter dem Dach (also die Oberseite) sind sie mit ca. 10 cm Lehm bedeckt. Durch ein nötiges neues Treppenhaus kenne ich auch den Aufbau. Zwischen den Balken sind auf Aufliegern in sehr engem Abstand Querhölzer angebracht, die mit Stroh verflochten sind. Diese Querhölzer erschienen mir zumindest im Bereich des Treppenhauses sehr stabil, da ich 1 ganzen Tag benötigt habe diese zu entfernen (mit meiner Erfahrung und dem Werkzeug was ich hatte). Auf dieser Konstruktion befinden sich noch einige cm Lehm, Glas (warum das weiss ich nicht?) und Steine. Insgesamt hat die Decke ca. 30 cm Dicke. An einer Stelle ist diese Konstruktion nicht ganz so stabil, da hier der Kamin durchging, den haben wir entfernt, zugunsten einer Brennwertheizung (Er hätte komplett erneuert werden müssen).

Zur Balkenqualität kann ich soviel sagen, dass zwar mal der "Wurm" drin war, aber ich denke das war mal. Ich habe nirgendwo Geräusche gehört, es gibt kein Holzmehl und so was in der Gegend. Optisch sind sie deswegen nicht mehr schön, so das sie mit falschen Balken verkleidet wurden, aber stabil sind sie. Zumindest vom Zustand des restlichen freien Balkenwerkes geschlossen. Es ist ein sehr hartes Holz, wahrscheinlich Eiche. Zwei Balken im Haus mussten erneuert werden, ausnahmslos im EG, einer im recht feuchten Keller bzw. an der Kellerdecke, der morsch war und einer der am Boden zum Nachbarhaus lag. Der war im Rindenbereich etwas morsch, innen aber stabil. Wir haben den Balken entfernen lassen, damit wir in Zukunft Ruhe haben, eine Dämmung wurde da eh eingebaut, da das Haus an dieser Stelle "auf dem nackten Erdreich" stand (Direkt unter den Flurfliesen war Erde)

Zur Dämmung:

Ja, das kam schon an, ich bin wirklich am Zweifeln ob das mit dem Styropor so OK ist. Meine Ausdrucksweise war wohl etwas zweideutig.
 
Fussboden

wenn ich einmal voraussetze, das die Balkenlage statisch in Ordnung ist, würde ich darüber nachdenken, ob der Höhenunterschied von 20 cm tatsächlich ausgeglichen werden muß, oder ob man an irgendeiner Stelle eine Stufe unterbringen kann. Die restlichen Unebenheiten lassen sich durch eine Schüttung z.B. von Pavatex ausgleichen. Darüber kommt eine Abdeckplatte, 40 mm Pavatherm mit Fugenlatte und dann der neue Dielenboden.
 
Dachausbau mit Wärmedämmung und Fußboden

Hallo Fred,

das mit der Stufe ist nicht nur eine gute Idee, ich glaube, das sieht auch noch gut aus!!!
Kann man die Schüttung auf die Bretter aufbringen, oder sollten die ausgetauscht werden?

Gruß

Uwe
 
Bei alten Häusern ist guter Rat Feuer..... oder teuer.

Die Sache mit dem Fußboden des Dachbodens kommt mir irgendwie bekannt vor. Das ist bei mir genauso. Die ganze Hütte hängt um 20 cm nach Süd geneigt. Die Nachbarhäuser in der näheren und weiteren Umgebung auch. Warum das so ist, wird keiner so ganz genau sagen können, ich vermute dabei natürliche Bodensenkungen im Verlauf mehrerer hundert Jahre.
Ich habe in zwei darunter liegenden Etagen auch die Höhendifferenz in den Raumwänden aufnehmen können, wodurch dann nur 1 Stufe in der Türschwelle entstanden ist. Der Bodenausgleich wurde in einem meiner Fachwerkhäuser mit flüssig eingepumpten leichten Unterboden "SCHUBO" von Knauf ausgeführt, weil es statisch nicht anzuraten war, auf der einen Seite des Raumes mit z.B. 4 cm Schüttung und auf der anderen Seite mit 15 cm Schüttung zu arbeiten. Die schweren Säcke mit Tonkügelchen drinn hatte der Trockenbauer schon hochgeschleppt, mußte sie aber leider wieder abtransportieren. SCHUBO von Knauf (so was ähnliches wie Styroporkugeln mit Zement gebunden) ist wesentlich leichter und kann in Dicken von 2-20 cm auf einer wasserdicht verklebten, diffusionsoffenen, an den Wänden leicht hochgeführten Wachspapierschicht (Natronpapier) und den üblichen Randdämmstreifen in flüssig-pastösem Zustand flächig eingepumt werden. Das Natronpapier liegt direkt auf den vorhandenen und so einigermaßen tragfähigen Lehmwickeln. SCHUBO wird nur grob mit Schwabbel oder Abzieher abgeplant. Darauf kommt nach 14-tägiger Austrocknung auf einem weiteren, verklebten diffusionsoffenen Montagepapier der übliche Fließestrich mit Fasern, wobei dieser nicht per Hand in kleinen Mengen, sondern flächig und zügig per Pumpe mindestens 3,5 cm dick eingebracht wird. Dabei wird ein weiterer Randdämmstreifen erforderlich.
Dieser ganze Aufbau fungiert als Fußboden in Wohnräumen und trägt jeden diffusionsoffenen Bodenbelag. Diffusionsoffen deshalb, damit die Lehmwickel nicht vergammeln. Wenn doch Dampf, dann aber kein Tau, weil keine Sperrfolie da ist. Der dampft nach obend aus. 8 Jahre hats gehalten.... hoffentlich noch länger.

In einem zweiten Fachwerkhaus wurde ähnliches fabriziert, allerdings mit verdammt teuerem Zeugs von Knauf, leichter Unterboden EPO-LIGTH, per Hand in Dicken von 2 - 15 cm auf Montagepappe über den Resten von Lehmwickel, teilweise ersetzt durch Rauhspund und Resten alter Dielung eingegebaut und per Hand mit Spezialrichtscheid exakt verdichtet und niveliert. Das Zeugs kommt in Säcken, ist extrem leicht und wird auf der Baustelle mit Epoxydharz getränkt. Beim Einbau verhält es sich wie Perlite, klebt nur etwas. Nach 2 Tagen Aushärtung folgt eine trittfeste Mineralplatte als Trittschall- und zusätzliche Wärmedämmung, die exakt eingebaut werden muß. Darauf liegt eine doppelte Lage 12,5 mm Fußbodengips von Knauf mit versetzten Fugen. Darauf kommen alle üblichen diffusionsoffenen Fußbodenbeläge.

HIER meine BESCHEIDENE Frage:

Der Fußboden des Dachraumes ist und soll unbeheizt bleiben, führt also Außenluft. Das sind natürlich Deckenbalken mit darauf genagelten und schadhaften Holzbrettern, so halbwegs begehbar. An einigen Stellen sind noch Lehmwickel vorhanden, andere sind entfernt, sodaß die Holzbretter von unten zu sehen sind. Es wurden zwischenzeitlich von Fachfirma Gipskartondecken auf Blechprofil eingebaut, einerseits wurden Deckenbalken von unten ummantelt, andererseit freigelassen. Von unten gibt es keine Sperrfolie und keine Wärmeisolierung.
Ich wollte jetzt Mineralwolle auf den Holzbrettern ausrollen und dort, wo es nötig ist, einen Bohlengang auf irgendwelchen Abstandshaltern anbringen. Ich bilde mir ein, das die Wolle keinen Tau sammelt, weil sie die Feuchte aus den darunterliegenden Räumen ständig und stätig, sozusagen temperaturdynamisch, in den belüfteten Bodenraum abgibt. Der Bohlengang hat ja einen horizontal belüfteten Zwischenraum. Wenn das mit dieser "Entlüftung" funktionieren würde, könnte ich sogar mehrere kleine Rauhspundfußbödelchen für Abstellräume einbauen. Und die Wäsche muß auch irgendwo hängen und die Frauen (wer sonst) laufen ja nicht gerade gern in der Wolle rum.

Meine Frage an die Experten: Geht es so oder hilft doch nur FEUER ?
 
Es geht auch einfacher!!!!

Hallo, du Häuslebauer,

also, meiner Erfahrung nach -----Hände Weg von Styropor ---, wer so etwas erfunden hat, gehört ersch... Styropor schwitzt bei extremeren Witterungsbedingungen und das kann dir über kurz oder lang deine Balken zerstören.

Meine Empfehlung für die Dachdämmung:

Nimm doch die einfache klassische Variante mit Klemmfilz auf Mineralwollbasis. Dieser passt sich, wenn du ihn halbwegs ca. 1 cm größer als als den Balkenabstand schneidest, deiner Balkenlage an. Darauf tackerst du dann deine Dampfsperre. Es bedarf zwar etwas Übung, aber du musst ja die Dampfbremse nicht in einem Stück anbringen. Ich habe das auch alleine hinbekommen. Darauf schraubst du dann Latten und darauf deinen Gipskarton oder je nach dem.

Zum Fussbodenaufbau:

Ich empfehle dir nicht, mit Schüttung zu arbeiten, da selbst ein erfahrener Fussbodenbauer es oft nicht richtig hinbekommt. Die Absperrfolie unter der Schüttung muss absolut dicht sein. Meiner Meinung nach macht sowas nur sinn, wenn die Dielung darunter in Ordnung ist.
Meine Empfehlung: Die Schüttung zwischen der Balkenlage entfernen. Dies ist zwar schweißtreibend, und es kommt jede Menge Schutt zusammen. Ich kenne das, habe es hinter mir. Wenn du soweit bist, solltest du dir überlegen, wie auch schon in einem anderen Beitrag erwähnt, irgendwo eine Stufe zu belassen. Anschließend besorgst du dir Bretter, welche du seitlich an die Balken rechts und links anschraubst und du damit den Fussboden ausgleichst. (Schnur spannen über erstes und letztes Brett und los geht´s.)Darauf schraubst du dann quer zur Balkenlage 40x140 Bretter im Abstand von ca 50 cm (Spanverlegeplatte ist 2050 lang 2050/4=512,5mm = Achsabstand der Bretter)Das Brett kannst du ja nochmal nachrechnen lassen von deinem Statiker. Bei mir hat ein Brett 30x140 statisch ausgereicht. Balkenlage ca. 80 cm. Auf diese Bretter klebst du mit Silikon o.ä. Korkstreifen 10 cm breit, 1cm dick mittig auf. Darauf verlegst du Quer zu den Brettern deine Spanverlegeplatten schwimmend und verklebs Nut und Feder. Keine Verschraubung, da das irgendwann anfängt zu knarren, weil die Schrauben ausschlagen.

Also auf meinem Fussboden kann man glaube ich Fussball spielen. Alles gerade, nichts knarrt.
 
Es geht auch einfacher!!!!

danke für die antwort!
das muss ich mir wirklich mal durch den kopf gehen lassen!
 
Hi Uwe

Sagte doch, "es geht auch einfacher".Wenn du weitere Fragen hast, stehe ich dir für Auskünfte gerne zur Verfügung. Wenn du fotos brauchst, die dir alles verdeutlichen, sage bescheid, mal schauen, was ich da tun kann... ansonsten viel Spass beim Ausbau.... und sage Bescheid, nur Interesse halber... wie du die ganze Geschichte nun gehalten hast.
 
Wie wurde nun ngedämmt?

Hallo Uwe,

ich habe mit großem Intertesse deinen Beitrag und die Antworten dazu gelesen.
hast du dich getraut die Dämmung von Diart zu kaufen?
Würde mich über eine mail sehr freuen.

Gruß

Frank Asche
 
dämmung von diart

hallo frank,

sind ja ein paar jahre ins land gegangen und ich muss zugeben, dass ich mich für diart entschieden habe. alleine ist das einfach nicht anders zu bewältigen gewesen. hatte noch eine andere option (name habe ich vergessen), da hätte ich aber das dach abdecken lassen müssen und die ziegel sind zwar über 100 jahre alt aber noch bestens erhalten. der einbau des styropors ging rel. einfach, ich habe so 6 -8 wochen (meist nur wochenende) gebraucht und dann war alles oben. wegen der dämmung habe ich das ganze mit bauschaum abgedichtet (nochmal 6 wochen). einen weiteren ausbau habe ich bisher nicht vorgenommen. was möchtest du genau wissen?

gruß

uwe
 
Erste Erfahrungen

Hallo Uwe,

vielen Dank für deine schnelle Rückmeldung. Der Aspekt, dass ich das Dach nicht abdecken muss ist auch mein Argument für die Firam Diart. Bisher habe ich aber nur ablehnende Antworten von Bausachverständigen oder Architekten erhalten.
Auch ich frage mich natürlich warum ist diese Art der Dämmung so wenig bekannt ist, wenn diese doch so gut sein soll? Warum gibt es sowas noch nicht im Baumarkt etc.. Insbesondere interessiere ich mich für deine Erfahrungen die du in den letzten Jahren sammeln konntest. Hast du wesentliche Energieeinsparungen mit dem Material erreichen können? Ist das Material form stabil geblieben? Gibt es wirklich keine Probleme mit Schwitzwasser? Kurz um, bist du zufrieden mit deiner Entscheidung mit Diart zu dämmen?

Bin schon auf deine Antworten gespannt. Vielen Dank

Gruß

Frank
 
Thema: Dachausbau mit Wärmedämmung und Fußboden

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