Dämmung Holzbalkendecke

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Alfred

Guest
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach der besten Lösung für die Dämmung meiner Holzbalkendecke im Erdgeschoss. Das Gebäude ist teilunterkellert.
Fußbodenaufbau: Dielen 27 mm auf Balken 120 x 120 mm, Abstand 800 mm. Direkt auf Feldsteinen oder Seesand gelagert. Balken und Dielung bisher trocken. Querlüftung vorhanden und funktionstüchtig.
Die Decke muss im Bereich des Kellers von unten mit Brandschutzplatten für F90 (Knauf Fireboard oder PROMATECT H) verkleidet werden.
Aufbau nach oben nicht möglich (Türen und Raumhöhe)

Hat jemand bereits Erfahrungen gemacht und kann hilfreiche Tipps geben? Ich danke im Voraus.
 
Da der

Fussboden erhalten bleibt, lässt sich auf der Warmseite keine Dampfsperre installieren. Somit sollte hier ein diffusionsoffenes System gewählt werden. Zum Beispiel zwischen den Balken Holzweichfaser oder Hanf, dann Heraklithplatten als Putzträger und einen Kalkputz mit 25- 30 mm Stärke. Damit ist der Brandschutz ebenfalls sichergestellt.
MfG
dasMaurer
F90 ist recht hoch im Brandschutz und im Einfamilienhaus eigentlich nicht erforderlich. Oder gibts da irgendeine Besonderheit?
 
Guten Morgen Herr Warnecke.

Vielen Dank für die schnelle Reaktion.
Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, also werde ich jetzt etwas ausführlicher.
Es handelt sich um den Fussboden des Erdgeschosses. Im Bereich der Teilunterkellerung ist es die Kellerdecke. Das Gebäude ist in der Gebäudeklasse 3 eingruppiert, benötigt also F 90 für den Keller. Bestandsschutz nicht möglich, da Nutzungsänderung.
Im Bereich der Teilunterkellerung soll die Decke unterseitig mit Feuerschutzplatten verkleidet werden.
Wenn also der Aufwand schon betrieben wird, soll gleichzeitig die Umwelt (und gff. auch der Geldbeutel - auf lange Sicht) geschont werden. Die Deckenbalken sind ok. Aus Brandschutzsicht ist eine Dämmung nicht erforderlich.

Im nicht unterkellerten Bereich soll der Dielenfußboden erneuert werden. Also könnte auch gegen die Fusskälte vorgegangen werden. Die Deckenbalken sollen nicht unbedingt entfernt werden, da von aussteifender Funktion für die Fachwerkwände ausgegangen wird (noch Bewohnt, also kann man noch nicht den Fussboden für die Planung entfernen).
Die Schwellen der Fachwerkinnen- und außenwände liegen nur unwesentlich tiefer auf Feldsteinen auf dem gewachsen See-Sandboden auf. Ein Auskoffern für Brechsplitt oder Betonplatte halte ich für statisch nicht ganz unproblematisch. Zusätzlich kommen dann wieder Fragen der Abdichtung und Anschluss der Abdichtung an die Fachwerkschwelle auf.

Für mich steht der Substanzerhalt der 80 bis 150 Jahre alten Haus-Konstruktion im Vordergrund.

Vielen Dank für weitere Hilfe.
 
Dann wird's schwierig...

...das bauphysikalisch vernünftig zu machen. Wenn anstatt Dielen OSB liegen würden, könnte man es sich noch vorstellen, aber mit Dielen und die Kaltseite praktisch dicht machen, da kann es zu einer Feuchtekumulierung in der Dämmebene kommen.

Gruß Patrick.
 
OK Dielen raus. Ersetzen durch OSB.
Und dann ? Womit dämmen? Wie würde dann ihr Vorschlag für den Fußboden im Kellerbereich und im nicht unterkellerten Bereich aussehen?
Hat nur mein Haus einen Fußboden aus Holzdielen? Auf der Suche im Forum bin ich bisher noch auf kein ähnliches Problemchen gestoßen?
Würde mich über einen Vorschlag freuen. Danke.
 
Also...

...eine Balkendecke gegen Keller auf F90 zu bringen, ist halt bauphysikalisch schwierig, insbesondere wenn noch gedämmt werden soll. Die Kaltseite sollte bei einer Dämmung immer diffusionsoffener sein als die Warmseite. Mit den F90-Platten wird das nicht lösbar. Bauphysikalisch ist der von dasMaurer vorgeschlagene Aufbau der sinnvollste, beißt sich jedoch mit F90. OSB müßten dampfdicht an die Wände angeschlossen werden.

Gruß Patrick.
 
Wenn der

Dielenboden ersetzt wird, ergibt sich natürlich die Möglichkeit, eine Dampfsperre oder eine Dampfbremse zu installieren. Wenn dann in Richtung Keller, der gut belüftet werden sollte, eine gewisse Diffusionsfähigkeit besteht, sollte das System funktionieren. Es sollten auf keinen Fall Brandschutzplatten auf Gipsbasis eingesetzt werden, besser Kalziumsilikatplatten wie z. B. promatect.
Der Brandschutz wird durch die Plattenebene erreicht. Damit bleibt der übrige Aufbau frei. Einfach mal den Hersteller für technische Informationen kontaktieren.
Bei der Wärmedämmung im nichtunterkellerten Bereich würde ich ebenfalls zu Holzweichfaserdämmung raten. Die lässt sich da wohl am einfachsten montieren. Auf Belüftung der Unterseite achten.
Allerdings erschliesst sich mir der Sinn von F90 in dem Bereich immer noch nicht. Wenn es ein eigener Brandabschnitt wäre, müsste F120 erforderlich sein, bei Technikräumen innerhalb eines Brandabschnitts wäre F30 ausreichend. Für ein wenig Nachhilfe wär ich dankbar ;-)).
MfG
dasMaurer
 
Lehm?

Funktioniert das evtl. mit Leichtlehmschuettung und Lehmbauplatten?

Gruesse,
Stefan
 
Also nun die Nachhilfe für F90 in der Kellerdecke:

LBauO M-V sagt im § 31

(2) Im Kellergeschoss müssen Decken in Gebäuden der Gebäudeklasse 3-5 feuerbeständig sein.

Und ich muss auch noch einmal auf die Schulbank.
Konstruktion 1 - Dämmung Holzfussboden mit Holzfaserdämmung
Von oben nach unten (Keller oder Seesand)
Neue Dielung
Dampf bremse - Anschluss an Fachwerkwand (Promatplatte ist sowieso für Brandschutz erforderlich)
Holzfaserdämmung
Rieselpappe (Dicke, Imprägnierung, gibts irgendwas zu beachten/ guten Hersteller?)
Blindboden aus den alten Dielen oder Sparschalung
Luftspalt durch Kantholz 20 x 20
Promatect H im Kellerbereich oder Seesand

Müsste ich die Rieselpappe auch bis an die Schwelle der Wand hochziehen, damit die Luft nicht durch die Holzfaserdämmung lüftet.

Konstruktion 2 - Blähtonschüttung

Neue Dielung
Blähtonschüttung 8-16 mm z.B. FIBO EXCLAY mit Landa = 0,10 W/mK
Rieselpappe (Dicke, Imprägnierung, gibts irgendwas zu beachten/ guten Hersteller?)
Blindboden aus den alten Dielen oder Sparschalung
Luftspalt durch Kantholz 20 x 20
Promatect H im Kellerbereich oder Seesand

Müsste ich die Rieselpappe auch bis an die Schwelle der Wand hochziehen, damit die Luft nicht durch die Blähtonschüttung lüftet?

Um die Frage von Stefan aufzumehmen ergibt sich also eine 3. Konstruktion

Neue Dielung
Dampf bremse - Anschluss an Fachwerkwand (Promatplatte ist sowieso für Brandschutz erforderlich)
Hanf-Lehmschüttung 200 kg/cbm mit Landa = 0,06 W/mk
Rieselpappe (Dicke, Imprägnierung, gibts irgendwas zu beachten/ guten Hersteller?)
Blindboden aus den alten Dielen oder Sparschalung
Luftspalt durch Kantholz 20 x 20
Promatect H im Kellerbereich oder Seesand im nicht unterkellerten Bereich.

Freue mich schon auf eine interessante Unterrichtsstunde. :)
 
Thema: Dämmung Holzbalkendecke
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