Fenster diffusionsoffen einbauen?

Diskutiere Fenster diffusionsoffen einbauen? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo miteinander, unser Fensterbauer sollte die neuen Fenster diffusionsoffen einbauen. So ist es vertraglich festgelegt. Nun hat er jedoch am...
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Brotzeit

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Hallo miteinander,
unser Fensterbauer sollte die neuen Fenster diffusionsoffen einbauen. So ist es vertraglich festgelegt. Nun hat er jedoch am unteren Abschluss im Übergang zur vorhandenen Betonfensterbank außen eine Silikonfuge angebracht.
Unser Architekt ist der Meinung, das wäre so OK, woraufhin wir die Arbeit zusammen mit ihm abgenommen haben.
Erst später haben wir erfahren, dass eine solche Ausführung eben nicht diffusionsoffen sein kann. Jetzt befürchten wir über kurz oder lang Schäden im unteren FEnsterbereich.
Wie können wir Fensterbauer und Architekten überzeugen, dass die Ausführung nicht in Ordnung ist und entsprechend nachbessern lassen?
Vielen Dank für Eure Unterstützung
Mahlzeit
 
Wenn

durch Winddruck und Kapilarwirkung unten Nässe von außen eindringt, dann kommt es viel eher zu Schäden. Wenn die drei anderen Anschlußfugen außen mit VKP-Band ausgeführt sind, dann ist es nach meiner Ansicht i.O. Innen führe ich auch immer eine Dichte Fuge aus, da Hausfrauen gern die Blumentöpfe schwemmen .....
 
Bitte...

...die "Diffusionitis" nicht übertreiben.

An dieser Stelle ist der Schutz vor eindringendem Wasser weitaus wichtiger als freie Dampfwanderungen. Bei der Wahl des Betons der Fensterbank und der Kunststoffenster habt Ihr doch auch eine konventionelle Lösung gewählt. Vor diesem Hintergrund sehe ich keinen Anlass für Veränderungen.

Grüße

Thomas
 
Natürlich ist eine Silikonfuge nicht diffusionsoffen. Jedenfalls noch nicht.
Wichtig ist zur Außenseite, wie meine Vorschreiber schon bemerkten, das es Schlagregen und Wind ausreichend abhält.
Von Silikon für diese Fuge halte ich trotzdem nichts, weil eine Wartungsfuge entsteht, die keiner Wartet.
Sprich wenn die Silikonfuge die Schlagregendichtigkeit herstellen soll, dann wird sie irgendwann ihren Dienst quittieren und muss erneuert werden.
Wenn die Schlagregendichtigkeit aber bereits durch andere Massnahmen, wie z.B. ein VPK-Band hergestellt wurde, was soll dann noch die Silikonfuge.

Lange Rede kurzer Sinn, auch wenn Silikon ein häufig anzutreffender und beliebter Werkstoff ist, macht er selten wirklichen Sinn.
 
Ein ...

VKP (nicht VPK !) - Band kann, wie das Würth Trio, tatsächlich Schlagregen abdichten. Das wird aber nicht auf jedes Kompri-Band zutreffen.

Zum anderen kann es im Altbau, wo die Maßtoleranzen beim Einbau größer sind und ein sauber geputzter Montagefalz extremen Seltenheitswert hat, auch oft versagen. Und es klebt irgendwo hinter der Vorderkante des Fensterrahmens.

Ich halte aus diesen Gründen eine Silikonabdichtung für sinnvoll. Und die Wartung der Fuge eine kleine und selbstverständliche Mühe. Meine Wartungsfuge aus Silikon, die Anbindung vom Zinkblech der Terrassenabdichtung zum Putzsockel, beobachte ich nun schon 12 Jahre, und sie weigert sich beharrlich, Wartungsbedarf zu zeigen.

Grüße

Thomas
 
Dann würde ich der Wartungsfuge erstens Respekt zollen für ihre Beharrlichkeit und Ihnen für ihre regelmäßige Wartung.
Leider findet man so eine Beharrlichkeit nicht immer und von jedem. Und die Folgen, gerade im Fachwerk, kennen viel von uns nur zu gut.

Ich halte eine saubere Verbauung der Bauelemente für sinnvoller als wartungsaufwendige Silikonfugen.

Wie war das jetzt. Die Silikonfuge ist immer noch nicht diffusionsoffen, oder ? Und dahinter entstehendes Kondensat kann dann hoffentlich über andere Fugen austreten.
 
Die Silikonfuge...

...ist doch nur am unteren Querstück zur Fensterbank hin.

Ich bin auch dem Meinung, daß eine saubere Verbauung der Elemente oberste Priorität hat. Aber wie oft gibt es im realen Leben einen sauber und lotrecht geputzten Montagefalz? Fenster werden rausgerupft und in das entstandene Loch wird ohne größeres Federlesen ein neues Fenster montiert.

Aus der Ausführung der Innenabdichtung heraus liegt jedenfalls die Vermutung nahe, daß da niemand am Montagefalz gewerkelt hat.

Grüße

Thomas
 
Zuviele Unbekannte.

Bisher ist nur bekannt, dass die äußere Fuge mit Silikon abgedichtet wurde. Womit die eigentliche Gebäudeanschlussfuge Fenster/Wand geschlossen wurde wäre zuvor auch ganz interessant.

Was kam zum Einsatz? Schaum, Kompriband, Hanf, Miwo ....

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hier die Unbekannten

Stimmt, ich habe in meiner Ausgangsfrage leider nicht alle Informationen geliefert.
Hier also die Unbekannten:
- 24 cm Backstein-Mauerwerk, Bj 1900, außen unverputzt, innen neu mit Kalk-Zementputz verputzt, darauf soll Innendämmung mit 8cm Mineralschaum.
- Fenster 3-fach-veglast, 70 mm, Uw 0,9, Einbau am Originalanschlag, innen mit PTW-Folie rundum luftdicht an Laibung angeschlossen (außer einem Loch in der Ecke, s. anderer Beitrag)
- Fugen mit PU ausgeschäumt und oben und seitlich mit Kompriband am Anschlag abgedichtet.
- Ob die Fuge unten ebenfalls ausgeschäumt wurde, ist nicht bekannt, vermutlich jedoch nicht. Außen ist die untere Fuge zur Original-Betonfensterbank jedenfalls mit Silikon verschlossen. Ist zwar sauber verarbeitet, aber eben nicht diffusionsoffen und wartungsbedürftig.
- Schlagregen/Wind ist kaum ein Problem, da die Fenster auf der wettergeschützten Seite liegen und nur sehr selten nass werden.
Würde mich freuen, wenn es jetzt noch mehr Antworten gibt. Der freundliche wie sachliche Umgang hier im Forum tut auf jeden Fall gut.
 
Ich vermute 'mal,

daß das Kompris-Band dampfdicht ist. Damit wäre die Diffusionsproblematik eh vom Tisch.

Probleme wird das aber wohl eher keine bescheren.

Grüße

Thomas
 
Grübel !!

"unser Fensterbauer sollte die neuen Fenster diffusionsoffen einbauen ...."

innen Folie, dann PU-Schaum und außen VKP-Band (da war mal ein anderer Finger schneller, lieber Thomas, sorry, wie hattet Ihr die Diffusionsoffenheit Euch den vorgestellt. Von Innen ist es dicht (sollte auch sein) und außen weniger - das ist die bekannte Regel!
"Diffusionsoffen" wären andere Baustoffe gewesen. Bis auf das kleine leck scheint es somit keine Probleme zu geben, so wie Thomas schreibt, zumal Kondensat durch das Mauerwerk aufgenommen werden kann. Anders sähe das bei Holz (im Fachwerkhaus) aus.
 
Mal...

...eine Zwischenfrage:
Was macht das
"...unser Fensterbauer sollte die neuen Fenster diffusionsoffen einbauen..."
bei dem Wandaufbau
"...Backstein-Mauerwerk...Kalk-Zementputz verputzt, darauf soll Innendämmung mit 8cm Mineralschaum..."
für einen Sinn? Verstehe ich nicht. Die komplette Wandfläche ist wohl annähernd diffusionsdicht, die Montagefugen der Fenster sollen aber diffusionsoffen sein. Das kann auf das Raumklima kaum einen Einfluss haben.
Sind das Holzfenster und die Maßnahme soll die Fenster vor Schäden schützen?

Gruß
Michael
 
Thema: Fenster diffusionsoffen einbauen?

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