Frage zu Auschreibungstexten für ein Fachwerk (Neubau)

Diskutiere Frage zu Auschreibungstexten für ein Fachwerk (Neubau) im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Leut, ich komme aus dem hohen Norden Deutschlands und ich schreibe gerade meine Studien Facharbeit, als gelernter Zimmerer möchte ich...
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de sailer

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Hallo liebe Leut, ich komme aus dem hohen Norden Deutschlands und ich schreibe gerade meine Studien Facharbeit, als gelernter Zimmerer möchte ich gerne etwas über die schöne Kunst des Fachwerks schreiben, wozu mir noch so einige Auschreibungstexte fehlen die ich gerne in meine Arbeit einbringen möchte.
Unter anderem würde mich interressieren welches Holz man heutzutage verwenden würde. (Annahme für das Bauvorhaben ist ein Neubau einer Aussenwand eines Gebäudes mit ausgemauerten Gefachen.
Vielleich gibt es hier ja den ein oder anderen der mir helfen kann.
Würde mich sehr freuen hier gescheite Hilfe zu bekommen.

beste Grüße J. Sailer
 
Fachwerk-LV

Dazu gibt es so gut wie nichts an vorbereiteten Texten, merkwürdigerweise auch nicht vom Bund dt. Zimmerer -jedenfalls nicht für Architekten, vielleicht für Sie als Zimmerer. Dort können Sie nachfragen.

Das beste Muster-LV, das es auf dem Markt gibt (oder leider eher: gab) ist das Buch "Kalkulationshandbuch / Sanierung hist. Holzkonstruktionen" von Manfred Gerner, FRaunhofer IRB Verlag. Gibt´s vielleicht noch im mod. Antiquariat oder als Wiederverkauf im Internethandel zu gesalzenen Preisen.

PS: Zum Holz: lange abgelagertes Eichenholz gibt es so gut wie gar nicht in Deutschland. Altholz in ZWeitverwendung schon eher, auch in größeren Querschnitten. Es gibt mittlerweile Händler, die sich darauf spezialisiert haben. Ansonsten würde man für die GK 3.1 / 3.2 nur Douglasie + Lärche verwenden dürfen.
 
Vielen Dank

Vielen Dank für Ihre Antwort,
das werde ich gleich mal versuchen in Erfahrung zu bringen
 
Fragestellung

Im Prinzip hast Du keine einzige Frage gestellt...

Ausschreibungstexte gibt es zur Thematik nicht direkt als Datanorm oder GAEB...
Die „Interessenkundgebung“ oder auch „indirekte Frage“ nach dem Holz solltest Du als gelernter Zimmerer doch wohl gar nicht stellen müssen.

Unabhängig davon ist ein kompletter Neubau in „klassischem“ Fachwerk heutzutage wohl eher von theoretischem Interesse.
 
Entschuldige mein Unwissen

Entschuldige bitte meine Unerfahrenheit im Fachwerkbau, aber hier oben in Schleswig -Holstein wird der Fachwerkbau höchstens noch in der Sanierung interressant und daher ist mein Interesse groß, an gut und ernst gemeinten Tips aus erfahrenem Praxiswissen der hier angemeldeten Mitgliedern und nicht durch hörensagen durch Alt-Altgesellen aus vergangenen Tagen die so etwas nie selbst geplant haben.(die alten Bausünden von damals kennt ja meist jeder von uns ;-) )
Und von der Frage zur Holzart wollte ich einfach gern eine zweite oder auch dritte Meinung hören.
Zu der Meinung dass es ein Fachwerk in Neubau nicht mehr gibt denke ich dass es wohl eher an der Größe des Geldbeutels liegt.
Falls dir mein Eintrag nicht gefällt oder du anderer Meinung zu einem Fachwerk Neubau bist dann überlese ihn doch einfach bitte.
Vielen Dank
 
@Sebastian

und die Fuhrberger verdienen auch nur theoretisches Geld mit ihren theoretischen Fachwerkneubauten? Die sind dazu theoretisch, auch noch ziemlich erfolgreich!


Grüße Martin
 
erfolgreich

Ziemlich erfolgreich ist zumindest in der Theorie schon mal ein guter Anfang. ;-D

Grus Jasper
 
nächste Frage

was für einen Stein und Mörtel würde man in dem Falle von Sichtmauerwerk empfehlen?
Ich habe einen Holzquerschnitt von 14/14 geplant.

Was würdet ihr nehmen?
Tonziegel? Lehmziegel?

und als Mörtel?
 
Die Frage

ist abhängig davon welche Wetterbelastung vorliegt,sprich Schlagregen ,Wind etc. ich habe eine Traufwand ,Fachwerksichtig die Schlagregen belastet ist ,allerdings trocknet die Wand im Wind sehr schnell.
Eine Giebelwand ,nicht schlagregen belastet aber im Windschatten trocknet deutlich langsamer und muß verkleidet werden.
Du kannst natürlich riesige Dachüberstände einplanen,so das möglichst wenig bis kein Wasser an die Wand kommt......

Also hängt deine Wahl auch von deiner Konstruktion ab .

Ich ahb zum Ausfachen ,Leichtlehmsteine genommen und mit Lehmmörtel gemauert.Verputzt wird mit Kalkputz,das ganze ist jetzt seit zwei Jahren unverputzt und erstaunlich witterungsbeständig.

Grüße Martin
 
Danke

Ja, also in meinem Falle werde ich einen Dachüberstand von ca. 75 cm haben und wind wie Regen kann von allen Seiten des Gebäudes angreifen, daher auch schnell wieder trocknen.
Ich denke daher werde ich wohl die gleiche konstelation wählen wie Sie.
Vielen Dank für die hilfreich Antwort.

MfG Jasper Sailer
 
Jeder Bau

sollte einzeln für sich betrachtet werden,was bei mir baulich funktioniert ,muß nicht für den Rest der Fachwerkbauten hier gelten!
Letzte Nacht hatten wir hier mal wieder Starkregen mit 30-40 Liter auf dem Quadratmeter.....das ist für eine Fachwerkwand schon eine enorme Belastung,sollte ich irgendwann feststellen das die betroffenen Wände nicht schnell genug abtrocknen werde ich diese verschiefern.

Zu dem Ausfachungsmaterial ,ich würde das Regional typische Wählen und auf die empirische Erfahrung der Alten bauen,hier sind in der Regel die Gefache mit Staken und eingeflochtenen Weide/Haselruten und Strohlehmbewurf ausgefacht worden.
Durch die umfanreiche Sanierung werden dabei die meisten Gefächer ausgebaut ,nach der Fachwerksanierung mit Leichtlehmsteinen ausgemauert,das hat für mich zwei Gründe,ich habe wesentlich kürzere Trocknungszeiten und habe so auch Arbeitszeitlich die Gefache schneller geschlossen,was ich jetzt noch mauer wird vorm Winter noch trocken,der traditionelle Aufbau könnte mir schon Anfang November kaputt frieren.
Der ausgebaute Strohlehm wird innen weiter verwendet.

Leichtlehmsteine kann man prima selber machen ,wenn Zeit vorhanden ist, ich hab das hier experimentell gemacht,ganz großer Vorteil ich kann das Format selbst bestimmen,wir haben auch 14/14 und die Ziegel in 13cm breite hergestellt,in Zukunft werde ich aber die Steine doch kaufen.

An Abrissziegel kommt man durchaus umsonst,wäre vielleicht auch ein Argument.

Dachüberstand 75cm ist nicht von Pappe....ich frag mich oft ob die Alten die Hütten auch nach Wetterrichtung gebaut haben,eine Traufwand biete ja weniger Angriffsfläche wie die Giebelwand.....?

Grüße Martin
 
Abrissziegel

Die Idee mit den Abrissziegeln werde ich auf jeden Fall in die Tat umsetzen, das finde ich eine Klasse Idee.

Möchte mich vielmals bei Ihnen bedanken für die super sachlichen und fachlichen Antworten, freu mich hier ein paar sehr hilfreiche Vorschläge bekommen zu haben.

Danke Martin
 
fachwerk-I748_201410101161.jpgAbrissziegel

Abrissziegel finde ich auch gut. Arbeite gerade die Steine für ein ganzes Haus auf. Arbeitsaufwand 1 Minute pro Stein fürs bergen und sauber machen. Und dabei wurden die Steine vor 100 Jahren wohl 1 zu 1 mit Kalk vermauert (1 Sack Kalk auf einen Wagen Sand) was das saubermachen erleichtert. Ich brauche 5000 Steine.

Hier im Norden hat ein Facherkhaus grundsätzlich an allen vier Seiten ein Sichtfachwerk. Deshalb wird auch immer eine Luftschicht (und Dämmung) zwischen Außenfachwerk und Innenschale eingeplant.

Auch wenn in diesem Forum alle die Wände einschalig haben wollen, ich finde die Zweischaligkeit einfach besser.

In anderen Beiträgen wird darüber diskutiert wie man die Fugen zwischen Fachwerk und Ausmauerung dicht bekommt. Ich lege keinen Wert darauf. Im Gegenteil die Luftzirkulation in der Hohlwand entfernt evtl. durch Schlagregen eingedrunge Feutigkeit.

Auf dem Bild zu sehen: 12cm Eichenfachwerk; 4cm Luftschicht; 10-12 cm Styrodur oder Holzweichfaserplatte, 17,5cm Kalksandstein oder Gasbeton; Kalkzementinnenputz

Heinz-Josef
 
5000 Steine

Das scheint ne ordentliche Beswchäftigung zu werden, wünsche dir viel Erfolg und Geduld.
Aber ich glaube das Endergebnis wird grandios werden.

Viel Erfolg
Gruß Jasper
 
Ausschreibungstext für ein Fachwerkhaus

Ich hätte eigentlich in diesem Forum hierzu mehr erwartet….

Ich habe vor 20 Jahren mein erstes Fachwerkhaus als Bausatz in Tschechien anfertigen lassen. Alles musste mit einem Dolmetscher übersetzt werden.

Die Masse waren ja aus den Zeichnungen ersichtlich. Die Detail musste dann klar definiert werden.

Holzart: Eiche??? Douglasie??

Holzart Dachstuhl: Fichte/Tanne (imprägnieren)???

Holzqualität: frisch eingeschnitten???? abgelagert??? kammergetrocknet???

Sichtseite: gehobelt???? säge rau????

Sichtseite behandeln: Nein??? Ja, womit???

Weiß Holz: Vorderseite verboten, Rückseite erlaubt??

Imprägniert: ja??? nein?? (eigentlich nicht, wird aber ab und zu gemacht um Wurmbefall im Weiß Holz zu verhindern)

Holzverbindungen: traditionell???? Metallverbinder erlaubt??

Verbindung für Ausmauerung: eingefasste Nute?? Dreiecksleiste???

Giebelvorsprung??? Windfeder am Dach??? Verbretterung der Giebelspitze?? Knaggen?? Verzierungen der Knaggen??? Giebelspruch einschnitzen??? Kopfbänder im Haus verzieren??

Vielleicht fällt mehr später noch mehr ein was wir vor Ort in Tschechien im Gespräch vereinbart haben. Das alles zu beschreiben und in die Landessprache zu übersetzen war uns damals nicht möglich.

Heinz-Josef
 
Das genau

war doch gemeint mit der „Theorie“...
Versucht mal mit Basis 140mm im Zeitalter der EnEV ein Fachwerkhaus als Neubau zu errichten, bzw. das durch die Ämter zu „prügeln“... das wäre halt ein „klassisches“ FW-Haus.

Was die genannten Firma und auch andere da errichten, hat wenig mit klassischem Fachwerk zu tun; entweder ist von vorneherein eine dämmende Innenschale mit dabei, mit allen bauphysikalischen Risiken, oder das FW ist „nur“ Fassade und die eigentliche Konstruktion trägt auch gleichzeitig.
Ein tragendes FW mit 140mm allein als Neubau kann den Spagat zwischen Statik und Wärmeschutz/Schallschutz/Brandschutz nicht wirklich erfüllen...

Oder man kommt zur Tafelbauweise, bei Vorproduzierung der Elemente allgemein auch als „Fertighaus“ bekannt...
 
So

gaaanz langsam fange ich an ,an der Sinnhaftigkeit des Fachwerk.de Forums zu zweifeln....

Grüße Martin
 
Ausschreibung

Hallo J.
als gelernter Zimmerer sollten Sie wissen welches Holz für was geeignet ist.
Wenn Sie Ausschreibungstexte brauchen, dann investieren Sie ein paar Euro in den Sirados o.ä. Sammlungen.
 
Thema: Frage zu Auschreibungstexten für ein Fachwerk (Neubau)
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