Aufsteigende Feuchtigkeit in Wänden

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Peter

Guest
Hallo,

wir haben letes Jahr ein Haus gekauft mit einem nicht unterkellerten Anbau aus den 60ern. Bei den Renovierungsarbeiten ist mir aufgefallen, daß an sämtlichen Innenwänden im unteren Bereich der Putz lose war. Wurde dann entfernt und neu verputzt. Beim Entfernen des alten Putzes fiel mir auf, daß die unterste Steinreihe dunkler war als der Rest, erschien mir auch etwas feucht. Auf dieser Steinreihe befindet sich eine Teerpappe, darüber ist alles in Ordnung. Da das Haus ca. 1Jahr nicht bewohnt war, habe ich der Sache keine weitere Bedeutung zugemessen. Jetzt hat sich allerdings an verschiedenen Stellen (auf Höhe der Fußleisten) Schimmel gebildet. An einer Wand habe ich Fußleisten und Tapete wieder entfernt und mußte feststellen, daß die Wand unten feucht ist. Desweiteren befindet sich an dieser Wand ca. 2cm über dem Fußboden eine Art "Wasserrand". Das Haus hat an den Aussenwänden eine Sperre, welche allerdings durch Baumwurzeln und Alterung zerstört ist. Bin noch am Ausgraben, um das zu Erneuern. Bei Wetterumschwung haben wir auch festgestellt, daß in der neu gefliesten Waschküche Wasser durch die Fugen aufgestiegen ist und auch die Fugen der Küchen-Fliesen dunkler wurden.
Jetzt würde mich interessieren, ob die Erneuerung/Erweiterung der Drainage bei dem Problem Abhilfe schaffen könnte. Habe Gefälle zum Haus hin. Der bisher ausgehobene Boden ist sehr Lehmhaltig, Das Fundament hat eine Dicke von ca 60cm. Aussenwände sind aus Bimsstein gemauert, Innenwände aus roten Ton-Steinen.

MfG

Peter
 
Ein

Problem, das oft bei unbewohnten Häusern auftritt. Es fehlt die ständige Lüftung und Luftbewegung, die bei normaler Wohnraumnutzung entsteht, ebenso die Erwärmung des Innenraumes durch Heizung und Abwärme.
Bei der weiteren Beschreibung würde ich bei lehmigen Bodenverhältnissen auf jeden Fall dafür sorgen, dass kein Gefälle zum Haus besteht.
Desweiteren kann die Horizontalsperre beschädigt sein. Diese überprüfen und bei Bedarf erneuern.
Als erste Hilfe erstmal den Schimmelbefall entfernen und mit Trocknungsgeräten für eine schnelle Abtrocknung sorgen.
MfG
dasMaurer
 
Einfachen Lösungen

Die Beschreibung deutet unteranderem darauf hin, dass drückendes Wasser (Regen) die Fassade durchfeuchtet.

1. Immer Gefälle vom Haus weg.
2. Regen muss gut absickern können. Bei stauender Nässe im Erdreich sucht sich Wasser immer einen Weg. Also Boden tief auflockern, vielleicht durch Kieselsteine ersetzen, Drainage überprüfen ob diese verstopft ist, Regenabfallrohre überprüfen und und und

Also das Problem an den Aussenanlagen überprüfen. Natürlich müsste dann auch alles innen richtig abgetrocknet werden.

Ich würde ansonsten am Haus selbst (also Mauerwerk und Sperre) erstmal keine weiteren Maßnahmen durchführen.

Ferner müsste überprüft werden, ob alle Wandseiten wirklich durch Staunässe betroffen sind, dadurch kann erkannt werden, ob es wirklich überall um drückendes Wasser oder ob doch an mancher Stelle es sich um Kondensat handelt. Bei einem Haus, welches so lange nicht bewohnt und beheizt wurde kann der Schein trüben. Kondensat am unteren Wandbereich ist dann nicht überraschend.

Ferner würde ich dringend in den Räumen ein Hybrometer aufhängen um die Luftfeuchtigkeit zu überprüfen. Durch innere natürliche Trocknung vermute ich eine überhöhte Luftfeuchtigkeit. Dadurch steigt natürlich auch die Schimmelbildung an den unteren Bereichen der Wände. Also ein Teufelskreis ;-)

Das Entfeuchten der Raumluft würde ich nicht durch ständiges kippen der Fenster durchführen, dadurch steigt die Gefahr von nachhaltiger Durchfeuchtung und Schimmelbildung an den Fensterleibungen (Kondensat beim Schließen der Fenster). Zudem herrschen in den Morgenstunden oft hohe Luftfeuchtigkeitswerte in der Außenluft, die man dann auch noch ins Haus läßt. Wenn lüften, dann bei niedriger Luftfeuchtigkeit der Außenluft.

Vielmehr würde ich Raumluftentfeuchter aufstellen. Gezieltes Trocknen der Wände durch gerichtete Ventilatoren oder gezieltes erwärmen durch Wärmestrahlen. Allerdings ist Ersteres viel günstiger.

Betroffene Tapeten sofort entfernen und die Nahrungsgrundlage des Schimmels entfernen. Betroffene Stellen dann mit lauwarmen Wasser gründlich abwaschen um Kleistereste zu entfernen. Schimmelstellen selbst durch Alkohol behandeln.

Gruß
Alexander Zima
 
Aufsteigende Feuchtigkeit in Wänden

Vielen Dank, für die schnellen und hilfreichen Antworten. Hier noch ein paar Fakten:
Wir haben in den speziellen Räumen (wie Waschküche, Speisekammer, Küche und Bad) Luftentfeuchter stehen, diese müssen auch in regelmäßigen Abständen geleert und erneuert werden. Wir haben in den Räumen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, würde ich aus den relativ kurzen Intervallen deuten.
Wir haben das Problem des Schimmelbefalls in der Speisekammer an der Außen- und Innenwand, die Innenwand welche auch die Küchenwand ist, ist ebenfalls auf der anderen Seite in Höhe der Fußleisten geschimmelt.
Desweiteren haben wir ein Schimmelproblem an einer weiteren Küchenwand, welche auch eine Innenwand ist und an den Flur angrenzt, an der Flurwand ist jedoch noch nichts zu sehen, allerdings ist der Flur auch noch nicht neu verputzt und demnach auch noch nicht tapeziert.
Wir haben letztes Jahr in der Zeit von Oktober bis Dezember die Wände neu verputzt und nachdem der Putz hell wurde, haben wir auch gleich tapeziert, da wir Ende Dezember einziehen wollten.
Kann es sein das die Wände noch eine Restfeuchte hatten, welche zu hoher Luftfeuchtigkeit führte, denn ich kann mir einfach nicht vorstellen das die Feuchtigkeit nur von außen kommt, da die zweite Küchenwand 3,50m von der Außenwand entfernt ist.
Die Frage ist ob wir das Problem mit einer neuen Drainage und einem neuen Bitumen aufstrich in den Griff bekommen? Allerdings haben wir ein Gefälle da das Haus an einem leichten Hang steht. Kann die Drainage die gesamte Feuchtigkeit am Haus vorbei leiten, so dass keine Feuchtigkeit mehr unters Haus läuft?
Da die obere Etage viel länger nicht bewohnt wurde, hätte ich die Bildung von Kondensat er dort vermutet, aber die Wände sind soweit ich das sehen konnte in Ordnung.
Trifft das eher auf Räume im Erdgeschoss zu? Oder hatten wir einfach Glück?
 
Kondensat an den Wänden

Alle Räume wie Abstellraum, die kaum oder gar nicht geheizt werden, entsteht bei hoher Luftfeuchtigkeit Kondensat an den kühlsten Flächen. Dabei spielt es keine Rolle ob es eine Innenwand oder eine Außenwand ist. Alternativ kann man statt Tapete einen Kalkputz anbringen. Sieht gut aus, hält Feuchtigkeit an der Stelle im Zaun, wirkt alkalisch gegen Schimmel und ist im trockenen Zustand sehr gut fürs Raumklima. Warum auch immer Tapete, es gibt viele andere Möglichkeiten. Und einen Abstellraum ist es egal ob er nun Tapeziert wird oder nicht.

Restfeuchtigkeit kann aus den frisch verputzten Flächen kommen.

Die Wasserquelle vorm Haus abfangen und ableiten, z.B. durch Rillen, Regenrillen ...

Gruß

Alexander
 
Mauern austrocknen

Hallo Peter,

Porofin trocknet Deine Wände aus. Du kannst diese Arbeiten auch selbst ausführen wenn Du mit einer Bohrmaschine umgehen kannst und vier Löcher pro Meter bohren kannst. Infos unter:

http://www.porofin.de/POROFIN_INFOMAPPE_PMD.PDF
 
Danke nochmal an alle Antwortenden

ich werde jetzt erstmal die Drainage und die Dickbeschichtung erneuern und dann schaun mer mal. Hab auch noch einiges mit dem Innenausbau zu tun.
Wenn ich das Problem nicht in Griff bekommen sollte, werde ich mich nochmal melden.

MfG
Peter
 
Thema: Aufsteigende Feuchtigkeit in Wänden
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