Feuchtigkeit sowie Schimmel an den Wänden und an der Decke

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homa

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Hallo,
hatte bereits vor ein paar Jahren dieses Problem auch hier schon einmal beschrieben. Inzwischen wurde eine Vertikalabdichtung gemacht, aber trotzdem ist diese Außenwand in den Wintermonaten klamm. Die Wohnung ist vermietet. Ich habe auch auf ein richtiges Lüftungsverhalten hingewiesen, an das sich die Mieter halten. Hatte auch Messungen in halbstündlichen Abstand über mehrere Tage durchgeführt. Die Feuchtigkeit lag immer über 65% außer in der Zeit als das Fenster geöffnet war.
Welche Maßnahmen kann ich noch ergreifen, um die Feuchtigkeit heraus zu bekommen.
 
Feuchte Wand

Vielleicht ist die Vertikalabdichtung nutzlos da kapillare Feuchte nicht die Ursache war?
Wurde ein waagerechtes Feuchteprofil der Wand gemessen?
Falls Feuchteeintrag von außen vorliegt muß die Ursache erkannt und abgestellt werden.
Die 65% sagen nichts aus wenn die dazugehörige Temperatur und der Temperaturverlauf nicht vorliegt.
Beispiel:
Ich habe jetzt in meinem Kellerbüro eine Temperatur von 23°C und eine rel.LF von 52%. Wenn ich die Heizung abdrehe sinkt die Temperatur kurzfristig auf sagen wir 20°C und die rel. Luftfeuchte steigt auf sagen wir 58%. Durch die Abkühlung der Luft steigt die rel.LF obwohl keine neue Feuchte dazugekommen ist. Auch Stoßlüftung kann solche Ergebnisse produzieren.
Was in Ihrem konkreten Fall die Ursache ist muß man vor Ort klären. Möglich das die Wand schlecht oder gar nicht gedämmt ist.
 
Feuchte Wand

- Wandaufbau/-Material beschreiben, Baujahr des Gebäudes angeben
- wie erfolgte die Vertikalabdichtung?
- handelt es sich um einen Kellerraum/Souterrainwohnung?
- Oberflächentemperatur der Wand messen (es gibt günstige
Infrarotthermometer für ca 15,-€)
- Feuchtigkeit der Raumluft
- Temperatur der Raumluft messen.

Dann kann anhand von Taupunkttabellen/-Software (auch im Netz zu finden) ermittelt werden, ob Kondensatausfall die Ursache ist, zumindest eine der Ursachen.
Zu dem Thema finden sich viele Beiträge in der Suchfunktion

Andreas Teich
 
Ich danke euch erstmal für ihrer schnelle Antwort.
Das Haus wurde im Krieg zerstört. Der Keller aus Bruchstein wurde gelassen und ab dem EG wurde neu mit Ziegel gemauert. Die Bruchsteine im Keller waren immer nass. Die Feuchtigkeit war im EG und sogar im 1.OG, wie uns ein Gutachter dies sagte. Er riet uns zur Vertikalabdichtung. Dadurch ist die Kellerwand auch jetzt nach 4 Jahren schön trocken. Aber die darüber liegende Wände sind im EG als auch im 1.OG immer klamm. Wenn man mit einem Feuchtemessgerät auf der Wand misst, ist an den Wänden teilweise immer eine hohe Anzeige(über 100).
Als Schimmel im 1.OG (SZ)auftrat, haben wir eine Außentemperatur ca. 5°C gehabt. Die Wandtemperatur war ca. 17° bis 18°C, die Raumtemperatur lag bei ca. 20°C. Die Feuchtigkeit war ca. 68%.
Die Wand ist von außen vor ca. 10 Jahren neu verputzt worden, jedoch ohne Wärmedämmung. Es sind keine Risse, wodurch Wasser eintreten kann, zu sehen.
Wir wissen auch , dass man durch richtiges Lüften das Problem in den Griff bekommen kann, jedoch können wir von den Mietern nicht verlangen, dass sie ständig lüften.
Würde evtl. das Abschlagen des Innenputzes der betroffenen Zimmer und Neuverputzen mit Kalkputz eine Lösung sein?
 
Feuchtigkeitsursachen

Kann Feuchtigkeit vom Keller oder Erdgeschoß ins Obergeschoß aufsteigen?
Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit im Keller und im Erdgeschoß?

Wie dick sind die Wände und womit wurden sie verputzt und gestrichen oder tapeziert?

Kalkputz kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und fühlt sich scheinbar trockener an- selber kann er aber keine Luft trocknen.
Wie sind die Fenster beschaffen?

Ich vermute Dämmung würde helfen und evt den Kellerboden abdichten.

Andreas Teich
 
"aufsteigende Feuchtigkeit"

wegen mangelnder Wärmedämmung. Am besten von aussen dämmen, ein Kalkputz wird da keinen grossen Unterschied machen.
 
Zu viel Grün ....

...oder ähnliche sich auswirkende Faktoren in den Räumen?
Wie wird geheizt und wie wird das Lüftungsverhalten kontrolliert bzw. durchgeführt?
 
Herr Böttcher,
wie ist der genaue Aufbau einer Innendämmung?
Zur Zeit wurde im EG bei der besagten Außenwand der alte Putz abgeschlagen (die Ziegelwand sah trocken aus)und eine Ständervorwand aus Rigips mit Hinterbelüftung gesetzt.
Im 1.OG ist die Wand normal verputzt (evtl. Gipsputz).
 
Innendämmung

homa@
Das ist leider genau der falsche Aufbau!!!
Wie seid ihr darauf gekommen?

KEINE Hinterlüftung bei Innendämmungen,
kapillaraktive Dämmstoffe mit direktem Wandkontakt einbringen
-zB Zellulose, Holzfaserplatten, Mineralschaumplatten uä

Gipskarton ist schimmelgefährdeter als Gipsfaserplatten.
Ohnehin ist Kalk- oder Lehmputz vorzuziehen.

Wenn die Ständerabstände nicht zu groß sind könntet ihr allenfalls noch versuchen Zellulose einzublasen.

Den Putz würde ich allenfalls bei sehr diffusionsdichten Zementputzen abschlagen (was bei Wohngebäuden sehr selten ist)
oder wenn diese nicht tragfähig genug sind, um Platten ansetzen zu können.

Zu Innendämmung gibt's sehr viele Beiträge- Stichwort in Suchfunktion eingeben.
Wenn sehr gute Dämmwerte gewünscht werden ist Außendämmung besser und bauphysikalisch unproblematischer-
die sinnvollen Möglichkeiten hängen vom Einzelfall ab.

Andreas Teich
 
@ A.Teich
wir haben statt die Wand zu verputzen, eine 5cm Ständerwerk vor der Wand aufgebaut (Ohne Dämmung dazwischen) und mit Regipsplatten beplankt . Oben und unten haben wir ca. 3 cm Luft gelassen ,damit Luft dahinter zirkuliert. Ist es Falsch?

@Udo
Die Wohnungen werden durch eigene Gasthermen geheizt mit nomale Flachheizkörper in jede Zimmer. Allerdings sind die Heizkörper unter dem Fensterbank in eine Niesche eingebaut. ist es Ok?
 
Quatsch mit Kondensatsosse

Bitte weg mit dieser "Vorwand". Ersatz entweder durch eine geeignete Innendämmung (z.B. Multipor, Pavadentro, Udi Inreco usw), oder noch besser das Haus von aussen dämmen lassen.

Heizkörper sind gut, aber man muss sie auch benützen, was bei sparsamen Mietern nicht unbedingt der Fall ist.
 
Innendämmung

Hallo homa@
Ohne Dämmung leider ganz verkehrt-
diese muß OHNE Luftschichten in direktem Wandkontakt sein.

Heizkörper in Nischen sind ungünstiger als freihängende, besonders wenn sie oben zusätzlich durch Fensterbretter abgedeckt werden.
Meistens ist die Dämmung hinter dem Heizkörper schlechter als bei der übrigen Wand, obwohl hier die größten Wärmeverluste stattfinden.
Da je nach Heizkörpertyp ein großer Teil der Wärme über Konvektion -Luftstömung- abgegeben wird sind darüber befindliche Abdeckungen negativ und behindern die Wärmeabgabe.
Ebenso wie lange Vorhänge, die den Heizkörper verdecken oder die Wärme in Bereiche zwischen Vorhang und Fenster ableiten.
Du kannst mich anrufen- TelNr im Profil.
(Auch mit whatsapp,dann kostet's nix)

Andreas Teich
 
Ich habe immer gehört mann soll ein Wand nicht von innen dämmen,da es dahinter schimmel bilden kann.
 
Kann man so...

...nicht verallgemeinernd aussprechen.
Es ist möglich, gegenüber einer Außendämmung aber die etwas schlechtere Lösung und es muss auf gute Homogenität der Lösungsausführung geachtet werden.
Einfach eine Ständerwand davorzaubern wird zu weiteren Problemen führen, wenn die genauen Ursachen nicht gefunden wurden und eine gute fachkompetente Lösungsvariante zur Ausführung kommt.
 
Innendämmung

das gilt nicht generell.
Schimmel gibts bei deiner Ausführung, bei der die Wand nicht mehr erwärmt wird.
Deshalb mein Hinweis auf vollflächiges Ansetzen von kapillaraktiven Dämmstoffen-
Feuchtigkeit kann dabei durch Sorption aufgenommen und durch Diffusion und in viel stärkerem Maße kapillar abgeleitet werden, was bei geringen Sd-Werten sowohl nach innen wie auch nach außen möglich ist.
Es gibt mittlerweile sehr viele sowohl instationär wie auch vor Ort überprüfte Projekte und Verfahren.

Keine Dämmung kann- wie wahrscheinlich in deinem Fall- zu Taupunktunterschreitung und damit Feuchtigkeit (und ggf Schimmel) an der Wandoberfläche führen.

Lies dir die zahlreichen Beiträge zu Innendämmung hier durch

Andreas Teich
 
Ich glaube, ich komme nicht um eine Außendämmung herum. Da die gesamte Außenfläche ca. 700 m² beträgt, kann ich mir zur Zeit eine komplette Außendämmung aus finanziellen Gründen nicht leisten. Daher die Frage, ob ich nur die besagte Wand, welche mit Schimmel befallen ist, sowie 1 Meter um die Hausecke herum,von außen dämmen kann?
Eine weitere Frage ist die, ob man die übrigen Fensterlaibungen an den nicht gedämmten Außenwänden durch Aufbringen von gedämmten Leisten um die Kunststofffensterrahmen herum von außen dämmen kann? Gibt es solche Leisten? Ich habe bisher darüber nichts im Internet finden können. Der Grund ist der, dass von innen um die Fensterrahmen herum ca. 1 cm verputzt ist und da durch Kondenswasser Schimmel entsteht?
 
Wanddämmung

Wenn du nach und nach die Dämmung fertigstellen willst ist Innendämmung dafür besser geeignet.
Allerdings sind die Dämmstärken begrenzt und Wärmebrücken bleiben bestehen.
Frage bei der KFW nach, welche Kredite es für deine Sanierungen gibt.

Außendämmung läßt sich notfalls auch in Teilschritten durchführen, zumindest wenn immer Bereiche vom Boden bis zum Dach beendet werden- nur müssen die Seitenflächen der Dämmung immer zuverlässig verschlossen werden, was ein gewisser Aufwand ist.

Zur Fensterdämmung kannst mir eine Skizze des Fensterschnitts mit Maßangaben mailen, dann teile ich dir die Möglichkeiten mit.
Oder du rufst mich an (auch über whatsapp)

Andreas Teich
 
Thema: Feuchtigkeit sowie Schimmel an den Wänden und an der Decke
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