Hallo Iwan,das Problem und auch die Lösung scheint im beiläufigen Satz "wenn viel Besuch bei mir da ist, dann schwitzen die Fenster" zu liegen.
Vereinfachtes Beispiel: Beim Beginn Deiner Party herrscht 50% rel. Luftfeuchtigkeit was bedeutet, das die dortige Raumluft nur halb soviel Feuchtigkeit enthält, wie sie bei gleicher Temperatur aufnehmen könnte. Die Party beginnt und die Besucher werden immer zahlreicher, die Luftfeuchtigkeit nimmt stetig zu: Bei 100% relativer Luftfeuchtigkeit ist die Raumluft vollkommen gesättigt und kann keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Wird dieser Punkt überschritten so fällt die überschüssige Feuchtigkeit an den kälteren Gebäudeteilen als Kondenswasser aus.
Wenn die Scheiben nicht erneuert wurden dürften diese, wenn man die Konstruktion betrachtet, geschätzte 20 Jahre alt sein. Als Faustregel könnte man vereinfacht annehmen: Je älter die Fenster, desto kälter die Innenscheibe, desto eher tropft es.
Entweder man geht das technisch an wie Olaf aus Sachsen es beschreibt, oder man tauscht die Glasscheiben (was den Kondensatausfall bei einer guten Party zeitlich etwas nach hinten schiebt) oder man nutzt das alte Geheimwissen der Omis: Lüften.
Beim normalen Lüften ist darauf zu achten, dass die Temperatur der Außenluft kühler ist als die Oberflächentemperatur der Innenwände. Im Winter kein Problem denn besonders in Zeiten mit niedrigen Außentemperaturen ist das Lüften ganz besonders wirksam, da die kalte Luft - die eben gerade wenig Feuchte enthält - beim "einströmen" an den Oberflächen erwärmt wird. Hierbei sinkt die relative Luftfeuchtigkeit, die Luft wird „trockener“ und gerade jetzt erst richtig aufnahmefähig für die abzutransportierende Feuchtigkeit. Die relative Luftfeuchtigkeit steigt nun wieder an, bis auf etwa 70%, dann ist die normale Aufnahme weitgehend erschöpft, ein erneutes Lüften ist nötig. Je kälter die Außentemperatur ist, um so effektiver erweist sich die Lüftung.
Am wirksamsten ist eine kurze Stoßlüftung, bzw. bei höherem Feuchtegehalt mehrere. Aber: Der Abtransport der von der ausgewechselten Luft aufgenommenen Feuchtigkeit geschieht immer erst mit der nächsten Stoßlüftung.
Ein langes Lüften ist hier nicht wirksamer, da der Luftaustausch schneller vollzogen wird als sich die Luft erwärmen kann. Die Erwärmung der Luft ist zu schwach und die vom Bauteil aufgenommene Feuchtigkeit kann nicht abgegeben werden. Auch wird beim Dauerlüften die Oberflächentemperatur herabgesetzt, was ein Erwärmen der Luft verhindert und ggf. ausgefallenes Kondensat verbleibt im Bauteil.
Zu lange gekippte oder nicht dicht schließende Fenster führen zur Auskühlung der Fensterlaibungen. Genau hier wird sich das ausfallende Kondensat niederschlagen.
Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer