Feuchte Wände / Heizungsrohre in Sockelnähe

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Thomas20

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Hallo Zusammen

haben in unserem Bauernhaus nach dem entfernen div. Wandbeläge nun in Bodennähe feuchte Stellen entdeckt. Es handelt sich relativ sicher um Kapilarfeuchte.

Habe nun viel recherchiert und mir Angebote machen lassen ( z.B. Remmers Kiesol ). Mir ist das Alles jedoch zu aufwendig und vor allem viel zu teuer. Jetzt als ich schon fast aufgegeben hatte, wurde mir folgendes empfohlen:

Einfach an jeder Wand im Erdgeschoss in Bodennähe ein Heizungsrohr in die Wand legen und verputzen. Dieses soll unabhängig von der Heizung ( wir haben im Haus nur Heizkörper)mit 37Grad Vorlauf betrieben werden. Wenn möglich das ganze Jahr. Der "Empfehler" hat damit schon mind. 20 Kirchen und unzählige Privathäuser trocken gelegt.

Daraufhin habe ich natürlich wieder recherchiert und bin u.a. hier im Forum auf die Großeschmidt-Heizung gestossen. Ist aber wohl nicht ganz das, was mir empfohlen wurde.

Deshalb meine Fragen:

1. Kann ich davon ausgehen, das die mir empfohlene Methode Erfolg hat?

2. Hat es jemand hier vielleicht sogar selbst schon probiert und Erfahrungen damit?


Mir geht es aber nur um die Wandtrocknung und nicht darum, wie ich mein Haus am besten heize


Grüße Thomas
 
Hallo Thomas,

zunächst einmal: Ja, das kann etwas bringen. Muss es aber nicht.

Mit der Feuchte in den Wänden und den abplatzenden Oberflächen verhält es sich nicht wie mit der Henne und dem Ei, denn die Feuchtigkeit war immer zuerst da.
Vor der Frage der Behandlung des Schadens stehen immer zwei Fragen, die sicher beantwortet werden müssen:

1. Was ist die Ursache der Feuchtigkeit
2. Wie kann ich die Ursache abstellen

erst dann folgt eine =>

3. Ursachenspezifische Lösung

Andersherum bringt es nichts.

Mit dem Heizen und chemischer Behandlung geht man häufig lediglich gegen die Symptome vor ohne die Ursache zu beseitigen.

Gut, man kann das einige Zeit unter Kontrolle halten, aber während ich Ende März meine Heizung abstelle wird Deine das Jahr über weiter laufen um Feuchtigkeit zu bekämpfen die kapillar aufsteigt? Steigt diese tatsächlich kapillar auf oder hat sie einen anderen Ursprung? Wer hat die Kapillarität festgestellt und weshalb ist es im Umfeld des Erdgeschosses so nass, dass es innen Feucht wird?

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hallo

erst mal Danke für die Antwort.

zu 1. Ursache der Feuchtigkeit ist vermutlich die fehlende Horizontalsperre.

Für kapillar aufsteigende Feuchtigkeit sprechen:

- Der Boden im Erdgeschoss liegt ca. 80cm über Hof, Straße etc.
- Der Aussendienstmitarbeiter von Remmers
- Die Person, die mir die "Heizung" empfohlen hat

Die Heizung wird von einem Solarkollektor unterstützt. Da ging ich davon aus, dass ich im Sommer auch auf die Gasheizung verzichten kann. Da blieben nur noch die Stromkosten für die Pumpe. Mache ich dabei einen Denkfehler?

Grüße
 
Hallo Thomas,

im Prinzip sind da vier Dinge die gegen eine kapillar aufsteigende Feuchtigkeit in Deinem Falle sprechen:

- Der Boden im Erdgeschoss liegt ca. 80cm über Niveau
- ein Aussendienstmitarbeiter mit Verkaufsinteressen
- Die Person, die mir die "Heizung" empfohlen hat mit Verkaufsinteressen
- es gibt keine bauteilübergreifende aufsteigende Feuchtigkeit

Stell mal ein paar Bilder ein.
Beschreibe den Wand-/Sockelaufbau, Materialien
Gibt es eine Unterkellerung?
Wie sieht der Übergang Sockel/Wand aus? Materialwechsel?
Tritt das Problem überall auf?
.... Bilder, Bilder, Bilder

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Meister

Kornmayer hat recht. Unglaublich, wie bei der angeblich aufsteigenden Kapillarfeuchte fehlinterpretiert wird.

Mein Tipp: Mal mit DIY-Teststäbchen den Nitratgehalt der feuchten Stellen bestimmen.

Und dann im Falle eines Falles mit Leitungswasser entsalzen.

Fertig.

Glückauf!

Konrad Fischer
 
@ Konrad Fischer

Gelernt. Merckoquant ( ... lebte ich doch lange Jahre in Darmstadt) oder gibt es eine bessere Empfehlung?

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornamyer
 
Thomas

Hallo zusammen

also zum Bilder machen komme ich erst am Wochenende. Stelle dann auch ein paar ein.

@Christoph

-Beschreibe den Wand-/Sockelaufbau, Materialien

Das Haus steht auf einem Sandsteinsockel. Die Aussenwände sind zweischalig. Aussen Sandstein, innen Backstein. Die Innenwände z.T. Holzständer und Backstein.

--Gibt es eine Unterkellerung?

Nur unter einem kleinen Teil des Hauses ist ein Gewölbekeller. Der größte Teil ist nicht unterkellert.

--Wie sieht der Übergang Sockel/Wand aus? Materialwechsel?

Weiß ich nicht genau

--Tritt das Problem überall auf?

Mehr oder weniger ja. Jedoch am meißten an Innenwänden.


...gegen eine kapillar aufsteigende Feuchtigkeit in Deinem Falle sprechen:

-- Der Boden im Erdgeschoss liegt ca. 80cm über Niveau

Mir wurde gesagt, in Naturstein könne Feuchtigkeit kapillar bis zu 10m aufsteigen. Stimmt dies nicht?

-- ein Aussendienstmitarbeiter mit Verkaufsinteressen

Mag stimmen

-- Die Person, die mir die "Heizung" empfohlen hat mit Verkaufsinteressen

Stimmt nicht. Es war ein Herr im Ruhestand, der früher als Bauleiter eines Architekturbüros eben solche Projekte ( Kirchen usw. )betreut hat. Also absolut keine Verkaufsinteressen. Noch nicht einmal Empfehlungen.

-- es gibt keine bauteilübergreifende aufsteigende Feuchtigkeit

Wie muss ich das verstehen?



@Konrad

--Mein Tipp: Mal mit DIY-Teststäbchen den Nitratgehalt der feuchten Stellen bestimmen.

Wie muss ich einen solchen Test durchführen? Einfach Teststreifen an feuchte Stelle halten? Auf den Putz bzw. auf die Backsteine?

--Und dann im Falle eines Falles mit Leitungswasser entsalzen.

Darunter kann ich mir gar nichts vorstellen. Bitte um Erklärung.



Vielen Dank schon mal und ein schönes WE

Thomas
 
Aufsteigende Feuchte und kapillar brechende Schichten

Hallo Thomas,

Die Durchfeuchtung einer Wand steht in Abhängigkeit zu den Poren der verarbeiteten Materialien. Feuchtigkeit bestrebt immer aus grobporigem Material heraus in das feinporigere zu dringen. Andersherum funktioniert das gar nicht. Also kommt es darauf an, wie die Materialien (und somit deren Poren) zueinander liegen.
Das bedeutet, dass die so genannte "aufsteigende Feuchte" spätestens an der nächsten grobporigen Schicht aus dem feinporigeren, "saugenden" Material heraus nicht mehr weiter kapillar transportiert werden kann (kapillarbrechende Schicht).
Umgekehrt: Aus diesem Grunde funktionieren Lehmkompressen und Kompressenputze überhaupt nur.

Selbst Putze, die jene grobporigen Schichten überbrücken schaffen es nicht ausreichend Feuchtigkeit zu transportieren. Nicht einmal eine simple Zementschlämme schafft es nennenswert unter normalen Bedingungen irgendwelches Wasser zu transportieren.

Bin gespannt auf die Bilder.

Gruß aus Wiesbaden,

Christoph Kornmayer
 
Hallo Thomas,

konkrete Ausführungsanweisungen gibt es bei mir jedenfalls nur im Rahmen meiner objektbezogenen Bauberatung (siehe Profil). Telefonisch oder schriftlich. Und dazu muß ich mir die Objektverhältnisse mindestens mit ein paar repräsentativen Bildern und Erläuterungen reingezogen haben ...

Mit der Bitte um Verständnis -

Konrad Fischer
 
Bilder

So

hier noch die Bilder zu unserem Problem.

Wie man sieht, sind die Bilder 1-3 von Aussen.
Bilder 4-6 sind Innenwände.
Bilder 7-8 sind Aussenwände.

Grüße Thomas
 
Ja, das ist er -

der gemeine Mauersalpeter (Kalziumnitrat), und bestimmt keine aufsteigende Feuchte.
 
Tja meine Herren Akademiker Kornmayer und Fischer, was war nun zu erst da, Ei oder Hähne?
Wird das Kalziumnitrat nun erst durch den Feuchtetransport an die Oberfläche abgeführt oder hat es jemand auf die Oberfläche gestreut damit es Feuchtigkeit aufnehmen kann und so die Wand feucht wird um bei der Verdunstung wiederum Kalziumnitrat auf der Wand zu hinterlassen?

Oder wird der Sockel außen ganz einfach durch Spritzwasser durchfeuchtet was wiederum die Bauteiltemperatur in dem Bereich absenkt und nun wiederum in Folge dessen zu erhöhtem Kondensatausfall innen im Fußpunkt führt?
Vielleicht würde ja schon eine Sockelabdichtung und eine Vernünftige Wasserführung(Blechwinkel für Fassadenwasser auf Sockelkante?!!)außen helfen?
Bevor ich das ganze Jahr den Sockel beheize würd ich mich hier genau überdenken!

@Konrad Fischer
"konkrete Ausführungsanweisungen gibt es bei mir jedenfalls nur im Rahmen meiner objektbezogenen Bauberatung "
recht haste, hier geht nur Nebelstocherei!

gruß jens
 
Hallo

prinzipiell mal Danke für die Antworten. Jedoch bin ich im Moment genauso schlau wie am Anfang.

Den Herren, die sich mein Problem vor Ort angeschaut haben, werden Verkaufsinteressen unterstellt. Wobei dies zumindest bei Einem ("Sockelheizung") definitiv nicht der Fall war.

Hier im Forum bekomme ich Vermutungen und Sachverhalte beschrieben, die ich nicht verstehe. Sobald ich nachfrage und genauere Beschreibung wünsche, lande ich hier aber genau wieder bei den Verkaufsinteressen. Wem soll man da vertrauen. Dem vor Ort mit Verkaufsinteressen oder dem im Internet mit Verkaufsinteressen???


@Jens:

zu ... Vielleicht würde ja schon eine Sockelabdichtung und eine Vernünftige Wasserführung(Blechwinkel für Fassadenwasser auf Sockelkante?!!)außen helfen? ...

Dies hatte ich bei der Aussensanierung vor zu tun.

Mein größtes Problem (d.h. flächen- und gefühlsmässig am meißten Feuchte) habe ich jedoch an den Wänden von Bild 4-6. Dies sind Innenwände,d.h. beide Seiten der Wand sind im Haus. Es sind KEINE Innenseiten von Aussenwänden. Da spielt also Spritzwasser bzw. Kondensationsfeuchte doch keine Rolle.


Etwas ratlos grüßt Thomas, mit der Hoffnung auf doch auch für mich verständliche und nachvollziehbare Antworten.
 
Thema: Feuchte Wände / Heizungsrohre in Sockelnähe
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