Parafin-Injektion

Diskutiere Parafin-Injektion im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Fachwerksgemeinde, ich würde gerne eine 45er Ziegelwand in meiner Scheune wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit horizontal absperren. Der...
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Frank1

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Hallo Fachwerksgemeinde,

ich würde gerne eine 45er Ziegelwand in meiner Scheune wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit horizontal absperren. Der Boden ist nicht unterkellert, eine Wandheizung wird zwar auf den betroffenen Wänden eingebaut, aber dennoch habe ich Angst, dass mir der Putz in absehbarer Zeit von den Wänden fällt.
Nun zu meiner Frage. Mir wurde zu einer Parafin-Injektionsmethode geraten. Gibt es hierzu Erfahrungen oder Meinungen?

Gruß aus Wiesbaden
 
Da es keine aufsteigende Feuchte in Mauerwerkssystemen gibt,

rate ich von allen Horizontalisolierungen ab. Es ist hinausgeschmissenes Geld.

Der Grund der Wanddurchfeuchtung muß woanders liegen und kann nur vor Ort herausbekommen werden.

Früher durfte man hier noch Infolinks setzen, das ist jetzt verboten. Googeln Sie doch mal bei Interesse meinen Namen und den Begriff "Aufsteigende Feuchte". Dann landen Sie auf einer Infoseite, in der die Problemlage mit theoretischen und praktischen Argumenten in laienverständlicher Sprache dargelegt wird. Und sparen Sie viel Geld!

PS. Sie können auch meine Hompegae intern durchsuchen, es gibt eine Funktion im Menue.
 
hallo frank

lassen wir obiges posting mal dahingestellt - die mauerwerksinjektage ist auf jeden fall das teuerste verfahren. soweit ich weiß, gibt es auch keine verbindliche din, die eine fachgerechte ausführung vorschreibt. scharlatanen ist damit tür und tor geöffnet.
bei einer ziegelwand müsste doch eine durchgehende fuge da sein? dann würde ich eher ramm- oder sägeverfahren in erwägung ziehen. trotzdem sollte sich ein statiker vorher die wand ansehen, denn die erschütterungen sind erheblich.
um auf vorhergehendes posting zurückzukommen: natürlich sollten sie erst jeden anderen feuchteeintrag ausschließen können, da gibt es ja so einige möglichkeiten.
letztlich, wenn es wirklich aufsteigende feuchte ist, müssen sie auch bedenken, dass nach einer erfolgreichen sperre die wand/fundament unterhalb der sperre die feuchtelast allein tragen muss und es so zu einer erhöhten belastuzng mit salzen etc. kommen wird.
also schon eine abwägungsfrage.
und ob sie ihren putz am ende retten, wird die zeit zeigen - denn wenns erst mal trocken wird, fangen die ausblühungen erst an.
ich habe mich trotzdem auch für eine sperre (sägeverfahren) entschieden, weil 1m hohe feuchte innen- und außenwände halt nicht hinnhembar sind. und das wasser kommt definitv von unten. (neben anderen feuchtequelen, die natürlich auch abgestellt werden)
 
hallo bettina,

danke für den guten Hinweis. Ich denke auch, dass aufsägen und einrammen wohl das beste wäre, scheue mich aber vor den von ihnen aufgezählten faktoren! der gute mensch hat mir das injektions-verfahren so beschrieben, dass das mauerwerk alle 11cm aufgebohrt wird, danach sollen heizstäbe eingeführt werden um das mauerwerk in den bohrbereichen auf 130 grad aufzuheizen. damit soll gewärt werden, dass keine restfeuchte mehr im ziegel verbleibt. anschließend soll 60grad heißes parafin in die löcher gedrückt werden, dass alle kapilare sofort verschließt. das parafin soll nach dem aushärten absolut dicht sein. hört sich für mich schlüssig an. da die wände im innenbereich sind kann ich ausschließen, das es sich um drückende feuchtigkeit von außen handelt. ein angebot liegt mir bisher noch nicht vor. es handelt sich um ca. 20m mauerwerk.

Gruß, Frank
 
Hallo Frank
Ich kenne mich nicht all zu gut aus, aber ich vertsehe jetzt gerade nicht was Parafin in einer Wand zu suchen hat. Dachte immer das das in Dieselkraftstoff oder so gehört.
Wie sieht die Wand denn am Gebäude selbst aus? manchmal ist es gerade bei Nebengebäuden so das die Grasnabe durch Jahrelangen Wildwuchs immer weiter nach oben gewandert ist und die Aussenände schon dadurch feucht werden, das dauert dann nach abgraben eine Gewisse Zeit bis es wieder trocken ist.
Nurmalsogefragt.
Gruß
Hartmut
Edit Gut im letzten Teil habe ich wohl jetzt mist geschrieben weil ich deinen kletzten Satz nicht gelesen hatte, war abgelenkt.
 
hallo hartmut,

die wand ist eine zwischenwand von scheune und stallung. beides wird aber seit 40 jahren nichr landwirtschaftlich genutzt. also von einer grasnarbe ist weit und breit nix zu sehen. parafin wurde mir als wachs beschrieben, es gibt ja auch parafin-kerzen. dieses wachs soll bei der temperatur bei der es in den ziegel läuft flüssiger als wasser sein und somit sehr schnell die kapilare zusetzen. das ganze prozedere soll auch nur zwei tage in anspruch nehmen.

Gruß, Frank
 
Hallo Frank
Habe es gerade ergoogelt, nun Paraffin scheint ja wohl eher zu den nicht gefährlichen Erdölprodukten zu gehören.
Gruß
Hartmut
 
Liebe Frau Ingenkamp, bitte klären Sie uns auf,

wie es zu kapillarem Aufsteigen zwischen den feinen Poren des Mauersteins und den groben Poren des Mörtels kommen kann und wie hoch das steigen soll.

Dann könnte man über die Sperrwirkung einer Horizontalisolierung weiter verhandeln.

Der Leiter des staatl. Bauforschungsinstituts in Holland hat mir gegenüber erklärt, daß man dort 10 Jahre lang probiert hatte, an Mauerkörpern im nassesten Sumpfgelände "aufsteigende Feuchte" zu simulieren, was nie gelang.

Auch im Fraunhofer Institut unter Künzel kam man auf entsprechende Ergebnisse. Alles öffentlich verhandelt auf den Norddeutschen Feuchtetagen vor hunderten Facheuten und Sanierern - ohne den geringsten Widerspruch. Publikation liegt mir vor! Habe nämlich auch referiert.

Außerdem, schauen Sie vorsichtshalber mal Kaimauern im Hafen oder Brückenmauerwerk im Fluß an. Wo sehen Sie da aufsteigende Feuchte?

Ich hatte übrigens gerade ein Beweissicherungsverfahren in HH, wo man nach meinen Thesen ohne Horizontalisolierung sanierte und dann ein Mißlingen nachweisen wollte. Wurde abgebrochen, da alles wie vorhergesagt trocken war und keine Feuchte mehr nachweisbar - ohne Horizontalisolierung irgendwelcher Art, bei massivster Feuchte im gesamten Mauerquerschnitt vorher.

Fahrlässige Meinungsabgabe sollte man mir jedenfalls nicht vorwerfen. Man fühlt sich hier ja sonst wie ein dummer Schuljunge unter so vielen Experten aus allen Branchen.
 
firma

... was ich vergessen habe, es handelt sich bei dem anbieter um die fa. isotec. habe gerade beim stöbern hier im forum eine ähnlich gelagerte Frage gefunden, leider keinen erfahrungsbericht. hat jemand schon was mit isotec zutun gehabt?

Gruß, Frank
 
Hallo Herr Döcke,

auch ich rate dringend von Horizontalisolierungen ab. Es kostet viel und bringt wenig, teilweise treten langfristige kostenintensive Folgeschäden auf. Bei einer Parafin-Injektion wird der gesamte Wandquerschnitt erwärmt so dass das Paraffin mit höherer Viskosität eindringt und die Kammern umschließ.

Haben Sie aufsteigende Feuchtigkeit. Wenn ja welcher Putz ist auf der Wand. Kann ggf. Feuchtigkeit wieder abtrocknen.

Wir stehen mit unserem Haus im Hochwassergebiet. Ins EG wo unsere Büros sind schwappt es immer mal wieder rein. Dennoch sind unsere Wände auch ohne Horizontalsperre nach kann Zeit wieder trocken.

Wir setzen da auf offene reine Kalkputze, haben Schilfrohrinnendämmung mit Wandheizungen und auch thermische Horizontalsperren d.h. Wandheizungsrohr unter der Dämmung in Putz.

Für mich als Eigentümer ergeben sich weniger Kosten und mehr Wirkung.

Viele Grüße Gerd Meurer
 
Als Info über sonstige Horizontalinjektagen

ein aktueller Fall aus meiner Bauberatung:

"31.5.05
... Leider bin ich zu spät [auf Ihre Homepage] gestossen. Die Katastrophe ist bei mir schon passiert. ... ich bin ein armer Schlucker ... jetzt erst recht wo ich für eine chemische Horizontalsperre Geld ausgegeben habe und ich mein Haus infolge dauernd brennender Augen nicht mehr bewohnen kann. ...

Es besteht folgende Situation:

Vor 4 Wochen wurde im Keller meines Einfamilienhauses in ... eine Horizontalsperre mittels dem Produkt XY von XYZ eingerichtet. Es wurde je eine Horizontalsperre von Aussen resp. von Innen angelegt.

Der Keller ist aus ...-Steinen gebaut, die natürlich die Feuchtigkeit ideal aufnehmen können, deshalb hat es stellenweise schwarze feuchte Flecken im Keller. Auf dem Keller steht ein Haus in Holzständerbauweise. Ich wollte die Holzstruktur durch die aufsteigende Feuchtigkeit schützen, deshalb schien mir die Anwendung dieses Produktes ideal. Der Vertreter der ausführenden Firma hat auch dementsprechend Angst eingeflöst.

Nun ist es so, dass ich seit dem das Produkt in der Mauer ist (4 Wochen) an einer Augen-Reizung leide, sobald ich mich im Haus aufhalte. Ich muss noch erwähnen, dass von uns 6 Personen zuerst 3 betroffen waren. Bei 2 Personen sind die Beschwerden nach 3 Tagen wieder abgeklungen.

Denken Sie, dass es nun noch eine Rettung resp. Lösung meines Problems gibt z.B. durch Abdichten der Wände etc.? Ich bringe das Produkt wohl kaum mehr aus der Mauer.

Mit freundlichen Grüssen

N.N."

Erst dem Sichereitsdatenblatt - nicht der Produktwerbung - ist dann zu entnehmen, was in der teuren Silikat/Wasserglas-Soße alles so drin ist, die da hektoliterweise den arglosen, aber feuchteverängstigten Leutchen aufgedreht und den feuchten Buden eingespritzt wird - bauaufsichtlich natürlich zugelassen!:

u.a. (kommentierter Auszug):

"Verwendung des Stoffes/der Zubereitung: Industriell. Modifizierungsmittel für: Baustoffe .

Gefährliche Inhaltsstoffe:
R-Satz Bezeichnung
R10 R52/53 Entzündlich. Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.
R38 R41 Reizt die Haut. Gefahr ernster Augenschäden.
R10 R20 R36/37 Entzündlich. Gesundheitsschädlich beim Einatmen. Reizt die Augen und die Atmungsorgane.
R10 R35 Entzündlich. Verursacht schwere Verätzungen.
R11 R23/24/25 R39/23/24/25 Leichtentzündlich. Giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut. Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken.

Zusätzliche Gefahrenhinweise für Mensch und Umwelt:
Beim Einatmen von Aerosolnebeln können Gesundheitsschäden auftreten. Produkt hydrolysiert unter Bildung von Methanol (CAS-Nr. 67-56-1). Methanol ist giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut (T, R23/24/25), führt zu irreversiblen Schäden durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken (T, 39/23/24/25) und ist leichtentzündlich (F, R11).

Hinweise für den Arzt:
Produkt spaltet bei Kontakt mit Wasser (auch im Magen-Darm-Trakt) Methanol in größeren Mengen ab, deshalb Methanolvergiftung in Betracht ziehen und auch die dafür bekannte Latenzzeit von mehreren Tagen beachten!

Hinweise zum Brand- und Explosionsschutz:
Produkt kann Methanol abspalten. Dämpfe können in geschlossenen Räumen mit Luft Gemische bilden, die in Gegenwart von Zündquellen zur Explosion führen, auch in leeren, ungereinigten Behältern. Von Zündquellen fernhalten und nicht rauchen. Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladung treffen. Gefährdete Behälter mit Wasser kühlen.

Zu vermeidende Bedingungen: Feuchtigkeit"

KF: Das ist genial. Diese vorgeblich feuchtebekämpfende Tunke darf also nur in allertrockenster Randbedingung eingesetzt werden. Ob das der Anwender wenigstens weiß?

"Zu vermeidende Stoffe: Reagiert mit: Wasser, basischen Stoffen und Säuren. Die Reaktion erfolgt unter Bildung von: Methanol.

Gefährliche Zersetzungsprodukte:
Durch Luftfeuchte, Wasser und protische Mittel: Methanol , Ethanol . Für den in Substanz vorliegenden Silikonanteil gilt: Messungen haben ergeben, daß bei Temperaturen ab ca. 150 °C durch oxidativen Abbau eine geringe Menge Formaldehyd abgespalten wird.

Spezifische Wirkungen im Tierversuch:
Einatmung als Aerosol: Bei technisch maximal erreichbarer Konzentration keine Mortalität im Tierversuch.
Produkt verursacht: Atemnot , Koordinationsstörung .
Beurteilung in Analogie zu einem geprüften, ähnlichen Produkt: 10%ige Verdünnung in Wasser: Reizt die Augen.

Zusätzliche toxikologische Hinweise:
Gefahr ernster Augenschäden. Hydrolyseprodukt(e): Vorsicht! Produkt kann im Magen-Darm-Trakt hydrolysieren und Methanol freisetzen.
Methanol (67-56-1) wirkt lt. Literaturangaben hautentfettend, schleimhautreizend, narkotisch bis hin zu Koma oder Tod. Hautresorption möglich. Nach zeitlicher Verzögerung kann Schädigung von Herz, Nieren, Leber und Sehnerven (Erblindung) eintreten.
Ethanol (64-17-5) wirkt lt. Literatur reizend auf Schleimhäute, schwach reizend auf die Haut, hautentfettend, narkotisch, Leberschäden möglich.

Kennzeichnung (EU) Xi Reizend
R-Satz Bezeichnung
R10 Entzündlich.
R41 Gefahr ernster Augenschäden.
R52/53 Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben.

S-Satz Bezeichnung
S23 Dampf/Aerosol nicht einatmen.
S26 Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser abspülen und Arzt konsultieren.
S39 Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen.
S51 Nur in gut gelüfteten Bereichen verwenden.
S61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen/Sicherheitsdatenblatt zu Rate ziehen."

Kommentar: Immer drauf zu. Hauptsache, bauaufsichtlich zugelassen. Noch ein blühendes Geschäft mit der Angst.
 
danke

Hallo Fachwerker,

vielen dank für die vielen hilfreichen informationen. Besonderen dank an herrn meurer für den guten hinweis.

Gruß aus wiesbaden
frank döcke
 
Hallo Frank,
Ich saniere seit vielen Jahren Altbauten, so habe ich auch schon einige wirklich schlimme Fälle von aufsteigender Feuchtigkeit auf Dauer erfolgreich befreit.
Nach gründlicher Ursachenforschung und tatsächlich aufsteigender Feuchtigkeit - ist auf jeden Fall eine nachträglich eingezogenne Doppellagige Bitumensperrschicht allen anderen Verfahren vorzuziehen.

Von dem Flüssig - Verfahren rate ich Prinzipiell ab da niemals wirklich dicht, u. zudem meißt sehr teuer u. Gesundheitsschädlich in den meisten Fällen außer Wasserglas !
Auch von dem V2A-Blech-Einschlagverfahren rate ich in den meißten Fällen ab, da hier enorme Erschütterungen auftreten die dem Gefüge und der Stabilität des Mauerwerks teilweise erheblichen Schaden zufügen können.

Das von mir favorisierte Verfahren mit der nachträglich eingebauten Bitumensperrschicht sollte möglichst gewissenhaft ausgeführt werden um Setzungserscheinungen u. Rissbildung im Mauerwerk zu vermeiden.

Natürlich ist dies sehr Arbeitsintensiv jedoch meißt Kostengünstiger wenn man am Ende feststellen muß, das das Flüssig-Verfahren versagt hat.

Der Vorteil dieser Ausführung liegt auch darin, das man bei Verwendung von Schweißbahn die man 10 - 15cm über das Mauerwerk überstehen läßt eine Horizontale Sperrschicht auf der Unterbetonplatte für den Fußboden formschlüssig u. Dauerhaft anschließen kann, u. Außen gegfs. die vertikale Sperrschicht ebenfalls aus Schweißbahn anschließen kann und somit eine auf Dauer wirklich funktionstüchtige Feuchtigkeitssperre geschaffen hat, wenn nötig mit Drainage usw.

Wie gesagt, ich wende dieses Verfahren Außschließlich an u. habe noch nie Reklamationen erhalten, so das ich mitlerweile eine 20-ig Jährige Garantie für diese Arbeiten gebe, wobei ich davon überzeugt bin das dies auch um ein Vielfaches länger hält.

Da ich z.Z. nur ca 15 Km von Ihnen entfernt Wohne bin ich auch gern bereit Ihnen vor Ort ein paar Tips u.Ratschläge zu geben, sollten Sie diese benötigen.
Meine Tel-Nr. finden Sie in meinem Profil.

Viele Grüße u. gutes Gelingen A.Böhmer
 
I2061_20056117346.jpgLieber Herr Böhmer,

bitte erklären Sie den Lesern mal, warum die ständig anstehende Feuchte an den historischen Hamburger Kaimauern nie über den Tidenhubpegel aufsteigt. Wäre dort Ihre Methode auch sinnvoll?

Mehr Nässe im Fundament - und Salzwasser! - kann ich mir doch gar nicht vorstellen.

Ist dort vielleicht nachträglich injiziert worden? Hängen dort raffiniert versteckte Zauberkästchen? Elektroosmoseverfahren? Edelstahlfugbleche?
 
Eine,

Bitumschicht einzulegen ist schon deutlich günstiger als die anderen hier vorgeschlagenen Varianten, stellt aber im Grunde genommen auch nur eine verschlimmbesserung dar.

Viele Grüße Gerd Meurer
 
was

sagt dieses bild? nichts. außer der schwabblinie. haben sie nachgemessen? viel grünes moos außerhalb des tidenhubes. wächst moos im trocknen?
 
Sicherheitsdatenblätter

Ich kanne mich zwar nicht mit Methoden gegen Mauerwerksfeuchte aus, aber mit Sicherheitsdatenblättern schon. Diese sind nur (!) gültig für die Verarbeitung und Handhabung des Produktes. Nach der Verarbeitung hat das Produkt eine andere Zusammensetzung und Verhalten gegenüber Mensch und Umwelt. Warum Ihr Kunde, Herr Fischer, die Sanierung nicht verkraftet, kann daraus nur sehr bedingt gelesen werden. Die R-Sätze gelten nicht für den Endzustand. Die aufgelisteten Chemikalien sollen wahrscheinlich verdunsten und sind somit auch nicht mehr im Produkt vorhanden. Mag sein, dass das Mittel schlecht war, der Verarbeiter gepfuscht hat, was auch immer. Das kann wahrscheinlich nur ein Baubiologe vor Ort klären. Wenn ich ein Sicherheitsdatenblatt für Holz erstellen müsste, würde die Verwendung von Holz wahrscheinlich aufgrund er Formaldehyd-Emissionen verboten werden.

Aufsteigende Feuchtigkeit ist in jedem Material, was kapillar-artige Öffnungen und eine entsprechende Oberflächenspannung hat, prinzipiell möglich. Die Kapillarkräfte wirken bis zu mehreren Metern über dem Wasserpegel.

Viele Grüße
 
Sägeverfahren unbedingt

Wir haben einen uralten Speicher mit 50cm Vollziegelmauerwerk direkt am Greifswalder Stadthafen (Fundamente stehen im Grund(Hafen-)wasser) durch Sägeverfahren mit eingelegten 0,5 cm PVC(?) Streifen vor 8 Jahren saniert. Hiernach keinerlei Feuchtigkeitsprobleme mehr, die vorher zum Teil fühlbar nassen Wände im EG trocknen kontinuierlich über die Zeit aus. Wir bereuen bis heute nicht, diesem Verfahren den Zuschlag gegeben zu haben.

Die Wand ist dennoch nicht sofort trocken sondern braucht wohl Jahre hierfür. Die eine Wand, die wir als gestalterischen Kompromis (wir kannten noch nicht K.F. Theorien) innen (Speicher außen Ziegelfassade)nicht gedämmt haben (siehe Foto), blühte noch 3-4 Jahre nach innen aus.

Gruss Eckard
 
Re UNBEDINGT

Hallo Herr Zöllner,
haben Sie das Sägeverfahren schon an anderen Objekten ausprobiert?

Haben Sie schon mal versucht ausfsteigende Feuchtigkeit weniger zerstörenden und kostengünstigeren Maßnahmen trockenzulegen?

Wir hatten die Diskussion in der letzten Zeit schon öfters hier und ich sage wieder: Pauschale Empfehlungen ohne genau Kenntniss der Ursachen sind gerade bei aufsteigender Feuchtigkeit fatal. Wir haben unsere Haus, 20 m vom Rhein entfernt, mit patschnassen Wänden beim Kauf, im Hochwassergebiet wie auch scon erwähnt sehr kostengünstig auch ohne Horizontalsperre trocken gelegt.
Viele Grüße Gerd Meurer
 
Hallo Herr Meurer, jedem das Risiko, dass er tragen will!

Ich kann nur dass empfehlen, was ich selbst probiert habe. Wir hatten das Problem, eine Innenwanddämmung anzubringen, da außen Denkmalschutz bestand. Insofern mussten wir auf Nummer sicher vor nachstoßender Feuchtigkeit von unten gehen, da auch unser Gebäude ab und zu bis zur Abdichtung im Wasser steht (auch Hochwasserbereich).

Es kommt immer auf die Prioritäten an, die man setzt. Wenn man mit ab un zu auftretender Feuchtigkeit leben kann, kann die Wand wohl auch ab und zu feucht werden.

Die Gegenfrage:

Bei einer Gesamtsanierung eines alten Gebäudes liegen die Kosten für die Horizontalsperrung (je nach Stockwerkanzahl) in einem sehr kleinen Anteilsbereich der Gesamtbaukosten. Warum soll man darauf verzichten? Welche Schäden sollen oberhalb derselben auftreten? Sollte man nicht gerade an diesem Punkt auf Sicherheit setzen?

Warum dieses Risiko also anraten? Wenn die Methode ohne Abdichtung trotz aller guten Vorhersagen nachträglich dann doch nicht im konkreten Fall funktioniert, wird die spätere Nachholung bei einem bereits fertigen Gebäude teuer.

Auch wenn jetzt wieder mein Beruf durchguckt, in vielen Mängelprozessen geht es irgendwie um nicht funktionierende Bauwerksabdichtungen und bei Bestätigung dieses Umstandes dann in jedem Falle um horrende Mängelbeseitigungskosten durch die Höhe der anfallenden Mangelbeseitigungsnebenkosten, da dass Gebäude meißtens fertig war (Putz, Maler, Fußboden usw.).

Ich gebe zu, dass ich auch nichts von Parafininjektionen halte, deren Ruf ist jedoch nach meiner Meinung durch offensiv werbende und umherreisende angebliche Handwerker wohl ruiniert worden. Die Mauerwerkssanierungsbetriebe die ich kenne, können da nicht mehr preislich mithalten.

Vielen Dank jedoch für Ihre konstruktive Antwort.

Eckard Zöllner
 
Thema: Parafin-Injektion
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