Altbausanierung

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genco

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Guten Tag an alle,
ich bin Eigentümer eines kleinen Mehrfamilienhauses mit sechs Wohneinheiten. Demnächst plane ich eine umfangreiche Sanierung des gesamten Hauses. Hierzu habe ich auch ein Energieberater eingeschaltet. Unter anderem sind folgende Maßnahmen geplant:
- Ausbau des Dachgeschosses (Dämmstoff Hanf)
- Erneuerung der Fenster: 6 Kammer Kunststofffenster,
3-Fachverglasung
- Fassadendämmung 120mm Hanf.
- Erneuerung der Heizung, Umstellung auf Gas, in Verbindung
mit Heizleisten

Das Haus ist von 1910. Es ist eine alte Stadtvilla im Jugendstil. Die tragenden Wände sind 45cm dick. Die Einholung einer unabhängigen Meinung scheint in der heutigen Zeit schwierig sein, insbesondere da Firmen unglaublich viel Lobbyarbeit betreiben. Wer ist da vertrauenswürdig und wer nicht?
Dieses Haus ist mein Lebenswerk. Bereits für den Erwerb musste ich einen großen Kredit aufnehmen. Fehler möchte ich mir daher nicht erlauben, insbesondere auch weil ich für die Sanierung (zum größten Teil) einen Kredit in Anspruch nehmen muss.
Kritiker wie Konrad Fischer verteufeln sowohl die Fassadendämmung als auch dichten Fenster. Ich bin ehrlich gesagt verunsichert. Was wäre die Alternative?
Da das Haus von vielen Bäumen umgeben ist, sind die Wohnräume selbst im Sommer relativ frisch. Im Winter werden die Räume nie richtig behaglich warm, weil zum Teil ältere einfache Fenster drin sind. Das Haus ist auch soweit trocken. Keiner beklagt sich über Schimmelbefall. Ich mach mir nun große Sorgen, wenn durch die Dämmung und der Erneuerung der Fenster Bauschäden verursacht werden. Was soll ich tun, schimmelfrei in der Kälte wohnen bleiben oder Maßnahmen ergreifen und ungesund mit Schimmel "leben"?
Wer hat persönliche Erfahrung mit einer Hanf Fassadendämmung bzw. mit den oben beschriebenen dichten Fenstern im Altbau?
 
Sie sollten sich

jemanden nehmen der die Planung / Ausführung leitet.
Jemanden der sich mit Altbausanierung auf Öko- Basis auskennt.Ist doch normal das jede Firma ihr Produkt verkaufen will.Es muß nur alles zusammen passen sonst geht das nach hinten los.
 
Altbausanierung

So einen Planer/Bauleiter brauchen Sie ohnehin für die Erarbeitung des Bauantrages.
Übrigens halte ich 120 mm Hanfdämmung und eine Jugendstilvilla für nicht vereinbar.
Außerdem bezweifle ich, das dies viel bringen wird.
Mit einer energetischen Sanierung auf Teufel komm raus allein ist es nicht getan.
Sie brauchen ein stimmiges Gesamtkonzept.

Viele Grüße
 
Hallo Genco,bei einer Stadtvilla im Jugendstil muss ich zuerst einmal nach dem Denkmalschutz fragen. Bereits hier stellen sich viele Weichen für das weitere Vorgehen. Denkmalschutz: Ja oder nein?
Nach einer Außendämmung mit Hanf wäre es dann vorbei mit dem Jugendstil ...

Wichtig ist, dass die Maßnahmen auch wirklich zum Haus passen und nicht aus rein rechnerisch-energetischen Gründen lanciert werden. Hier kann viel Geld für wenig Effekt zum Fenster heraus geworfen werden.

Ohne einschneidende Maßnahmen an Technik, Substanz und Gestalt wird ein solches Haus kaum in eine Passivhaus verwandelt werden können. Nicht nur aus diesem Grunde würde ich dann auch nicht zu den vorgeschlagenen Fenstern greifen.

Der Ausbau des Dachgeschosses erfordert eine Baugenehmigung und wird u. U. auch Auswirkungen auf den Brandschutz haben.

Energetische Sanierungen führen leider häufig zu Schimmelproblemen, was allerdings weniger auf die Materialien als auf das sich meist nicht ändernde Nutzerverhalten zurückführen lässt. Während Sie verm. wissen was Sie nach einer Sanierung zu tun und zu lassen haben, werden leider der ein oder andere Mieter sich nicht daran halten, was nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer und langwierig werden kann. Leider musste ich bei einer meiner eigenen Wohnungen auch die leidige Erfahrung machen, dass der Verstand mancher Zeitgenossen nicht unbedingt das schärfste Messer in deren Besteckkasten war.

Ohne einen vernünftigen konzeptionellen Ansatz kann auch solch ein auf den ersten Blick wirklich interessantes Vorhaben daneben gehen. Gibt es Bilder? Wo steht denn das Haus?

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Danke für die zahlreichen Antworten.....

Das Haus ist in Berlin-Tempelhof und steht nicht unter Denkmalschutz. Die Energieberatung bzw. die Vorschläge waren vom Bauingenieur selbst. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich aufgrund des Hauszustandes energetische Maßnahmen (Dämmung und Fenstererneuerung usw.) durchführen möchte. Im Hinblick auf meine Schimmelsorgen wurden mir diese Maßnahmen empfohlen.
Die Planung und Beantragung der behördlichen Genehmigungen erfolgt vom Bauingenieur selbst.
Was wäre denn ein stimmiges Gesamtkonzept?

Mir geht es nicht um die Verwandlung meines Hauses in ein Passivhaus. Ich hatte ja bereits erwähnt, dass das Haus kaum Sonne abbekommt und daher selbst im Sommer die Wohnräume fasst schon unbehaglich werden. Sie werden sich vorstellen, wie es im Winter ist. Trotz Heizen in einigen Räumen habe ich den Eindruck, dass es draußen wärmer ist als in der Wohnung selbst. Ich muss etwas tun, jedoch möchte ich der Bausubstanz keinen Schaden zufügen. Was tun, was ist dieses stimmige Gesamtkonzept? Mein Ziel ist es eine Verbesserung hinsichtlich der Behaglichkeit zu erreichen ohne dabei dem Haus zu schaden. Es muss und soll kein Passivhaus sein.
Dämmung ja oder nein?
Wenn ja, welche Dämmung?
Evtl. nur Putz?
Fenster: Statt Kunststoff, lieber zweifach- verglaste Holzfenster?
Ich wäre echt dankbar, für Hinweise und konkretere Vorschläge.
 
die

Frage nach den Fenstern Holz- oder Kunststoff, ist mehr eine persönliche Entscheidung. Wenn es weiße Fenster werden sollen, kann man sich bei so einem Haus durchaus PVC-Fenster, montiert nach RAL, vorstellen. Zumal derade in dem Sektor mit passenden Ergänzungsprofilen die Gestaltung an den Jugendstil gut hinbekommen lässt. Im Holzsektor könnte das wesentlich teurer werden. Jedoch kann das nur mittels Angebot genau ermittelt werden. Dreifachglas bringt auch ein größeres Flügelgewicht bei Fenster - kommt wieder auf die Fenstergröße an. Bei Schallschutz wäre es sicher eine Verbesserung, wenn mit unterschiedlichen Glasstärken gearbeitet werden kann.
Zu prüfen wäre, ob die Winddichtigkeit des Objektes auch gegeben ist, Gerade an Natursteingewänden, wie sie im Jugendstil (auch aus Beton) viel verwendet wurden, sind viele Anschlussfugen undicht, die sich über die Deckenbalkenauflager bis ind Haus fortsetzen können. Wenn es im Sommer kühl ist, dann wäre das der Traum vieler Hausbesitzer, für den rest sollte man planvoll vorgehen und sich das Objekt genau ansehen. Das geht von hier aus leider schlecht.
 
Altbausanierung

Tja, wie sieht ein stimmiges Gesamtkonzept aus?
Diese Frage kann man nach einer gründlichen Besichtigung mit Bauzustandsanalyse, einem Aufmaß, einem Gespräch mit dem zuständigen Bauamt, viel Arbeit und Gehirnschmalz beantworten.
Die Antwort auf Ihre Frage werden Sie also nicht hier im Forum erhalten können

Viele Grüße
 
Sechs Wohneineiten sind ja auch nicht ohne...

... soll da was vermietet werden?

Bei so einem Objekt wäre es wirklich schade, wenn nur die energetische Seite alles diktiert.

Ich würde mir ein Konzept suchen, das möglichst die alte Bausubstanz unterstützt und wirken lässt. Bis jetzt hat es ja funkitoniert - nur es ist nicht behaglich genug.

Bei den Fenstern würde ich auf einen erfahrenen Fensterbauer für den Altbau zurück greifen und keine Kunststoffenster einbauen.

Die 45er Wände sind ja erst mal ordentlich. Evtl. reicht schon ein Neukonzept bei der Heizung für ein behaglicheres Klima.

Außendämmung im vielbeschatteten Bereich bringt Algenwuchs auf der kalten Außenhaut. Hier mal prüfen, ob nicht ein gering auftragender mineralischer Dämmputz völlig ausreichen würde - wenn ein Neuputz überhaupt nötig ist.

Alle Kredite, die wegen energetischen Verpflichtungen subventioniert werden, führen bei so einem Objekt zu einer unnötigen Verteuerung.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Ich schließe mich Georg Böttcher an,

ein schlüssiges Konzept kann man nicht in einem Forum abfragen. Folgende Punkte bringen mich aber ins Grübeln:
1. 120 mm Hanfdämmung? Hanf ist so weit ich informiert bin nur innen oder von außen hinter einer Wetterschale möglich. Bin ich hier falsch informiert? Aber 120 mm Innendämmung halte ich für fragwürdig und eine Außenschale bei einem Jugendstilhaus ebenso.
2. In letzter Zeit tauchen all überall Nachfragen nach Dreifachverglasung auf. Dreifachverglasung ist 15 % teurer und läßt dafür 10 % weniger Licht durch. In Extremfällen, dass bedeutet, wenn ich unbedingt den Passivhausstandard oder ein Effizienzhaus 55 erreichen will, werde ich wegen der Einhaltung der Grenzwerte nicht an einem dreifach verglasten Fenster vorbei kommen. Aber in allen anderen Fällen machen aus meiner Sicht solche Fenster keinen Sinn. Ghe ich konsequent vor, müsste ich alle dreifach verglassten Fenster um 10% vergrößern um mit den normalen Fenstern vergleichen zu können. Ob das dann energetisch noch Sinn macht habe ich noch nicht durchgerechnet. Wär mal eine Aufgabe für eine stille Stunde.
3. In ein Haus gehören aus meiner Sicht aus den unterschiedlichsten Gründen keine Kunststofffenster. Das gilt für mich bei Neubauten und noch viel mehr bei Altbauten. Hersteller von Kunststofffenstern machen sich natürlich eine Menge Gedanken, wie man die alten Fenster zumindest optisch nachbasteln kann. Ich denke man sieht es immer und ich will auch noch ein paar Dinge anfassen können und dabei ein gutes Gefühl haben.
4. Wenn ein solches Haus vermietetwerden soll, sollte man über eine mechanische Lüftung nachdenken.
5. Prüfen sie, ob in Berlin für Bestandsgebäude eine Verpflichtung gemäß EEWärmeGesetz gibt. Wenn dies der Fall ist muss ein Teil der verwendeten Energie für Heizung und Brauchwasser aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.
 
Wenn...

...Sie eine Jugendstilfassade haben, wie wollen Sie dann außen dämmen?

Eine gänzlich andere Variante wäre, innen mit Holzweichfaserplatte in Lehm angesetzt, zu dämmen, darauf Wandheizung, in Lehmputz. Zukunftssicher, weil mit Niedertemperatur betreibbar, und ein durch den Lehm optimal kimatisierter Raum. Plastefenster im Jugendstilhaus? Gehen Sie mit Gummistiefeln in die Oper?

Aber all das ist Arbeit für einen sanierungs- und denkmalerfahrenen Planer, den Sie offenbar noch nicht gefunden haben. Bauen Sie stückweise ohne schlüssiges Konzept, verbrennen Sie das Geld sinnloserweise. Auch wenn Ihr Haus nicht unter Denkmalschutz steht, ist eine Bewahrung seines originalen Charakters wichtig, die Vermietbarkeit steigt enorm im Gegensatz zum gesichtslosen Dämmfassadeneinerlei. Mieter lieben Details, natürliche Materialien, erhaltene Originalsubstanz. Eine Empfehlung in Berlin:

Architekt Peter Garkisch, www.dritte-haut.de

Mit den besten Grüßen

Thomas
 
Hallo Genco,

eine Dachgeschossdämmung mit Hanf hört sich sehr vernünftig an. Zum Thema Fassadendämmung schließe ich mich der Meinung von Thomas Böhme an.

Eine Jugendstilfassade sollte erhalten und nicht durch eine Außendämmung "versteckt" werden. Ebenso - finde ich - gehören der Würde des Hauses entsprechende Fenster einbaut.

Den von Thomas Böhme genannten Wandaufbau (siehe Bild) halte ich für sehr sinnvoll. Die Räume heizen sich dadurch sehr schnell auf und sorgen für ein angenehmes Raumklima. Währenddessen kann das Sonnenlicht immernoch die Außenmauer des Hauses aufwärmen.

Durch die Fähigkeit dieser Baustoffe, Wasserdampf aufzunehmen und wieder abzugeben, passt sich dieses System dem von Christoph Kornmayer erwähntem Nutzerverhalten an und verhindert so nachhaltig eine Schimmelbildung.

Viele Grüße

Marc K.
 
Anmerkungen und weitere Fragen

Vielen vielen Dank nochmal für die zahlreichen Antworten. Die Fenster des Hauses wurden zum Teil bereits vor 12 Jahren vom vorherigen Eigentümer auf Kunststoff umgestellt.

Die Villa ist dahingehend schon etwas "verunstaltet". Es sind noch ca. 10 unveränderte Holzfenster mit einer einfachen Verglasung vorhanden.

Ich weiß nicht in wie weit Hanfdämmplatten für die Fassade neu sind, jedoch hatte ich in Erfahrung bringen können, dass auch eine Variante für die Fassade möglich ist. Hierzu hatte ich mich als Laie in einigen Foren belesen und konnte Hanf auch für die Fassade als "besten Dämmstoff" im Hinblick auf meine Schimmelsorgen ermitteln.
In einer Wohnung werde ich wohnen bleiben und der Rest der Wohneinheiten wird vermietet. Wie sehr würde eine Innendämmung die Quadratmeterzahl der Wohnungen verringern und warum ist eine Innendämmung besser als eine Fassadendämmung, hätte man da nicht dieselben Probleme?
Eine Wandheizung war ursprünglich auch mein Wunsch. Als Vermieter muss ich jedoch auch die Belange der Mieter mitberücksichtigen. Die Außenwände würden bei mir aufgrund der großen Fensterflächen möglicherweise nicht ausreichen. So müsste man auch noch im Innenbereich die Wandheizung anbringen. Der Mieter könnte diese Fläche nicht für seine Möbel bzw. Bilder verwenden. Ich würde dem Mieter, überspitzt formuliert, vorschreiben wie er die Wohnung zu gestalten hat. Eine gewisse Freiheit in der Wohnungsgestaltung muss ich dem Mieter aber lassen, damit alles in beiderseitigem Interesse harmonisch läuft. Daher kam mir die Idee der Verwendung der Heizleisten, die ja ähnlich sein sollen, wie die Wandheizung. Eine Deckenheizung oder Fußbodenheizung kommt nicht in Frage.
Grüße aus Berlin
Genco
 
Die Aufbauhöhe...

...der beschriebenen WH (einschl. 5cm HWPl)könnte bei ca. 10cm liegen. I.d.R. kann die WH nach Berechnung des Wärmebedarfes so ausgelegt werden, daß die Außenwände ausreichen. Vor die sollte man im ungedämmten Altbau auch nichts Flächig-Großes stellen. Befestigungspunkte für Bilder oder Regale lassen sich auch an der geheizten Wand sicher lokalisieren, ohne Löcher in der Leitung zu riskieren.

Grüße

Thomas
 
Lassen Sie sich Zeit!

Es geht um sehr viel Geld! Um Ihr Geld!
Das Haus ist Ihr Lebenswerk!
Stadtvilla im Jugendstil, ich kann nur gratulieren!
Meine Stadtvilla ist 2 Jahr jünger und hat auch ca. 45 cm dicke Wände.
Wie setzt sich diese Dicke bei Ihnen zusammen?
Ihr Haus ist soweit trocken!
Keiner beklagt sich!
Ihre Sorgen sind vollauf berechtigt.
Sie mussten schon einen großen Kredit für den Erwerb des Hauses aufbringen!
Weil Bauherren wie auch Sie durch die fragwürdige EnEV immer weiter verunsichert werden, sind Sie verdammt dazu, alles zu hinterfragen!
Die EnEV enthält aber auch die §§ 24 Ausnahmen und 25 Befreiungen.
Alle Maßnahmen müssen wirtschaftlich sein.
Lassen Sie sich jede Maßnahme auf Heller und Pfennig ausrechnen!
Konrad Fischer verteufelt nichts! Er hat nur genügend Argumente gegen den Dämmwahnsinn!
In der Zeitschrift: "Guter Rat" 2/10, hat Herr Dr. Burda ihm 4 Seiten gewidmet.
Also kann er nicht ganz so falsch liegen!
Das Foto zeigt die "Vergewältigung" eines alten Hauses!
Lassen Sie nichts zu, was Sie nicht selber verstehen!
 
Moin Genco,

in einem Artikel im "Hamburger Abendblatt" las ich letztens, das sie in Hamburg deutliche Verbesserung bei alten Ziegelfassaden durch Hydrophobierung erzielt haben.

Ob ihre Fassade wirlich erhaltenswert ist, könnte ein Foto klären.....

Dass ihr Haus nicht warm wird kann erstmal nur an einer schlechten Heizung liegen - was das dann pro Jahr kostet ist eine zweite Frage....

Ihr angelesenes Forumswissen führt glaube ich gerade zu dieser typischen Verwirrung, aus der Fülle der Möglichkeiten heraus nicht entscheiden zu können, was das beste für IHR Haus ist. Ging mir genauso und erst viele Gespräche mit erfahrenen Handwerkern und konkrete nachfragen hier im Forum haben das Resultat "herausgeschält".

Falls ihr Bauingenieur auf dem Gebiet Erfahrung hat, kann er Ihnen sicher 2-3 Referenzobjekte ähnlichen Baujahrs nennen und ihnen die wärmetechnischen Berechnungen sowie evtl. Preise nennen.

Die können Sie sich dann anschauen, um eine Vorstellung zu bekommen, was aus Ihrem Haus mal werden kann (bei Mietpreisen, die sie dort auch tatsächlich erzielen können...)

Gruss, Boris

P.S. Jetzt wäre noch Zeit die Baumkronen etwas auszulichten, damit mehr Sonne ans Haus kommt.....
 
Schluchz...

... ich mag ja mittlerweile als "paranoid" erscheinen, aber mal im ERNST Freunde:

Der obige Beitrag enthält so viele, in diesem Forum als "polarisierende" Begriffe geltende Schlagworte, dass es für ein echtes Vorhaben kaum möglich sein kann, bzw. es danach "stinkt" hier wieder mal "Stunk" zu machen.

Ein paar Beispiele:

---"Energieberater"
---"Ausbau des Dachgeschosses (Dämmstoff Hanf)"
---"Erneuerung der Fenster: 6 Kammer Kunststofffenster,
3-Fachverglasung"
---"Fassadendämmung 120mm Hanf."
---"Erneuerung der Heizung, Umstellung auf Gas, in
Verbindung mit Heizleisten "
---"Einholung einer unabhängigen Meinung... ist schwierig"
---"...insbesondere da Firmen unglaublich viel Lobbyarbeit
betreiben"
---"Dieses Haus ist mein Lebenswerk...großen Kredit..."
---"Kritiker wie Konrad Fischer verteufeln ....."
---"Da das Haus von vielen Bäumen umgeben ist,...."(hatten
wir erst vor kurzem als Thema)
---"Keiner beklagt sich über Schimmelbefall. Ich mach mir
nun große Sorgen, wenn durch die Dämmung und der
Erneuerung der Fenster Bauschäden verursacht werden"
---"Erneuerung der Fenster Bauschäden verursacht werden..."
---"Was soll ich tun, schimmelfrei in der Kälte wohnen
bleiben oder Maßnahmen ergreifen und ungesund mit
Schimmel "leben"
---"Wer hat persönliche Erfahrung mit einer Hanf
Fassadendämmung ..."

All das in einem Beitrag für ein angebliches Projekt. Noch dazu eine Altstadtvilla mit "sechs Wohneinheiten". Wer sich so ein Ding anlacht sollte über genügend finanzielle Mittel verfügen, es mit entsprechenden Fachleuten zu sanieren und nicht auf die kostenlose Hilfe von Fachleuten in einem Forum hoffen.
"Altstadtvilla mit sechs Wohneinheiten"???.
Muss ja ein Riesen Ding sein.

Falls ich dir lieber "Genco" nun Unrecht tue, immer her mit den Fotos die dein "Lebenswerk" zeigen.

Grüße
Martin
 
noch am Überlegen

Moin moin,

ich hätte nicht gedacht, dass sich mein Anliegen so unglaubwürdig lesen würde. Im Anhang schicke/ versuche ich das Bild meines Hauses mit hochzuladen (hoffentlich klappt es). Ansonsten ist das Bild hier (http://img11.imageshack.us/img11/7521/img0219me.jpg) und hier ( http://img694.imageshack.us/img694/9695/img0218lnl.jpg) zu finden. Klingt es denn so unglaubwürdig, wenn ich den Energieberater einschalte, um einen günstigen KfW Kredit erhalten zu können? Die KfW sieht es nun mal vor, es ist nicht meine Erfindung.
Ich habe in der Vergangenheit mit mehreren Architekten zu tun gehabt, jeder gab an, auf diesem Gebiet Spezialist zu sein. Ich erhielt Angebote für Leistungen des Architekten von 5500 bis 28.000 Euro präsentiert. Ich denke, dass auch in diesem Bereich einige schwarze Schafe vorhanden sind. In letzter Zeit ist mein Haus bordellähnlich geworden, die Firmen kommen und gehen, um mir anschließend ein Kostenvoranschlag zu unterbreiten. Nehmen wir den Spitzboden, dieser ist nicht ausgebaut, unter anderem möchte ich auch diesen Bereich ausbauen und vermietbar haben. So verlangte der günstigste Dachdecker knapp 35000 Euro für einen kompletten Dachstuhl, mit Dämmung, Ziegel erneuern, den Einbau von drei Gauben und einigen Velux Fenstern. Der teuerste Anbieter wollte hingegen 130.000 Euro (zu diesem Preis krieg ich doch ein Einfamilienhaus) haben. Auf die Frage, warum ich in einem Internet-Forum Hilfe suche, möchte ich angeben, dass ich für mich gehofft habe, aus den Erfahrungen anderer Hausbesitzer oder von Fachleuten lernen zu können.
Wenn eine gewisse Anonymität (wie hier in einem Internet-Forum) vorhanden ist, braucht man nicht fürchten, dass "Schakale" Blut (indem Falle Geld) riechen und einem das Blaue vom Himmel versprechen. Ich wollte lediglich Hinweise erfahren, um mir dann ggf. eine eigene Meinung bilden. Wie zuvor auch erwähnt, sind sicherlich nicht alle Architekten bzw. Dienstanbieter "unseriös". Jedoch ist es schwieriger geworden, den Menschen zu vertrauen. Wie kann es also sein, dass ein und dieselbe Arbeit so unterschiedlich honoriert werden sollen. Selbstverständlich sind auch viele Lobbyisten in Foren unterwegs, die versuchen das eigene Produkt hervorzuheben, jedoch kann man bei kritischer Betrachtung auch das erkennen.
In Sachen Fassadendämmung habe ich unterschiedliche Aussagen von Mietern in meinem Bekanntenkreis erfahren können. So bildete sich in einer Wohnung meines Freundes Schimmel, nachdem das Haus, welches er als Mieter bewohnte, mit einer Dämmung eingekleidet wurde. Während der andere Bekannte super zufrieden war mit der nachträglichen Dämmung. Bei diesem waren vorher Schimmelflecken vorhanden, die im Nachhinein, also nach der Fassadendämmung, nicht mehr aufgetreten waren. Beide Häuser sind wie auch mein Haus um 1900 gebaut worden. Die Wandstärke war ebenfalls ähnlich (45 bzw. 52).
Daher bin ich weiter verunsichert und werde schauen, wie ich vorgehe.
 
Sanierung Villa

Hallo Genco,
mit dem Foto wird die Sache etwas klarer.
Das ist auf jeden Fall nicht das, was man sich unter einer Jugendstilvilla vorstellt.
Entweder war sie es nie oder bei späteren Sanierungen wurde alles rigoros zurückgebaut, was darauf schließen lässt.
Trotzdem ist eine 120 mm dicke Fassadendämmung nicht empfehlenswert. Die gesamte Dachform müsste dann geändert werden.
Wenn überhaupt Außendämmung, dann mit einem wirksameren Dämmstoff in geringerer Dicke, max. 60 mm. Selbst dann sind Änderungen an Traufen und Giebel nicht zu vermeiden.
Ich kann hier immer wieder nur auf ein Gesamtkonzept und einen dafür erforderlichen Planer verweisen.
Es ist völlig unproduktiv, sich jetzt schon von Firmen Angebote erstellen zu lassen, wenn Sie weder wissen wie die Leistungen aussehen sollen noch wie deren Umfang ist.
Die Angebote sind für Sie ohne eine vergleichbare Grundlage, das sind Leistungsverzeichnisse, nicht wertbar.
Allein dafür lohnt sich der Einsatz eines Planers.
Konzentrieren Sie Ihre Aktivitäten auf dessen Auswahl.
Beginnen Sie mit der Frage nach Referenzobjekten.
legen Sie gemeinsam mit ihm den Leistungsumfang seiner Arbeiten fest und feilschen Sie um das Honorar.
Sie haben das Glück, das es für Planungsleistungen eine Honorarordnung gibt. Damit können Sie Leistungsumfang und Honorar vergleichen.
Richten Sie sich auf eine Summe zwischen 6.000,- und 12.000,- € ein.
Dieses Honorar ist keine unnütze Ausgabe, ohne Hilfe bei der Konzipierung, Vorbereitung und Ausführungskontrolle würden Sie locker das Mehrfache zusetzen.

Viele Grüße

p.s. weitere Informationen zum Thema Planung/Bauleitung finden Sie auf meiner Homepage
 
Moin Genco,

ich höre da wenig bis gar keine Altbausanierungskenntnisse raus....richtig?

Dann kann ich mich meinem Vorschreiber nur anschliessen...zurück auf Los, erstmal planen und Kosten schätzen, dann zur Bank und Finanzierung klären (incl. KfW) und mal nebenher ermitteln, ob das Haus zu dem Preis verkaufbar/vermietbar wäre........

Konkrete Sanierungsvorschläge können wir dann hier erfolgreich kommentieren.

Verlangen kann jeder soviel er will - ob er damit Aufträge erhält ist sein Glück oder Pech. Die Qualität seiner Arbeit kann man nur an Referenzobjekten beurteilen....

Im "Marktplatz" findet sich evtl. auch ein Forumsmitglied, dass mit Ihnen für bezahlbares Geld mal durchgeht und ein wenig "vorsortieren" hilft.

Gutes Gelingen, Boris
 
Thema: Altbausanierung

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