Wie sinnvoll ist eine Wärmedämmung?

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Bromm Edmund

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Mich wundert immer wieder warum Wärmedämmungen aufgebracht werden, ohne die Menschen aufzuklären, dass dann auch richtig gelüftet werden muss.
An diesem Objekt verfolge ich seit mehreren Jahren, dass viele Fenster den ganzen Tag offen sind.
Ich hatte schon öfters mit einzelnen Mietern gesprochen - es hilft nichts.
Könnte es sein, dass sich die Menschen evtl. nicht wohl fühlen?
Wer kennt ähnliches?
 
Wärmedämmung

Ich glaube, nicht so sehr die Dämmung, sondern die neuen, dichten Fenster sind das Problem.
Die frühere Zwangslüftung über die undichten Fugen ist weggefallen, Abluftwärmetauscher bzw. Lüftungsanlagen sind nicht vorhanden.
Zu der Problematik, die seit etwa den 70-ger Jahren in den USA bekannt wurde, gibt es eine Menge im Netz unter "sick building syndrom" zum Nachlesen.

Viele Grüße
 
Überdichte Fenster

sind oft ein Problem für die Gesundheit, welches sich aber sehr leicht abstellen läßt: man entferne nur die Dichtungsgummis oben an den Fenstern und schon kann wieder soviel Luft zirkulieren, daß man (und das Haus) sich wohlfühlt. Der Tip ist übrigens von Konrad Fischer, nicht von mir, aber ich kann es bestätigen, da ich es selbst so gemacht habe.
 
So billig,

wie das Haus von außen aussieht, ist es vielleicht auch innen saniert, mit der vollen Palette der Wohngifte aus Platten, Klebern, Billigsfußböden, Farben etc.

Und auch wenn nicht, es gibt einfach Menschen, die nicht begreifen, was sinnvolles Lüften bedeutet. Und denen es unmöglich erscheint, ihren Schnittlauch mal für 10 min von der Fensterbank zu räumen.

Ich selbst schlafe zumindest am besten, wenn ein Fenster wenigstens 5mm offen ist.

Grüße

Thomas
 
Au weia, Klaus Negro ! -----

---- das Herausrupfen von Fensterdichtungen widerspricht aber deutlich den edlen Zielen der Energieeinsparverordnung, welche mit viel Mühe durch die Baustoff - u. Bauelementeidustrie dem Gesetzgeber abgerungen wurde. - Hauptsache ist, daß man zunächst für sein Haus einen Energiepass erhält. ---- Danach kann man sich ja doch noch umentscheiden, ob man lieber in einer Thermoskanne leben möchte ---- oder nicht. --- Man muß ja den Deckel nicht unbedingt ganz fest zuschrauben ......
damit die echten Weihnachtskerzen auch in Zukunft nicht verlöschen und die Menschen, die sich daran erfreuen, ebenfalls nicht ersticken. ---- Fröhliche Weihnachten wünscht Andreas Milling
 
Die Bude sieht für mich aus...

...als hätte ein Vermieter durchgerechnet, daß er mit einem KfW-Darlehen langfristig plus macht (die mögliche Mieterhöhung inkludiert).
Die Heizungskosten zahlt er nicht (deshalb auch die Nichtaufklärung, spielt ja keine Rolle) und den Mietern ist es auf einmal auf Stufe 3 zu warm. Deshalb kippen sie die Fenster. Ein Grund für Heizölverbrauchsdiagramme bei öffentlichen Gebäuden und Wohnblöcken, die Menschen wie Konrad Fischer gerne als hervorragende Indizien benutzen, daß Dämmung nichts bringt (schonmal aufgefallen?).
Darin sehe ich den Grund dafür. Jeder, der sich für eine Sanierung seiner Heizmaterialschleuder in Richtung Niedrigenergiehaus im Bestand interessiert (Eigentümer EFH), wird sich (hoffentlich) auch mit den sich daraus ergebenden Änderungen im Heiz- und Lüftverhalten schlau machen. Mieter haben ihre Kaltmiete plus Nebenkosten, die trotz gekipptem Fenster halt vielleicht etwas sinken und murren wegen der Mieterhöhung.
Und nun zu den zu dichten Fenstern (wenn ich jemand ungerne widerspreche, dann bist es du, Georg). Meiner Meinung nach ist ein undichtes Fenster eher unter "Bauschaden" ein zu sortieren. Man bekommt kein Gebäude auf einen einigermaßen energetisch akzeptablen Stand, wenn man ungewollten Luftwechsel nicht ausschließt. Ein undichtes Fenster führt zu Kondenswasser genau an der undichten Stelle. Und nun zu dir Klaus, wenn du glaubst, daß du einen hygienischen Luftwechsel mit Herrn Fischers "genialen" Tip von der entfernten oberen Fensterdichtung hinbekommst, dann herzlichen Glückwunsch. Ich hoffe, du lüftest zwischendurch mal...ohne Worte.
Undichte Fenster kühlen die Umgebung aus (wie leicht gekippte Fenster). Schöne Kondensflächen...

Gruß Patrick.
 
Wärmedämmung oder Lüftung?

Die Frage ist ja nicht die Wärmedämmung - gilt sicher unter den meisten Lesern hier als sinnvolle Maßnahme. Das Problem ist die Dichtheit in Folge einer Sanierung.

Die wärmegedämmten Wohnungen mit dichten Fenstern miefen oft, da gibts nichts zu beschönigen. Die Nutzer sind oft überfordert, notwendige Luftwechselmaßnahmen sind oft nicht mal vermittelbar, besonders in kleinen Wohnungen das nur mit viel Disziplin überhaupt herzustellen.

In Wohnanlagen werden deshalb heute manchmal Fenstersensoren eingebaut, die die Heizung abstellen - da hat man wieder eine Benutzerrückkopplung erzwungen, komfortabel ist das trotzdem nicht.

Ich persönlich meine: zu einer energetischen Sanierung gehört auch eine Lüftung, idealerweise kontrollierte Wohnungslüftung dazu - das Problem ist beseitigt und der Komfortgewinn ganz erheblich: Keine Hausstaubmilben, für Allergiker, Ablüften der Feuchte und Wohnungsdüfte, in belebten Gegenden erholsamer Schlaf.

Fenstergummis raus?- ist natürlich ein suuuper Tipp! Dafür schimmelt es dann in den Kondensationsflächen in den Fenstern. Besonders bei schlecht montierten Holzfenstern, im Badezimmer beobachtet - also ein schöner Blödsinn. Man hat halt dafür eine unkontrollierte Lüftung mit unkontrollierten Wärmeverlusten.
 
Wie sollen Kunststofffenster schimmeln???

Das bißchen Luft was durch die fehlende Dichtung kommt, führt nicht dazu, daß eine Wohnung auskühlt. Und auch nicht dazu, daß Fenster schimmeln. Die schimmeln viel eher dann, wenn die Feuchtigkeit in der Wohnung bleibt und am Fenster ausfällt aufgrund des Temperaturunterschiedes zwischen der Innen- und der Außenseite des Fensters. Nicht Kälte führt zu Schimmel, sondern Feuchtigkeit!

"Kontrollierte Wohnungslüftung"?? Wer kontrolliert die denn? Und wer entscheidet, ob sie jetzt ausreicht?

Nein, dann doch lieber ein wenig "Zwangslüftung" 24 Stunden lang und Ruhe ist.

Und wer sich Sorgen um die Energiesparverordung macht, der sollte lieber die Temperatur um 2 Grad herunterregeln und einen Pulli anziehen, statt sich über unkotrollierten Luftaustausch Gedanken zu machen.
 
Hallo Klaus,

kein Mensch hat gesagt, daß die Wohnung wegen der Fischernichtdichtung auskühlt, aber du hast unkontrollierten Luftwechsel im Fenster, der zu Kondenswasser führt (wird bei modernen Kunstoffenstern durch entsprechende Geometrie zum Außensims geführt).
Daß nicht Kälte zu Schimmel führt, sondern Feuchtigkeit, ist bedingt richtig, erfordert aber etwas Wissen in der Physik. Da besteht bei bei "feuchtegeschwängerten Medien" wie Wohnraumluft ein Zusammenhang.
Mit kontrollierter Wohnraumlüftung meinte Markus ein der Lufthygiene angepaßter Luftwechsel der Wohnraumluft, idealerweise mit Wärmerückgewinnung (war bei mir leider aus gebäudeanatomischer Sicht nicht möglich), abhängig vom Feuchteeintrag und Anzahl der Bewohner.
Zum Thema Zwangentlüftung durch "Fischerlüftung" kennst du meine Meinung (bevor man durch kaputte Fenster die Lufthygiene herstellen kann, schneit's in Cuba).
Und nun zum letzten Punkt, bei einem gescheiten Konzept für die Bude muß man nicht im Pulli da sitzen.

Gruß Patrick.
 
Klar können Kunststoffenster schimmeln.

Jedes Stäubchen ist eine Basis für Schimmel. Da ist es unwichtig, das das PVC des Rahmens eine Halbwertszeit von 100+ Jahren hat.

Die Feuchte machts.

Grüße

Thomas
 
Das ist kein spezifisches Problem gedämmter Wohnungen

Wenn man hier so durch die Strassen geht - also heute nicht, heute herrscht strenger Frost - dann sieht man erstaunlich viele gekippte Fenster. Und keinesfalls nur bei den gedämmten Wohnungen, sondern nahezu bei allen.

Warum das so ist weiss ich nicht, was ich aber sicher weiss ist, dass es ein Stück Dummheit ist, wesentlich besser ist nämlich Querlüftung - schneller, effizienter, und energiesparender auch noch. Aber zumindest im Erdgeschoss wird immer die Gefahr von Einbruch in die Wohnung genannt, wenn man jemanden darauf anspricht, warum er das Fenster nicht ganz aufmacht. Dabei dauert eine Querlüftung, bei der so ziemlich die gesamte Luft im Zimmer ausgetauscht wird, selbst bei nur leichtem Wind weniger als 1 Minute.

Es hat also (soweit ich das beurteilen kann) nichts mit der Dämmung zu tun, Herr Bromm. Eher eine Frage der Aufklärung.

Grüsse
stt
 
Wärmedämmung

Bleiben wir mal bei der Frage, wie sinnvoll Wärmedämmung ist.
Transmissionswärmeverluste sind i.d.R. bei solchen Gebäuden wie abgebildet größer als die Verluste durch Wärmeleitung, also die Fassade.
Und dann relativiert sich natürlich der Nutzen einer Fassadendämmung erheblich, wenn ich einen ständigen Energieabfluß im Winter über undichte bzw. angekippte Fenster habe.
Deshalb kommt der Lüftung auch eine entscheidende Bedeutung zu (Ich bin übrigens gegen "undichte" Fenster).
Also entweder Stoßlüftung, dagegen kämpft aber die anständige deutsche Hausfrau mit ihrem unabwendbaren Verlangen, sämtliche Fensterbretter zuzustellen.
Oder einen künstlichen Luftaustausch über einen Abluftwärmetauscher.

Ich bevorzuge das erstere, da ich glaube, das man nicht alles mit Computern regeln sollte.
Ich mag es nun mal nicht, das eine Maschine entscheidet, was für Luft ich atmen soll und verlasse mich lieber auf meine Nase und ein Hygrometer, auch wenn ein paar dabei kWh mehr verbraucht werden.

An Thomas: Das mit den Fensterbrettern ist wirklich ein ernstes Problem. Ich biete mittlerweile bei Planungen den Kunden an, ein unteres, feststehendes Element einzubauen, damit genügend Platz zum Öffnen der Flügel bleibt.
Aber auch das nützt nichts, wenn man ca. 50 cm hohe Töpfe einschl. Pflanzen und Rankhilfen aufs Fensterbrett stellt, wie meine Schwägerin.
Dafür gibt es dann, oh Wunder der modernen Technik, einen automatischen Duftspender im Zimmer!
Ich habe mich schon gewundert, warum es in regelmäßigen Abständen wie auf dem Raststättenklo riecht...

Und dann hatte auch mal ein Gutachten zu Baumängeln, wo schmale Fensterbretter als Mangel angegeben wurden!

Viele Grüße
 
Dauerlüftung

Ist ja wie vieles im Leben Geschmacksache.

Aber auch ich bin immer für "Keep it simple", eine KWL ist wirklich alles andere als HeihTeck: Zentrale Steuerung über einen 3 Stufenschalter, das Gerät säuselt meist auf Stufe eins vor sich hin, zu hören ist es kaum selbst im Abstellraum.

Ist halt was für Faule, der Einspareffekt ist für mich zweitrangig, einfacher als Blumentöpfe wegräumen, selbst automatische Duftspender verlieren ihren Schrecken ;).
Und Dauerlüftung via "Fensterdichtungen rausschneiden": Diese Universallösung empfiehlt sich nicht nur zur unkontrollierten Energieverschwendung, sondern auch ganz besonders für Anwohner von belebten Straßen.

Noch mal zu den Dauerlüftern von Herrn Bromm: Die Heizkostenverordnung soll dahin gehend geändert werden, dass Mieter ihre Heizkosten kürzen dürfen, wenn die Vorgaben der Energieeffizienz nicht eingehalten werden. Dauerlüften = Geld gespart!
 
Hääää? Heizkosten kürzen?

Ist dies dein Ernst Markus? Wenn die Vorgaben(EnEV?) nicht eingehalten werden, oder wenn's vom Energiepass abweicht? Ist eigentlich auch egal. Ist beides Unsinn, da u.a zu sehr vom Nutzerverhalten abhängig. Das wird doch nur wieder eine ABM für die Gerichte und wird dann BVG kassiert.

Wie ist das eigentlich mit den Hausstaubmilben und der KWL gemeint? Denen müsste doch so ein Ding wunderbar gefallen. Die mögen meines Wissens keine Kälte und keine Zugluft. Da man mit einer KWL ja keine kühle Luft mehr in die Bude lässt, kann es denen doch nur besser gehen? Oder ist die zu große Raumfeuchte der "dichten" Häuser ohne KWL etwa das Problem?

weihnachtliche Grüße

Marko
 
Thema: Wie sinnvoll ist eine Wärmedämmung?

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