Fensterhandwerker erst seit 1997 in Deutschland

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Natural Naturfarben

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Ich lese gerade mit Interesse den Artikel in wikipedia:

http://de.wikipedia.org/wiki/Fensterhandwerker

Kann es sein, dass historische Fenster in Deutschland erst nach 1997 durch diese eingeführte Methode aus Schweden richtig restauriert werden können?

Was sagen denn die Fensterbauer und Restauratoren unter Euch dazu?

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
ja genau

vorher wird wohl der Schmied die Holzfenster restauriert haben...oder der Weihnachtsmann.

Komisch nur, daß mein Fensterbauer noch aus DDR-Beständen einen Hobbock Standöl im Lager hatte...nanu.

"spezielle Werkzeuge" - das klingt wie diese ominöse Flüssigkeit aus den USA, die in Weltraumversuchen von der NASA getestet wurde...

immer kritisch bleiben!
 
Amüsant,

sollte ich nun an selber Stelle darstellen, daß ich der Erfinder der Möbelkonservierung bin, weil ich oft mit einer selbstgemischten Tinktur ("Elixier 124") bin?

Ein schlicht unseriöser Beitrag, auch wenn mir der ganzheitliche Ansatz gefällt.

Grüße

Thomas
 
Jaja, spöttelt nur…

Für diejenigen, die sich die Hacken ablaufen, um jemanden zu finden, der seiner Eigenbezeichnung noch gerecht wird und willens und in der Lage ist, historische Fenster fach- und denkmalgerecht zu restaurieren, wären solche Leute wie in Schweden vielleicht wirklich die richtige Wahl.

Ich möchte nicht wissen, wieviele schöne und erhaltenswerte Fenster (und Türen) in Deutschland auf den Müll gewandert und durch simplifizierte, nachstilisierte aber angeblich denkmalgerechte Neuanfertigungen aus Standardprofilen und -beschlägen und womöglich noch mit 3-fach-Dämmglas ersetzt wurden. Bei uns hat die Suche nach nach dem richtigen Fensterbauer, der die Fenster mit Hilfe über 100-jähriger Fotos des Hauses und obendrein mit Kreidezeit-Standölanstrich fertigen konnte, fast eineinhalb Jahre gedauert. Wenn man in dieser Zeit gesehen hat, wer alles "Fensterbauer" oder "Restaurator" auf seinem Schild stehen hatte, war das alles schon ziemlich desillusionierend.
Mag sein, dass es in Sachsen anders aussieht, mag aber auch sein, dass jemand, der selber in diesem Bereich tätig ist und viele Fachkollegen kennt, einen subjektiv anderen Eindruck hat. Auf ganz Deutschland verteilt, sieht es schon wieder ziemlich verdünnt aus.

Dem Denkmalschutz scheint das egal zu sein, die Plakette pappt hier an Häusern mit Alufenstern mit braunem Riffelglas oder mit Kunststofffenstern deren Sprossen aussehen wie mit weißem Klebeband aufgeklebt (tatsächlich liegen sie dann im Innenraum zwischen den beiden Scheiben des Isolierglases, naja…

Die Allbäck-Jünger sind halt so missionarische Frömmler, das gibt es oft in Schweden, deswegen gleich die ganze Methode ins Lächerliche zu ziehen bringt doch eigentlich nichts. Wenn einem der Wiki-Eintrag unseriös erscheint, kann man das dort anmerken, aber vielleicht sollte man sich vorher lieber mal das schwedische Original durchlesen, evtl. ist es nur schlecht übersetzt worden. Hier so einen Thread bzw. ein Fass aufzumachen, hat ein bisschen Sommerloch-Beigeschmack.
 
P.S.: Leinöl/Standöl

Interessant wäre evtl. angesichts der Tabelle:

http://community.fachwerk.de/index.cfm/ly/1/0/image/a/showPicture/8583$.cfm

Mal eine Diskussion über ölbasierte Farben, immerhin setzen ja nicht nur die Fensterschweden auf historische Leinölfarben. Auch ich bin jetzt verunsichert, weil ich für meine Fenster in gutem Glauben ebenfalls einen Standölanstrich gewählt habe und jetzt dieses lese, leider erst jetzt, denn die Tabelle ist ja schon älter.

Diese Diskussion fände ich sinnvoller als über den Alleinvertretungsanspruch schwedischer Fensterfritzen.
 
Wer lesen will...

ist nicht nur klar im Vorteil, sondern erkennt auch, daß hier niemand gegen denkmalpflegerisch hochwertige Fenstersanierung geschrieben hat.

Wohl aber gegen eine Ein-Firmen-Werbung mit Falschaussagen und extrem einseitiger Sichtweise. Fenster konnten in Deutschland auch schon im Jahre X vor Allböck denkmalgerecht saniert werden, und auch in Schweden werden immer noch hochwertige Fenster totsaniert oder schlicht entsorgt.

So findet man das auch in der Diskussion bei Wikipedia über diesen Artikel.

Ständiges Gejammer darüber, nicht in der Lage zu sein, Handwerker zu finden, ist wesentlich uninteressanter als der eingestellte Link.

Mit Dank an Frank

Thomas
 
Fensterhandwerker

Ich stelle mich jetzt mal dumm und versuche die Meldung unvoreingenommen zu interpretieren:
Es gab also in Schweden mal einen Weg, historische Fenster wie folgt zu sanieren:
Erst kam der Tischler und hat das Fenster repariert/restauriert.
Dann ging es zum Schlosser (der mußte auch schon auf Beschläge spezialisiert sein) der hat die Getriebe und Beschläge restauriert/nachgefertigt.
Dann ging es zum Glaser, der hat die Rahmen neu verglast.
Dann ging es zum Maler der hat es beschichtet.
Und dann kam ein Schwede (Tischler?) und hat sich gesagt. Hui, die Kohle von den anderen kann ich selber verdienen, ich mache den Rest am Fenster auch noch.
Der alte Konflikt zwischen Generalisten und Spezialisten, gewerkegerecht oder bauteilgerecht. Kleinliches Zunftdenken gegen Kundenfreundlichkeit.
Ich habe nichts gegen Generalisten (ich bin selbst einer), wenn man nicht vergisst wo die Grenzen des eigenen Halbwissens gegenüber dem Spezialisten sind.
Hier beschleicht mich das Gefühl das jemand statt mit Fenstersanierung sein Geld lieber damit verdient anderen zu erklären wie man Fenster saniert.
So etwas habe früher auch mal ab und an als Dozent in der Erwachsenenqualifizierung gemacht. Ein Dienstverhältnis hat gegenüber einem Werksverhältnis Vorteile. Keine Verpflichtung für ein mangelfreies, vollständiges Werk zum vereinbarten Termin, keine Gewährleistung, sichere Bezahlung...

Viele Grüße
 
Okay, ...

... dann überlasse ich die Diskussionen wieder den zahlreichen Fensterbauern und Restauratoren hier. Die Historienforschung über die Zeit vor 1997 muss ja wahnsinnig interessant sein.
 
nicht gleich

eingeschnappt sein. Wir können doch die Diffussionsdiskussion trotzdem mal anfangen, fände ich auch interessant.

Um die Lauferei, einen guten Handwerker zu finden, kommst Du ja trotz der schwedischen Methode nicht drumrum. Die richtig guten Handwerker werden halt leider (vielleicht ist das auch nur scheinbar so, denn früher soll ja immer alles besser gwesen sein) weniger, oder "klappern" nicht soviel wie andere, bei denen wenig Fachwissen mit viel Werbeaufwand überdeckt werden muß. Und vor allem muß man sich selbst unheimlich viel mit der Materie auseinandersetzen, um überhaupt die guten von den weniger guten unterscheiden zu können - und da hapert es doch bei den meisten: nur selber keinen Kopf machen müssen, ich habe ja ein Fachleut engagiert, der wird das schon hinbiegen. Dann ist man eben ausgeliefert u.U. Aber das reicht jetzt auch fürs Sommerloch.
 
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