Umnutzung / Halle sanieren mit nat. Material

Diskutiere Umnutzung / Halle sanieren mit nat. Material im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Liebe Mitglieder - ich verfolge seit längerem das Forum und denke, dass meine Fragen hier am besten aufgehoben sind, da wir mit Lehm und...
B

bibi

Beiträge
23
Liebe Mitglieder - ich verfolge seit längerem das Forum und denke, dass meine Fragen hier am besten aufgehoben sind, da wir mit Lehm und Holzständerwerk, bzw mit nat. Material arbeiten wollen.
Wir haben (2 Erw. 2 Ki.) eine ehem. Schrotmühle (Halle, 160 qm) mit Getreidespeicher (OG) gekauft und wollen diese nun umnutzen / umbauen zum Wohnraum.
Das Objekt bezeichne ich als "Rohbau", da alles installiert werden muß.
Aufbau der neuen Außenmauern 70er Jahre, handwerklich akorat ausgeführt, wg. Trochnung des Getreides etc. / keine Feuchtigkeitsschäden.
Vorhanden ist eine Bodenplatte aus Beton (ca10-12 cm) darunter eine Bitumenpappschicht, die bis ans Außenmauerwerk (wie eine Wanne) und über das "alte" Fundament / ehem. Stall (Felsbrandsteine, ca15 cm oberirrdisch) verlegt wurde. Auf diesem alten Fundament befindet sich die Außenmauer aus 36er Vollziegelmauer, verkleidet innen und außen mit Zementputz? (DDR-Standard). Größe der Halle ca. 12 x 12 m. Seiten nach Norden und Süden mit ca. je 4 Fenstern (2 x 2 m) versehen. Diese Fenster sind aus BetonKassetten - neben und übereinandergestellt gearbeitet, d.h. 8 teiliges Fenster / Scheibengröße b 40 x h 90 cm.
Da wir nach Alternativen suchen auch mit nat. Material (Stroh und Holz) zu arbeiten und keine Erneuerungsschlacht (auch aus finanz. Gründen) führen wollen, haben wir
- nach Rücksprache mit versch. "Fachmännern" und der entsprechenden Verwirrung - nun folgende Fragen zu Bodenaufbau und Fenstern (unser Sorgenkind):

Ist eine Dampfsperre zusätzlich zur Bitumensperre "noch" nötig? Geplant ist eine Holzdielung (26er zB Kiefer) mit Lattenkonstruktion. (anstatt FBH werden wir Wandhzg verwenden in Lehmwänden z.T. auf Strohinnenwänden mit Holzkonstruktion).
Welcher alternative Dämmstoff ist zulässig (und bezahlbar)? Anstatt Isofloc auch Stroh? z.B. Lagenweise eingequetscht oder ganze Ballen (wg. Brandschutz). Die Dämmschichtdicke würde sich nach dem Dämstoff richten, zw. 20 und 40 cm ist alles möglich - Deckenhöhe 4 m, Fensterbrüstung auf 1,40 m.

zu den Fenstern:
Das Raster gefällt uns so gut, dass wir sie auch aus optischen Gründen (OG hat dieselbe Fensterrasterung) nicht verbauen wollen. Gibt es eine preiswerte Alternative als die genormten PVC oder Holzfenster? Wäre auch ein Belassen mit den Beton-Sprossen + Isoverglasung möglich oder muß man mit Kondensation im Innenbereich rechnen?
Wer hat eine gute, realisierbare Idee, falls die Fenster doch geändert werden müssen. Z.B. Kastenfenster davor/dahinter, oder Sprossenisolation und Ummantelung
Wir sind für jeden Tipp dankbar und hoffen auf Ideen aus der "alten" Baukiste anno dazumal.

Danke schon im voraus!

MfG Bibi
 
Umnutzung Halle

Hallo Bibi,
diese Fragen sollten Sie eigentlich Ihrem Architekten stellen, denn ohne eine anständige Planung einschließlich Bauantrag wird nichts laufen.
Zu Ihren Fragen:
Wenn der jetzige Fußboden trocken ist, die vorhandene Horizontalsperre also funktioniert, brauchen Sie keine weitere Abdichtung von unten. Allerdings rate ich Ihnen zu einer Wärmedämmung des Fußbodens, z.B.mit Dämmschüttung bei Dielenboden oder Styrodur bei Massivfußboden.
Von den Betonsprossenfenstern werden Sie sich wohl verabschieden müssen, die Anpassung an einen zeitgemäßen Stand wird sicher teurer als neue Fenster, falls sie überhaupt befriedigend lösbar ist.
Ob, wo und wie gedämmt wird, kann jetzt noch nicht befriedigend geklärt werden, dies ist nur ein kleiner Teil der komplexen Problememe im Zusammenhang beim Entwurf bzw. der Planung eines Gebäudes. Gelöst werden können Sie nur im Gesamtzusammenhang der Aufgabe.

Noch mal zum Planer:
Bevor Sie in einer Anfangseuphorie verfallen und mit dem Bauen beginnen, sollten Sie sich, falls noch nicht geschehen, über die neue Nutzung, die künftige Raumaufteilung und solche grundsätzlichen Fragen wie Geschosshöhe, Lage und Größe der Fenster, Belichtung, Verkehrsflächen usw. klar sein.
Nutzen Sie dazu die Fachkompetenz eines Profis.
Ich habe zur Zeit einen Fall vor Augen; mein neuer Grundstücksnachbar ist beim Errichten eines Neubaues und glaubt, dies ohne Werkplanung mit einer recht und schlecht an ein Typenhaus angepassten Baugenehmigung und ohne Baubetreuung zu können.
Ich brauche nur aus dem Fenster zu schauen, um das tägliche Elend zu verfolgen.
Abgesehen von den üblichen vielen kleinen Baumängeln und der chaotischen Organisation kommen ständige Änderungen während der Rohbauphase dazu, wie jetzt die Erkenntnis, das ein direkter Kellerzugang vom Garten aus nicht schlecht wäre. So wird im gerade errichteten Rohbau ein Türdurchbruch eingestemmt.
Auf einer Zeichnung so etwas zu ändern, ist besser als am Gebäude, also VORHER nachdenken und dann anfangen.
Geben Sie Ihrem Planer eine klare Aufgabenstellung, was Sie an Raum und Funktionalität haben wollen bzw. brauchen und lassen Sie Ihn arbeiten. Wenn er was wichtiges vergisst, muß er dann dafür gerade stehen (auch finanziell) und nicht Sie.
Glauben Sie mir, die paar tausend Euro Honorar verdient er sich redlich; ohne ihn wird es für Sie garantiert noch teurer.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Planer einschalten

Vielen Dank für Ihre Antwort Herr Böttcher,
ich versuche gerade auf anfrage eines Mitgliedes noch Fotos einzustellen - gestaltet sich etwas schwieriger...

Planer bzw. Architekten hatten wir schon zwei dran - unsere Erfahrungen waren von hilfreich bis abstrus. Eine Bauanfrage läuft und wurde uns vom Architekten als nicht so kompliziert dargestellt. Eine Raumaufteilung bzw. Skizze liegt dem Architekten vor.
Jetzt sind wir auf der Suche nach Lösungen, die nicht von der Stange kommen und natürlich durchdacht und mit viel Energie diskutiert werden müssen.
Was wir nicht wollen, ist alles wie´s der Standard verlangt einzukaufen etc. Darum auch die Überlegung mit Stroh zu dämmen. Und zwar nicht nur in den Zwischenwänden, sondern auch auf der Geschossdecke (dieser Raum wird nicht genutzt - also kaltes Dach) und gerne auch im Bodenbereich.
Dass wir gewisse Verordnungen einhalten müssen ist klar - alles nur eine Frage der Umsetzung - deswegen auch meine Fragen - und eigentlich noch tausend andere im Vorfeld an dieses Forum.
Unsere Erfahrung beim Planen war bisher dann eine positive, wenn wir uns genügend Zeit lassen und viel viel berichten und Meinungen einholen...

Im Übrigen wollen wir viel in Eigenleistung bearbeiten / da teilweise auch alternative Lösungen und auch unseren Planer verstehen..., denn entscheiden, was gemacht wird, wollen schlußendlich noch wir!

Viele Grüße , Bibi

PS mit dem Bildern klappts irgendwie nicht an meinem Rechner (Mac)
 
Puuhh...

hört sich nach was Größerem an. Befolgt bitte Georgs Hinweis und schaut euch nach einem Planer/Architekten um, der nicht nur das Baugesuch zur Umnutzung macht, sondern sich um die ganze Sanierung kümmert und sich auch mit Verwendung von den von euch favorisierten Materialien (Strohballen, als Innendämmung, wenn ich es richtig verstanden habe) auskennt. Das schließt ja Eigenleistung nicht aus. So ein Projekt werdet ihr sicher nicht erfolgreich mit ein paar Fragen hier im Forum zum Abschluß bringen.

Gruß Patrick.
 
Ok -ok!

Danke Patrik,
kann denn auch der Planer ein anderer sein als der betreffende Architekt, der den Bauantrag stellt? oder kommen sich die beiden irgendwann ins Gehege?

Alle Fragen will ich mir hier nicht beantworten lassen - aber ich erhielt bisher noch keine auf meine Frage...
Betr. Fußbodendampfsperre... keiner der Befragten (PLaner, Arch., Energieberater, Schreiner etc.) konnte uns begründen, ob hier eine Sperre notwendig ist oder nicht.
Auf ein tu´s mal besser will ich mich nicht einlassen und doppelt gemoppelt (mit Bitumen 13 cm tiefer) einen Feuchtigkeitsstau riskieren (je nach verwendetem Dämmmaterial - gerade wenn´s z.B. Stroh mit Restfeuchte ist??) - je nach Kombination der einzelnen Baumaterialien.

@Mario
verstehe die Frage nach den vorhandenen Gegebenheiten nicht...
Dachte, die Beschreibung sei schon zu ausführlich.

Uns beeindruckt der Bau in seiner Klarheit, und den Möglichkeiten, ihn nach unseren Bedürfnissen umzubauen... Ähnliches haben wir in der gesamten Region OVP auch nach intensiver Suche nicht gefunden...
Änderungsumbauten und Abrisse, wie wir sie bestimmt in einem anderen, älteren Haus tätigen müssten, um ein ähnliches, aber nicht vergleichbares Ambiente zu erzielen entfallen hier.
Deshalb auch der Wunsch nach einer "unbelasteten", unverbauten Immobilie

Gruß, bibi
 
Innenansicht

Hier noch eine Ansicht von Innen - die Raumaufteilung, Verlauf von Sanitärleitungen,
Strom, InnenmauerKonstruktion, Heizung (teilweise) / Wandheizung auf Lehmputz, Fußbodenaufbau (tlw.), Geschossdämmung, Atelier-BetonEstricht, steht schon...

Günstige Lösungen für Fenster 7 x (2x2m) mit Betonsprossen / Optik und 2 Torverglasungen (3x3m) mit Türen werden noch gesucht.

Gruß, bibi
 
Umnutzung

Moin,

ich setze mal voraus, daß der Wohnraum zur Erweiterung eines EFH oder als solches genutzt werden soll und auch genehmigungsfähig ist.
Sonst wären erhebliche Brandschutzauflagen zu berücksichtigen und mit Stroh wäre ich da ganz vorsichtig.
Zu Ihren einzelnen Bauteilen:
1. Fußboden, eine weitere Dampfsperre braucht es da nicht, wohl aber Dämmung entsprechend Energieeinsparverordnung, sonst: kalte Füße und illegal. Die Auswahl ist groß, persönlich bevorzuge ich feuchtigkeitsunempfindliche und unverrottbare Dämmstoffe im Fußboden, z.B. Schaumglas in Platten (leider teuer). Es geht auch mit gebundener Schüttung z.B. 20 cm Thermozell in 2 Lagen, wenn genügend lichte Höhe zur verfügung steht.
2. Fenster: noch billiger ? Wenn Sie es schaffen, Baumarktware für < 100,00 €/m² Fensterfläche in die Betonraster zu passen, hielte ich das für einen low-budget Ansatz. Kondensat gibt es dann, ja. Auch sind die Betonrahmen kaum dämmbar und EnEV-konform ist das Ganze auch nicht. Alternative: Sie bauen das Raster in Kerto-Schichtholz oder Multiplex nach und schmeißen den Beton raus.
3. Wand
Bei 20 bis 40 cm Innendämmung krieg ich kalte Füße, weil die Wand dauerkalt wird.
Warum nehmen Sie hier eigentlich keine Außendämmung, dann reichen bei 36er Vollziegelmauern auch 8 bis 12 cm Dämmung, auch mit natürlichen Baustoffen, die dann aber etwas teurer sind.
 
freue mich über Antworten

Danke auch Ihnen Herr Beckmann,
ein hilfreicher Beitrag!
Vom Stroh als Dämmmaterial möchte ich mich aber nicht so schnell trennen - gepresste Ballen entsprechen der Brandschutzkategorie B2 wenn ich´s richtig in Erinnerung habe... sollte also erlaubt sein (loses Stroh dagegen nicht).
Die Innenwände sollen auf keinen Fall gedämmt werden, habe mich wohl falsch ausgedrückt - die Trennwände der einzelnen Räume werden in Holz-Ständer-Konstruktion mit Strohballen aufgefüllt wg. Schalldämmung und "Raumklima" und diese dann mit Lehm incl. Lehmheizung bematscht.
Die Außenwände (innen) auch mit Wandheizung versehen, damit Feuchte (natürliche) aus der Wand tritt und eine größere Dämmwirkung des Mauerwerkes erreicht wird. Außendämmen wollten wir erstmal nicht.
Ob wir jetzt sinnigerweise die Wandheizung mit Weichholzplatten hinterlegen - müssen??(wg. Isolation der Wand bzw. "Vorgarten beheizen") - steht noch im Raum.

Schönen Abend !
bibi
 
die lieben ideen

@ mathias josef

danke für die aufmunternden Worte - Ideen sind zur Genüge da - was fehlt ist - wie überall - das Geld dazu.
Aber - wir bleiben dran und planen weiter - auch wenn´s ungwöhnliche Wege sein werden.
Darin liegt der Reiz.

mfg Bibi
 
Hallo

Beim Bauen mit Stroh bitte beachten das die Ballen extra gepresst (müssen 90kg/m³ haben)und doppelt gebunden sind (nicht einfach zum nächsten Bauern fahren ! Aber ich denke das wisst ihr)
Beim Verputzen der Ballen unbedingt an die Bauzeiten denken.
zuerst werden Fugen und Unebenheiten mit einer Schicht Lehm ausgeglichen , dann kommt eine erste Tragschicht (~5mm) Lehm, darauf, an die Holzständer genagelt 70stengeliges Schilfrohrgewebe als Träger für den Lehmputz (~15-20mm), nach einer Trocknungszeit von 4 Wochen ! wird der restliche Lehmputz bis zu einer Schichtdicke von 30mm aufgebracht, so stehts jedenfalls im amtlichen Prüfzeugnis für "Tragende" Strohballenwände für Feuerwiderstandsklasse F30.

Denkt daran dass, das alles gut austrocknen muss.

Verstehe ich das richtig das die Bitumenschicht UNTER der Betonschicht liegt? Oder war das ein Tippfehler?

Gruß Dorothée
 
keine tragenden Innenwände

Hi Dorothée, (mit accent aigue) , die Zwischenwände sind nicht tragend.
Warum doppelt gebunden - wir lasen unter "Dämmen mit Stroh" auch schon die Variante, dass die gepressten Ballen ganz am Ende aufgeschnitten werden um auch den letzten Raum auszufüllen...?

Bodenaufbau von unten her: Ziegel bzw. Felsbrandsteinfundament, Bitumenschicht, Betonschicht. Darauf geplant unser Bodenaufbau: Dämmmmmaterial (Stroh?Ballen?) + Holzkonstruktion für Dielenboden.

Danke für die Tipps.

schönen Abend noch,
bibi
 
Hallo Bibi

Warum doppelt gebunden weiß ich auch nicht wirklich, so stehts im amtlichen Prüfzeugnis der für F30 Strohwände drin.
Ich denke mal, dass der Aufbau der Gleiche sein wird, auch wenn es sich um nichttragende Innenwände handelt. Im Wesentlichen wird sich die nichttragende von der tragenden Konstruktion in den Abmessungen der Holzkonstruktion unterscheiden. Und die Lehmpackung wird gleichbleiben, da sie ja den Brandschutz übernehmen muss.

Was ich noch nicht verstehe, wie die Bitumenschicht unter den Beton kommt, muss mir mal einer erklären? :)
Erst Bitumenbahn ausrollen , verschweißen und dann Beton darauf kippen, kanns ja wohl nicht sein, oder ??? :)

Noch eine Frage: Wie wird die Wandheizung auf den Strohballen befestigt?
Wie man Elektroleitungen/-dosen legen kann/soll weiß ich aber eine Wandheizung?
Spannende Frage

Gruß
Dorothée
 
Umnutzung Halle

Liebe Bibi,
zum Thema Abdichtung Fußboden hattest Du von mir bereits eine Antwort bekommen; zum Thema Fenster auch.

Ein Planer ist jemand, der die PLANUNG für eine Baumaßnahme durchführt, also die Entwurfs-,Genehmigungs- und Ausführungsplanung. Dafür braucht er eine angemessene fachliche Ausbildung, er sollte also Architekt oder Bauingenieur und berechtigt sein zur Vorlage von Bauanträgen.

Nochmal zur Strohdämmung:
Ich halte die Diskussion über Strohdämmung zwar für interessant und unterhaltam, aber unklug, sich in dieser Situation bereits festlegen zu wollen, wie die Dämmung aussehen sollte.
Spätestens bei der Kostenfrage wird sich das verdeutlichen, was ich meine.
Bauphysikalisch ist es sowieso nachteilig, ohne Not innen zu dämmen.
Warum 3- fach gebunden:
Um den genannten Feuerwiderstand F 30 zu erhalten, muß Stroh möglichst dicht und ohne große Zwischenräume gepackt werden; die Bindung sorgt dafür, das die Kompression vom Pressen erhalten bleibt. Außerdem verleidet es potentiellen Untermietern wie Mäusen etwas den Einzug.

Noch ein Wort zum Schluß:
Ich will Euch ja nicht Euren Traum von der eigenen Werkhalle verleiden, aber streng gesehen ist das, was auf dem Foto zu sehen ist, dem Rohbau eines nicht unterkellerten Einfamilienhauses mit Dachtragwerk gleichzustellen. Wert: Grob geschätzt etwa 40.000,-€.
Das spart Ihr im Gegensatz zu einem komletten Neubau.
Dafür müßt Ihr die gegebene Grundrißlösung, die für ein Gewerbeobjekt und nicht für ein Wohnhaus vorgesehen war, und das vorhandene Material hinnehmen.
Ob das so viel billiger und besser wird, sei mal dahingestellt und sollte auch Bestandteil der Vorplanung sein (Kostenvergleich).
Ansonsten: Wenn man genug Geld investiert, geht (fast) alles zu bauen.

Viele Grüße
Georg Böttcher

p.s. Wie ist eigentlich der baurechtliche Status des Grundstückes, liegt es in einem Gewerbe-oder Mischgebiet?
 
Grundstück Lage

Danke nochmals für die Tipps Georg,

wir wissen und fürchten auch ein wenig um das Abenteuer, diese Halle umzubauen, trauen uns dies aber trotzdem zu.
Schlußendliche Entscheidung zu den Gewerken sind noch nicht getroffen - die müssen reifen... eine Richtung ist uns klar und zur weiteren Aufklärung und Abschätzung von Materialauswahl, Kosten und Aufwand helfen die Beitrage hier im Forum nun mal auch enorm.
Der beauftragte Architekt ist zwar ein Senior (hat deswegen auch z.T. bodenständigere Ideen als ein "Junger Hüpfer" (à la designlösung, die ich auch liebe), trotzdem hat uns sehr gewundert, dass er den Sockel im Innenbereich (siehe Foto), er umfasst ca. die Hälfte der Mauern, abschlagen wollte, obwohl nach Sichtung der Mauern außen dort ein altes Fundament zu sehen war...
Dieses Fundament befindet sich bestimmt unter dem verkleideten Teil des Vorsprunges.
Auf meine Frage, diesen Vorsprung zu überdämmen, um dann den Fußboden in entsprechender Höhe darüberzuarbeiten, ließ er sich nicht ein. Der Vorsprung hat eine Höhe von 13 cm, Fußboden mit Holzdielen + Dämmung reicht auf ca. 18 - 20 cm.

Unser Gefühl sagt uns, dass er auch mit Holzständerwerk und Strohballenkonstruktion nicht viel anfangen kann - oder Geschossdämmung mit Strohballen (kaltes Dach).

Inwieweit das für die weitere Planung, Ausführung und Genehmigung relevant ist, ihn zu überzeugen oder ?? keine Ahnung?

@ Georg, das Haus liegt in der Ortslage, im Innenbereich nach §34 BauGB, die angrenzenden "Wiesenstücke" im Außenbereich / landwirtschaftlich ausgewiesen.

Grüsse,
bibi
 
Umnutzung Halle

Meine Frage zielte auf die Art der baulichen Nutzung im umgebenden Gebiet.
Da der Bestand ein Gewerbeobjekt ist, wäre ein Mischgebiet oder ein Gewerbegebiet normal. Klarheit kann nur ein Blick in den Flächennutzungsplan der Gemeinde bringen.
Der § 34 bzieht sich nur auf die Zulässigkeit von Baumaßnahmen innerhalb bereits beplanter Baugebiete.
Bei einem Mischgebiet wäre also eine Umnutzung möglich und zulässig.
Bei einem Gewerbegebiet wäre ich mir da nicht so sicher, es sei denn, die Gemeinde hat das Gebiet als Wohn- bzw. Mischgebiet im Rahmen einer Bauleitplanung umgewidmet.
Auf jeden Fall ist die Lage eines Wohnobjektes in einem Misch- oder Gewerbegebiet WERTMINDERND, da später immer mit Gewerbebetrieben als Nachbarn zu rechnen ist.

Viele Grüße
Georg
 
Umnutzung / Halle sanieren mit nat. Material

Hallo Bibi,
möchte hier auch mal einige Ideen einwerfen, die mir spontan bei eurem Projekt einfallen. Meist sind die einfachen und unkomplizierten Lösungen die besten. Daher würde ich auch, wie Du schon geschrieben hast zu einem Vorsatzfenster vor die alten Fenster tendieren wenn diese erhalten werden sollen und diese auch noch funktionstüchtig sind. Ich sehe allerdings auf den Fotos kein einziges Fenster welches man auch öffnen kann...
Bei den Dämmarbeiten würde ich hier die Kirche im Dorf lassen und entweder eine Holzweichfaser- bzw. Schilfrohrdämmung oder eine innere Vormauerung mit Leichtlehmsteinen(700er) vorschlagen. Fußbodendämmung ist ebenfalls mit Holzweichfaserplatten möglich, diese schwimmend auf einer Schüttung verlegt und z.B. einen schönen Dielenboden darauf. Wandheizung + Lehmputz, wobei man in der Endgestaltung der Kreativität freien lauf lassen kann.

Gruß vom Edersee
 
Gewerbe?

Lieber Georg,
diese Halle steht in einem Weiler (würd man in NRW sagen) d. h. ist von einem Gutshaus und weiteren Häusern umgeben, die keinerlei Gewerbe betreiben.
Besser, auf der Dorfstrasse zum Gutshaus führend befinden sich beidseitig insgesamt ca. 10 Häuser. Eines davon ist die "Mühle" - sie wurde vor der Wende von der LPG betrieben und ist das einzige Gebäude dieser Art in dem Dorfensemble. Etwas weiter weg - ums Eck - steht ein ähnlicher Kasten allerdings viel grösser - der wird jetzt als kl. Mühle gebraucht... ansonsten nur Wald und Felder. Deswegen passt ja auch optisch dieses Gebäude, sofern es denn als Wohnraum genutzt würde, wunderbar ins Strassenbild!

@ Mathias
Ja, die Fenster haben nur Öffnungen, wenn man das Glas wegläßt! - würde allerdings auf Dauer etwas frisch...
Wir lesen auch hier im Forum, wenn man solche Fenster mit PVC-Fenstern o.Ä. zudämmt, besteht die Gefahr der Kondensation an den Wänden? Man muß wohl auch das Verhältnis Fensterfläche zu Wandfläche berücksichtigen... 8 m Fensterfl auf 12 Wandfl.!!
Was ist denn mit dem Argument der "Luftdurchlässigkeit (nicht Zug) bei alten Fenstern? Hier schreiben auch einige, dass Ihnen so etwas lieber wäre als alles luftdicht zu verpacken!
Uns sagte man auch, wenn wir Isoverglasung reinmachen in die Kassetten, dass der Betonstreben Kondenswasser absetzt, weil der entsprechend kalt wird... - aber wie kann man diesen von außen isolieren?? Wenn das gelänge, würden wir bestimmt auch eine Möglichkeit finden, z.B. zwei Elemente pro Fenster zum Öffnen und schließen einzubauen.
Andererseits denken wir natürlich auch an eine Art Kastenfenster außen vor... nur wie, dass das Ganze optisch noch aussieht.
Resümée: die Entscheidung ob Luftdichtigkeit so gesund ist (d.h. alles neu) oder eine Zwischenlösung (aber welche?) ist für uns noch nicht gefallen...

Danke auch für Deine Tipps zur Dämmung! Wir wollen aber auf keinen Fall innen dämmen - Mißverständnis (s.o.)
Was die Fußbodendämmung angeht, steht hier ja auch im Forum einiges... - auch alternatives - Kalksandgemische o.Ä. ... muß da nochmal rein...die Entscheidung steht ja auch noch an...

Danke und schönen Abend,
Gruß bibi
 
Thema: Umnutzung / Halle sanieren mit nat. Material
Zurück
Oben