Fehlende Sperrschicht

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Sabine

Guest
Hallo zusammen,

ich habe ein altes Haus (Bj. 1900) geerbt, dass nun - nachdem es einige Jahre leer stand - saniert werden soll. Dabei ist der Keller mein Sorgenkind. Das Haus ist zweischalig gemauert (inklusive der Kellerwände) und verfügt in den Außenmauern über Sperrschichten auf Fußbodenhöhe Erdgeschoss. Wir haben vor drei Jahren zwei Räume innen hergerichtet, ohne anschließend die Räume zu nutzen. In dem einen Raum haben alle Innenwände von unten (aus dem Keller?) Feuchtigkeit gezogen - die Tapete zeigt dies deutlich, das Laminat war an den Rändern und an der Unterseite feucht. Das Haus steht schon seit längerem leer und wurde nicht gelüftet und nur frostfrei beheizt. Vielleicht ist das der Grund für die Feuchtigkeit? Seit einigen Monaten lüfte ich regelmäßig und die (Keller-)Wände sind trocken (einem Naturkeller entsprechend).

Bei der anstehenden Sanierung soll eine neue Kellerdecke eingebaut werden, allerdings soll keine Horizontalsperrschicht gesetzt werden. Im Erdgeschoss soll eine Fußbodenheizung verlegt werden. Allerdings habe ich Bedenken, dass durch die mit dem Einbau im Zusammenhang stehende Abdichtung der Kellerdecke noch mehr Feuchtigkeit über die Wände in das Erdgeschoss zieht.

Wie sind die Meinungen dazu? Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße

Sabine
 
Sanierung

verstehe ich richtig: Das Haus steht bis dato leer? Sie scheinen sich ziemlich sicher zu sein, dass die Feuchte von untern hochzieht. Wie begründet sich diese Annahme? Warum soll die Kellerdecke abgerissen werden, wie ist die jetzt beschaffen ( preußische Kappendecke, Bruchsteingewölbe)? Zur Lüftung des Kellers: Langsam steigen die Temperaturen und damit auch die Außenluftfeuchtigkeit. Wenn die Luftfeuchte außen höher ist als im Keller, bildet sich Kondensat an den Kellerwänden und sie werden wieder feuchter. Daher im Sommer besser nur nachts lüften und tags die Fenster schließen ( sind die noch gut und dicht?)
 
Nun ich würde dies nicht machen, weil...

..wenn man nachts im Keller lüftet kommt doch die kalte Luft an die Decke und entzieht dieser die Wärme. Ob dies so sinnvoll ist??
Wenn etwas verbessert werden soll, dann nur über die Luftfeuchte mittels Entfeuchter regulieren.
Wichtig ist auch für die Planung der Fußbodenheizung, dass eine Erwärmung der Randbereiche auch dann stattfindet wenn ansonsten die Tages- bzw. Raumtemperatur ausreichend sind.
 
Herzlichen Dank für Ihre schnellen und fachkundigen Antworten!

Ja, das Haus steht seit über 10 Jahren leer. Die Stahlträger der Kellerdecke sind angegangen, vier Felder der Kappendecke hängen durch. Laut Statiker können wir entweder die Decke komplett erneuern, neue Stahlträger unterziehen oder "Säulen" unter die Träger mauern und nur die durchhängenden Felder erneuern lassen. Da die Decke in Angriff genommen werden muss, wollen wir auch gleich eine Fußbodenheizung einbauen lassen, es sei denn wir haben anschließend feuchtere Wände. Ansonsten würden wir auf die Ziegeldecke eine Dielung bringen und auf Heizkörper ausweichen - also die Kellerdecke nicht abdichten. Wie ist die Empfehlung?

Ich bin mir nicht sicher, ob die Feuchtigkeit aus dem Keller kommt. Zumindest ist die Tapete vom Fußboden aus einen halben Meter feucht gewesen. Ein anderer Raum, der ebenfalls tapeziert wurde und in dem Laminat liegt, ist nach wie vor trocken. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob die Ursache im Keller liegt oder das fehlende Lüften die Ursache war. Dort wo der Raum trocken geblieben ist, stand immer ein Kellerfenster offen, auf der anderen Kellerseite war es zu. Beide Kellerseiten sind jedoch verbunden, die Tür steht immer offen. Die Fenster sind neu (außer im Keller).

Im Übrigen sieht man, dass die Steine unterhalb der Sperrschicht in den Außenmauern etwas feuchter sind. In den Innenwänden wird sich die Feuchtigkeit wohl besser verteilen.

Herr Bromm heißt das, die Fußbodenheizung soll auch im Sommer laufen, um den Randbereich zu heizen?
 
Kellerdecke

Haben Sie einen Planer, der die Kellerdecke plant und die Ausführung überwacht? Ich würde erstmal richtig durchlüften, die Decke erneuern und die Entwicklung der Feuchte beobachten. Die Kellerdecke kann dann immer noch abgedichtet, u.U. von unten gedämmt werden, falls nötig.
Zu Herrn Bromms Beitrag: Ich meinte die Lüftung im Sommer, da sollte auch nachts die Temperatur nicht so weit sinken, dass die Kellerdecke auskühlt, wohl aber die Luftfeuchte sinkt und eine Abtrocknung evtl. Kondensatfeuchte ermöglicht.
 
Zweischaligkeit auch im EG?

Ist die Außenmauer im EG auch Zweischalig.

Wie muß man sich die "Sperre zwischen Keller und EG vorstellen?
Eventuell durchgängig, d.h. der Zwischenraum der beiden Mauern wurde überbrückt?
 
Als Horizontalsperre wurde offensichtlich beim Bau des Hauses Teerpappe genutzt, aber wie gesagt nur in den Außenwänden. Kellerwände und die darüber liegenden Wände sind zweischalig gebaut. Heute morgen meinte ein Maurer, dass der Sockelbereich derzeit nicht nass ist, sondern nur der Bereich oberhalb des Sockels und unterhalb der Sperrschicht. Offenbar ist Feuchtigkeit auf der Sockelkante in das Mauerwerk gedrungen.

Dass nur ein Raum im EG feuchte Wände hatte, erkläre ich mir nun tatsächlich mit dem fehlenden Lüften. Der Kellerbereich unter dem Raum wurde nicht gelüftet und dürfte in der Vergangenheit der kühlste Bereich des Kellers gewesen sein (Kondensatbildung). Auf der gegenüberliegenden Kellerseite war stets ein Fenster offen. Der Keller ist übrigens in offene Bereiche geteilt. Wir werden uns für den Sommer einen Entfeuchter anschaffen und im Winter lüften. Vielen Dank für die Meinungen zum Thema.

Eine Frage habe ich noch: Welchen Putz kann man auf den Sockel bringen (der ja nicht trockengelegt ist)? Der Putz soll ja auch in fünf Jahren noch an der Wand sein.

PS: Für die Kellerdecke haben wir einen BauIng.
 
Thema: Fehlende Sperrschicht
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