Auro/Kreidezeit-Farben an Vrogum-Fenstern

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Ferdinand Soethe

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Wir überlegen unser neuen Vrogum-Fenster mit Auro- oder Kreidezeit-Farben streichen zu lassen. Der Vrogum-Vertriebspartner rät ab, weil Auro-Farben so schnell verwittern.

Hat jemand Erfahrungen, Tips?

Schönen Gruß,
Ferdinand
 
wahrscheinlich hat Ihr Vertriebspartner keine Auro-Farben

im Programm und will Ihnen seine Kreidezeit-Farben verkaufen.Mir ist über Auro-Farben nichts nachteiliges bekannt.
 
Unterschied Auro - Kreidezeit

die Auro-Lasuren sind auf Wasserbasis. D.h. die Faser wird nicht mit Öl sondern mit Wasser getränkt, sperrt sich ab und auf der Oberfläche legt sich ein Film aus Naturharzen und Pigmenten ab. Das ist sehr umweltfreundlich und kommt der VOC-Verordnung voll entgegen. Bei Stiftung Warentest wurde damit mit "sehr gut" abgeschnitten.

Fragen bleiben offen: Wenn diese Oberflächenschicht rissig wird, dann ist das Holz ungeschützt. Die Kritik der schnelleren Abwitterung hat also durchaus seine Berechtigung.

Bei Kreidezeit sind die farbigen Öle / Halböle oder die Fensterlasur auf Ölbasis. Die Holzfaser wird also mit Öl gesättigt und nicht mit ausdiffundierendem Wasser - was ein zusätzlicher Tiefenschutz ist. Auf der Oberfläche schützt wieder das Naturharz mit dem Pigment. Dies geht aber nur mit Lösemittel (in dem Fall Balsamterpentin).

Insofern erscheint mir die Farbe von Kreidezeit beständiger.

In Eigenwerbung:

Auch Natural stellt seine Lasuren ausschließlich auf Ölbasis her. Farbmusterkarte kann gerne abgerufen werden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Ich kann empfehlen:

Das OSMO-Programm. Habe es ausführlich getestet und als sehr gut empfunden. Gibts in jedem gut sortierten Baumarkt.
 
Verwittern

Hallo Ferdinand,
ein Bekannter hat seine Fenster mit einer Auro-Lasur gestrichen und sehr bereut. Jedes Jahr ist wohl nachstreichen angesagt. Inwiefern das allerdings auch für Volltonfarben gilt, weiß ich nicht.

Viele Grüße, mag
 
Fenster streichen

Wie sollen die Fenster den gestrichen werden ?
Lasierend oder deckend ?
Beim deckenden Anstrich bin ich sehr zufrieden mit der Osmo-Landhausfarbe, auch mit der Kreidezeit Standölfarbe hab ich sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.
Im Lasurbereich bin ich grad beim Natural-Holzlasur-Test. Und bis jetzt kann ich sagen- bin auch da sehr zufrieden damit ! Leichte Verarbeitung, schöner Verlauf, schönes Anstrichsbild. Langzeiterfahrung fehlt mir ehrlich gesagt noch bei dem Produkt. Ich bin mir aber sicher das es auch über die Jahre seine Funktion erfüllt, denn demjenigen der mir dieses Produkt empfohlen hat liegt viel an seinem Ruf den er bestimmt nicht leichtfertig aufs Spiel setzt !
 
Lass dir sagen ,

was der Hersteller empfiehlt !
Gruß aus Minden Jürgen Kube
 
Dank an Thomas Lingl

hier habe ich wieder etwas gelernt.
Ich stehe auf dem Standpunkt, wenn ich Osmo nehme, kann ich vermutlich genausogut die Farbe des Fensterherstellers verwenden. Ich würde mir einmal die Volldeklaration geben lassen.
 
Danke erst mal für die zahlreichen Tips.

Ein Naturbauhaus in Lüneburg hat mit heute den wichtigen Hinweis gegeben, dass Vrogum die unbehandelten Fenster auch schon mit eingeklebten Scheiben liefert. Damit dürfte der Werksanstrich jeder anderen Behandlung überlegen sein, schlichtweg weil er auch in den Falzen und unter dem Silikon ist, wo spätere Farben nicht mehr hinkommen.

Er hat mir ganz ehrlich geraten, die Fenster von Vrogum lackiert zu beziehen.

Schönen Gruß,
Ferdinand
 
und für was sind die da gut?

"...schlichtweg weil er auch in den Falzen und unter dem Silikon ist, wo spätere Farben nicht mehr hinkommen."

Vrogum arbeitet mit Kunstharzlasuren. Für was ist so eine Filmschicht unter der Silikonschicht gut?

Neben dem, dass das Fenster ein Verbundprodukt mit "Plastik" wird, bitte auch die Folgen bei der laufenden Pflege bedenken:

Solche Lasuren müssen immer vor einem Renovierungsanstrich geschliffen werden. Von dem Ärger mit dem Abblättern will ich gar nicht reden.

Grüße Frank
 
Dänen lügen nicht...

Auf der Seite von Vrogum steht denn auch, daß wasserbasierte Dispersionslacke verwendet werden. Diese Lacke sind allesamt Schichten auf dem Holz, ohne engere Bindung an dieses. Relativ dampfdichte Schichten liegen wie eine Schnittentüte auf dem Holz, sobald Wasser durch die sich unweigerlich bildenden Risse dringt, kommt es nicht mehr heraus, und der Lack geht, beginnend von den Rahmenecken, ab.

Diese Lacksysteme haben nichts mit "Naturbau" o.ä. zu tun, der Händler vertreibt hier schlicht und ergreifend ein Industrieprodukt. Dessen Garantiefrist beträgt 5 Jahre, danach ist es ganz allein Ihr Bier, was aus den Fenstern wird.

Dispergierte Öllasuren halte ich im Außenbereich bei maßhaltigen Bauelementen für fehl am Platze. Sie dringen zu wenig ein, auch die erforderlichen Mindestschichtdicken werden nur selten erreicht. Besser Finger weg.

Wenn's denn unbedingt Vrogum sein soll, klären Sie sauber ab, ob Sie die Fenster auch unbehandelt UND mit beiliegenden, noch nicht montierten Scheiben bekommen können. Einglasen sollte nach dem Anstrich ein örtlicher Glaser. Warum? Ein Problem sehe ich bei Silikonresten auf den zu streichenden Partien, auf Silikon hält kein Öl.

Wenn Sie deckend arbeiten wollen, sind Sie mit Kreidezeitprodukten gut bedient. Soll's lasierend sein, kann ich Ihnen, wie auch Frank Lipfert das schon getan hat, Muster und Beratung zu Natural-Produkten anbieten. Mit den 3 Komponenten Grundierung - Lasur - Wetterschutz erreicht man sehr gute Dauerhaftigkeit und kann, wenn man den Wetterschutz jeweils rechtzeitig überarbeitet, auf Arbeiten an der Lasur-Schicht dauerhaft verzichten.

Die Zusammenarbeit zwischen industriellen Fensteranbietern und Selberstreichern ist immer problematisch. Vielleicht suchen Sie sich besser einen fähigen Fensterbauer in ihrer Region, mit Erfahrungen zum Thema Ölanstriche?

Grüße

Thomas
 
In der Tat, angesichts der Probleme mit dem Anstrich hätte ich nicht über Lust die Fenster woanders bauen zu lassen. Aber wer kann das mit so schmalen Profilen bei uns fertigen. Und woher weiss ich, wie gut das jemand mach. Architekt und Freunde berichten von einigen Erfahrungen mit "kann ich auch so schmal"-Experten und dem Ärger danach ...

Schönen Gruß,
Ferdinand
 
Bilder mehr als Worte ..

Da haben wir ein Fenster mit restauriert und mit Ölfarbe geoberflächt .Neun Jahre her !(Schrecklich ,wie die Zeit verfliegt .. )
 
Bilder mehr als Worte 2

.. und da ein Fenster von Vrogum mit VCS - Oberfläche . ebenfalls 9 Jahre her .
Gleiche Fassade , gleiche Bewitterung , gleicher nachlässiger Bauherr ( ich ! ) .
Gruß aus Minden
Tschuldigung für die verqueren Fotos ,aber ich denk ' man sieht was ich meine !
Jürgen Kube
 
Senf dazu!

Also, dann will ich auch mal meinen Senf dazugeben und meine Erfahrungen mitteilen.

Wir haben unsere Fenster seinerzeit beim "örtlichen" Schreiner fertigen lassen (so glaube ich wenigstens).

Gegen seine Empfehlung haben wir keine Oberflächenbehandlung gewählt, sondern auf Anraten des Denkmalschutzes "nur geölt" (in Eigenleistung) "verwendet".
Welches Öl verwendet werden sollte, konnte uns damals auch niemand sagen. Leinöl hieß es halt.

Nach vier Jahren habe ich, gelinde gesagt, die Schnauze voll und versuche andere, wartungsfreundlichere Alternativen.
Momentan "teste" ich Natural Öllasur, Farbton Eiche.

Optisch sehr schön und sehr gut zu verarbeiten. Über Langzeiterfahrungen halte ich euch gerne auf dem Laufenden. Das dauert aber ;-))


Grüße
Martin
 
noch mehr senf dazu...

ähnlich wie martin leide auch ich langsam an ermüdungserscheinungen, was die fenster-/außentürenpflege anbelangt (ebenfalls bislang nur leinöl). habe deshalb jetzt den "langzeittest" mit leinöl/tungöl/dammarharz-mischung von le tonkinois gestartet, kann deshalb momentan nur sagen, daß es sich sehr gut und sparsam verarbeiten läßt, seidenmatte o-fläche, feuert ein klein bißchen an, trocknet bei dieser witterung in 1-2 tagen. ansonsten macht sich der anteil an tungöl nicht schlecht, denk ich. aufbau bei unbehandeltem holz: empf. bläueschutz, grundierung, drei anstriche. auch farbig. sehr brauchbar für kleine risse ist die potee du tonkinois (fast farblos, geleeartig), gut zu spachteln (ich nehm die federnden stahlspachtel aus dem künstlerbedarf), zu schleifen und zu überstreichen. mal sehen, was in zwei, drei jahren passiert....
grüße! carmen
 
@carmen:

tonkinois haben wir auch z.Zt "im Test" auf 2 Baustellen, allerdings auf Hartholzfenstern . Für Treppen und Küchenplatten etc funktioniert das Zeuch hervorragend .
Gruß aus Minden Jürgen Kube
 
@ Jürgen

Daß der Vergleich mächtig hinkt, ist Dir aber schon bewusst, oder?

Auf der einen Seite ein aufgearbeitetes Fenster (mit alter und suboptimaler Substanz, nicht rostfreien Eisenbeschlägen, vielleicht ohne Grundierung, sicher ohne zusätzlichen Wetterschutz)

Auf der anderen Seite ein industriell in Dispersionslack eingegossenes Fenster mit modernen, nicht korrosiven Beschlägen.

Gerade beim schlampigen Bauherrn sehen letztere Fenster genausolange gut aus, bis ein Faulen über die Eckverbindungen offensichtlich wird, und oft genug ausgetauscht werden muß.

Das passiert so bei öllackierten Fenstern nicht. Freilich sollte der Anstrich gewartet werden (darüberölen ohne zu schleifen), aber auch wenn das unterbleibt, kann das Holz über den diffusionsoffeneren Anstrich Wasser abgeben. Wenn wie im Foto die Metallbeschläge unter der Farbe rosten, war diese mit Sicherheit zu dünn aufgetragen, die Beschläge vielleicht auch schon im korrodierten Zustand überstrichen.

Also, leicht zugespitzt: Die einen Fenster sehen solange gut aus, bis sie 'raus müssen, die anderen sind im Anstrich leicht zu warten und auch nach Vernachlässigung besser reparabel.

Grüße

Thomas
 
@Thomas :

geht aber nicht jedes nichtgeölte Fenster zum Teufel !
Das abgebildete restaurierte Fenster , glaub es mir , ist nach allen Regeln der Restaurierungskunst aufgearbeitet worden .
Soeben ein Vrogum- Fenster ausgebaut (wg Balkon + Terrassentür) , das hat fast 20 Jahre bündig eingeputzt in einer schlecht gedämmten wetterbeanspruchten Fachwerkwand gesessen . Inneres und äußeres Erscheinungsbild sehr gut .
(Fachwerkwand übrigens auch ..)
Gruß aus Minden
Ps. Bild folgt
 
Mir ist schon klar...

...daß das alleinige Heil nicht im Leinöl liegen muss und auch andere Systeme eine gewisse Lebenszeit haben können. Bei den jetzt gebräuchlichen dicken Dispersionslacken sehe ich aber das größere Fehlerpotential. Die Statistiken werden später geschrieben. Leinölfarben sind aber schon heute als bewährt einzustufen.

Ist das weiße Fenster im EG, das blaue im OG unter großem Dachüberstand? Das wäre ein weiterer Grund für unterschiedliche Bewitterungsbilder, wie natürlich auch die Himmelsrichtung.

Grüße

Thomas
 
Thema: Auro/Kreidezeit-Farben an Vrogum-Fenstern

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