Wandfarbe von alten Holzvertäfelung entfernen

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ankecaro

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Hallo,
wir haben alte Holzvertäfelungen (auch Holzdecken), die ursprünglich lackiert waren, dann aber mit Wandfarbe überstrichen wurden (z.T. wohl Dispersionsfarbe, da nicht wasserlöslich, z.T. wasserlösliche Farbe, Kalk- oder Leimfarbe?). Wir möchten die Wandfarbe gerne ab haben und wieder lackieren.
Hat jemand einen guten Tip, wie man am schnellsten arbeiten kann (es sind viele Zimmer, daher möchten wir eher nicht ablaugen). Die Dispersionsfarbe geht auf jeden Fall ganz gut mit dem Heißluftföhn ab, die wasserlösl. Farbe geht mit Wasser ab, aber das ist sehr aufwendig, weil so viel Farbe runterkommt.
Irgendwo im Forum habe ich was von einem Bürstenschleifer gelesen, was passiert da mit dem Holz? Bekommt es Kratzer? Oder kann man dann gut drüberlackieren?
Vielen Dank für Eure Hilfe!
ankecaro
 
Habt ihr Zeit? ;-)

Hallo,

es wäre noch gut zu wissen, ob die Vertäfelung einfach mit Nut und Feder ist, oder ob profiliert. (Eine glatte Fäche lässt sich natürlich einfacher bearbeiten, als wenn ihr sämtliche Profilritzen von Hand mit einem Fugenkratzer freilegen müsst). Hart- oder Weichholz?

Mit etwas Übung und Fingerspitzengefühl, macht ihr die Stellen mit dem Heissluftfön genau so warm, dass ihr die Dispersion/Kalkfarbe mit dem daruterliegenden Lack in einem Stück runterspachteln könnt - ist aber wirklich nur was für Geduldige....

Schleifbürsten "reissen" die Farbe in "Fetzen" herunter. Wenn ihr die Maschine zu stark andrückt wird die Holzoberfläche mit angerissen. Muß auf jeden Fall runtergeschliffen werden, um eine schöne Oberfläche zu erhalten. Bei Hartholz mit Messingbürste sicher machbar, bei Fichte nicht zu empfehlen. Je nach Farbe staubt das natürlich wahnsinnig....

Das schönste wär:
ausbauen, über eine Abrichte schieben, neu lackieren/lasieren, wenn ausgestunken wieder einbauen ;-)

Gruß, Boris
 
Warum nicht ablaugen? Am billigsten geht es, wenn man viel frische Holzasche hat. Diese sieben, mit ca. der Hälfte Kalkhydrat (vom Baustoffhandel, nicht hydraulischer Kalk) mischen, mit Wasser u einem Brei anrühren (Handschuhe, Schutzbrille), das Zeug einige Stunden ziehen lassen. Nachwaschen.
Ist eine schöne Arbeit, vor allem über Kopf ...
Das Problem werden Schwindrisse und Fugen im Holz sein, die voll Farbe sind und auch so bleiben.
 
Ablaugen der Holzdecken ?
Wahnsinn !
Da möcht ich mal dabeisein und zusehn ! :)
 
Ich halte die Bürsten...

...für ungeeignet bei dieser Aufgabe.

Besser als Heißluft ist ein "Speedheater" geeignet, fragt mal hier nach:

Leinöl natürlich
Christine Siebert
Friedhofstrasse 2a
65558 Holzheim
Tel.: 06432-6469266
Fax : 06432-6469267
eMail: **********

Grüße

Thomas
 
Danke

Danke für die Anregungen.
Auf die Fragen kann ich nicht genau antworten, ich weiß nicht genau, was profiliert bedeutet. Ich dachte, es ist Nut und Feder, aber schmaler als heutzutage gängig, so ungefähr 2-3 Finger breit, dann kommt eine Fuge, dann das nächste Stück. Zum Holz kann ich leider auch nichts sagen. Das Haus ist BJ 1870.
Vom Speedheater habe ich schon gelesen, gut zu wissen, daß jemand schonmal Erfahrungen damit gemacht hat, habe bisher noch keine Beiträge gefunden.
So long,
ankecaro
 
Hallo ankecaro,

profiliert heisst, dass auf der Sichtseite nochmal eine "Verzierung" eingefräst wurde, ist aber bei euch scheinbar nicht der Fall. Wenn ihr Wände und Decken lackiert ist eure Bude allerdings vollständig "dicht" - da atmet dann nichts mehr.

Gruß, Boris
 
Mit hoher Wahrscheinlichkeit...

...werdet Ihr Nadelholz als Vertäfelungsmaterial haben. Das wäre für das "Abbrennen" der Farbe vorteilhaft, auf Nadelholz geht es besser als bei Laubholz.

Bei dem Alter des Hauses sollte versucht werden, ob die unterste Farbschicht spirituslöslich ist. Da könnte man mit Schliefvlies und Spiritus schnell und recht sauber nachwaschen.

Grüße

Thomas
 
Ich habe gute Erfahrungen mit den Produkten der Fa. Scheidel gemacht.
Vielleicht funktioniert es ja hiermit:
http://www.scheidel.com/scheidel/produkte_abbeizer_asur.asp
Ich zitiere mal aus der Werbung:
"Der Entlacker verursacht keine Veränderung der entlackten Bausubstanz und stellt mineralische Untergründe porentief wieder her, Holz fasert und verfärbt sich nicht.
Asur Entlacker ist hat einen hohen Flammpunkt
und ist in Kläranlagen biologisch abbaubar.
Asur Entlacker ist der sanfte Entlacker mit Biss."
http://www.scheidel.com/scheidel/pdf/ti/TI_Asur.pdf
Ansonsten kann man auch den technischen Berater mal bestellen und es werden Musterflächen angelegt.
Nach dem Auftragen kann die Beschichtung mit einem Spachtel abgenommen werden, danach muß mit einer Bürste und Reiniger nachgewaschen werden.
Ansonsten müssen Sie natürlich selber mal sehen, was für Sie am praktikabelsten ist. Einige anregungen haben Sie ja schon bekommen.
Gutes Gelingen wünscht,
Bernd Kibies
 
Also, für meinen Teil tippe ich ----

--- auf stinknormales Profilholz , aber nicht von 1870 -
sondern von 1970. Runterreißen und neu mit Profilholz
beschießen kostet maximal halb soviel wie ein Schpiedhieder.
-
Unter Vertäfelung verstehe ich eine Rahmenkonstruktion mit
eingeschobenen, eventuell sogar abgeplatteten Füllungen.
-
So, Anke, bitte hier anmelden, weil Du dann Fotos einstellen kannst - um weitere umdeskaisersbart- Diskussionen auszuschließen.
 
Bilder

Hier kommen zwei Bilder, mehr habe ich bisher nicht. Darauf sieht man auf dem ersten Bild ein Zimmer mit Nut-Feder- Vertäfelung oben, Kassetten unten (leider nicht ganz drauf), und auf dem zweiten den Flur, hier die Nut-und Feder wie oben beschrieben schmäler, ein Teil der Decke ist auch zu sehen.
Ich habe nicht den Eindruck, als würde es sich um etwas aus den 1970igern handeln. Der Lack, der unter der Wandfarbe zum Vorschein kommt, ist zum Teil Elfenbeinfarbig und zum Teil Grau. War mal ein Pfarrhof.
Ich hoffe, die Infos reichen für weitere Tips, ich finde Euer Forum sehr hilfreich.
ankecaro
 
Das riecht...

...förmlich nach viel Arbeit.

Falls es nicht nur um einen Raum geht: Solltet Ihr mehr Geld als Zeit haben, wäre vielleicht auch eine neue Vertäfelung ein Thema?

Ggf. auch einfach zart anschleifen und überstreichen?

Stellt Euch auch bitte 'mal vor, daß die helle Verkleidung plötzlich ein gutes Stück dunkeler wird. Passt das zur Lichtsituation im Raum?

Grüße

Thomas
 
Habe die Bilder mal rangesoomt......

und festgestellt,dass es sich bei dem Profil um den sogenannten Sachsenstab bzw.in anderen Gegenden Preußenstab handelt. Dieses Profil war in der Gründerzeit üblich.
Oft wurde dieses Profil in Wandtäfelungen und Treppenverkleidung in Farblicher Abstimmung mit den Türen gestrichen. Sind sie sich sicher, dass die Farbe nicht original ist?

Gruß Ronny
 
Also ehrlich,
ich würde das lassen oder vielleicht neu streichen. So viel Farbe wegmachen ist eine [zensur] -Arbeit, zumal in Ritzen und angehobelten Ästen immer Farbreste zurückbleiben werden.
Dann dehnt sich das Täfer wegen der aufgebrachten Feuchtigkeit quer zur Faser, d.h. es wird eine Mischung von Farbe und Ablauger in die Nuten geschoben, und tritt als Trauerrand Wochen nach Ende der Arbeit wieder zum Vorschein, wenn die Bretter wieder schwinden.
Aber jeder muss ja selbst wissen, womit er seine Freizeit bis zur Rente und weiter zubringen will.
Eher noch würde ich erwägen, ob man die Vertäfelung ausbauen und in einem dafür eingerichteten Betrieb ablaugen lassen kann. Dann schleifen und vor dem Wiedereinbau einige Wochen im Wohnraumklima trocknen lassen.
Was Farbentferner betrifft: Die Werbung ist das eine, zur Beurteilung hilft nur die Deklaration der Inhaltsstoffe (das was kleingedruckt auf rotem Grund irgendwo auf dem Gebinde steht) weiter. Giftig oder ätzend sind se alle. Produkte auf Basis organischer Lösungsmittel haben in den hier benötigten Mengen in Häusern absolut nichts verloren. Auch die entfernte Farbe selbst ist meist stark schwermetallhaltig und muss, ebenso das Waschwasser, entsprechend entsorgt werden.
 
Speedheater, Ziehklingen, und viel Schleifpapier oder das von Bernd Kibies empfohlene Scheidelprodukt,mit dem ich allerdings bis jetzt keine Erfahrung machen durfte !
Den Speedheater kann man neben Christine Siebert auch noch vom Community-Mitglied Torsten Selle beziehen.
Torsten Selle Natürliches Bauen & Naturbaustoffe
Maurermeister T. Selle Sachsen
Am Wasserturm 1A
01616 Strehla
Tel.: 03526491717 o. mobil 01772345029 / 01772345028
Fax : 03526498771
eMail: **********
WWW: Homepage
 
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