Kaseinfarbe

Diskutiere Kaseinfarbe im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo, wie kann ich Kaseinfarbe selber herstellen? Habe meinen Neubau innen mit Lehmgrundputz verputzt. Nun suche ich eine helle diffusionsoffene...
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Michael Fischer

Guest
Hallo, wie kann ich Kaseinfarbe selber herstellen?
Habe meinen Neubau innen mit Lehmgrundputz verputzt. Nun suche ich eine helle diffusionsoffene Wandfarbe. Kaseinfarbe scheint mir geeignet. Eigentlich müßte die doch selbst anzumischen sein. Wer weiß Rat?
Gruß Berni
 
Kaseinfarbe

Danke Carnmen. Haben Sie Erfahrung mit Kasein-Marmormehlfarbe?
 
ja, einfach Quark, Kalk und kalkechte Pigmente mischen. Mischungsverhältnis müsste ich nachschlagen...

Man muss aber mehrmals streichen, mit nem dicken Quast.

Sieht toll aus, ich habs schon gesehen (aber selber nicht gemacht).

Grüße Annette
 
kaseinfarbe

nein. habe farbe nur mit kaseinpulver/sumpfkalk hergestellt, strahlend weiß, kann abgetönt werden. vorsicht: kaseinfarbe (wenn angemischt) schnell verarbeiten, sonst riecht man´s... rezepte gibt´s aber genug, fertige mischungen zum anrühren (!!!) auch (die bekannten hersteller, öko/biobaustoffhandel), infos zu diesem thema auch hier im forum durchlesen! gruß carmen
 
beschränkte Lagerfähigkeit bedenken!

Fertige Kaseinfarben sind nicht ohne weiteres lagerfähig, nach wenigen Tagen gammeln sie weg!
Bei selber gemischten Farbentönen kann das fatal sein, wenn man irgendwann mal ein paar Kleckse zum Ausbessern einer Schramme braucht.
Durch Einfrosten der Farbreste kann man die Haltbarkeit verlängern - so die Auskunft vom Farbhändler.

Bei reinen Kalkfarben gibt es dieses Problem nicht, da hier keinerlei organische Bestandteile enthalten sind. Auch in einem Jahr kann man so die Transportschäden des neuen Schrankes unauffällig beseitigen ;-)
Sumpfkalkfarben lassen sich genausogut auf Lehm einsetzen wie Kaseinfarben.

Da ich diese Erfahrung leider selber machen musste, möchte ich das hier zur Entscheidungfindung beisteuern.
 
Kalkkaseinfarbe

Hallo,

Sie holen sich einen Pott Magerquark (kann abgelaufen sein), packen ihn in ein Tuch und wringen soviel Wasser aus, wie´s geht. Zu dieser "Trockenquark" Menge geben Sie ein Viertel eingesumpften Kalk, rühren, die Masse wird gelblich und "schleimig" - das ist das Caseinbindemittel, aufgeschlossen mit Kalk. Zu dieser Menge geben Sie die gute doppelte Menge eingesumpften Kalk oder eingesumpfte kalkechte Pigmente.

Hier nochmal die Mengenverhältnisse:

Quark - 24 RT
Kalk zum Aufschluß - 6 RT (zusammen = 30 RT)
eingesumpfter Kalk
oder/ und kalkechte Pigmente - 70 RT

alles zusammen = 100 RT

Der Aufstrich erfolgt kreuz und quer auf vorgenäßter Wand, zwischentrocknen lassen (oberflächentrocken), erneut vornässen und wieder streichen, immer kreuz und quer. Die Aufstriche sollten nicht zu dick sein. Für die Durchtrocknung dürfen die Flächen weder Frost noch zu heißer Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein.

Viele Grüße und gutes Gelingen

Sabine
 
??? ich dachte immer, das, was man beim Quark weggießt (diese Flüssigkeit), das sei das Kasein??

*hmmm* muss mal googeln gehen ;o)

LS Annette
 
@Frage an Sabine: ist das nicht ein Rezept für Kalk-Kaseinleim?

mir erscheint der Quarkanteil bei Ihrem Rezept für eine Wandfarbe hier sehr sehr hoch !?
 
Kalkkaseinfarbe

Hallo,

der Kaseinleim entsteht, wenn ich den Quark mit dem eingesumpften Kalk aufschließe. Das ergibt einen ziemlich zähflüssigen Brei. Durch Zugabe der weiteren Anteile eingesumpften Kalkes oder Pigmente wird dieser Brei weiter verdünnt und ich erhalte die Farbe. Wir haben in unserem Haus alle Lehm und Kalk verputzten Wände nach diesem Rezept gestrichen. Der Kalk ergibt einen schönen warmen Weißton, der Anstrich ist abriebfest. Das Rezept stammt aus: Kurt Schönburg: Gestalten mit wäßrigen Anstrichstoffen, Verlag für Bauwesen, Berlin, S. 115.

Und richtig: die Molke entferne ich durch das Ausdrücken des Quarks. Das Kasein ist ein in Wasser unlösliches Milcheiweiß und kann nicht mit der Molke entfernt werden. Man kann Kasein nur durch basische Mittel aufschließen, wie Kalk, Borax oder Ammoniak.

Die Farbe sollte in Mengen angesetzt werden, die an einem Tag verarbeitet werden können, da der Ansatz am nächsten Tag sehr fest wird und nicht mehr gut aufzurühren ist. Mir reicht meist ein 500 g Quarktopf, da dies am Ende eine für meine Verhältnisse verstreichbare Menge ergibt. Den nächsten Pott Farbe setze ich dann eben später an.

Nachteil: entscheidet man sich für einen pigmentierten Anstrich, sollte man die Mengen ganz genau abwiegen, da sonst eine 100% ge Reproduktion des Farbtons nicht möglich ist.

Vorteil: ich weiß genau, was in meiner diffusionsoffenen Farbe enthalten ist, ich kann sie jederzeit sehr kostengünstig selber herstellen und sie paßt ganz wunderbar auf unsere nicht tapezierten, verputzten Wände.

Viele Grüße

Sabine
 
Thema: Kaseinfarbe

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