Wandaufbau bei Fachwerk- Neubau

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Frank Kramer

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Ich möchte in der wunderschönen Stadt Wernigerode ein einzeln stehendes Fachwerhaus bauen. Jetzt frage ich mich, wie der Wandaufbau aussehen kann. Ich kenne die verschiedensten Lösungen, habe aber selber folgende im "Auge". Ich bitte die Leser dazu um ihre Meinung .Danke.
1.Zweischaliger Aufbau, Außenschale:Fachwerk Eiche, ausgefacht mit Vollziegel in Lehm gemauert und Luftkalk ausgefugt, Innenschale: Poroton, keine zusätzliche Dämmung aus Mineralwolle o.ä.
2. Zwischen den Schalen 10 cm Luft zur Hinterlüftung des Fachwerks
3. Heizung über Heizleisten (Außenwanderwärmung)
Ich würde eigentlich ganz gern einschalig bauen (Fachwerk Innen mit Lehm geputzt) um die Strahlungswärmegewinne der Sonne mehr zu nutzen, nur glaube ich da keine Gemehmigung zu erhalten?
Für Hinweise und Tipps wäre ich wirklich sehr dankbar. MfG Frank Kramer
 
ihre Frage

Hallo Herr Frank Kramer

Ihr beauftragter Architekt sollte sie dahingehend eigentlich ausführlich beraten können.

Ist das Fachwerk aus Eiche bewusst gewollt? Ein Fachwerk aus Eiche ist fast doppelt so teuer wie eins aus guter Kiefer. Wichtig ist zu welcher Jahreszeit die Hölzer geschlagen und wie diese gelagert wurden.

Wenn sie Lehmsteine verwenden, passen sie auf, dass es keine stranggepressten sind. Da muss man einiges bei der Verarbeitung beachten. Eine erfahrene Firma weiß damit umzugehen, beim Laien kann es passieren, das der putz wieder ab fällt. Vollsteine rate ich Ihnen nicht. Sinnvoll sind Lehmsteine mit Materialzuschlägen wie Holz oder Stroh, die letztlich eine Rohdichte um die 1200 haben. Warum wollen sie mit Luftkalk ausfugen – oder meinen sie verputzen?

Warum wollen sie mir Poroton weiter mauen, bleiben sie doch besser bei dem herrlichen Baustoff Lehm. Der Ziegel ist nicht mehr das was er einmal war. Ich rate ihnen dazu ab. Eine Hinterlüftung der Fachwerkfassaden bringt probleme mit der Feuchte. Bauen sie Homogen und sie werden ein guten haus bewohnen und kaum Schäden in Ihrer Nutzungszeit haben. Anstatt der heizleisten sind temperierungsheizungen oder Wandheizungen sinnvoller, wobei die Heizleisten um wesentliches besser sind, als die herkömmlichen Konvektionsheizkörper.

Bauen Sie einschalig, so wie sie es vor haben. Suchen sie sich dazu einen passenden Architekten, der sie darin unterstützt. Die Energieeinsparverordnung kann auch ausgehebelt werden – sie ist sowieso nur reiner Unfug, denn Energieeinsparung besteht nicht nur aus Dämmung sonder aus Beachtung der Wärmespeicherung (also das was sie vorhaben) und Beachtung weiterer Baustoffeigenschaften. Auf meiner Homepage unter Publikation können sie einiges erlesen.
Sie sind auf jeden Fall auf dem richtigen weg
Freundliche Grüße
Michael Reisinger
 
Wandaufbau bei Fachwerk

Hallo Frank!
Deine Absicht nur eine Mauer zu errichten ist mit Sicherheit die Beste.
Warum?
Wir alle sind dem Wahnsinn der Dämmindustrie aufgesessen. Menschenverträglich zu bauen bedeutet doch nicht, in eier Thermoskanne zu wohnen. Der Effekt ist allerdings der Gleiche.
Wir können dir nur empfehlen, gehe nach dem was du für dich für richtig hällst.Was das Bauamt sagt, ist mit etwas Überzeugung zu machen. Denn du bist von der Richtigkeit deines Absicht überzeugt, die Verwaltungsbehörde von Ihrer aber nicht. Soweit zum Hintergrund.
Ich gebe dir nun einige Dinge an die Hand, die bei uns auch immer ankommen.
1. Wärme ohne Ende zu fast 0,00 € von der Fa. Senertec, die wir nur empfehlen können,
( Prospekte und technische Beratung über uns)hat den Dachs auf dem Markt, der nicht nur warmes Wasser herstellt zum Heizen, Baden, nein im gleichen Arbeitsgang auch Strom. Den verkaufst du dann, was du nicht selbst nutzt, und damit ist Heizen kein Thema mehr. Die leistung dieser Anlage ist so groß, das 2 Einfamilienhäuser daran angeschloßen werden können. Des weiteren wird diese Anlage zu 100% von der KfW Bank gefördert, weil diese Anlage ca. 30T co2 der Umwelt erspart.
Diese Anlage ist nicht viel größer als eure Waschmaschine. Alle Brennstoffe sind möglich.
Da es sich nicht um einen Brenner handelt, braucht ist auch ein extra Kamin nicht nötig.
Tel. 02166 - 99 72 13 Norman Kraft Mönchengladbach

2. Es gibt eine Fa. die Lehmputz macht, mit Heizrohren darin. Zwei Vorteile, das Fachwerk kann nie wieder feucht werden, und die Wärme verteilt sich so, wie du es auch gerne hättest, von der Wand aus nach innen. Das Gefühl ist so, als wenn die Sonne die Außenwand erwärmt hätte, und du nun diese Wärme innen spüren kannst.
Erkundige dich bei der Fa.Gerd Meurer, Am Ufer 17, 56070 Koblenz, Tel. 0261 - 31 0 69
Übrigens auch mitglied im Fachwerk.
Ein ausgsprochen nettes Unternehmen in Sachen Hilfsbereitschaft und Tips.
Bis dann und alles Gute für dein Unternehmen in Sachen Hausbau.
Fragen werden stehts beantwortet!
N. Kraft
 
Fachwerk neu.

Was Sie planen ist baurechtlich ein Neubau. Wenn das Vorhaben in der Innenstadt liegt, steht es unter "Ensembleschutz". Ich habe zwei solcher Häuser in HBS gebaut, daher kenne ich die Problematik.
Eine Hinterlüftung der Fachwerkfassade ist nicht notwendig. Die Fassade sollte homogen aufgebaut werden. Die Lösung mit Leichtlehm ist Gut. In Ilsenburg ist in ein Projekt mit Wandheizung in der innere Lehmschale durchgeführt worden.
Wir sind eine Gruppe von Bausanierer in WR und HBS, die sich in der Gutsmühle in Minsleben jeweils am 1. Dienstag im Monat trifft. Wir Beraten, helfen, diskutieren
halten Vorträge, Seminare etc. Wir haben auch Adressen von Händler die mit alte Baustoffen handeln. Mein Tel Nr ist 0531-515522. Die Gutsmühle erreichen Sie unter 03943-249604. Wir sind eine Aussenstelle des IGB.
MfG
J.E.Hamesse
 
Fachwerk- Wandaufbau

Das Problem bei allen Fachwerk-Konstruktionen ist die Luftdichtkeit zwischen der Holzkonstruktion und der Ausfachung. Bei bestehenden, alten Fachwerkhäusern stellt dies zwar auch ein Problem dar, ist aber sicher im Sanierungsfall lösbar. Im Neubau würde ich aber Überlegungen anstellen das Gefache möglichst gut wärmezudämmen. Dies wäre mit einem Naturfaser-Dämmstoff (Zellulose, Flachs, Hanf, oder Schafwolle) möglich. Im Außenbereich wird auf eine Rauhschalung mit Schilfstukkatur als Putzträger ein Kalkputz aufgebracht. Die Anschlußstellen an das Fachwerk werden fachgerecht mit Lehm-Vlies abgedichtet. Innen wird ebenfalls eine Rauhschalung mit Schilfstukkatur montiert und dann 2-lagig mit Lehmputz, der nach den Lehmbau-Regel ohne Stabilisierungsmittel hergestellt wird (beachte Volldeklaration bzw. IBO-Zertifizierung) verputzt. Denkbar wäre auch die Ausfachung mit naturharzimprägnierten Holzweichfaser-Platten (z.B. PAVATEX, GUTEX, etc.)die im Aussenbereich nach Abdichtung der Anschlüsse mit Lehm-Vlies direkt mit Kalk- oder Trasskalkputz beschichtet werden könnten. Innen böte sich als Putzträger, wenn größere Schichtstärken verlangt sind eine Schilfdämmplatte an. Bis zu einer Lehmputzdicke von 12mm könnte man aber auch als Putzträger eine dünnere Holzweichfaser-Platte horizontal montieren. Durch die Verwendung von Naturfaser-Dämmstoffen kann auf die Verwendung von Dampfbremsen oder -sperren, beim Verputzen mit naturreinen Lehmputzen (s.o.) verzichtet werden (siehe natur&lehm - Forschungsprojekt "Rationalisierung & Mechanisierung des Lehmbaus")

Mit freundlichen Lehmbau-Grüßen
 
Nachsatz

Natürlich wäre es auch möglich mit Stroh- oder Holzleichtlehm auszufachen, allerdings ist der Wärme-Dämmwert im Vergleich zu einem wirklichen Dämmstoff relativ gering. Im Hinblick auf Erreichung des Kyoto-Ziels kein unwesentlicher Faktor. Außerdem bleibt aufgrund der geringeren Energiekosten und dem Einsatz der schon erwähnten Bauteil-Heizung auch was im Geldsäckel.

Mfg
 
Wandaufbau bei Fachwerk-Neubau

Hallo Herr Kramer,
Sie sollten unbedingt einschalig bauen. In Kombination mit einer Wandheizung die beste Lösung. Auf der Internetseite vom Dipl.Ing.Konrad Fischer kann man ein Formular bestellen, mit diesem können Sie sich von der ENEV befreien lassen. Geben Sie bei google.de den Namen ein und auf der Homepage finden Sie das Formular unter Planungs-und Organisationshilfen- Genehmigungsplanung- Befreiung gem. EnEv.
 
Thema: Wandaufbau bei Fachwerk- Neubau
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