Sanierungskonzept für Nadelholz-Fachwerk

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Hallo zusammen,

zur Abwechslung mal eine Frage, wie man Fachwerk aus Nadelholz sanieren könnte. Das Photo anbei zeigt einen Ausschnitt aus einem ganzflächig aussen verputzten, sanierungsbedürftigen Fachwerbaus mit unbekanntem Alter, aus Nadelholz , und nicht aus Eiche, wohlgemerkt. Meine Vermutung ist, dass man das Fachwerk aussen nicht freilegen kann, weil das Holz zu verwitterungsanfällig ist. Deshalb kommt wohl der übliche Aufbau mit Innendämmung und Sichtfachwerk nicht in Frage. Aber wie verhält es sich mit einer diffusionsoffenen Aussendämmung und einer neuen Putzschicht, alternativ einer Bretterverschalung rundum ? Ist das das Non-Plus-Ultra für Nadelholz-Fachwerk ? Oder lässt sich daraus doch Sichtfachwerk erstellen ? Die Fachliteratur, die mir bekannt ist, erklärt immer nur den Sanierungsaufbau für Sichtfachwerk.
Zusätzlich sieht man auf dem Photo, dass der Eckständer auf Stein steht, vermutlich eine Reparatur, bei der die Schwelle durch Ziegelsteine ersetzt wurde.

Was meint Ihr, wie könnte man in so einem Fall ein halbwegs ansehnliches Ergebnis erzielen ?

Grüsse,

Dirk
 
Moin Dirk,

wir haben unser (schon immer verputztes) FW-haus anno 1946 mit Flocken und HWP gedämmt und sind damit sehr zufrieden.

Aus deinem Haus das Fachwerk rauszuholen halte ich nicht für sinnvoll, dafür wurde es nie gebaut, der Aufwand ist gewaltig, das Ergebnis ungewiss (siehe Reparaturstelle).

Ich würde glatt mal behaupten, dass die Mehrzahl der FW-Häuser aus Nadelholz bestehen, Eiche war schon immer teurer. Ist jedenfalls kein Argument für oder gegen Sichtfachwerk.

Steh' zu dem was du hast und mach das Beste draus!

Viel Erfolg, Boris
 
Das

Fachwerk aus Nadelholz war durchaus als Sichtfachwerk üblich. So im Erzgebirge und davor. Aber es war auch reparaturbedürftig. Sogar das EG wurd aus NH als Fachwerk erstellt, nur der Stallbereich wurde gemauert aus Bruchstein. Laubhölzer waren heir eher selten.
Oftmals wurde in den 30er dann Bretter oder HWL aufgebracht, da durch den 1. WK und dessen Folgen die Wartung vernachlässigt wurde. Außerdem handelte es sich oft um Häuser von kleinen armen Handwerkeren "Häusler" und "Gärtner".
(Lässt sich mittes Bauakten ab etwa 1870 zumindest für unser Dorf belegen.)
 
Moderne Holzbaufassade

Vielen Dank für eure Antworten.
Das Haus gehört mir gar nicht, aber es steht zum Verkauf und ich mache mir so meine Gedanken. Vermutlich wäre viel gewonnen, wenn man fachwerkgerecht dimensionierte Fenster einbaut und dem Häuschen eine moderne Fassade gibt. Das sollte eigentlich recht kostengünstig zu machen sein.
Grüsse,

Dirk
 
Da

müsste man aber wissen, warum das FW so verkleidet wurde. Es kann sein, daß viele der Hölzer schon Schaden genommen haben und deshalb die Fassade so vor weiterer Verwitterung geschützt werden sollte. Ober der Kunstharzputz dafür andere Schäden gefördert hat, kann man auch nur vermuten. Manchmal hilft schon ein älteres Foto des Besitzers.
 
Thema: Sanierungskonzept für Nadelholz-Fachwerk
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