Fachwerk im Haus - "Holzsammelsurium" und unterbrochene Balken

Diskutiere Fachwerk im Haus - "Holzsammelsurium" und unterbrochene Balken im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo, wir haben ein 260 Jahre altes Fachwerkhaus erworben, das uns nach wie vor begeistert. Was mich allerdings wundert, und was ich versuchen...
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Andrea10

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fachwerk-I19176_2016811214012.JPGHallo,

wir haben ein 260 Jahre altes Fachwerkhaus erworben, das uns nach wie vor begeistert. Was mich allerdings wundert, und was ich versuchen möchte, zu verstehen, ist das "Holz-Allerlei" in einem Raum (Foto). Ich bin absoluter Laie, meine aber gehört zu haben, dass Balken doch recht durchgehend sein sollen und das hier erinnert eher an ein Puzzle. Das Haus ist an sich gepflegt, allerdings wirkt nicht alles fachmännisch restauriert.

Ich wär einfach mal dankbar für Eure Eindrücke / Meinungen / Einfälle zu dem Allerlei. Egal, gut, schlecht? Anregungen, Lob oder Kritik? (ist ja nicht mein Werk) ;-)

Vielen lieben Dank vorab!
 
Neue Substanz...

... darf als solche erkennbar sein.

Statisch sieht mir das durchaus korrekt aus.
 
Hallo Andrea,

die St?nder sehen aus wie Eiche angefeuert (ge?lt) und die Riegel wie Nadelholz. Daher auch die farblichen unterschiede.
Die Riegel nie durchgehend. Das w?re dann das R?hm oder ein Deckenbalken.
Gr??e
Heiko
 
..Fachwerksammelsurium

Hallo Andrea,

Dein Gebäude hatte bestimmt früher eine andere Nutzung erlebt. Der schwere Balken links zeigt wie auch der aufgefüllte Einsatz stehend mittig und die Nut für den Zapfen rechts die Balkenkonstuktion von früher auf dieser Höhe. So könntest Du keine Türen mit normalen Höhen verwirklichen. Früher war das vielleicht eine Scheune oder nicht ausgebautes Dach( ev. Heulager o.ä.). Man hat diese Balken entfernt und durch höher eingesetzte ersetzt. Das sieht auf den ersten Blick fachmannisch gemacht aus - es könnte ein Riegelzapfen sein.

Grundsätzlich besteht eine Fachwerkhaus meistens aus einem "Puzzle" was es immerhin zu einem der erdbebensichersten Hauskonstruktionen macht. Das Holz hat Spiel und kann sich ein Stück bewegen. Die Balkenstärken früher wurde in der Regel überdimensioniert - Erfahrungswert + Sicherheitszuschlag. Da hatte oft auch unsachgemäße Verjüngungen und Holzwurmbefall im Splintholzbereich keine katastrophalen Folgen. Aber man kann natürlich alles kaputt kriegen;).

Der Umbau scheint auch schon ein Weilchen her zu sein und wenn in der Zwischenzeit nicht gravierende Mängel aufgetreten sind funktioniert es. Dann nach dem Motto "never change a runnig System" Ob Du nun ev. farblich die neueren Balken anpassen möchtest ist Geschmacksache.

Viel Spaß weiterhin mit Deinem Qualitäts-Fachwerkhaus was den Elementen und seinen Bewohnern fast 300 Jahre getrotzt hat.

VG Hüpenbecker
 
fachwerk-I13898_201681212276.jpgErdbebensicher...

Etwas OT, aber das ist eine aktuelle Baustelle in Tokyo. Die Erdbebensicherheit entsteht aber m.E. erst im Zusammenhang mit einer geeigneten Versteifung (z.B. OSB oder Sperrholz).

Die Holzteile werden auf einer Abbundanlage vorbereitet, ansonsten Montage vor Ort.
 
danke!

Hey danke Euch. Das hilft mir doch schon mal weiter.

Natürlich war das Haus früher etwas anders genutzt - vermute große Diele mit Ställen links (und rechts?) und dahinter "Wohnbereich".

Ich frage mich ein bißchen, warum man nicht Eichenholz für die Restaurierung genommen hat (Kostengründe?) Aber natürlich ändere ich da nichts dran, das Haus ist insgesamt schon gut gepflegt, das kann so bleiben wenn es allseits einen guten Eindruck macht.

Eine Frage hab ich noch: Oben links (vor der orangen Tapete) sieht man so einen weißen Metallstab, der ist auf der Nord- und auf der Südseite jeweils so angebracht zwischen Außenmauer und Balken, d.h. verschraubt in einen Balken. Statik? Üblich? Hab sowas noch nie gesehen.
 
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