Vorarbeiten am Fachwerk

Diskutiere Vorarbeiten am Fachwerk im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo und guten Tag,wegen der zunehmenden Schlagregenbelastung möchte ich die Südwestseite meines Hauses (Sichtfachwerk) verschalen und in diesem...
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Pope

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Hallo und guten Tag,wegen der zunehmenden Schlagregenbelastung möchte ich die Südwestseite meines Hauses (Sichtfachwerk) verschalen und in diesem Zuge gleich eine Außendämmung aufbringen. Der Ist-Zustand von innen nach außen: 11cm Ytong,4cm stehende Luft,12cm Fachwerk original Strohleichtlehm auf Staken. Geplant ist den äußeren Zementputz von den Ausfachungen zu entfernen, mit einem Lehmgrundputz die Gefache bündig zu den Balken zu putzen,Traglattung mit 60mm Udiflex dazwischen, 20mm Uditop-Platte, Hinterlüftung, Lärchendeckelschalung. Meine Frage ist nun, wie verfahre ich mit den Fugen am Ständer/Riegel bzw. mit den teils großen Rissen in Ständern, Riegeln und Streben (Foto). Kann ich die lassen und Udiflex drüberlegen oder sollten die, wie auch immer, verschlossen werden ?
 
Fugen usw

die Holzfaserplatten verdecken die Fugen ja. Noch ne Unterspannbahn auf die letzte Schicht Dämmung von außen, dann Hinterlüftung, dann deine Lärchenschalung und alles ist paletti.

Bis auf die EnEV. Deine Wand hat einen U-Wert von ca. 0,27 W/m²K (noch ohne pauschale Beaufschlagung für Wärmebrücken, also offiziell 0,37 W/m²K), gefordert sind 0,24 W/m²K inkl Wärmebrückenaufschlag. Um die EnEV einzuhalten, müßtest Du insgesamt 200mm Holzfaser einbauen ;) da kannst Du jetzt mal überlegen, wo der Wendepunkt auf der Parabel zwischen Investitionskosten und eingesparter Energie liegt...Wahnsinn Wärmedämmung sag ich da bloß.

Gruß aus Morgenröthe-Rautenkranz
M.Preller
 
Fachwerkwand

Entweder Innendämmung oder Außendämmung.
In Ihrem Fall wäre mit den Dämmmaßnahmen außen ein Rückbau der Porenbetonvormauerung angebracht. Die Vorgaben der ENEV sollte man nicht versuchen sklavisch umzusetzen, für Fachwerk gibt es Ausnahmen.

Viele Grüße
 
Fachwerkvorarbeiten

Danke für die schnellen Antworten. Allerdings strebe ich gar nicht die Vorgaben der EnEV an, da wegen Denkmalschutz eine Befreiung vorliegt.Wenn ich nun schon eine Verschalung anbringe, so habe ich mir gedacht, würde eine Außendämmung die Kältebrücken minimieren, die ich jetzt mit der Ytong-Vormauerung habe. Momentan verstehe ich noch nicht, warum die Vormauerung weg muss, dies kann ich mir gegenwärtig (voller Wohnbetrieb, teils mit Mietern, schwer vorstellen.
Die Risse und Spalten, so befürchtete ich, verhindern die vollflächige Kapillaraktivität der Wand. Dies könnte wohl auch auf die Absätze (bis 10mm) zwischen z.B. Ständern und Riegeln (verschiedene Querschnitte) zutreffen?

Danke für jeden Hinweis

Pope
 
Bei der...

innen liegenden Vorsatzschale aus Porenbeton und Luftschicht ist nicht viel mit Kapillaraktivität...

MfG, sh
 
Wandaufbau

wenn EnEV nicht sein muß, dann is ja gut, wollte nur mal drauf aufmerksam machen. Die Nichteinhaltung kann bei Anzeige Bußgelder in 5stelliger Größe nach sich ziehen. Nur mal so nebenbei.

Bauphysikalisch sehe ich keinen guten Grund, die innere Ytong-Schale wegzunehmen. Der Feuchtedurchgang wird durch sie nicht behindert. Mit Hinterlüftung ist der Wandaufbau machbar. Selbst der Zementputz macht im Grunde genommen rechnerisch keine Probleme, wobei ich mir vorstellen könnte, daß er auf der Lehmausfachung sehr schlecht bis garnicht hält. Wenn Du eh mit einem Lehmputz die Füllungen abziehen willst, dann füllst Du automatisch die großen Fugen. Fertig.

Was meinst Du mit "vollflächige Kapillaraktivität"?
 
kapillaraktivität von Bauteilen

Ich habe da sicher eine äußerst laienhafte Vorstellung des Feuchtetransports durch Bauteile, eine Vorstellung welche die Fachleute hier im Forum zum Verzweifeln bringen wird.
Ich denke, wenn der Taupunkt im Fachwerk liegt und dort Lufteinschlüsse (z.b. an solchen Rissen oder Absätzen) sind, kondensiert die feuchte Luft an diesen Stellen und kann schlecht wieder abtrocknen, da ja keine Kapillaren da sind, welche die Feuchtigkeit (wie beim Lehm z.B.) weiter nach außen zum Verdunsten transportieren können. D.h., um das Kondensat wegzubringen, müsste nach meiner Vorstellung an den betreffenden Stellen im Sommer eine so hohe Temperatur entstehen, dass das Kondensat wieder in den gasförmigen Zustand übergehen kann und so nun wieder mittels Diffusion das Bauteil verlassen kann. Huh, habe ich meine Bedenken verständlich dargelegt?
Den Zementputz will ich entfernen weil der (auf dem Foto nicht zu sehen) sich vor das Balkenwerk bis um 1,5 cm vorwölbt.
 
Thema: Vorarbeiten am Fachwerk

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