Fachgerechte Ausführung Streifenfundament & Bodenplatte

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Daniel

Guest
Hallo zusammen,

es geht um den Bau eines gemauerten Gartenhauses, Grundfläche ca. 3,50 x 3,50, Höhe ca. 2,30 m + Dach. Das Gartenhaus soll als Werkstatt genutzt werden und soll daher entsprechend stabil und massiv sein (Schallschutz, Wandregale, Maschinen). Als Mauerwerk sind entweder 20 cm Kalksandstein oder 17,5 cm Betonschalungssteine vorgesehen. Als Fundament habe ich ein Streifenfundament mit einer Tiefe von 80 cm vorgesehen.

Nun bin ich dabei die Erde für die Bodenplatte und das Fundament auszuheben und habe diesbezüglich folgende Fragen zur korrekten Ausführung.

1. Wie breit muss das Streifenfundament mindestens sein?
Genügt es, wenn das Streifenfundament die gleiche Breite wie die daraufstehende Mauer hat, oder muss es breiter sein?
2. Muss unterhalb des Streifenfundamentes noch eine Kies- oder Schotterschicht sein?

Wenn ja, wie dick muss diese Schicht sein, welche Körnung muss sie haben und muss diese verdichtet werden?
Wenn nein, muss nach Aushub der 80 cm der Untergrund verdichtet werden?

3. Ist eine Bewehrung für das Streifenfundament notwendig?

Die Bodenplattendicke habe ich mit ca. 20 cm vorgesehen, habe hier allerdings auch ein paar Fragen zur korrekten Ausführung:

4. Muss unterhalb der Bodenplatte noch eine Kies- oder Schotterschicht sein?
Wenn ja, welche Körnung muss diese haben und wie dick muss diese sein und muss sie verdichtet werden?
5. Ist eine Bewehrung für die Bodenplatte notwendig?
6. Genügt es, auf diese Schicht eine PE Folie auszulegen und die Bodenplatte direkt darauf zu betonieren? Die Bewehrung ließe sich ja während des Betonierns einlegen und so ausrichten, dass die Betonüberdeckung von 4 cm gewährleistet ist.

Was ich auch gelesen habe ist, dass eine sogenannte Sauberkeitsschicht, bestehend aus 5 cm dickem Beton, zuerst betoniert wird, und darauf dann die Bewehrungsgitter gelegt werden und erst danach die Bodenplatte fertig betoniert wird.

Ich wäre sehr dankbar für fachliche Ratschläge.
 
Fundament

Die Breite so eines Streifenfundamentes richtet sich normalerweise nach der Schaufelbreite und der Schuhgröße des Schaufelnden.
Bei 80 cm Tiefe sollten Sie auf ca. 40 cm gehen um Bewegungsspielraum zu haben. Ob das Fundament so tief sein muß bezweifle ich. Das hängt von der Bodenart ab und nicht vom Prinzip: "machen alle so, wegen der Frostfreiheit".
Was vorher rein kommt (Kies) hängt ebenfalls von der Bodenart ab. Eine Bewehrung ist überflüssig.
Eine 10 cm dicke Bodenplatte ist recht heftig, Bewehrung braucht da keine rein. Planum herstellen, Folie als Trennlage, Beton erdfeucht zwischen Lehren einbauen, mit der Schaufel verdichten, mit der Lehre abziehen, Oberfläche mit Glätter oder Kardätsche verdichten.
 
Fundament

Wenn humusreicher Mutterboden- so wie ich ihn kenne- anliegt muß bis zur Kiesschicht geschachtet werden.
Das was ich auf dem Foto sehe entspricht dem nicht. Es genügt wenn gewachsener Boden erreicht ist.
Das Fundament ist ebenfalls sehr seltsam, jedenfalls für ein Einfamilienhaus. Sollte das eine weiße Wanne werden?
 
Wände

17,5 cm Betonschalungssteine - reden wir über das gleiche ? Das könnte schnell zu einem feuchten Grab für Dein Werkzeug werden. Viel zu kalt und damit Schitzwasser, da man die Steine noch ausbetonieren muß! Normales Ziegelmauerwerk mit 24er HLZ , da bekommt man genug fest und hat noch ein vernünftiges Mauerwerk, geht auch zum Mauern mit Mörtel. https://benz24.de/wienerberger-poro...ource=google&gclid=CMP7teaGndMCFdIV0wodCh8INQ
 
Kiesart und Kiesdicke unter Fundament und Bodenplatte?

Ja, es handelt sich um eine weiße Wanne.
Das Grundstück liegt am Waldrand. Dort wo das Gartenhaus errichtet werden soll, sieht der Boden etwas anders (dunkelbraun) aus.
Bleibt noch Frage 2 und 4.
 
Fundament

Warum stellen Sie dann dieses Foto ein wenn es mit dem Baugrund nichts zu tun hat?
Lassen wir das.
Wenn ich nicht weiß was für Baugrund ansteht kann ich die Fragen nicht beantworten. Bei bindigem, vor allem schluffig-feinsandigem Boden ist es ratsam, ca. 10 cm Kies als Frostschutzschicht einzubauen wenn die Fundamentsohle im frostgefährdeten Bereich liegen sollte. Wenn der Baugrund aus Kies besteht warum dann Kies einbauen?
Verdichtet wird die Sohle durch die Füße, praktisch nebenbei.
Schotter ist überflüssig, Sie wollen keine Bahntrasse bauen.
 
Bilder des Erdaushubs für das Gartenhaus

Das Gartenhaus wird etwa 10 Meter hinter dem Haus stehen,
quasi hinter dem rechten Erdhaufen, der auf dem Bild der Baugrube des Hauses zu sehen ist.
Da ich erst 20 cm abgegraben habe, ist das Bild der Baugrube momentan die einzige Möglichkeit, die Bodenbeschaffenheit unterhalb der bisher ausgegrabenen Fläche zu zeigen.
Anbei einige Bilder der bisher ausgegrabenen Fläche für das Gartenhaus:
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/lv0q-g-cf29.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/lv0q-k-891e.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/lv0q-i-875b.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/i/lv0q-j-6608.jpg

Warum Kies einbauen, wenn der Baugrund bereits aus Kies besteht?
Dem Bild der Baugrube des Hauses kann ich entnehmen, dass es sich nicht um reinen Kies, sondern um ein Kies-/ Sandgemisch handelt.
Sand wird feucht und wenn Feuchtigkeit gefriert, hebt sich der Boden (oberhalb der Frosttiefe), so zumindest mein Kenntnisstand.
Kies ist für mich das, was man unter Terassenplatten legt, um diese eben zu verlegen, also reine Steine (rund) ohne Sandanteil.
 
Fundament

Machen wir es doch nicht so kompliziert.
Hier geht es um ein popliges Streifenfundament, ca. 40cm breit und ... tief. Ein paar fachliche Voraussetzungen sollten aber schon vorhanden sein damit man sich die Arbeit nicht zu schwer macht.
Zuerst muß der organisch belastete Boden weg, den fangen Sie gerade an auszuräumen. Vorher setzen Sie 4 Schnurböcke damit Sie wissen wie weit Sie überhaupt buddeln müssen. Die Aushubtiefe für die Streifenfundamente und damit die Schichtung bestimmt man vorher durch einen Suchschürf,
also da wo der Fundamentgraben hinkommt mal anfangen in die Tiefe zu graben. Sie sehen dann wie der Baugrund beschaffen ist. Alles was kiesig-sandig und damit gut wasserdurchlässig ist in Ordnung. Wenn Sie es genau wissen wollen: nach DIN 18196 sind das weit- eng-und intermittierend gestufte Kiese sowie Mittel- und Grobsande. Die sind nicht frostempfindlich. Nachteil dieser nicht bindigen Bodenarten: Sie können nicht wie bei bindigen Böden (TA, TM, ST, GT...)senkrecht herunterschachten. Also nur so tief graben bis Sie auf ungestörten, gewachsenen Boden (Kiessand) treffen. Rechts und links ein Schalbrett stellen, Oberkante ausrichten, den Boden dazwischen festtrampeln, ca. 20- 30 cm hoch Beton (bis Oberkante Brettschalung) einfüllen, abziehen. Wie man eine Schalung baut wird Ihnen sicher jemand erklären.
Da haben Sie Ihr Fundament.
Als Alternative können Sie auch eine Fundamentplatte betonieren, da ist Fußboden und Fundament in einem erledigt.
 
Fundament für Gartenhaus/Werkstatt

Ein Sand/Kiesgemisch wird kaum Wasseranstau ermöglichen, sodass Eisbildung sehr unwahrscheinlich ist.
Wie hoch ist der Grundwasserstand?
Steht bei euch das Wasser im Garten bei starken Regenfällen?
Um was für eine Art Werkstatt handelt es sich?
Soll die auch im Winter benutzt werden?
Wird sie beheizt?
Wie schwer sind die Maschinen?
Je nach Nutzung ist auch ein Holzboden auf Schotter mit Abdichtung möglich.
Bahngleise liegen auch auf einem Schotterbett-
schwerer werden deine Maschinen wohl nicht sein

Andreas Teich
 
Beton

bei der jetzigen Planung wären ca. 7m3 Beton erforderlich. Bei 70cm Mutterboden wird das Betonauto auf dem Weg hinters Haus sehr tief im Boden einsinken...
Ich würd es so machen: Da du ja sowieso schon 20cm ausgehoben hast, füll das mit 20cm Frostschutzmaterial auf, dann Folie, dann einlagig (oben) bewehrte Betonplatte 8-15cm dick, je nach Angst. Keine Streifenfundamente! Es ist ein Gartenhaus, kein Ingenieurbau! Da drauf kannst du dann mauern. Keine Schalsteine!
 
Und Vergiss das

mit KS oder Betonschalsteinen als Wand wegen Schallschutz. Der Schall geht dann halt durch Tür, Fenster und Dach.
Nimm, wie Olaf schon schrob, Hlz Steine!
 
@Olaf aus Sachsen
Können Sie Ihre Bedenken bezüglich der Betonschalungssteine als Mauerwerk mal etwas genauer erläutern?
Warum muss man bei Beton mit Schwitzwasser rechnen, bei Kalksanstein oder Hochlochziegeln jedoch nicht?
Weil KSL oder HLZ eine wesentlich höhere Wasseraufnahmefähigkeit haben und damit Feuchtigkeitsschwankungen ausgleichen, bzw. Feuchtigkeit aus der Luft im Innenraum aufnehmen?
 
@ Andreas Teich
Der Grundwasserstand ist sehr tief, ca. 30 m.
Bei starken Regenfällen steht das Wasser kurzzeitig etwa 1 cm.
Eine Heizung wird nicht eingebaut.
Maschinen sind leichte bis mittelschwere mittlerer Klasse, also keine schweren grünen Gusseisenmaschinen.
 
Begründung

weil es nicht der beste Baustoff für den Zweck ist ! Betonschalungssteine müssen noch aubetoniert werden - willst Du einen Bunker bauen ? Die nimmt man im allgemeinen im Fundamentbereich. Zum Mauern wurden Ziegel entwickelt und Jahrtausende genutzt. Selbst für Werkstätten und Hallen.
Betonsteine sind kälter an der Oberfläche als die HLZ-Steine - da entsteht dann schneller Schwitzwasser (kann überall entstehen!) Das wird dann natürlich auch anders vom Betonstein aufgenommen als bei HLZ. Der Grund ist aber die höhere Rohdichte (fast doppelt so hoch wie bei Ziegel) und die damit verbundene schlechtere Wärmedämmung.
Keine würde im ungedämmten Betonbau leben wollen - eben aus diesen Gründen.
 
@ Methusalem
Das Einsiken des Betonlastwagens ist kein Problem, denn den Beton werde ich mittels Betonmischer selbst herstellen.

Warum keine Schalungssteine als Mauerwerk?

Was den Vorschlag mit der Bodenplatte ohne Fundament angeht, das wurde damals bei meiner Garage gemacht (von einer Fachfirma).
Ergebnis nach 10 Jahren: durchgehender längsseitiger Riss in der Bodenplatte und zahlreiche Risse im Mauerwerk (20er HLZ).

Daher kommt für mich solch eine Bauweise nicht mehr in Frage. Der Graben ist auch schon fast fertig ausgehoben.
 
Gründung

"durchgehender längsseitiger Riss in der Bodenplatte und zahlreiche Risse im Mauerwerk"
"Daher kommt für mich solch eine Bauweise nicht mehr in Frage."

Haben Sie mal drüber nachgedacht das es nicht die BAUWEISE sondern die AUSFÜHRUNG ist die solche Schäden verursacht?
Es gibt nämlich viele tausend solcher Gründungen die keine Schäden haben.
Wenn die Garage ans Haus angebaut wurde haben Sie die eigentliche Schadensursache.
 
Gartenhausfundament

Wenn eh schon ausgehoben kannst du 2-3 Reihen Schalsteine in den Graben legen und ausbetonieren, wenn's unbedingt sein soll in jede Lage längs 2 Armierungseisen und in jeden oder jeden zweiten Stein ein bis zwei senkrechte Armierungsstäbe stellen und darüber deine Bodenplatte betonieren.

Normalerweise würde ein Schotterbett auf gewachsenem Boden als Unterbau genügen
- was für Bahntrassen reicht sollte auch bei tragfähig genug sein.

Die Garage wurde entweder später ans Haus angebaut oder nicht genügend tief ausgeschachtet oder verdichtet oder kein Schotter verwendet bzw falsche Körnung.

Zur Schalldämpfung sind schallabsorbierende Materialien an den Innenwandflächen günstig- zB weiche Holzfaserplatten oä.
Harte Steinoberflächen sind schalltechnisch ungünstig-
besonders auch für den dort arbeitenden

Andreas Teich
 
Mauerwerk

Also ich bin hier raus - warum fragt man die Fachleute, wenn man denen doch nicht glaubt. Baue Deinen Bunker !
 
Gründung

Lieber Herr Teich,
Sie haben keine Ahnung wie Gründungen im Detail funktionieren.
"Gründünger Armierungsstäbe"
Wie Stahlbeton funktioniert wohl auch nicht.
Warum Sie den Fragesteller dazu animieren wollen einen partiellen Bunker zu bauen ist mir rätselhaft.
Naja, wenn der Iwan kommen sollte...
Immerhin, das mit den Schäden in der Garage haben Sie verstanden.
Nur das mit dem Schotter nicht so richtig.
"- was für Bahntrassen reicht sollte auch bei tragfähig genug sein."
Muss aber nicht sein. Der Unterbau von Autobahnen besteht in der Regel aus Kiessandgemischen. Funktioniert auch.
Schotter ist teuer. Kies kostet (hier) nix. Verdichtet muss er auch nicht werden.
 
Thema: Fachgerechte Ausführung Streifenfundament & Bodenplatte
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