BAFA Förderung

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Thomas Storz

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Hallo zusammen,

seit diesem jahr gelten neue BAFA Fördermöglichkeiten, in meinem Fall habe ich in das Lehm -gedämmte und -verputzte, wand-geheizte, frisch sanierte Fachwerkhaus eine Holzstückgut / Pelletanlage (von ETA) mit Solarunterstützung (14,5 qm) eingebaut. Nun kann ich für die Holz / Solar Kombi einen "Kombinationsbonus" in Höhe von 750 € erhalten, alternativ dazu kann man den "Effizienzbonus" mit dem 1,5 bzw. 2 fachen Wert für den Holzkessel (in diesem Fall der Pelletkessel nebst Speicher mit 2.500 €) erhalten, was klar mehr ist, aber: Dafür ist der Energieausweis auf Grundlage der EnEV 2007 notwendig.

Die BAFA schreibt dazu: Effizient im Sinne der Förderrichtlinien sind Gebäude, die die Anforderungen an den spezifischen, auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche bezogenen Transmissionswärmeverlust oder –transferkoeffizienten HT´ bei Wohngebäuden nach § 3 Abs. 2 in Verbindung mit Anlage 1 Tabelle 1, bei Nichtwohngebäuden nach § 4 Absatz 2 in Verbindung mit Anlage 2 Tabelle 2 der Energieeinsparverordnung (EnEV) in der jeweils geltenden Fassung Stufe 1: bei Gebäuden mit Baugenehmigung vor 1995 nicht überschreiten oder bei Gebäuden mit Baugenehmigung nach 1994 um mind. 30 % unterschreiten oder Stufe 2: bei Gebäuden mit Baugenehmigung vor 1995 um mind. 30 % unterschreiten oder bei Gebäuden mit Baugenehmigung nach 1994 um mind. 45 % unterschreiten.

Gibts damit schon Erfahrungen? Kann man das mit einem Fachwerkhaus überhaupt erreichen?
 
ENEV 30%

Eine Unterschreitung der ENEV um 30% wird sehr schwierig realisierbar sein bei einem Fachwerkhaus.
Mit der angegebenen Heiztechnik (Scheitholz +Solar) kann evtl. der zulässige Primärenergiebedarf Qp um 30% unterschritten werden. Die zweite Anforderung, der Transmissionswärmeverlust hT wird wahrscheinlich nicht mal erreicht und wohl keinesfalls um 30% unterschritten. Dieser hT-Wert beschreibt die Wärmeverluste über die Gebäudehülle und erreicht die -30% ENEV nur mit richtig kräftiger Wärmedämmung und ggf. einem gesonderten Nachweis der Wärmebrücken.
Ich bin gespannt, ob jemand andere Erfahrungen gemacht hat. Bei meinen Berechnungen und Nachweisen ist aber schon bei gut sanierten Wohngebäuden aus den 1980er (mit WDVS, neuen Fenster, Pelletsheizung) eine 30%-tige Unterschreitung selten nachweisbar.
 
Konkretes zum Objekt:

Wir haben für das KfW Programm 4 sowieso einen Energiecheck auf Grundlagen der vorliegenden Planung erstellen lassen, der Energieberater hat eine HT Höchstwert von 0,77 und einen errechneten Wert von 0,48 hergeleitet, die Dämmstärken der geplanten Haacke Cellco Innendämmung sind höher ausgefallen, und bei der Dämmung des EG gegen das Erdreich wurde durch den eingesetzten Schaumglasschotter eine gegenüber der ursprünglichen Planung wesentlich besserer WErt erreicht. Bei der Dämmung der obersten Geschoßdecken und der Dachräume haben wir Systemimmenent (Holzhartfaserplatten) die vorgesehen Dämmstärken erreicht!
 
Respekt

Bei diesen Werten müssen Sie enorm gedämmt haben. Ich hoffe, sie bekommen keine Feuchteprobleme an den problematischen Wärmebrücken (Balkenköpfe in Wand, Übergang Traufe/Dach/Außenwand, etc., Wandfuß/Fundamente der Innen- und Außenwände).
Wie wurden bei Ihnen die Wärmebrücken berücksichtigt? Mit 5% oder 10% Aufschlag oder mit genauem Nachweis?
Was wurde an Haustechnik zusätzlich eingebaut? Lüftungsanlage/Wandheizung/etc.?
Neugierige Grüsse.
 
Grundlagen und Dämmung!

Wir haben ein 25 cm dickes Fachwerk aus überwigend Kiefernholz mit Kalkbruchsteinausfachungen und einem Kalkaußenputz. Innen wurde mit Wärmedämmlehm der Firma Haacke Cellco gedämmt. Geplant war eine Dämmstärke von 6 cm, erreicht wurde in der Umsetzung aber fast überall 8 cm. Darauf aufgebracht 3 lagig und armierter Lehmputz mit intergrierter Wandheizung.

Die obersten Geschoßdecken wurden mit 20 cm Pavatex und das Dach mit 20 cm Pava Isolair/Pavatex/Pavatherm Plus (kombinierte Zwischen/Untersparrendämmung nach Merkblatt Pavatex) gedämmt.

Die Zwischendecken wurden mit 32 mm Pavapor, Estrichziegel und einem Fliesenbelag aufgebaut.

Zur Dämmung des EG wurde eine Schaumglasschüttung mit mindestens 25, im Schnitt 30 cm Mächtigkeit eingebaut, daruf liegt 6 cm armierter Zementestrich.

Die Fenster und Türen sind (fast) alle erneuert oder auf neuem Stand!

Die Wärmebrücken wurden mit 10 % Aufschlag berücksichtigt!
Einziger kritischer Bereich in Sachen Wärmebrücken war der Übergang Dach/Traufe/Außenwand, mittlerweile aber zufriedenstellend gelöst! Die Dämmlehmschicht wurde über die Geschosse durchgehend angebracht! Laut Gutachten der Firma (liegt vor, war vor Ort) ist trotz Dämmung ausreichend Feuchtetransport gegeben.

Sind die Daten plausibel oder liegt der Energieberater völlig falsch?
 
Maßnahmen schlüssig

Ihre durchgeführten Maßnahmen sind aus der Ferne betrachtet vernünftig ausgeführt was die Dämmstärken betrifft.
Ist Ihr Gebäude sehr verwinkelt, hat viele Dachgauben,einen großen Dachflächenanteil, bzw. ist schmal und langestreckt? (Die Geometrie bzw. das Verhältnis wärmeabgebende Oberfläche zu Gebäudevolumen beeinflußt den zulässigen hT-Wert).
Prinzipiell kann ihr Energieberater richtig liegen, mich wundert aber der gute hT-Wert mit der mäßigen Wanddämmung (bei kleinem Wandanteil zu großem Dachanteil durchaus möglich).
Bei den Fenstern im Fachwerk sind auch nicht zu gute Werte zu erwarten, da meist der hohe Rahmenanteil und lange Randverbund die guten Glaswerte deutlich verschlechtert (bei Sprossen / stark gegliederten Fenstern / bei mehreren Einzelscheiben pro Fenster).
Lassen Sie sich doch von Ihrem Energieberater den Energiebedarfsausweis nach ENEV 2007 ausstellen, dann wissen Sie, wo das Haus liegt. Beachten Sie bitte, dass bei dem Nachweis zur Förderbeantragung der Altbau-Bonus von 40% auf die zulässigen Werte Qp und hT nicht angesetzt werden darf.
 
Grundriss liegt vor:

der westliche Giebel ist gemeinsamer Giebel mit dem Nachbarhaus (ebefalls bewohnt und beheizt!). Die Flächen, die an den Ökonomieteil grenzen wurden gedämmt wie Außenwände. (Bilder der restlichen Geschoße finden sich per Suche unter der PLZ 78579). Die Fenster sind einfach quergeteilt.
Der Wohnbereich hat einen (fast) quadratischen Grundriss, im DG sind 7 kleinere Dachfenster neu eingebaut, keine Gauben, die nördliche wiederkehr überdeckt nur Ökonomieteil!
Wandanteil ergibt sich aus den zwei Geschossen EG und OG, das DG ist nur zur Hälfte des quadratischen Grundrisses zur Bewohnung vorgesehen und gedämmt!
 
Wie genau wurde gerechnet?

Hallo Herr Stotz,

ich habe mir Ihre Grundrisse angeschaut. Die Grenzen des beheizten Bereichs verspringen schon oft.
Wie genau wurden die Bauteile für den Nachweis erfasst, vor allem Wände und Decke des Kellerabgangs, Türen, Decken und Wände zu unbeheizten Bereichen (Scheune), etc.? Haben Sie diese Bauteile nachgebessert / nachgedämmt?
Sie haben sich einen "Energiecheck" (kenne ich nur von den Energieberatern im Zimmerhandwerk und von Kaminkehrern) erstellen lassen. War das eine vereinfachte Berechnung mit Pauschalansätzen und Vereinfachungen oder eine genaue Berechnung mit den ENEV-Randbedingungen und bauteilgenauer Erfassung?
 
Schaumglasschotter

Hallo, Herr Storz.
Auch, wenn ich damit von Ihrem eigentlichen Thema abweiche, möchte ich Sie um einen Gefallen bitten.
Könnte ich mit Ihnen Kontakt aufnehmen, um mit Ihnen über den eingebauten Schaumglasschotter zu sprechen? Wir planen das auch, und unser Haus entspricht recht gut dem, was Sie mit Ihrem Haus gemacht haben, i.e. Innenwanddämmung, Wandheizung, Lehmputz.
Sie könnten mit Ihre Rufnummer per mail mitteilen, ich würde Sie gerne anrufen. Sie können mich auch unter 0171 2171444 erreichen, gerne rufe ich Sie dann auch zurück.
Danke schon mal im voraus, viele Grüße,
Mario Albrecht
 
Berechnung...!?!

hallo Herr Leyh,

wie genau berechnet wurde kann ich Ihnen leider nicht sagen, sonst wäre ich wahrscheinlich Energieberater...:)
Werde mich aber auf jeden fall noch einmal schlau machen. Es liegt auf jeden Fall ein vollständiges Gutachten nach EnEV vor.

Grüße und Danke!
 
Thema: BAFA Förderung
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